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das Resultat, wornach sie strebte, und suchte die Ges müther res Volks blos durch Truppen zu meistern. *

Noch bedcken diese die Oberfläche Irlands, und find da wie in Feindesland, sowohl in Rüksicht auf die Art, wie sie sich oft dort betragen, als auf den Haß, der dort zu allen Herzen gegen die bestehende Regierung herrscht.

Die Regierung ist so unruhig über die Folgen dieses Hasses, und über das glühende Verlangen, welches die Irlander immerfort behalten, sich um jeden Preis von ihrem Joch zu befreien, daß sie ihre militairischen Vors fichts Maasregeln verstärkt; ihren ViceKönig, unter gus ter Bedekung, alle Punkte der Insel bereisen läßt, und dem eigentlichen Chef ihrer Håscher (dem Major Swan) eine beispiellose höchste PolizeiGewalt über ganz Irland ertheilt: man kan es sich leicht vorstellen, ob ein solcher Mann, nach seinen Thaten in Dublin, sich derselben mit zarter Schonung bedienen wird.

Dis sind die ThatSachen im Grosen: so wird Irland bis auf den heutigen Tag regiert; dis ist der Friede, den man ihm durch die Union gab, „der Friede, der zwischen „der schwachen, durch Heere unterdrükten Zugend, und „dem insolenten, siegreichen Laster; zwischen einem dem „Tod geweihten Schlachtopfer und einem Mörder ohne „Mitleid, stattfinden kan..... Der Friede, der dumpfe Friede, der in Gråbern herrscht." **

Und welcher wahrheitsliebende Mann, dessen Herz nicht verhärtet ist, kan wohl, nach diesem Gemåhlde, läugnen: daß das System der jezigen Regierung bes schränkend für die Freiheit und zwangvoll in seinen Maasregeln ist?

* Um sich zu überzeugen, daß in allem hier über Frland Gesagten nicht die mindeste Uibertreibung herrscht, lese man die Rede des Lords Moira im englischen Oberhaus se, vom 22 Nov, 1797.

** Nede des Hn. Gojoll dy, vom 14 Febr. 1800,

Dritter Charakter.

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„Systematisch in ihrem Plan, die englische „Nation, so viel wie möglich, in zwei „Klassen, die Reichen und die Armen, zutheilen, den unabhängigen Mittels „Stand herabzusezen, und dem Geld den „Vorrang über alles zu geben."

Nur denjenigen fremden Beobachtern, welche Engs Land zu Anfang der jezigen Adminiftration, d. h. in den Jahren 1784 und 1785, mit einiger Sorgfalt bereist, und sich nachher in verschiedenen ZwischenZeiten dort auf. gehalten haben, kommt es zu, die stufenweisen Wirkungen des Systems, das sie befolgt hat, treffend zu beurs, theilen, und wenn der Plan dieses Systems nicht bekannt wåre, so find doch wenigstens seine Resultate auffallend genug, um auf die Entdekung ihrer wahren Ursache zu führen.

Eine respectable Masse von Engländern, die feit mehreren Jahren durch den falschen Schimmer, den man ihr vorspiegelte, verblendet war, erstaunt jezt über die Gröse des Uibels, aber findet sich zugleich sowohl der nöthigen Mittel als der nöthigen Energie beraubt, um ihm abzuhelfen; und in der That ist auch die Abhilfe, durch die Gewandtheit, die Krümmungen, die schlaue Verwikelung der Wege, die man befolgte, um zu dem gewünschten Zwek zu gelangen, sehr schwer geworden.

Indem man anfieng die höchste Achtung für die Eis genthümer überhaupt zu åuffern, und indem man dies fe Achtung mit den mörderischen Streichen, die ihnen in Frankreich während einer ziemlich langen Periode der Revolution versezt wurden, in Kontrast stellte; versicherte man sich ihre persönliche und Geld - Unterstüzung; mán aberredete sie, daß alle Opfer, die sie zu Gunsten der Regierung darbringen würden, unbedeutend wåren gegen diejenigen, denen fie unter einer gegen die fränkische Res publik minder feindlichen Administration ausgesezt seyn.

würden, und daß fie, zu Ende des Krieges, für ihre unbedingte Hingebung durch die neuen Domainen und die neuen Quellen von Reichthümern, die man der Nation verschaffen, und die den Werth jeder Art von Eis genthum erhöhen würden, reichliche Entschädigung zu ers warten hätten. Die Entdekung gewiffer Gesellschaften, welche errichtet worden waren, um Veränderungen zu bes wirken, die theils zu frühzeitig, theils zu übertrieben gewesen seyn würden, und die zugleich schlaue und ges waltsame Art, wie man gegen sie verführ, als ob der Staat von einem beunruhigenden Aufruhr bedroht wäre, der ohne die äussersten Maasregeln allgemein werden könns te, vermehrten noch den Schreken der Eigenthümer, wels che die Regierung als ihre einzige Schuzwehre gegen dies jenige betrachtete, die man ihnen unter dem Charakter von Feinden bezeichnete, welche immer bereit wåren über fie herzufallen, wenn die Gewalt sie nicht daran verhinderte.

