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10. Abinture wie siferit reit von isinstein gen ne-
bulunge lant vnd holte siner manne dusint
11. Abinture wie gunter siferide gein burgundin
ride vnd sine frunde kunt dede daz er vnd

8

kriemelt quemen

lij

Ivj

12. Abinture wie gunter vnd kremhilt9 gein wormez
kame vnd wie sie in phange worde
13. Abinture wie gunter vnd siferit zum erstē zu
bette gingin vnd wie iz de h're beide ir ging lxij
14. Abinture wie siferit vnd sine frauwe schiede
vnd kame in sin vat' lant 10

ljx

lxvij

rückwärts

15. Abinture wie der bose fint rit daz brunhilt kriemilde vnd siferide begunde haszinde

lxjx

16. Abinture wie gunter vnd brunhilt santen zu kriemhilde vnd zu siferide

lxxj

17. Abinture wie siferit vnd kriemhilt gein wormez quam in gantzin truwē

lxxiiij

18. Abinture wie sich die zwo konigin schuldē vnd bruwe eyně grofzin mort

lxxvij

19. Abinture wie gunter vnd hagin siferide boschlich" vir riedin vnd wie sie en hindir ginge in

grofzin vntruwē

lxxxj

20. Abinture wie siferit mortlich ir slagin wart von hagin

lxxxiiij

lxjxxx

21. Abinture wie kriemilt clagete irs mannez dot vnd wie er be stadit wart zu der erdē 22. Abinture wie segemut so trureclich wedir heim. reit an sine son vnd kriemelt bleip zu burgundin lxxxxiij 23. Abinture wie konige etzel warp vm kriemylt vnd wie rudigir kam zu burgundin 24. Abinture wie schone rudigern flehete frauwe kriemilde E daz sie 12 lobin konig etzeln zu

manne

25. Abinture wie kriemilt zu bettelare kam vnd wie sie in phangin wart

8. so die hs., lies bat gein burgundin ridē. in sin vat' lant verblasst und zwar in sin vat' 11. so die hs. 12. lies sie wolde 1.

lxxxxviij

Ciij

Cvj

10. kamē

9. so die hs.
bis zur unleserlichkeit.

Z. F. D. A. X.

10

26. Abinture wie etzel reit gein kriemilde vnd wie
er sie in phing in sime lande
27. Abinture wie daz 13 kriemelt warp daz ir brudir
kam zün hune also det brunhilt vor daz siferit
kam zün burgundin

Cjx

Cxij

28. Abinture wie etzel swamel vnd felbel zu dem rine sante noch syme swagir daz er queme zu der hochzit

13. nach daz durch untergesetzte puncte getilgt fif; dem schreiber kam siferit in die feder.

Cxiiij

ZUR

GESCHICHTE DER NIBELUNGENSAGE.

Die annahme eines mythischen Attila oder Dietrich neben dem historischen fällt in sich selbst zusammen, es sei denn dafs man die vorhistorische gestalt der sage und ihren rein mythischen gehalt nachweist, was unmöglich ist. wenigstens umgeht man was nothwendig die aufgabe ist, welche sonderung der elemente erheischt, wenn man aus den äufserlichen ansätzen der sage sich einen mythischen Dietrich construiert und danach ihrem kern eine vage mythologische deutung giebt; vergl. Lachmann über das Hildebrandslied s. 160. und für den mythischen Attila beweist es nichts dafs in den älteren Eddaliedern die deutliche bewuste erinnerung an den historischen fehlt; denn die jüngere, befser unterrichtete Atlaquiđa, die aus neuer kunde der deutschen sage geschöpft haben soll, kann ebenso wohl wie

*

Wh. Müller hingegen läfst es in seinem aufsatze über die Dietrichssage, der mir soeben zu gesicht kommt, zu sehr an einer methodischen, historischen kritik derselben fehlen. so lange man nicht die mhd. gedichte und die überlieferung der Thidrekssaga einer erneuten untersuchung unterzieht und durch die kritik der Ermenrichssage die haltpunkte für die geschichte der Dietrichssage gewinnt, dann auch die ganze geschichte Theodorichs des grofsen einer genauen und eingehenden betrachtung unterwirft, so lange ist nicht zu hoffen dass man über den ursprung und die geschichte der sage ins reine komme. man kann wohl vermutungen, und vielleicht einige richtige, aber keine resultate aufstellen. ich hoffe mit meiner untersuchung, die zum theil längst gemacht ist, auch nach jahren noch nicht zu spät zu kommen.

