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ahd. diu pîna oder bina, mhd. pîne, älter nhd. pein (i. d. abhängigen Fällen peine b. Tauler.), pên (Kaysersberg), alts. pina (Heliand 90, 5.), aus dem, v. gr. nový eig. „Lösegeld für Blutschuld" u. dann „Strafe", entlehnten lat. pœna = Strafe (hier besonders an Leib und Ehre), punire ftrafen (S. Grimm, D. Rechtsalterth. 680.), bed. demgemäß zunächst: Strafe (Beleg a. d. ältern Niederd. b. Frisch II, 43. Oberd. steht es nicht so.), insbesondere „Leibesftrafe" und Tortur", wie z. B. noch in peinliches Gericht, Peiniger b. Luther, u. a. m., ahd. vielleicht in diu hellipina Höllen pein (Otfr. V, 21, 20.). Aber vornehmlich dann, wie franz. peine, Pein sehr empfindliche Mühe, Bedrängniß (Krolewiz 585.). Hiernach, wie neuhochd.: in hohem Grad empfindlich beunruhigendes und bedrängendes übles (Notker, Ps. 24, 17, 54, 3.). Daher auch von heftig beunruhigendem, bedrängendem Schmerze, z. B. Kopf-, Magen-, Zahnpein. Das Zeitwort ist, schon im ältern Nhd., peinigen, vordem einfacher ahd. p(b)inổn (Otfr. V, 7, 77. Notker.), phinôn u. pfinon (Graff III, 340.), mbd. pinen, agf. pinjan, altn. pina, mittelniederl. pinen (mühen. Floris 2739.), d. i. peinen. Die Dual, ahd. diu quâla (Notker, Ps. 67, 26. Auch

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„Tob" Docen I, 230 ), mhd. quâle, während ahd. diu quelt = Leibesstrafe, kommt v. d. starkbiegenden ahd. quëlan (Vorgegenw. qual, Mehrz. quâlumês) u. b. Notker chëlan, mhd. quëln, sich quälen, tiefen Schmerz leiden; daneben ags. cwalu gewaltsamer Tod v. ags. cwëlan fich tödten. Das Wort bed.: sehr empfindliche beschwerliche, zerarbeitende Bedrängniß. 3. B. So tiefer Schmerzen heiße Qual verbürgt Dem Augenblick unendlichen Gehalt" (Göthe, nat. Tocht. III, 4.). Das noch übliche Zeitwort, ein abgeleitetes schwaches, ift quälen, ahd. queljan (anst. qual-jan), chelan, mbd. queln, agf. cwellan, altn. qvelja, mitunter s. v. a. „tödten" (gloss. Hrab. 970 a), welcher Begriff auch in ahd. der qualm, agf. cwalm, cwealm, Tob, Untergang. Die Marter, abb. diu martira, mbd. marter, martel, v. lat. martyrium, das gr. μaptípiov = Zeugniß, in christlichem Sinne Blutzeugniß", weil uagtve (martyr, woher ahd. der martyr b. Otfr. IV, 5, 42.)

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der dem chriftlichen Glauben unter Qualen der Verfolger bis in den Tod Getreue, bed. hiernach zuerst: Blutzeugniß, Tod für den Glauben (Reichen. Gloss. 260b), selbst das „Kreuz“ als Marterpfahl (Graff II, 857.). Davon dann mit sehr nahe liegendem Begriffsübergang: fortgesette tiefe schmerzliche Bedrängniß, selbst mit tödlichen Leiden (Notker, Ps. 29, 13. 56, 9.). Daher auch die Marter Folter. Das Zeitwort ist martern abd. martaron u. martolon (Otfrid). Das Hauptw. der Märtyrer ahd. martirâri, mhd. marterære u. martelære, ist der Blutzeuge, d. i. der für seinen Glauben Leidende, selbst den Tod; auch mhd. der Selbstquäler (Minnes. II, 153 a). Die Folter = gerichtliche Schmerzmaschine zum Expressen des Geständnisses der Wahrheit über ein Verbrechen, und davon dann durch nahe liegenden Begriffsübergang: unablässig bedrängende heftige Schmerzen, wie wenn man

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sich auf einer pressenden Schmerzmaschine befände, z. B. die Fölter eines bösen Gewissens u. s. w. Das davon abgeleitete Zeitw. ift

foltern.

