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ral Rochambeau, welcher die zweite Division des kinken Flügels kommandirte, besezte damals Ponte di Legno, das Thal Camonica, und die Ausgänge vom Berg Tona, Ie, wo die Truppen der Graubündner Armee die unsrigen ablösen sollten. Der General O elm a s kommandirte den VorTrab, der General Dupont den rechten Flügel, der General Suchet das Centrum, der General Moncey dền linfen Flügel, und der General Michaud die Reserve; diese Lestre bestand aus einer fränkischen Division unter dem braven General Gardanne, der endlich ausgewechselt worden war, und einer Division Polen unter dem General Dombrowski. Der General Davouft war an der Spize der Kavalleries Reserve; unter ihm kommandirten der General Kellermann die Division der schweren Reiterei (Cavalerie), und der General Nivaud die Divifion der Dragoner. Die Artillerie bes Band aus 160 Feuerschlünden, von denen 100 zu den Divifionen, und 60 zu der Reserve, unter den Befehlen des Generals Laclos, gehörten; die Stüke waren von gleichem Kaliber, mit Allem wohl versehen, und zum besten und leichtesten Dienste eingerichtet. Diese Schöpfung verdankte man den rasts losen Bemühungen des Generals Marmont, der im Laufe des Feldzuges die größten Talente an den Tag legte. Der BrigadeChef Alig, der sich bei allen Gelegenheiten auszeich nete, hatte die allgemeine Aufsicht über die Parks.

Die sßreichische Armee, 80,000 Mann stark, verschanzt hins ter dem Mincio, auf einem mit Redouten und kleinen Forts durchaus besezten Grund, unter dem Schuze von 100 Kanonen und drei festen Pläzen, hatte ihr eigentliches HauptKorps auf der Linie des Mincio, mit den Flanken am Monte Baldo und am Po gelehnt. Der Garda See, auf ihrem rechten Flügel, war mit einer Flotille von 27 Schiffen bedeft, worunter 3 mit zwölf Stüken bewafnete, und um das Kreuzen derselben zu sichern, war die Insel Sermione befestigt wor den. Diese Stellung hatte den Vortheil, daß fie die Haupts Communicationen von Desenzano uach Peschiera abschnitt, und Landungen am rechten Ufer des Sees besorgen ließ.

Das Korps des Generals Vukassovich, von Trient bis an die Ausgänge vom Tonale aufgestellt, hatte den dopz

pelten Zwek, je nach den Umständen, uns zu verhindern, daß wir nicht, um gegen Trient vorzurüken, den Garda - See um giengen, und den Tonale gegen die Graubündner Armee zu vertheidigen, oder indem es sich durch die Thäler in das Bers gamaskische und Brescianische herabzöge, unfern linken Flügel zu umwikeln.

Der VorTrab, den der Graf von Hohenzollern kom mandirte, war 20,000 Mann stark, und am rechten Ufer des Mincio verschanzt. Seine VorPosten erstrekten sich von De senzano bis Borgoforte...

Die Convention von Castiglione hatte feftgefest, daß die Defireicher am rechten Ufer des Mincio weder Verschanzung noch fixen Poften haben sollten. Die nemlichen Bedingun gen sollten auf Seiten der frånkischen Armee hinter der Chiefa und dem untern Oglio beobachtet werden; da aber der Feind, indem er die Fnsel Sermigne verschanzt und den Posten von là Volta befestigt, den Vortrag überschritten hatte, so beschloß der OberGeneral, Lonato, und die Bucht von Salo am Garda- See besezen zu lassen; er wurde dadurch Meister einer treflichen Stellung, und benahm den Oestreichern einen sichern Hafen, wo er eine Flotille erbauen lassen konnte, um der ihrigen die Spize zu bieten. Der General Moncey-besezte Salo, und der General Delmas stellte seinen VorTrab auf den herrlichen Anhöhen von Sonats auf.

Die Lage der Armee von Htalien am 22 Nov. (dem Tage, wo die Feindseligkeiten wieder anfangen sollten), war so beschaffen, daß sie sogleich hätte offensiv zu Werk gehen können: aber die Graubündner Armée sollte ihre Bewegungen mit den unfrigen combiniren, und zwischen uns und der RheinArmee zu stehen kommen. Noch hatte inzwischen die einzige Division Baraguay-d'Hilliers im Veltlin eintreffen können; der viele Schnee und die strenge Fahrszeit verzögerten den Marsch der andern Divisionen: wir sahen uns also genöthigt, die unfrigen in Pofition zu halten, und den Feind zu beobachten.

