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ben, wofür das Stammwort kleiben veraltet ist und nur etwa noch bei Dichtern, z. B. J. H. Voß, sich findet, bez. den Begriff überhaupt, und vornehmlich insofern diese haftende Feuchtigkeit eine zähe ift, weßhalb z. B. das Baumharz auch schlechthin Kleber genannt wird. Baden aber, ahd. pahhan, bachan, altn. backa, eig. durch Austrocknen, Dörren hart machen (Diut. III, 97.), Eines Stammes mit bähen ahd. p(b)âhan (S. Nr. 646. Anm.), kann auf obigen Begriff nur angewandt werden, wenn das fefle Anhangen an etwas oder an einander durch Ausdünstung der Feuchtigkeit, durch Andorren geschieht. Besonders tritt backen in dieser Bed. in anbacken, auf backen, zusammenbacken hervor. Z. B. „Das Pflaster ist fest an die Wunde angebacken“ (S. Campe I, 125.). Das Haar ist mit Blut zusammen gebacken" (Opig). So auch figürlich das feste Zusammenseßen ausdrückend, z. B. Einen Bettelmönch hingegen backe ich in meinem Kopfe in Kurzem zusammen" (Jean Paul). Doch gehört backen in diesen Bezz. in die landschaftliche oder doch die gemeinere Sprache (S. Adelung bei anbacken). Denn z. B. in folgender Stelle von einem unsrer correcteften Dichter würde bäckt anstatt klebt gegen den Adel der Sprache verstoßen:,,An seinen Händen flebt - Noch seines Sohnes Blut" (Ramler, Cant.). Überdieß seßt man, mit dem Gedanken des Bildes von zäher haftender Feuchtigkeit, allgemeiner fleben an, in, auf, bei etwas haften oder mit Beharrlichkeit bleiben, davon nicht leicht loskommen können. So fleben z. B. die Kletten, indem sie sich vermittelst kleiner Häkchen fest hängen, wo diese eingreifen können; in eben solcher Beziehung hat das Klebefraut seinen Namen. Eben so sagt man von den Lerchen, wenn sie sich bei dem Fange mit den Füßen oder Flügeln im Garn verwirren, sie seien darin kleben geblieben. Man bleibt an einem Orte fleben, wenn man seinen Aufenthalt an demselben hinzieht und nicht von ihm fortkommen kann. Ist aber kleben so von Unförperlichem gebraucht, dann mischt die Idee der zähen haftenden Feuchtigkeit, wie eines unreinen, beschmugenden Bindemittels, das anhängt, dem Begriffe meist etwas Unedles bei 1). 3. B.,,- Des Königs Mutter, Kleopatra, - Erzog den Lieblingssohn zu weich und milde, Sie selber weich und schwach. Das klebt ihm an" (Krummacher). Von backen kommt dergleichen nicht vor. Dieses Wort hat sich hauptsächlich in der Bed. ausgebildet: in Feuerhize bis zu einem gewissen Grade der Feuchtigkeit benommen und so zum Gebrauche härter werden; dann bed. das Wort auch überleitend (transitiv) dieses bewirken.

1) Im Ahd. ohne diesen Nebenbegriff überhaupt, vgl. kliban b. Otfr. vom Segen V, 3, 2., von Worten V, 15, 38., von Leid V, 25, 83., von Furcht IV, 37, 21., von huarlust III, 17, 64. u. f. w.; klëbên Otfr. II, 9, 37. Notker, Ps. 17, 46 u. f. w.

Anm. Kleben, ahd. ch(k)lëp(b)ên und kleiben ch(k)lip(b)an (b. Otfrid) und ch(k)leip(b)jan (ebenfalls b. Otfrid) haben zur Wurzel ch(k)li-, wie ihre Nebenformen ch(k)linan (Diut. II, 350 b. Otfr. III, Weigand, Wörterb. d. deutsch. Synonym. II.

