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Sibrandt (Sigebrant), Sibern. Sibolt (= Sigibalt), Sibbelt, Sibel (noch jetzt Siebels). Siric (= Sigerich), z. b. Siricus Bonona 1355. Sirc, auch Cirke geschrieben; bei J. C. Müller Zyric. patronymicalformen Syrkessone, Syrkes, Cirksena (eine bekannte häuptlingsfamilie in Ostfriesland, domus Syrici). Sywert (= Sige-wart); dahin gehört auch wohl Siuwart, Syuwet. denn die tochter des Dido Lübben (1392) heifst bald Siwer, bald Syuwer, auch Swer, wenn letzteres nicht verschrieben ist; vergl. das schon angeführte singa und sionga, da nun aber n ein so schwacher buchstabe ist, der sich namentlich zwischen zwei vocalen nicht leicht halten kann, so liegt es nahe die formen Syurd, Sjurd (und entweder mit abwerfung des d Syuwer oder ausstofsung oder assimilierung des r Sjut (Suweth, bei J. C. Müller Ziuht, noch jetzt gebräuchlich) als verkürzung von Siuwart anzusehen. Sibert (= Sigibert). daraus hat sich die hypocoristische form Sidde gebildet, entsprechend dem ahd. Sizo, alts. Sitto: Grimm gr. 3, 692. ähnlich Fridde bei J, C. Müller Fritte. Hidde, 1313. (Ehrentr. 1, 111) Hitte. Addo

Atto? patronymicalformen sind Sydyko, Zyddyke, Sytsen, Zitze, Sidden. mehr niederdeutsch Sede (Czede), Sedeking. Syard (Ciardus) und mit ausstofsung des r Siade, Ziade (bei J. C. Müller) ist wohl Sigi-hart. Sileff, Sleff — Sigi-leip. — Segewant, Segebant, mehr niederd, ist der zweite theil verderbt?

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7. mit hilde. in einer urkunde des jahres 1355 finden sich gleich drei namen mit hilde zusammengesetzt. Hilderdus de Laurenswerven, Hilmerdus et Hilricus Bemmana, der erste name wird in derselben urkunde auch Hillerardus geschrieben, im Banter messbuch heifst er Hilderardus, in einer urkunde des Bremer archivs Hildericus. aufserdem findet sich in einer urkunde des jahres 1340 Hilderadus. ist das ein und derselbe name? ist der letztere allein richtig? (vergl. vita Ludgeri Pertz 2, 415 Hildirad diaconus et monachus). oder sind es zwei namen, und ist der eine Hilde-hart? ist das letztere der fall, dann erklären sich die namen Hildert, Hilder, Hillert mit den patronymicalformen Hillern, Hillerns. Hylderyck, Hilricus, Hillerk. Hilmer (= Hilde-mar). Hilde-wardus, erzbischof zu bremen 1306; Hilwert. für hypocoristische formen halte ich Hicko (Hicken), Hidde (Hiddulana) und Hille (Hilling, Hilcken).

Frauennamen, die sonst so zahlreich mit Hilde zusammenge

setzt sind, sind mir sehr wenig begegnet. Hillert (auch Hillet, Ehrentr. fris. arch. bd 1 s. 135 und 139). Hillist?

8. mit ger. Ger-bert. Ger-brant, Garbrandt. Gerlac (1290), Garlech, Garlich. Gerleff, Garleff und mit umgesetztem r Gralef, Gralf. Gerhard, Gerd, patron. Gereking, Gerken, Gherd-el-mann (Gerriet, Garret). Germer, Garmer. Ger-frit. Ger-ward (Gerber). Ger-old, Gerelt, Gerel. Ger-nandus. Ger-ungus. ferner mit giso (goth. gais) Giso, (Ghysze), Ghiseke (Gieske, Gieschen). frauennamen Ger-trudis, Ger-burgis, Ghysla. gehört hierher der noch jetzt so gebräuchliche name Gees-ke (Gesche)?

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9. mit helm. Helmerich, Helmerk, Elmerik, Elmerk.

10. mit gunt. Gundebald (bei J. C. Müller). daraus Gummel? (Gummelensen).