Unruhig über unsre Projekte, und in der Besorgnis, daß wir unsre Macht gegen Trient wenden möchten, warf dieser leztre einen grosen Theil der seinigen in jene Gegend, während der General Damas in Toscana eindrang, und`der

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General Sommariva mit den vereinigten Deftreichern und Insurgenten sich dem Po näherte. Zu gleicher Zeit war auch der Plan entworfen, den wichtigen Posten Marcaria am Oglio wegzunehmen; wenigftens hoften die Destreicher, daß dieser Angrif, durch welchen fie unsre Communicationen mit dem Po bedrohten, uns zwingen würde, uns in unsern schdnen Stellungen in den Gebirgen zu schwächen. Der OberGeneral, der zur rechten Zeit davon benachrichtigt worden war, machte den Generalen vom rechten Flügel und vom Centrum die Projekte des Feindes gegen den Theil der Linie, auf welchem ihre Truppen Banden, bekannt. Der General Calvin, von der Division Monnier, erhielt sogleich Befehl, fich zu S. Martins aufzustellen, um für die Erhaltung von Marcaria zu wachen. Ohngeachtet der unaufhörlichen Regen, zeigte die Truppe die größte Geduld und Entschlossenheit; nie legte sie mehr Wachsamkeit und Thätigkeit an Tag.

Am 5 Dec. nahm der General Calvin eine Recognøs= ́ zirung gegen Torre d'Oglio vor, wo der Feind Miene machte, eine SchifsBrüfe zu werfen, als ein starkes Korps Infanterie, von Reiterei und Kanonen untersüzt, sich zu Campitello und S. Michaele zeigte, in der Absicht, Marcaria.zu überfallen. Unsre Poßen mußten sich zurükziehen; der BrigadeChef Ferey, an der Spize der 24 leichten Halb Brigade, traf nachdrükliche Anstalten zur Vertheidigung. Der Kapitain Chollet, der mit 200 Mann und einem Peloton vom 11 HusarenRegiment, welches der Unterkieutnant Duverger kommandirte, seinen Rükzug abgeschnitten sah, beschloß mit dem Bajonet sich Bahn zu machen, durchbrach die feindliche Infanterie, und warf ein Detaschement Kavallerie, welches dieselbe unterstüzte, zurük. Das Musketen- und KanonenFeuer rief inzwischen den General Calvin herbei; er ließ zwei Bataillone von der 24 HalbBrigade leichter Infanterie, und eine Schwadron des 11 HusarenRegiments unter dem Rittmeister Ste. Marie, vorrufen. Diese Hilfe kam zur rechten Zeit; der Muth war im Begrif, der Uiberzahl zu weichen: jest ward der Kampf wieder hergestellt. Der Feind wankt; das 11 HusarenRegiment greift die Husaren von Erdödy mit Vortheil an, und der Kapitain Chollet umgeht

bas sechste Bataillon der öftreichischen Eclaireurs mit solcher Geschitlichkeit, daß dasselbe das Gewehr fireft, und sich gefangen ergibt. Der vollkommen glükliche Erfolg dieses Gefechts gereicht den Talenten und dem Muthe des Generals Calvin, und der Entschlossenheit des BrigadeChefs Ferey und des Kapitains Chollet zum größten Löbe. *

Unterdessen rükten die Destreicher, unter den Befehlen des Generals Mylius, unterstüzt von dem Korps des Generals Sommariva, das auf Imola marschirt war, ** von F errara vorwärts, machten sich Meister von Bondeno, hoben ein cisalpinisches Bataillon auf, und ftreiften bis GuaßtalI a. *** Der General Petitot tráf die unter diesen Umßån

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„Der in Mantua kommandirende FeldmarschallLieutnant Minkwitz hat den Feind, der aus der Gegend von Marcaria immerwährende Fouragirungen disseits des Oglio sich erlaubte, und in dieser Absicht Ospitalette und Campitello besezte, durch eine aus Mantua abgeschikte TruppenAbtheilung an diesen beiden Ortschaften angrei fen, und ihn mit Verlust vieler Todten und Blessirten, dann mehrerer Gefangenen, daraus vertreiben lassen." Wienerhofzeitung vom 17 Dec. 1800.