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20, 157. 21, 4.) = «beschmieren, daß es hängen bleibt » altu, kleima das., ahd. ch(k)leimjan beschmieren (Diut. I, 188 a) und zusammenkleben (Windberger Psalmenübers., P. 73, 18.) u. f. w. deutlich zeigen. Auch klimmen ahd. ch(k)limban (agf. climan) sich anhaftend fteigen (Nr. 1084.), gehört zu diesem Stamme. Die Grundbed. der Wurzel ch(k)li-, zu welcher auch gr. 2ía Leim und lat. gluten Leim, gluta Haufenblase, glus zähe Erde (Lehm) u. a. gehören, muß wohl ein Anhefteu, festes Bleiben an etwas sein. Darauf deutet auch z. B. ahd. pichlipan (bichliban) bekleiben in der figürl. Bed. «umkommen, verschmachten, sterben» (Diu Buochir Mosis 2192. 2874.). Übrigens steht ahd. ch(k)lëp(b)ên, agf. cleoban, nur intransitiv; die transitive Bed. «vermit telst einer zähen Feuchtigkeit an etwas fest machen» ist neuer. In kleiben haben sich ahd. ch(k)lip(b)an und das abgeleitete transitive ahd. ch(k)leip(b)jan Fleiben mittelst einer schmierigen Feuchtigkeit zusammenhaften) machen, gemischt. Dieses Wort ist noch wetterauisch gäng und gäbe, wo man z. B. sagt, daß man Lehm an die Wand kleibe (: schmiere), weßhalb auch die Mauerkelle daselbst Kleib scheibe heißt. 1080. Kleid. Kleidung. Anzug. Gewand. Ü. Was der Mensch als Körperbedeckung an sich trägt. V. Dieß alles heißt Kleidung. Der Ausdruck bed. eig. die Handlung des Kleidens, ist dann auf das übergetragen, womit man kleidet, und hat hier in ung einen Sammel(Collectiv)begriff beigemischt. umfaßt also auch Kopf- und Fußbedeckung. Wer z. B. für jemandes Kleidung zu sorgen hat, muß für Alles sorgen, was derselbe zur Bedeckung seines Körpers sammt dem Kopfe und den Füßen bedarf, nachdem es Nothdurft und Anstand erfordern. Das Kleid, abd. chleit, mhd. kleid, agf. sẽ clâo, engl. cloth, altn. þat klæði, schwed. u. dän. kläde, holländ. kleed, von verborgener Wurzel, bez. urspr. was der Mensch zur Bedeckung anhat. Im Besondern aber bed. das Wort, wie es im Neuhochd. zunächst hervortritt, f. v. a. Kleidungsstück. So werden z. B. die Hosen Bein-, Unter, Niederkleider genannt, und man sagt, daß man seine Kleider ablege, wenn man sich zu Bette begeben will. In noch engerer Bed. ist Kleid die lange Bekleidung des Rumpfes über dem Hemde, wie z. B. in Sterbekleid, Nachtkleid u. f. w., und in der engsten Bed. versteht man unter dem Worte die bei gesitteten Völkern übliche vollkommene Kleidung des Rumpfes über dem Hemde bis zu den Füßen, also bei unserm männlichen Geschlechte Rock oder auch Jacke, mit Weste und Hosen, bei dem weiblichen die lange Bekleidung des Rumpfes bis zu den Füßen nieder. Im gemeinen Leben versteht man unter Kleid bei dem männlichen Geschlechte auch bloß den Rock als das Hauptbekleidungsstück. Der Anzug unterscheidet sich wesentlich von Kleidung und Kleid, daß er Inbegriff alles deffen ist, was man 'an den Körper oder feine Theile zieht, sei es nun, um sie zu bedecken oder sich zu schmücken, selbst solche Dinge, die eig. angelegt und nicht im wahren Sinne des Wortes angezogen werden (Vgl. Nrr. 171. 172.), wie Schnallen, Ringe u. dgl., mit einbegriffen. Eine Ballkleidung . B. sind die Stücke, welche man zur Körperbedeckung anlegt, um auf einem Balle mit Anstand erscheinen zu können;