11. mit eg, egin, egil (goth. agis, ahd. aki, eki, akiso, egiso) frisisch eg, ig. Eggerich, Eggerk oder Iggerick, Eggo, Egge. patronymica Egghessen, Eghes zone, Eggesses. Igg-winus. Eggert (= Ekke-hart), echt frisisch Edzard (auch Edezard, Idzerd geschrieben). hierher gehört auch wohl Ike (Iking, Ikinga, Ikensen, Icksen) und mit frisischer umwandlung des k in einen zischlaut Edzeke, Edzenn, Idziko, Idtske, Idschen. vergl. das adject. etzen (eichen, quernus) etszen eken. Richthofen s. v. freilich wird in einer urkunde (Ehrentr. 1, 135) ein Iko Onken auch Iniko genannt, allein nur an einer stelle, und sonst heifst auch dieser mann stets Ike; weshalb wohl Iniko ein versehen des schreibers ist. Ec-bert (Eg-bert), Ebbert. Eilert (= Egilhard), Ayelt, Ayldo. Eilmar (= Egilmar). Eibolt. Aynnert (=Eginhard), Aynt. — frauennamen Eggest, Ighe (vergl. Ikkia, vita Willeh. Pertz 2, 387).

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12. mit aljan, ellen. frisisch mufs es heifsen elle, ille. Ello (1315), Elle. patron. Elloko (Ylleke, Illekessone), Eleke, Elke, Elleken, Ellessen, Ellekaleda. Ell-ger. Eler (wohl Ellen-hart, Ellert).

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13. mit magan, mein. Mein-wart, Menwart. Meinhart, Menert, Menet, Meent, Minnert, Mieniet; hypocoristisch Meno, Menno (Meine, Meineke, Menke). Mein-bert und Meinbern, Membern. von einem dieser namen wohl die hypocoristische form Memba, Membe (1306), und mit angleichung des b Memmo (1355), Memme. -patronymica sind Menewatzen (wohl geschrieben nach der aussprache)

Menwardsen, Menssoen, Menzen (Minssen, noch jetzt sehr ge

bräuchlich), Memeke, Meemken, Memmana, Memmenna, Memmessen, Memmekolt, Memmingha.

14. mit nand. Nanno, Nanne und Nonne (weil a vor m und n gern in o übergeht, Grimm gr. 13, 406. None). patronym. Nannanis, Nannaleda, Nanneke, Nanke, Nonke, Nonken, Nonen.

15. mit her (goth. hari, altfris. hiri, here, ahd. hari, heri). Hero, Her, Heero und Hare. patronym. Herana (Heeren), Heriko, Hearike, Hereke, Hariko (Harken), Harringa, Haring, Hering, Herynghessen, Heringes, Hergen. Harbert (= Haribert), Harber. patronym. Harberna, Harberdessone (Harbers).

16. mit ragin, rein. Reinwardus, Renwerd, Rembert, Rember, Remmer. Reinoldus, Rennolt. Renert, Rennet, Rinnard, Rienit. Reiner. Reimar. Remet, Rhemeth, Remt (Remts) ist wahrscheinlich gleich Rennet, Rent. Renbot. Renlef (auch Rynlef). frauennamen Reingerd (983), Reinold (1396. dieselbe urkundlich auch Rinnelt genannt). dazu das jetzt gebräuchliche Rinste? (bildung des feminina auf st. vergl. Hillist, Jarst, Rixte, Eggest, Allust, Alste, Hinste, Lurte, Menste). patronym. Reinke (urkundlich gleich Reinold), Reneking, Renken, Reinkena, Renerdisna, Reining, Reintken, Renkel-mann.

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17. mit fride (frisisch fretho, frede, ferd). Frethe-bodus. Frethe-bernus. Fremer (= Fride-mar). Fredewolt. abgekürzt Fredo (Fridde bei J. C. Müller Fritzo?).

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18. mit rat. Rad-olfus. Rat-bodo ist mir in meinen quellen nicht begegnet. aufser dem bekannten Ratbod habe ich bei Pertz annal. Xant. 2, 220 einen Rabbodo (palatinus comes) gefunden; eine abkürzung ist wahrscheinlich Rabbo, Rabbe mit dem patronymicum Rabbeking, formen die mir aufgestofsen sind. Rad-dag. gehören hierher die namen Rammeth, Rambt (oder Ram-bert? dies wahrscheinlicher) und das fem. Rammot?

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19. mit rich (frisisch rike, rik). Ricmar. Ricmer. Ricward. Ricbern. Rycolphus (Rycklof, Rickelf, Rickel). Rycaldus (= Ricbald? und Wytselt Wic-balt?). ein Ritsart, Ritschart ist mir wohl zufällig in meinen quellen nicht begegnet = Ric-hart. einen Ritscher (als bürger von Hamburg 1500) habe ich indess gefunden. - abgekürzt Ryck, Rycke. patronym. Ricoldinga, Rykena, Rieken.

frauenname Rikece, auch Rixedis genannt, in der zweiten hälfte des 13n jahrh. (Ehrentr. 2, 279. 284). daraus wohl das jetzt gebräuchliche Rixte.