Atlamal in einer südlicheren landschaft Norwegens entstanden sein, wo sich eher eine genauere kunde erhielt als in entlegneren gegenden. dafs die sage nach so langer wanderung und fast zweihundertjähriger dauer seit ihrer einwanderung ihre bestimmten historischen und geographischen daten eingebülst hatte, zumal da auch die art der eddischen poesie für deren erhaltung wenig vortheilhaft war, ist mindestens nicht zu verwundern, und um so höher nur das wenige anzuschlagen was noch auf den zusammenhang mit der geschichte hinweist. ist aber in der that mehr als was man bisher dafür ansah davon vorhanden, um darauf mit voller bestimmtheit die behauptung zu gründen dafs, wenn auch nicht zur zeit der abfafsung der eddischen lieder, doch jedesfalls früher unter Atli der geschichtliche Hunenkönig verstanden worden ist,' Wh. Grimm heldens. 9.

es

Im vierten jahrhundert, wifsen wir durch Ammian, safsen die Burgunden hinter den Alamannen am obern Main. von hier aus brachen sie im jahre 406 mit den Vandalen in Gallien ein (Orosius 7, 38) und hausten daselbst noch 409, als Hieronymus seinen brief an die Ageruchia schrieb (s. 748), wo auch die zerstörung von Mainz und Worms, die einnahme von Speier, Strafsburg und andern städten durch die Germanen erwähnt wird. der könig Gundicarius mag schon damals führer der Burgunden gewesen sein. er war es der drei jahre später, 412, in gemeinschaft mit dem Alanen Goar, in Mainz den vornehmen Gallier Jovinus als kaiser auf den thron hob, Olympiod. s. 454; vergl. Frigerid. Profut. bei Greg. Turon. 2, 9. als Jovinus schon im nächsten jahre fiel und Honorius sich gegen die Westgoten den rücken decken muste, erhielten die Burgunden einen theil von Gallien am Rheine völlig abgetreten, Luciano v. cl. consule (413). Burgundiones partem Galliae propinquantem Rheno obtinuerunt Prosper Aquit.; Lucius v. cl. cos. his coss. Burgundiones partem Galliae Rheno coniunctam tenuere Cassiod. chron. welcher theil von Gallien dies war lässt sich leicht und sicher bestimmen. natürlich nicht die entlegne Maxima Sequanorum, wo erst um 443 (Tiron. chron.) die Burgunden einrückten, noch auch Belgica. es bleiben nur die beiden Germanien. von diesen war die secunda in den händen der Franken, die Köln zerstört, 412 (Frigerid. bei Greg. Turon.) Trier verheert hatten und erst 428 (Prosp. Cassiod. zu 428; Idatius

zu 430) in diesen gegenden von Aetius bezwungen wurden. es können also die Burgunden nur die Germania prima erhalten haben, eben die provinz die nach Salvianus de gubern. s. 164 auch der erste stofs beim einfalle der barbaren betroffen hatte: aber die Burgunden werden die südlichen striche des Elsafs wohl schon mit den Alamannen getheilt haben; ihre stärke müfsen wir jedesfalls in den ihrem alten gebiete hinter dem Rhein und am Main zunächst liegenden gegenden, also in der gegend von Worms, Speier und Mainz, angesiedelt denken. vielleicht dafs die hauptfeste Mainz selbst wieder an die Römer übergieng; wenigstens scheint sie Salvian um 440 (de gubern. s. 130) als eine der damals durch die barbaren neu zerstörten städte zu nennen. die vermutung, die wie ich glaube zuerst Leo in seiner universalgeschichte aufgestellt hat, dafs die sage, indem sie Worms als die hauptstadt des Burgunden Günther nennt, damit nur ein historisches factum bewahrt hat, das uns die dürftigen geschichtschreiber jener zeit vorenthalten, ist um so sicherer weil, wenn Worms erst aus der fränkischen sage herrührte, gar nicht abzusehen wäre warum es gewählt und nicht ebenso gut irgend eine andere pfalz oder fränkische königsstadt.