Man zog grosen Vortheil aus dieser Meinung, und die strengsten Geseze, (die zum Theil fünfzehn bis achts zehn Monate hindurch von Nuzen seyn konnten), gegen die politische Freiheit, die persönliche Freiheit, die Preßs Freiheit, und gegen die Fremden, wurden im nemlichen Augenblik entworfen, vorgeschlagen und genehmiget, da fie im höchsten Grade die Billigung aller Besizer irgend einer Art von Eigenthum erhielten, welche man durch die Gefahren, die man ihnen vorgespiegelt, vollkommen mit Schreken erfüllt hatte, und die durchaus nicht weiter sahen. Man benuzte sie auch, um überall, we es einige verdächtige Künstler oder Handwerker gab, zahla reiche Garnisonen zu halten, um in allen Theilen Englands die Casernen, die bis dahin dort kaum bes kannt waren, zu vermehren und zu vergrößern, und sor wohl in London als in den Provinzen eine åusserst thåtige und strenge Polizei einzuführen, wie auch sich aus, wårts eine größere Zahl von Spionen zu verschaffen. Sobald die Eigenthümer einmal recht im Schreken

Europ. Annalen, 1801, 8tes Stück.

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waren, und sich nichts mehr um die Freiheit bekume merten, die man sie blos wie eine Rauberin des Eiz genthums zu betrachten gewöhnte, bediente man sich' dieses Schrekens, um eine bewafnete Macht auf die Beine zu stellen, die, wie man ihnen sagte, bestimmt wåre, fie kräftig zu beschüzen, und die, in Rüksicht auf die MannsZahl, auffer Verhältniß mit jeder audern war, welche England bis dahin unterhalten hatte. Und die Eis genthümer, durchdrungen von deren Nothwendigkeit fåe ihre eigne Sicherheit, widersezten sich in Nichts, und trus gen vielmehr mit Freuden zu den Mitteln bei, die man gebrauchte, um sich durch Anleihen und Auflagen die Fonds zu den ungeheuren Kosten des neuen Militairs‹ Etats, wie auch eines Krieges zu verschaffen, der Geld und Menschen mit gleicher Wuth verschlang.

Da bildete sich dann schleunig jener so kostspielige Schwarm von Regimentern, oder vielmehr von neuen Korps, unter den Namen von Fencibles, königli: chen Milizen, Freiwilligen, 2c. welche insges heim dazu bestimmt waren, die regulirte Armee zu vers ftårken, die im grösten Verfall, und so zu sagen Null war, seitdem man die Blüthe derselben auf Martinique, St. Domingo und andern Inseln West Indiens verloren hatte, nach denen England so gierig gehascht, von denen mehrere erobert, andre wieder verlassen wurden, aber die alle jenes, wo nicht venerische, doch fieberhafte und so tödliche Gift unter den Engländern verbreiteten, welches in drei Jahren fast alle wegrafte, die den Namen Sols daten verdienten.

Der Mangel an Arbeit in vielen von den Manufactur Städten, die Theurung der LebensBedürfnisse von erster Nothwendigkeit, der starke Sold und das beispiellose Werbe Geld, (zehn bis zwölf Guineen auf den Mann), machten, daß sich Leute genug fanden, denen man eine Flinte auf die Schulter gab, und die man wie ein Heer von Unüberwindlichen rühmte. Da bemerkte man mehr als jes

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mals die Symptomen des schon vorher im Sinn geführ, ten und befolgten Unterschieds zwischen den Geld - Ei; genthümern und den Grund Eigenthümern; da zeigte fich der Vorzug, den man jenen vor den leztern gab, von welchen man, nach der Aufstellung einer sehr starken Ar mee, und bei der Gewißheit eines ganz ergebenen Parlas ments, nichts mehr zu befürchten hatte.

Die Männer von Geld. wurden aufgesucht, gelieb kost; man machte sichs zur Freude, fie noch mehr zu bes reichern, indem man ihnen alle die Zweige von Gewinn verschafte, welchen die Contracte, die Lieferungen für die Armee und für die Flotte, die Anleihen, die in das Ausland zuschikenden Subsidien, die Frucht Aufkäufe 2c. c. darboten; man erleichterte ihnen auf's dufferste die Er werbung der Boroughs, man machte sie zu Gros Eis genthümern des Parlaments, mehreren verwilligte man, andern versprach man in kurzer Zeit die edle Würs de der Peerschaft, und traf Verständnisse mit ihnen, die dim Minister ihr Votum, in beiden Häusern während der Dauer seiner Administration sicherten.

Wir haben schon weiter oben bemerkt, wie sehr die Parlaments Repräsentation durch die allmähliche Verans derung, welche den Repräsentanten zu dem Geschäfts= führer eines einzigen Engländers machte, äustatt daß er das Organ aller seyn sollte, in ihrer Quelle ger trübt ward. Aber man darf hier nicht unbemerkt lassen, daß dadurch der Einfluß der Eigenthümer vom Lande (country gentlemen) auf die Wahlen, und folglich auf die öffentlichen Angelegenheiteu und auf die Regie: rung, sehr fühlbar vermindert wurde.

Indem diese leztre dem Armen etwas wenigce bes zahlte, damit er sein WahlRecht dem Schaz Amie oder dessen Freunden abtrat; indem sie die legislativen Stellen auf die Reichen übertrug, welche auf diese Waare specu liren, und ein Interesse dabei haben, sie beständig im Werth steigen zu machen, aber ihnen niemals ihre Reins

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