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übrig wåren auffer durch die Unterstüzung und durch das Geld von GrosBritannien, daß mithin, im Fall eines glüklichen Erfolgs, Hr. Pitt den Fürsten, genannt Ludwig, den man auf den Thron zu erheben gedachte, eben so regieren würde, wie er kaum noch den General Kapis tain, genannt Wilhelm, der die Statthalterschaft bes saß, regiert hatte, so entschloß man sich, die franzó, fischen Prinzen zu liebkosen, und fie und ihre Partei als Werkzeuge zu benuzen; und von dieser Epoche, aber auch blos von dieser Epoche an, schreibt sich der oft in Abrede gezogene, aber dem aufmerksamen Beobachter beständig in die Augen springende Zwek her, bei welchem man bis jezt, oder wenigstens bis auf den Monat Jun. 1800 beharrte; der Zwek:

In Frankreich das Königthum wieder herzustellen, mittelst des Bürger Krieges und der englischen Unterstzungen in Geld, Waffen, Munitionen und Mannschaft.

V. Auf diesen Zwek hin bezogen sich die Operationen, deren wahre Nüzlichkeit man damals Mühe hatte zu bes greifen.

Zur nemlichen Zeit, da man in die Schweiz einen Geschäftsträger schikte, * der mit Gold beladen, und von den thätigsten Intriguanten begleitet war, um im Schoose eines neutralen Staats den Feuerheerd eines Brandes anzulegen, der gegen die benachbarten, von festen Pläzen entblösten Departemente ausbrechen sollte. von wo aus die Flammen desto leichter die Hauptstadt erreicht haben würden; zur nemlichen Zeit, sage ich, organisirte man in London, in den Seehäfen, auf den Inseln Jersey und Guernsey, alle Royalisten, theilte fie in Regimenter ein, und berief sie von allen Orten her zusammen.

Da erfolgte, da scheiterte der Verfuch auf Quiberon, der vier Fünftheilen von denen, die daran Theil nahs men, das Leben fostete.

* Hr. Wickham.

Da brachte man so viel Thätigkeit in die Corres spondenzen und in den Verkehr, 1. mit den Trümmern von Charette's Armee, zu dem man einen oder zwei Prinzen abschikte, die jedoch nicht auf die Küsten von Frankreich gelangen konnten, und nach einem traurigen Aufenthalt auf dem Inselgen d'Yeu wieder unverrichteter Dinge zurükkamen; 2. mit den neuen Chefs in Bres tagne und in der Normandie, genannt Chouans, und verschieden von den alten Vendeern. Da begann jene Organisation von geistlichen Lieferungen, welche man ihnen durch Priester zuschikte, die vor der Synode der Königlichen Geistlichen die erforderlichen Prüfungen bes standen hatten, und von materiellen Lieferungen in Waf: fen und Geld, welche in einemført erneuert wurden, und Summen verschlangen, deren wahren Betrag diejenigen, die sie in diesen Abgrund warfen, nie entdeken werden.

Das englische Ministerium, welches, in der nemlis chen Epoche, den Franken in den Inseln alles wegges nommen hatte, was es nehmen und behalten konnte, beschäftigte sich nun weiter mit nichts mehr, als den hols ländischen Besizungen ebeu dieselben Streiche zu verses zen, und da es seine Befehle lange voraus gegeben hats te, gelang es ihm, sich des Vorgebirges der guten Hofs nung und der Insel Ceylan zu bemächtigen.

Man kan demnach behaupten, und die ThatSachen beweisen es, daß es den Krieg in den Jahren 1795, 1796 und 1797, bis zur Mitte des Sommers, in der Absicht fortsezte:

Selbst einen Bourbon auf den franz sischen Thron zu fezen, und seine eigne Colonial Vergrößerung vollständig zu mas chen, durch die leichte Eroberung der kosta barsten Besizungen Hollands seines al ten Bundsgenossen. *

* Wenn ich die FriedensAnträge, welche 1795 durch Hn. Wikham, und 1796 durch Lord Malmesbury geschahen,

VI. Die Schaubühne veränderte sich im Jahr 1797* Die allzu trozigen Schritte des fränkischen VollziehungsDirectoriums, und dessen herrschsüchtige Tendenz, wels che sich gegen die gesezgebenden Rathe äusserte, hatten. auf eine unglaubliche Art im Innern die Anstrengungen begünstigt, die sich von den Gränzen der Schweiz, von den westlichen Departementen, und selbst von Holland her vermehrten, um in Frankreich eine grose Bewegung zu Gunsten des Königthums zu bewirken.