Bekannt ist in welchem verhältnisse die angesiedelten barbaren zum römischen reiche standen. mehr als zwanzig jahre scheinen auch die Burgunden in ihrem neuen sitze sich ruhig verhalten und mit den Römern in gutem vernehmen gestanden zu haben. da heifst es zum jahre 436 bei Idatius, sie hätten sich empört, seien aber von den Römern unter Aetius geschlagen worden: Burgundiones, qui rebellaverant, a Romanis duce Aetio debellantur; und zum folgenden jahre 437 Burgundionum caesa viginti milia, während das chronicon Tironis die ereignisse zum j. 436 zusammenfasst: bellum contra Burgundionum gentem memorabile exarsit, quo universa paene gens cum rege per Aetium deleta; oder ähnlich Prosper Aquitanus zum j. 435, aber sonst mit genaueren angaben, Theodosio XV et Valentiniano IV coss. eodem tempore Gundicarium Burgundionum regem intra Gallias habitantem Aetius bello obtrivit, pacemque supplicanti dedit: qua non diu potitus est, siquidem illum Huni cum populo suo ac stirpe deleverunt, was Cassiodor zu demselben jahre (Gundicarium Burgundionum regem Aetius bello subegit pacemque ei reddidit supplicanti; quem non multo

post Huni peremerunt) und noch wörtlicher Paulus diaconus. hist. misc. 14 s. 542 Blanc. so weit wiederholt, his etiam temporibus Gundicarium Burgundionum regem intra Gallias habitantem Aetius patricius bello obtrivit pacemque ei supplicanti concessit. aus Sidonius Apollinaris carm. 7, 234 erfahren wir nur, was sich ohnehin fast von selbst versteht, dafs die Burgunden in Belgica, die ihnen zunächst vorliegende provinz, eingebrochen waren: (Aetius) Belgam, Burgundio quem trux presserat, absoluit. wenn man aber das folgende, vincitur illic cursu Herulus, Chunus iaculis, Francusque natatu, Sauromata clypeo, Salius pede, falce Gelonus, für mehr hält als für redensarten womit Sidonius nur die tapferkeit des Avitus und Aetius ausmalt, und die völker entweder dem heere des Aetius zuzählt (Tillemont 6, 89. Bruxelles 1740) oder, wie gewöhnlich, sie für bundesgenofsen der Burgunden nimmt, so irrt man. wenigstens ist nicht denkbar dafs Aetius, der eben im j. 433 vom hunischen hofe, wohin er sich als flüchtling begeben, zurückgekehrt war und mit hunischer hilfe (434) seine vorige stellung in Rom zwiefach wiedergewonnen hatte, der dann mit denselben hunischen hilfsvölkern in denselben jahren 436-439, wo er die Burgunden, auch die Westgoten bekriegte (Prosper, Jordan. c. 34, Sidonius Apoll. carm. 7, 246), dass der 436 und 437 die Hunen zu feinden gehabt. viel eher ist die vernichtung der burgundischen macht durch die Hunen ein werk seiner hinterlistigen und kurzsichtigen politik und seines einflußses am hunischen hofe. denn dafs Prosper unter den Hunen die den Gundicarius nach dem frieden mit Aetius vernichteten dessen hunische hilfsvölker verstehe, ist durchaus unwahrscheinlich, da diese damals nach Sidonius 7, 243 ff unter Litorius gegen die Armoriker, die bundesgenofsen der Westgoten, kämpften, und steht in widerspruch mit einer sogleich anzuführenden nachricht bei Paulus diaconus. fafsen wir die angaben des Idatius und Prosper zusammen, so ist es das natürlichste sich den gang der ereignisse so vorzustellen: 433. 434 kehrt Aetius mit hunischer hilfe nach Italien zurück, schlägt die partei die ihn vertrieben, und setzt sich wieder in den vorigen stand; 435 bricht Gundicarius in Belgica ein (Africa wird den Vandalen abgetreten); 436 beginnt Aetius gegen ihn den kampf, die Westgoten erheben sich (er veranlafst die Hunen den Gundicarius von osten her anzugreifen); 437 schlägt er ihn in einer furcht

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