ein Ballkleid ist von dieser Ballkleidung nur die Oberkleidung des Rumpfes bis zu den Füßen nieder; ein Ball anzug endlich um faßt alles, was man zum Ball an sich trägt, also auch die Fußbekleidung und allen Schmuck, Bänder, Blumen, Handschuhe u. s. w. mit eingerechnet. Zu dem Dienst anzug eines Offiziers gehört auch der Degen. Im Besondern versteht man auch unter Anzug das zu einem Anzuge nöthige Schmuckgewirk, den Schmuckzeug Einer Art, z. B. ein Anzug Spigen, Blonden, Kanten u. s. w. Das Gewand, mhd. daz gewant (Nibelungel. 28, 4.) '), von winden (Präteritum: wand), ahd. wintan, ift eig.,, das, womit man sich umwindet" (lat. involucrum), also ein jedes Gewebe, ein jeder Zeug zur Bekleidung, im Besondern und zwar oberd. wie niederd. von Wolle (Schmeller IV, 100. Adelung II, 655.). Ehedem überhaupt s. v. a. Anzug, z. B. das Kriegs gewand = der Kriegs anzug, die Rüstung, der Panzer; daz pirsgewant Birsch gewand= Jagd anzug, u. f. w. Im Neuhochd. ist der Aus. druck, besonders in der gewähltern und in der höhern Sprache, in einer engern Bed. für Kleid, Kleidungsstück üblich, und gilt hier gleichsam als vornehmer, z. B. Morgen, Nacht, Sterbe-, Todten, Trauer gewand, Meß gewand u. s. w. Und also sprechend ließ sie das Gewand - Der Hirtin fallen und als Königin Der Himmel stand sie da im Glanz der Sonnen" (Schiller, J. v. D. I, 10.). Vornehmlich wird hier Gewand von einem weiten, langen Überkleide gesagt. 3. B.,,Kaum hatte noch des Schneiders Hand Ein buntes fomisches Gewand → Dem muntern Affen umgehangen" (Gellert).

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1) Verschieden von ahd. daz k(g)iwâti, mhd. gewæte, was aber auch f. v. a. Gewand ist, von ahd. u. mhd, diu wât, alts, wâd, agf. wæd, altn. vâd, = Kleidung, welche abstammen von einem Zeitwort, das goth. viban (Präteritum: vap), ahd. uuetan, lautet und zusammenfügen, bins den bedeutet (Mark. 10, 9. Diut. I, 169 a. b.).

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1081. Klein. Gering. Geringfügig. Wenig. Winzig. Ü. Vergleichungsweise nicht viel. V. Die allgemeinste Bez. hat gering, denn dasselbe ist s. v. a. „von niedrigem Grade"; im Besondern aber bed. das Wort: an innerer Güte oder Werth von niedrigem Grade, von keinem hohen Grade der Vollkommenheit (S. Nr. 825.). Diese legten Begriffe drückt noch stärker und meist mit Verächtlichkeit geringfügig aus, dessen ursprüngl. Bed. von niedrigem Grade der Angemessenheit ober Paßlichkeit" (Vgl. „Recht. Fug.") zwar für sich allein verwischt ist, aber doch in jenem gegenwärtigen Begriffe des Wortes noch schwach durchleuchtet. Indessen fommt es nur von Außerpersön lichem vor. So redet man z. B. von geringfügigen Sachen, Umständen, Begebenheiten u. s. w., aber nicht von geringfügigen Personen, sondern von geringen. Eben so könnte es nicht heißen in:,,Nicht möglich ist's, mit so geringer Manuschaft Solch einen Staatsgefangnen zu bewahren" (Schiller, B. E IV, 6.), mit geringfügiger Mannschaft; denn es soll hier aus