1) Der Name Folter kommt v. mittellat. poledrus, ital. polèdro, span. pulliedro, franz. poutre, welche alle unser « Fohlen» bedenten und aus lat. pullus Fohlen abgeleitet sind. Die alten Frauken nämlich nannten die Schmerz oder Martermaschine nach ihrer Gestalt (S. die Abbildung b. Eccard, Lex Salica. Ausg. v. 1719. S. 80.), wie wir später etwa den «Bock» haben, vielleicht nachgebildet dem röm. equuleus = «Pferdchen» und dann nach der Ähnlichkeit « das auf vier Bäumen ruhende Streckbett zur Peinigung ».

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1490. Qual. Plage. Plack. Plackerei. Ü. Anhaltende beschwerliche Bedrängniß. V. Die Qual s. Nr. 1489. Die Plage, entlehnt v. lat. plåga (aus gr. πλŋyń Nr. 1447. Anm.) = Schlag, Hieb, Wunde, ist somit zunächst, wie franz. playe, f. v. a.,,Wunde", z. B. «Seiner Plagen Blut flosz ús» (Alte handschriftl. Bibel 1 Kön. 22, 35. b. Frisch II, 61"); hierher gehört auch ahd. diu plaga Bruch (Notker, Ps. 105, 21.) u. mbo. daz plag (pflac = tôtslac (Mone's Anzeiger v. 1835. 236.). Daher nun neuhochd. Plage, wie altn. sú plága: anhaltend beschwerliche, zusehende Bedrängniß wodurch. Diese kann aber im Kleinen Statt haben, wie im Großen, wovon z. B. die zehn Landplagen Ägyptens" vor dem Auszug der Ifraeliten Zeugniß geben. Das Zeitw. plagen ist v. d. spätern lat. (5. Jahrh.) plågâre schlagen, verwunden, und erklärt sich in seiner Bed. aus dem Hauptw. Plage. ,,Ledig aller Pflicht, Hört der Bursch die Vesper schlagen; - Meister muß sich immer plagen" (Schiller, Glocke). Das gemeine: der Plac ist eine Verstärkungsform von Plage, und bed.,,hart zusehende Plage", gerne mit dem Nebenbegriffe, daß fie in's Kleinliche geht. Ursprüngl. ift plack = Schlag, z. B. handplacken Handstreiche als Schulstrafe (Apherdian, method. disc. form. v. 1577. S. 99.). Gebrauchter aber ist, von dem verstärkten Zeitw. pladen,,hart plagen, besonders wenn dieses Plagen in's Kleinliche geht", die Plackerei = hart zusegendes, in's Kleinliche gehendes Geplage.

1491. Quark. Dreck. Ü. Durch Feuchtigkeit weiche Erde, überhaupt kothige Unreinigkeit. 3. B. „Und läg' er [der Mensch] nur noch immer in dem Grase! In jeden Quark begräbt er seine Nase" (Göthe, Faust). In diesem Beispiel ist aber schon Farbe der figürlichen Bez. geringe nichtswerthe Sache. 3. B. "Ich kann den Quark nicht eine Ewigkeit so halten" (Schiller, K. u. L. V, 5.). Dafür kauft man einen Quark" (Göthe, Künstlers Erdenw. II.). ,,Lumpen und Quark Der ganze Mark!" (Ders., Jahrm. zu Plundersw.). V. Der Quark, mhd. der twark (Wahtelmare 11. in Maszmann's Denkmälern I, 107a. Hoffmann's Fundgrr. I, 394b), v. ahd. d(th)uëran u. mhd. twërn (Vorgegenw. twar) = umrühren (gloss. Herrad. 187a; be sonders Nasses Olfr. III, 20, 48.), quirlen, oder nach d. gloss.

