Vergleichende Grammatik des Sanskrit, Zend, Griechischen, Lateinischen, Litthauischen, Gothischen und Deutschen

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Ferdinand Dümmler, 1833
 

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Page 110 - indischen oder griechischen Sprache ist jede Wurzel wahrhaft das, ,,was der Name sagt, und wie ein lebendiger Keim; denn weil die ,,Verhältnifsbegriffe durch innere Veränderung bezeichnet werden, so „ist der Entfaltung freier Spielraum gegeben, die Fülle der Enlwick,,lung kann ins Unbestimmbare sich ausbreiten und ist oftmals in ,,der That bewunderungswürdig reich.
Page iii - Ich beabsichtige in diesem Buche eine vergleichende, alles Verwandte zusammenfassende Beschreibung des Organismus der auf dem Titel genannten Sprachen, eine Erforschung ihrer physischen und mechanischen Gesetze und des Ursprungs der die grammatischen Verhältnisse bezeichnenden Formen.
Page 263 - Es beruht aber die Ersetzung der Plural -Masc. durch Neutra auf einem tiefen Sprachgefühl, denn in der Mehrheit tritt Geschlecht und Persönlichkeit offenbar sehr in den Hintergrund. Die Persönlichkeit des Einzelnen geht unter in der abstracten endlosen todten Vielheit, und wir können insofern das Zend für seine Geschlechts -Scheue, im Plural, nur rühmen.
Page 136 - Pronomina, wie in der Folge näher entwickelt werden soll. Woher hätten auch die mit den Wortstämmen zu einem Ganzen verwachsenen Exponenten der räumlichen Verhältnisse besser genommen werden können, als von denjenigen Wörtern, welche Persönlichkeit ausdrücken, mit dem ihr inhärirenden Nebenbegriff des Raumes, des näheren oder entfernteren, diesseitigen oder jenseitigen?
Page 129 - Aus den einsylbigen Wurzeln gehen Nomina hervor, Substantive und adjective, durch Anfügung von Sylben, die wir nicht, ohne sie untersucht zu haben, als für sich bedeutungslos, gleichsam als übernatürliche mystische "Wesen ansehen dürfen, und denen wir nicht mit einem todten Glauben an ihre unerkennbare Natur entgegentreten wollen. Natürlicher ist es , dafs sie Bedeutung haben oder hatten, und dafs der Sprachorganismus Bedeutsames mit Bedeutsamem verbinde.
Page 109 - angefügten Partikeln endlich bis zum Unkenntlichen mit dem Haupt,,wort zusammenschmelzen; wo aber in einer Sprache, wie in der „arabischen und in allen, die ihr verwandt sind, die ersten und we„sentlichsten Verhältnisse, wie die der Person an Zeitwörtern, durch „Anfügung von für sich schon einzeln bedeutenden Partikeln be„zeichnet werden, und der Hang zu dergleichen...
Page 109 - kann (heifst es S. 48) ein Schein von Flexion entstehen, „wenn die angefügten Partikeln endlich bis zum Unkennt„lichen mit dem Hauptwort zusammenschmelzen; wo aber ) In seinem Werke über Sprache und Weisheit der Indier. „in einer Sprache, wie in der arabischen und in allen, die „ihr verwandt sind, die ersten und wesentlichsten Verhält„nisse, wie die der Person an Zeitwörtern, durch Anfügung „von für sich schon einzeln...
Page 108 - Sprachstamm aber, wenn man seinen ältesten Zustand, in den am reinsten erhaltenen Sprachen zu Rathe zieht, erscheint die Wurzel als ein fast unveränderlicher geschlossener Kern, der sich mit fremden Sylben umgibt, deren Ursprung wir erforschen müssen, und deren Bestimmung es ist, die grammatischen Nebenbegriffe auszudrücken, welche die Wurzel an sich selber nicht ausdrücken kann.
Page 108 - Schwächung zu i oder u (§§. 6, 7), gehört nicht zur Bezeichnung grammatischer Verhältnisse, die klarer angedeutet sein wollen, sondern, wie ich glaube beweisen zu können, nur der Mechanik, der Symmetrie des Formenbaues an.
Page iii - In den meisten Fällen ergibt sich die Urbedeutung und somit der Ursprung der grammatischen Formen von selbst, durch die Erweiterung unseres sprachlichen Gesichtskreises und durch die Confrontirung der seit Jahrtausenden von einander getrennten, aber noch unverkennbare Familienzüge an sich tragenden Stammschwestern.

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