gedrückt werden, daß die Mannschaft nur von niedrigem Grade der Zahl nach gewesen sei, aber nicht nach ihrer Güte, ihrem Werthe, noch zugleich mit Beimischung von Verächtlichkeit dieser Mannschaft, wie dieß alles geringfügig ausdrücken würde. Klein =,,vergleichungsweise nicht viel nach Ausdehnung oder Maß“, sei es nun nach eigentlicher Ausdehnung, oder nach Menge, Anzahl u. s. w.; es steht also im Gegensag zu groß (Nr. 971.). Wenig = ,, vergleichungsweise nicht viel nach Menge oder Masse", ist eigentlicher Gegensag zu viel, insofern dieß im eigentlichsten Sinne die beträchtliche Menge oder Masse in Vergleichung zu Anderm bezeichnet. So ist z. B. eine kleine Mannschaft eine geringe nach Maß und Ausdehnung, wenige Mannschaft eine geringe nach Menge oder Masse; im besondern Sinne ist eine geringe eine an Werth und Güte, innerer Vollkommenheit im Vergleiche zu andern Mannschaften_nachstehende. Kleine Apfel sättigen wenig, besonders wenn sie von geringer Sorte find. Winzig ist s. v. a. im höchsten Grade klein, im höchsten Grade wenig. Winzige Apfel z. B. sind sehr kleine, und eine winzige Mannschaft besteht aus äußerst Wenigen. Nichts ward gebracht als ein Schwein, doch eines der kleinsten, so winzig, Daß auch der winzigste Zwerg ohne Gewehr es erlegt" (Ramler, im übers. Martialis). „Doch fiehe! da stehet ein winziger Wicht, — Ein Zwerglein“ (Göthe, Ball.). In ihrer Eigenthümlichkeit treten auch die Begriffe hervor in Verbindungen der Wörter, wie: wenig groß, ein klein wenig, klein winzig, winzig klein u. bgl. m.

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Se pe

Anm. Gering s. Nr. 825. Anm. Geringfügig ist neud. und nachgebildet dem spätern inhd. kleinevüege (d. i. kleinfüge) = dünn (Höffmann's Fundgrr. I, 379.), unbedeutend (Freib. Stadtb. fol. 14.); Frisch I, 522. hat kleinfügig in dem Sinne von geringfügig, wie wenn es so gebräuchlich wäre. Klein, ahd. chleini, kleini (Otfr. IV, 29, 7. 33.), altn. klên, scheint eig. s. v. a. dünn, fein, z. B. Olfr. IV, 29, 7. 52.; Willeram III, 6. (・ ein cleiniu roihgerta eine schwache Rauchgerte); Diut. II, 314.; ein kleinez hemde (Wigalois 766.) u. s. w. Dieß führt auf die urspr. Bed. zurück, welche sich in ags. elæne = rein, finden zu lassen scheint, z. B. elæne bið, ne beþearf bûtan pät man his fêt pwëa (Joh. 13, 10.) wer rein ist, nicht bedarf, ohne daß man seine Füße wasche. Denn diese Bed. läßt einen Grundbegriff des Streichens an etwas vermuthen, woraus dann das Dünne, Feine (sogar Tristan u. Isolt 17498. diu kleine Gipfel, und Minnes. II, 201 b f. v. a. Schwanzspize], wie das Reine hervorgeht, ingleichen wenn_ahd. chleini auch scharfsinnig, liftig, ver: schmitt (Diut. II, 341. 329.). Damit hängen nun natürlich chleini in dem Sinne unseres neud. klein, worin es so häufig vorkommt, und mhd. kleine = ärmlich (Wigalois 3643.) zusammen. Wenig, ahd. uuênac(g), entspringt, nach Grimm II, 290., aus weinac, von ahd. weinôn (goth. qáinon, ags. wanjan) weinen, beweinen, was vielleicht wieder Fortbildung von dem klagenden Empfindungswort weh! goth. vái! ahd. wê! agf. wâ! gr. ovaì! lat. væ! esthnisch waiwa! ist, oder von dem wohl ure fprünglichern Hauptwort das Weh, ahd. wê (Otfr. IV, 6, 45. 47.), ags.wa. Wênac(g) bedeuter also, womit goth. váinans= Drangsal erduldend,