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san-florian, vielleicht v. mittellat. quarctum (gleichsam coactum = Zufammengelassenes) = Käse (Diut. III, 146.), bed. zuerst, zumal in Sachsen und Schlesien: zusammengelaffene oder geronnene Milch, Käsematte, wie dieß auch in der Quarkkäse frischer weicher Käse", Quarksack,,Sack zur Käsematte, damit die Molke abläuft“, u. a. m., fich zeigt. Daher dann, durch nahe liegenden Begriffsübergang, in den oben gegebenen Bedeutungen. In der Bed. ,, weicher Koth" ist, nach der Ableitung von dem ebengenannten mbd. twërn, Nebenform schwäb. der Zwer = breiðicker klebrichter Roth (Schmid, schwäb. Wtbch. 553.). Der Dreck, ahd. drech (in mûsdrech Mäuse koth. Graff V, 253.), agf. d(O)roge (vom Menschen. Bosworth 23×), f. Nr. 1120.; wohl nicht mit mhd. dræhen u. abd. drâhên duften, hauchen (Willeram V, 3. Trierer Psalmenübers.), verwandt, wie ebendaselbst vermuthet wurde. Übrigens ist Quark, seiner anständigern Grundbed. gemäß, auch anständiger im Gebrauche, als das gemeine Dreck, das im neuern Sprachgebrauch etwa wiziger Scher; anwenden kann, z. B. „Daß fie die Pyrenäen, Die Dreckstadt [Paris] und Madrid zugleich, Ganz deutlich konnten sehen" (Lichtenberg); sonst gebrauchen es nur niedere Rede und Verachtung, z. B. Wir wollen den Kerl gewaltig curiren - Und über die Ohren in Dreck 'nein führen!" (Göthe, Pat. Brey). Aber in Teufels dreck (asa foetida), Schnepfen dreck, Bärendreck (Lakrigensaft) u. dgl., ist das Wort ftehend.

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1492. Quaste (der Quaft). Troddel. Ü. Faden- oder Franzenbüschel. V. Die Quaste, später mhd. die queste (der Bader pinsel. Mone, altteutsche Schauspp. II, v. 337.) 1), niederd. der quast (woher auch nhd. der Quast, z. B. b. J. H. Voß), schwed. qwast, dän. koest, ist Nebenform von altn. sâ qvistr u. schwed. qwist Baumzweig, also zu uns aus dem Niederd. überkommen und wohl zunächst Zweigbüschel, wie noch bei den Fischern (Frisch II, 77a), und so, wie im Schwed. u. Dän., auch s. v. a. „Besen“; daher dann überhaupt: Büschel aus reiserähnlichen Dingen, z. B. Borstenpinsel (b. J. H. Voß), Wollenpinsel, Faden-, Franzenbüschel u. f. f. Im Besondern nennt man die Faden- und Fran zenbüschel zur Verzierung Quaste (Limpurg. Chron. z. I. 1350.) oder Quast, z. B. Pfeifen, Pferde-, Wagen-, Klingelschnur-, Bett qua ste u. s. w. Die Troddel, v. ahd. der t(d)râdo = Kleidessaum (Otfr. III, 9, 9. Tatian LX, 4.), 3ipfel, wahrscheinlich abzuleiten von drehen ahd. drâhan, woher auch Drath ahd. drát (agf. ÞŎ)ræd) anft. drâhad, wonach trâdo anft. dráhado stünde, bed. zunächst: „herabhangender Saumfaden“, wie z. B. am Tuche bei den Webern. Im Besondern aber ist dann Troddel: die gedrehte, franzenähnliche Flocke, vornehmlich zur Zierde; gewöhnlicher der kleinere Faden-, Schleifen-, Schnur- oder Franzens büschel (kleinere Quaste) zur Zierde.

1) Verschieden ist davon das ältere neuhochd., anscheinend aus lat. eastula = Badeschürze (v. castus keusch) entlehnte der od, die quest

Scharze als Bedeckung des untersten Leibestheiles mit der Schenkeln Vocabular. ex quo u. d. W. perisoma. Altenstaig, vocabular. fol. 11 a. Bibel v. 1520 in 1 Mof. 3, 7. b. Frisch II, 77 a ).