20. mit adal (frisisch ethel). für frisische namen zusammenzustellen mit uodal, das frisisch auch ethel, othel, edel lautet. Adaldag (erzbischof zu Bremen im 10n jahrh.), A-lardus (Adal-hart). Alert. Alricus (Alerk). Albero. Aleff, Alff (= Adalulf?). als hypocoristische form nehme ich mit Grimm gr. 3, 693 Addo, Aete mit den patronymicalformen Addana, Addisna, Addeke, Adeke, Adden an; zugleich aber auch Acko, Acke (Acken, Ackkessone Axen). Edelmer (urkundlich auch Edemer), Elmer. Ulricus, (Ulerk, Ulk), Olric (Jolric). verkürzungen Uko (Ukens, Ukena, Uken), Ocko, Okke (Okema) = Edo, Ede (zusammenges. Eddelbrandus, Edebolt) und Edde. patronym. Edaleda, Eddelt, Ediken, Edinges. in ortsnamen Eddanburstall, Eddeshorne (jetzt Etzhorn); und Ide (Ede und Ide wechselt bei denselben namen), Idde. Otte, (Ot mundus 1220). - frauennamen Alheit (Allicke, Ahlcke), Alget (auch Al-ghelt geschrieben), Almet (Almt), Ocka, Edel, Eddel, Iddel.

21. mit thiernamen. Bern-wic, Benno (Beneken, Benneken). Ulfardus (Wulferdes), Ulfert, hypocor. Uffo (Uffana). Wulbern (Wulbering). Růlef (Rudolf), Rulves, Rotholff. Ric-olf. Rinnolf. Markelw (Markulf). ein Eberhard ist mir nicht begegnet; für hypocoristische form halte ich Ebbo (Ebbeken) und Eppe, und Iebbe (fem.), da der Frise gern ein i vor e (und o) vorschlägt; vergl. elren und ielren, ielkers und elkers, Richth. s. v.

22. einzelne namen. Nyttert (= Nit-hart). Tammo (Grimm gr. 3. a. a. o): Thanc-mar, das auch wohl in der form Thant-mar erscheint; daraus wohl die verkürzung Tancte, Tante (Tonte; vergl. wegen des wechsels von a und o, lant und lont; Wolter, Wolderic Walter; Fronko Franke; Boldewin). Irp (ags. eorp, altn. iarpr). ist Dudo, Dodo eine abkürzung, wie Grimm zweifelnd mittheilt, von Ludolf, so wäre auch der ziemlich häufige name Dodo (Dode als fem.), Dodeko, Doding, Dodalda, Dude, Dudden erklärt.

Im vorstehenden habe ich versucht einige frisische namen zu erklären und auf ahd. namen zurückzuführen; ob mit glück, mufs ich dahin gestellt sein lafsen. viele namen aber die ich hier nicht angeführt habe sehen mich so fremdartig an dafs ich nur bei einigen eine ungefähre mutmafsung habe. zum schlufs setze ich einige derselben her. Boyke (Bukko? hypocoristische form Burchart), Oyke, Eyke, Pibe, Pek (Pecke), Fryssemer (auch Frygsemar geschrieben; von fres, ahd. freisa?), Hajo, Haye, Hoio (ein über

aus häufiger name, im volksmunde Hui gesprochen), Ine, Ineke (ebenfalls noch jetzt sehr häufig), Imel u. a., namentlich aber frauennamen, Binlef, (Benlup, Bynnelep), Heep (Heb), Jage, Houcia (Houke), Hise (Hisse, Hysse), Jarst, Hime, (Hieme), Bruichte (Bruchte) und andere.

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Hort wunder wafs Ich hab in kurz erfaren

Zw Nachts fach Ich auff einem Bockh.

Ein vnhulden Aufs faren

Ich hort fie einen Segen Lang

Aufs einem Brieff Her Lefsen .

с

Troiam die Statt fach Ich ein maller malen.

Auch fach Ich in der krötten Mull

Ein Müllner Koren Mallen

Nach denn (denn undeutlich) fach Ich in Franckhenland

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Ich fach ein Bauren schöne gersten schneiden

Ein Mader het ein Senfsen krum

Die het ein Bofe fchneiden.

Ich fach drey hubfche Bauren Maid

Spinen An einem Rockhen.

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Ein Radfchmit fach ich kunftlich Arbeit gifsen

Zw Abent ging Ich in dz Bet

Der Bader det auff gifsen

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