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Diu

unglücklich (Röm. 7, 24.) und esthnisch waine = elend u. f. w., stim men, urspr. (im Ahd.) s. v. a. beweinenswerth, bejammernswürdig, kläg lich (besonders Otfr. V, 6, 44.), erbärmlich, und sofort unglücklich, elend, B. Kero c. 61. (diu wênagî Elend); Otfr. II, 14, 44.; Notker, Ps. 37, 7.; gloss. Hraban. 962 a; gloss. mons. 410. u. f. w.; mhd. 3. B. H. v. Veldeck, Eneit 8254. Ähd. Wânit sih kinâdâ wenaga sêla (Muspilli, b. Wackernagel 71, 30 f.) hoffet sich Gnade die Wê bruoder mîn! traurige Seele. Wa scolt dû sîn? Waz mag ich weniger man Disses leides tuon?» (Diu Buochir Mosis 3649 ff.) d. i. Weh mein Bruder! Wo sollt du sein? Was mag ich bes klagenswerther Mann in diesem Leide thun? Damit hängt nun auch der verstärkende Ausruf weing (Otfr. IV, 30, 9.) und wêng oder wênch(k)! zusammen, welcher etwa durch Jammer! leider! gegeben werden kann, z. B. Hoy weng iâcob! Wie leide dir getët [that] dër tôt, Daz er dir nam daz wib (Diu Buochir Mosis 3366 f.). Auch steht ahd. wêneg sittlich schlecht, elenden Seelenzustandes (Otfr. I, 17, 51., wo es vom arglistigen König Herodes gebraucht ist). Sv gieng dann der Begriff, ähnlich wie franz. foible schwach, gering, wenig, sich aus lat. flebilis beweinenswerth, von lat. flêre beweinen, bils dete, besonders mit dem 11. Jahrh. in den Begriff «ärmlich, klein » und sofort im Mhd. nebenbei in den «nicht viel, gering an Menge oder Masse, klein» über. 3. B. Unser suëster ist noh wenag [i. d. Leidener Hands schrift: weinigh] unte nehât noh der spunne niet» (Willeram VIII, 8.) unsre Schwester ist noch ärmlich [noch nicht vollkommen, klein] und hat noch der Brüste nicht; mhd. Schiere [sogleich] hër [er] dar ûz [daraus] Eine wenige [= kleine] zange, Gevuoge und niht lange, Slëht unde cleine (H. v. Veldeck, Eneit 11698.); « ein weniger knabe⋅ ein kleiner Knabe. Wie aber wenig neben seinem Stammwort weinen ahd. weinôn, eben so steht das verstärkend (intensiv) fortgebildete winzig, im späten Mhd. wenzie, wintzig (Melber, vocabular. predicant. weinzig (Vocabular. v. 1429.), bei Schöpper (Synon. XXVIII.) wengig und winte, wetterauisch wunzig, neben dem veralteten winsen, winßen (Alberus im Wtbch.), ahd. winisôn, mhd. winsen, einem Verstärkungswort von weinen, was aber nur noch in winseln fortdauert (S. Weinen. Winseln). Winzig würde also urspr. bedeuten: sehr beweinenswerth, höchst kläglich. Lüzel, ahd. luzil, luzzil, liuzil, mhd, lützel, alts. luttil, ags. lytel, altn. Íîtill, eig. klein von Gestalt, dann ́s. v. a. unser « wenig», ist neuhochd. veraltet.

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1082. Kleister. Pappe. - Kleistern. Pappen. ü. Aus Mehl bereitetes Klebmittel. V. Der Kleister ist aus fei nem Mehl gekocht, namentlich aus Stärke ('Amidam, Amelmehl), und daher ein feineres Klebmittel; die Pappe aber ist sowohl der mit kaltem Wasser angemachte, als auch der aus gröberm Mehl gekochte Klebbrei (Vgl. Nr. 410.). Der Schuhmacher z. B. braucht zum Aufkleben von Leder auf die Sohle und den Absag Pappe, der Buchbinder aber hat in seinem Geschäfte kleifter. Die Zeitwörter kleistern (altn. klistra) und pap pen find außerdem, daß sie in ihrer Verschiedenheit mit ihren Hauptwörtern übereinstimmen, noch darin verschieden, daß man auch pappen überhaupt von jedem Kleben durch ein feuchtes Binbungsmittel sagt. So sagt man z. B. im gemeinen Leben von dem Buchbinder, daß er pappe, wenn er fleistert; sonst werden eigentlich nur gröbere Sachen gepappt, feinere gekleistert.

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