** „Aus Italien zeigt der General der Kavallerie Graf Bellea garde an, er habe von dem General Major Sommariva die Meldung erhalten, daß dieser seine Truppen bei Sinigaglia gesammelt habe, und über Pesaro bis Rimini vorgerüft sey; die Besazung von Pesaro wurde eingeschlos fen, und übergab sich auf Discretion; die von Rimini wurde überfallen, und es gelang nur dem Kommandanten, zu entkommen. Zu Rimini find 6 grosey und 2 einpfundige zu Besaro aber z vierpfundige Kanonen, mit einer beträchtlichen Anzahl von Munition und Gewehren erobert, und nach Ancona gebracht worden." Wiener Hofzei, tung, vom 20 Dec. 1800.

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*** Aus Italien meldet der General der Kavallerie Graf Bellegarde, er habe dem GeneralMajor Schustek aufgetragen, von Ferrara aus eine offensive Demonstration zu machen. Dem zufolge hat gedachter General Bondeno, am linken Ufer des Panaro, besezt, und den Feind, der zur WiederEroberung des Orts herbeigeeilt war, zurüfge schlagen. Zugleich hat besagter General Schuster zwei Kompagnien des Lattermannischen Regiments bei Figarolo über den Po gesezt, und mit denselben Stellata und S. Biaggio occupirt, sohin zwischen diesen zwei Ortschaften eine fliegende Brüfe zur Unterhaltung der Communication auf dem Panaro hergestellt." Wiener Hofzeitung, som 13 Dec. 1800. „Am 4 Dec. rükte der Feind,

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den nöthigen Anstalten, und concentrirte, da er sich nicht Hark genug glaubte, seine Truppen zu Modena. Die Natios nalGarde von Bologna behielt ihre Fassung, und verdiente durch ihr Betragen das größte Lob. Glüklicherweise verlohr der General Sommariva Zeit, und ließ die Gelegenheit vorübergehen, seine Uibermacht zu benujen. * Der OberGe

auf vier Strassen, gegen den von dem General Schußtek besezten Boten Bondeno vor, und grif denselben mit vieler Lebhaftigkeit an; allein der dort gestandne ObristLieutnant Munkatzy wuste seine UnterfüzungsTruppen so geschikt und zwekmäßig vorzuführen und zu verwenden, daß der Feind zurüfgeschlagen, und bei dieser Gelegenheit ein BataillonsChef, 7 OberOffiziers, und 80 UnterOffie ziers und Gemeine zu Gefangenen gemacht wurden. Am 6, hat gedachter General Schußtek seine VorPosten långs des Panaro bis S. Bianca, längs der Recco, und Po di Primaro bis Argento und Bastia ausgedehnt. Bei dieser Gelegenheit wurde, unter der Anführung des ObrifiLieutnants Graffen, durch den Hauptmann Herdliska, vom 61 Infanterie Regiment, der feindliche Posten bei Co di Fiume aufgehoben, 2 Kapitains, 2 Offiziers, und 21 Mann zu Gefangenen gemacht, der Reß aber zusammens gehauen.' Wiener Hofzeitung, vom 17 Dec.

1800.

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* „Der General der Kavallerie Graf Bellegarde hat unterm 12 Dec. angezeigt, der GeneralMaior Schustek habe, am 10, um dem Feind immer mehrere Besorgnisse für das Modenesische und Bolognesische zu geben, einen Angrif auf die beiden Städte Finale und Cento unternommen. Der auf Finale ward durch den ObrißLieutnant Munfatzy ausgeführt, und unerachtet des vom Feinde geleite ten hartnäkigen Widerstands ward sich der Stadt bemetftert. Die inzwischen eingefallene Nacht verschafte dent größern Theil der feindlichen Garnison das Mittel, fich mit der Flucht zu retten; nur der Kommandant mit etwa 30 Mann fielen in unsre Hände. Dahingegen erlitt der Feind einen nahmhaften Verlust an Todten und Verwuns deten; unser Verlust bestand in 12 Todten und 25 Verwundeten. Alle zu Finale gestandenen Schiffe wurden genommen, und in den Po gebracht. Der Angrif auf Cento, den der General Schustek selbst führte, begann unter der Begünstigung eines Nebels, welcher gestattete daß man sich der Stadt unentdekt nåhern konnte. Die vor den vier Thoren gestandenen feindlichen Piketer wur den durch unsre Husaren überfallen, und größtentheils niedergehauen. Gleichwohl entstand hierdurch ein Allarm, und die Garnison sezte sich zur Gegenwehr. General Schustek ließ einige KanonenSchüsse gegen das Thor, und einige Granaten Würfe in die Stadt thun, welche der

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