1493. Quer (queer). 3werch. Schief. Schräg. Ü. In Einer Richtung abweichend in Beziehung auf eine gegebene gerade Richtung. V. Quer (queer) ift eig. s. v. a. verkehrt, in anders gekehrter Richtung als uns zu Gesichte steht. So noch

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3. B., was wir in abstractem Sinne nehmen: etwas quer anfangen, Quer kopf (Nr. 1494.) u. f. f. Dann finnlich: „in die Breite, der Breite nach", wo das Wort im strengsten Sinne die Linie ausdrückt, welche von einer angenommenen Längenlinie im rechten Winkel abweicht, lat. transversus. 3. B. So faget Kung, schlägt in die Hand, Und rückt den spigen Hut die Quere" (Gellert) in die Breite, so daß die Spigen nicht nach vorne und hinten, sondern zu beiden Seiten hinausstehen; querfeldein in Beziehung auf eine Straße als angenommene Längenrichtung rechtwinkelig abweichend über das Feld. Die, nach dem Altd., regelrechtere oberd. Form zwerch, neben der entstelltern hochd. quer, wird im Hochd. als eine gemeine faft nur den Mundarten zugerechnet. Allein in das Zwerchfell, das in die Breite durch den Leib gehende Scheidefell zwischen Bruft- und Unterleibshöhle", hat zwerch die Form quer nicht eintreten lassen; indessen für überzwerch, schon älter nhd. vber zwërch (Wunderb. Melusine, Gießen. Handschr. Bl. 3a), „schiefwinkelig die Längenrichtung durchschneidend", hat man auch überquer beliebt, z. B., Gewiß, fie lauschet überquer, Ob ich zu Hause bin“ (Göthe, Selbstbetrug). Schräg ist von einer senk oder wagerechten Richtung spig oder stumpfwinkelig abweichend, - lat. obliquus (S. Döderlein, lat. Syn. VI, 375.). "Quer über" z. B. ist auch rechtwinkelig zu der Straße über, aber schräg über" ist nur spigwinkelig zu derselben über. Schrägelchen heißt, wem die Bein' aussäbeln" (I. H. Voß, Horaz Sat. I, 3, 47.). Auch nicht wähle die Bahn durch fünf grad laufende Gürtel. Schlängelnd windet sich schräg' ein breitgebogener Querweg, - Welcher, auf drei der Zonen den Lauf einschränkend, die Kreisung - Meidet des südlichen Pols und der nördlich stürmenden Bärin“ (J. H. Voß). Schief ist geneigt in Beziehung auf senk- oder wagerechte Richtung, zur Seitenrichtung ausbiegend, gerne mit dem Nebenbegriffe der hiermit fehlerhaften Richtung. So sind z. B. schiefe Beine, eine schiefe Säule u. dgl., gegen die Erde geneigte als von der senkrechten Richtung abweichende, und ein Tisch steht schief, wenn er aus wagerechter Stellung sich neigt. Dieser Nebenbegriff des Fehlerhaften oder Ungehörigen der Richtung hat auch in figürlicher Bezeichnung Statt, z. B. „schief denken" in unrichtiger Gedankenrichtung, die Sache geht schief" = ungehörig in Ansehung des Wunsches oder Erfolges.

Anm. Nhd. zwerch ist die gerechteste Form: ahd, duërah = lat. transversus (gloss. Hrab. 975a, gloss. mons. 348.), mhd. dwërch,