Schon waren mehrere Mitglieder der gesezgebenden Råthe in dieser Absicht gewonnen; und indem sie sich die ungeheure Masse der Misvergnügten von allen Parteien beigesellten, verstärkten sie ihren Phalanx, und sollten einen Schlag ausführen, nach welchem Frankreich, (wie man sich wenigstens schmeichelte), alle seine Häfen und alle seine Poren dem Königthum geöfnet haben würde, wo nicht, von neuem in Verwirrung und in gichtrische Anarchie gestürzt worden wäre, durch die Entzweiungen, die sich nothwendig zwischen Parteien håtten erheben müssen, welche auf einen Augenblik durch ein gemeinsas mes Interesse gegen das Directorium vereinigt waren, aber höchst wahrscheinlich gleich den Augenblik nach seis nem Sturze, über die Maasregeln, die man nehmen, und über die Constitution, die man sich geben müste, divergirt haben würden. In einem solchen Augenblik, von dem man in London wohl wußte, daß er entscheidend feyn würde, war es wichtig, an Ort und Stelle eine sichere Person zu haben, die im Stande wäre, ohne einen Tag zu verlieren, im Einverständniß mit den Häuptern der Partei, die Folgen der Bewegung zu leiten, nach wels cher England sich schmeicheln konnte, lange Zeit hindurch Frankreich zu beherrschen.

mit Stillschweigen übergehe, so ist es nur, weil beide nichts anders waren als ein Spiel, und was man im Englischen parliamentary tricks nennt, durch fiscalische Absichten geleitet, und um verschiedene neue FinanzMaas= regein durchzufezen.

Dis war hauptsächlich der Zwek per Sendung des Lords Malmesbury: man kan zwar nicht bezweifeln, daß sie sichtbarerweise und zufolge eines Theils der Ins structionen, die er erhielt, sich auf den Frieden bezog, zumal da es um diese Zeit höchst wesentlich war, ein Verlangen nach Frieden zu äussern; aber vergeblich würs de man die Männer, welche in diese Sache tiefer einzus dringen bemühet waren, zu überreden suchen, daß diese Sendung nicht hauptsächlich darauf berechnet war, um mit der plözlichen Ausführung des ́grosen Planes, den man damals vor Augen hatte, zusammenzutreffen; einer Ausführung, welche die Correspondenzen und Mandvres, von denen Bern, Basel, Lyon, Haag, Brüssel, Strass burg, Bretagne, die Normandie, die Ufer der Loire und Paris die Schaubühne waren, seit mehreren Monas ten ihrer Reife entgegen führten, indem sie den vollkoms mensten Erfolg davon hoffen liessen.

*

Der 18 Fructidor, ein grausamer Tag, durch die Trauer die er über so viele Familien verbreitete, durch die Ungerechtigkeit womit so viele Unschuldige mit einigen wenigen Strafbaren vermischt wurden, durch die Hårte und Unmenschlichkeit mehrerer Agenten der Regierung und der Regierung selbst und durch Strafen, grausamer als der Zoo, welche willkürlich, und ohne die Angeklags ten zu hdren, (ein Verbrechen, das noch an andern Orten begangen wird, und überall die öffentliche Rache erregen sollte !) gegen so viele unglükliche Schlächtopfer verhångt wurden: dieser Tag, welcher Frankreich und seine Res gierung entehrte, vereitelte doch zugleich die Ränke des englischen Kabinets.

Einen Monat nach dieser Katastrophe ward der Friede von Campo Formio unterzeichnet.

* Die wiederholte Wahl des nach Lille abgeschikten Ministers, - ohngeachtet des Widerwillens, welchen die fränkischen Regierung gegen dessen Persøn äusserte, bieng wesentlich mit diesen weitern Projekten 'zusammen.

Durch diese zwei große Ereignisse ånderte sich die Gestalt der Dinge. Ein Congreß ward nach Raftadt zus fammengerufen: das Vollziehungs Directorium und Bona, parte selbst, der sich zur ägyptischen Expedition vorbereirete, maskirten diese durch Drohungen und Schein Anstalten einer Landung, über' welche das engliche Ministerium Besorgnisse heuchelte, oder wirklich Besorgnisse hatte. Die Empörung brach in Irland aus, welches mit unerträglicher Strenge regiert wurde: man muste eis nen Augenblik die Segel streichen, seine Bemühungen darauf richten, die beiden Inseln im Zaum zu halten, die Expedition der Franken in Aegypten, sobald man Nach, richt davon hatte, scheitern zu machen, und sich auf geheimes Miniren in den Kabineten des festen Landes beschränken, um sie zu vermögen, den Congreß abzubre chen, sich von neuem in KriegsZustand zu erklären, und dem Andringen einer Königin zu folgen, welche durch zwei englische Minister geleitet ward. Während dieses Zeitraums, d. i. ohngefähr während eines Jahrs, von dem Ende Jul's 1797 bis zu Ende Septembers 1798. blieb der Zwek des Krieges von Seiten Englands eben derselbe wie in der vorhergehenden Epoche; aber da lezts rem die Mittel mangelten, so blieb er, bis sie sic) wieder erneuern würden, in der That beschräuft:

Auf ein Vertheidigungs-System, auf innere Maasregeln, die in Rüksicht auf Polizei sehr streng, in Rüksicht auf Finanzen sehr drakend waren, auf die Bezahmung Ir lands, und auf die Anstrengungen gegen das frånkische Geschwader, welches den Genes ral Bonaparte und sein Heer nach Aegyp. ten trug.

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VII. Der Sieg bei Abukir, von dem unerschrokenen Nelson erfochten gegen eine Flotte, die ein zwar braver Admiral kommandirte, aber der in seinen Verfichts: Maaßregeln sich schreklich misgriffen hatte, ward um

Europ. Annalen. 1801. 7tes Stück.

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