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twerch, alter hb. auch zwericht (Brack, vocab. fol. 24.), agf. pwoorh verkehrt, böse; im Goth. nur abstract þvaírhs erzürnt, zornig (Luk. 14, 21. Tit. 1, 7.). Mhd. twërch = « seitwärts ( gleichsam in die Breite) verdreht » (Iwein 2981. 6092.): « Sô wird ich mit twërhen ougen Schilhend [fchielend] an gesehen. (W. v. d. Vogelw. 57, 36 f.). Auch in fortentwickelter Bed.: mhd. über dwërch naht. so daß bloß eine Nacht dazwischen [in die Breite] liegt, innerhalb 24 Stunden, dann 3 Tage, sogar 14 Tage (Haltaus 1495. 2188.). Stammwort ist das starkbiegende mhd. Zeitw. twërhen (Vorgegenw. twarch) quer durch schneiden, in die Breite durchschneiden (Vgl. Parzival 329, 2. 578, 28.), altu. þwëra. Ursprünglichere Form des Wortes aber scheint die, duërah u. d(t)wërch gleich: bedeutende ahd. twër (Graff V, 279. Mart. Cap. S. 70, 86.) die Breite, mhd. dwër, twër, agf. pwëor (Ps. 17, 28. 77, 10.), pwyr in pwyrlic, engl. thwart, niederf. dwer, holländ. dwers, dwars, altn. þvër, schwed. u. dan. tvär; sie möchte auf ahd. d(th)uëran (Vorgegen. duar), mhd. twërn (Nr. 1491.), baier, zweren = umrühren (Otfr. III, 20, 48. zu Joh. 9, 6. Graff V, 278.), quirlen, zurückzuführen sein, weßhalb z. B. mhd. der twër Wirbelwind, dann Seitenwind (Minnes. II, 193b), schweiz. twärwind. So wäre twër efg. umgedreht, verkehrt, lat. transversus. Wie aber schon ahd. i. d gloss. Keron. quifalon, quifalt neben zuifalôn zweifeln, zuîfalt zweifalt u. dgl., mhd. querch (Königshofen, elsäss. Chron. 89.) neben twěre(g) Zwerg u. a. m., nhd. Quetsche, quittern neben Zwetsche, zwitschern; so neben mhd. twër ul. twërch auch später mhd. quërt (Freib. Stadtr. I, 85.) u. quërch (Scherz-Oberlin 831. 1253.), woher unser quer, engl. figürl. queer, niederd. quêr neben dwêr. Schräg reicht mit Schranke (Nr. 861.) an einander; denn mhd. schregen = mit verschränkten (querüber geschlagenen) Beinen gehen (H. v. Friberg, Tristan 5168.), der schrage Stangenzaun durch Befestigung von Querlage (Benecke, Beiträge II, 375, 2.) und dann_schrägbeiniges Schlachtgestell des Fleischers, verschragen = mit einem Stangenzaun umgeben (Minnes. I, 9a. Figürlich W. v. d. Vogelw. 80, 12.). Nebenform von schräg ist mhd., außer schramen schräg machen (Westenrieder, Beitr. VI, 99. z. J. 1370.): baier. u. niederf. schremseitwärts, schräg (Schmeller III, 510.). Ob die Urform in altn. â skrâ = nach der Schräge, d. i. von der senkrechten Linie abweichend ? Schief, b. Jeroschin (14. Jahrh.) schive, mit der gemeinen Nebenform schepp (Alberus Wtbch.), nieders. scheev, ist das altn, skeifr aus gerader Richtung zur Seite ausbiegend, krumm, anscheinend verwandt mit oder entnommen von lat. scævus, gr. oxalog = links und dann auch krumm, schief, im Gegensatz v. directus ut. og ós (Vgl. Frisch II, 156c). Ein anderes Wort scheint baier. schiegk,, schweiz. schiegge, niederf. schük, schief (b. Matthesius, Josua Maaler u. A. S. Frisch II, 178. Schmeller III, 320.), neben altn. skackr= schief, engl. skue u. skew.

1494. Querfopf. Sonderling. Ü. Wer auffällig anders denkt und handelt, als die Menschen im Leben gewohnt sind. V. Der Querfopf,,der wunderliche verkehrte oder widersinnige Mensch“, der gleichsam nicht, wie andre Menschen, vernünftig gerade aus, sondern immer verkehrt, in die Quere will und natürlich so nicht durchkommen kann (Vgl. quer Nr. 1493.). Deßhalb ist er anstößig und taugt nicht unter die Menschen: „Wir andern Querföpfe und Taugenichtse“ (Göthe). Engl. ist ähnlich a queer Fellow wunderlicher Mensch. Der Sonderling = der durch eigenthümliche Denk- und Handlungsweise von den andern Men

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