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vor 2). So in der Schweiz, Oberdeutschland, Hessen u. s. w. 3. B. schweizerisch: Das Brett hed" [= haftet], wenn es an einem andern Dinge befestigt ist" (Stalder II, 4.); wetterauisch sagt man von jenem mit Wasser aufgeklebten Papiere, daß es nicht habe, u. dgl. m. Diese Bed., die sich hochdeutsch nicht findet, stammt noch daher, daß haben in der frühern deutschen Sprache schlechthin für halten gebraucht wurde 2). Haften, ahd. haften (Oifr. 11, 9, 83. Notker, Ps. 30, 17.), mhd. haften, hat das gegen das Bin haben verstärkende F, und ist bei Otfrid s. v. a.,, befestigt werden", aber neuhochd.: fest an oder auf etwas sein und bleiben"; daher dann das bewerkstellende Zeitwort (Causativ) heften, goth. haftjan, abd. heftan (gloss. Jun. 179.), wie Nr. 392. nachzusehen ist. Die Bed. von haften bewährt sich indessen in dem Hauptwort Haft (S. Nr. 884.) und dem Beiworte haft, goth. hafts, ahd. und mbd. haft, altn. haptr, fest an oder auf etwas, wie z. B. mhd. ,,haft sin vür", weraus sich bei uns, wofür haften für jemanden in einer Versicherung fest einstehen, hervorgebildet hat. Halten, ahd. haltan, agf. healdan, altn. hallda, hat, wie haben, den Grundbegriff des Umfassens (S. Nr. 877. Anm.), sei es nun 3. B. in der Bed. von dem andauernden Umfassen mit der Hand u. dgl., oder von dem bloßen Umfassen eines Gefäßes, wie wenn man z. B. sagt, ein Fäßchen halte zehn Maß u. s. w. In dem hieraus erwachsenen allgemeinern Begriffe aber kommt das Wort nun auch in der, der gegenwärtigen Sinnverwandtschaft angehörigen, Bed. eines bleibenden Verbundenseins vor, wodurch es sich von haften unterscheidet, welches mehr die Festigkeit der Verbindung hervorhebt. 3. B. - Buttlern traf ich. Gleich ist er selber hier. Der hält dir fest" (Schiller, W. T. III, 6.). „Er hat ein schlechtes Gedächtniß, es will nichts darin haften" (Maaß u. d. Art. Beladen); - er kann nichts (im Gedächtnisse) be halten."

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1) Ahd. z. B. «In imo habeta harto fruma managfalto» (Olfrid IV, 26, 25.) in ihm haftete sehr mannichfaltige Gütigkeit. Der saffir [was mit einem ringe] ûf den sarch gehaben (Wigalois 8294.).

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2) So z. B. schou goth. haban (Luk. 4, 24.); = ergreifen (Matth. 9, 25.). Ahd. Legitun iro hant in [an] then Heilantana [Heiland], inti [und] habetun [hielten, d. i. nahmen fest] inan» (Tat. CLXXXIV, 6.) Mhe. Ovch habt [faßte] sî [die Krähe] die haebech [Habichte] Si chratzte si mit grimme (Altd. Wälder III, 213.). Daz si [nämlich die Glieder] uasto ́chlebeten, Zesamene sich habeten hielten] » (Diu Buochir Mosis 392 f.). Unt behabte [behielt] den gast bi im dâ Unz an den sibenden tac (Iwein 6844 ff.). Sin hende habte er für sich» (Erec 297.). Vnd begraif in pey dem hâr Vestikleich vnd habt in enpar» (Gießener Handschrift, i. d. Senckenberg. Bibliothek Nr. 505.). Habet uf des strîtes (Ni-, belungel. 1926. 2.) haltet inne mit dem Streite. - Wie man lantæding [Landgericht] haben [halten] sol (Schwabensp. CCCXLVIII.). Den truhsæzen Mariodo Den hét er aber mit alle dô Z'einem lügenære (Tristan u. Isolt 14233 ff.). U. s. w. Später z. B. bei Alberus (Wtbch. S. 2.): - Fulcio, ich habs ‚i. [= d. i.] halts

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daß nit fall. » « Am Pöbel ist kein Hab (= Halt, Festigkeit] (Tschudi I, 626.). Schweizerisch z. B. Das Yich hed nid » = das Eis hält nicht, bricht (Stalder II, 4.). Habs mitter Hand » halt es mit der Hand fest (Ebendas. S. 3.). Neuhochd. findet man haben für halten nur noch in der allgemeinern Bed.: in der Gewalt eines Dinges sein. Dieß z. B., wenn in der Fabel die Wachtel spricht: «Ich lief; kaum naht' ich mich dem Ton, So hatte mich das Netz auch schon» (Gellert).

879. Häcksel. Häderling. Siede. Ü. In kleine, furze Stücke zerschnittenes Stroh, wie man es z. B. zum Pferdefutter gebraucht, und hierzu in früher Zeit zer hackt, jest ge= wöhnlich auf der s. g. Häckselbank zu zerschneiden pflegt. V. Das Häcksel, niederd. Hakkels (Brem. Nieders. Wtbch. II, 566.), hat die Doppelableitungsform -sel d. i. -s-el, wie z. B. Amsel ahd. am-is-ala, Achsel ahd. ah-s-ala, Schmiersel agf. smyr-s-1, Mengsel, Räthsel u. s. w., nicht sal, wie z. B. Schicksal, Schensal, Drangsal u. s. f., welche beiden Ableitungssylben neben einander, aber doch wieder von einander abgeschlossen bestehen, indem man z. B. weder Trübfel anstatt Trübsal, noch Häcksal anstatt Häcksel sagt; dazu bez. sel mehr den Begriff des Gethanen oder Gewirften, und gehört meist der gemeinern Sprachweise an, so wie es sich denn wohl durch die Volkssprache wieder im Hochdeutschen geltend gemacht hat (Grimm II, 107.). Daher scheint auch, der Häckerling" mit der edlern Endform -ling, die hier das durch Klein hacken Hervorgebrachte bez. und nur darum eine Verkleinerung ausdrückt, weil die Kleinheit schon in Häcker liegt (Vgl. Grimm II, 364.), im Hochdeutschen eine edlere Färbung zu haben, während Häcksel das gewöhnliche Wort ist (Vgl. Schmidt, Westerwäld. Jdiot. S. 71.). Außerdem kommt Häckerling in mehrfacher Beziehung vor, in der Häcksel nicht üblich ist: 1) in der Bed. einer Sache von geringem Werthe. 3. B. „Der Mann, der das Wenn und das Aber erdacht, Hat sicher aus Häckerling Gold schon gemacht“ (Bürger). 2) Wenn man im gewöhnlichen Leben von einem dummen Menschen sagt, er habe Häckerling in Kopfe, d. i. fein Gehirn, ähnlich wie man auch den Dummen einen Strohkopf nennt. 3) Wenn man sagt, daß einer Braut Häckerling gestreut werde. Dieß ist nämlich von einer, unter den gemeinen Leuten an vielen Orten üblichen, alten Gewohnheit hergenommen, daß sie einer vor der Verchelichung geschwängerten Braut am Tage vor der Hochzeit anstatt der Blumen zum Schimpfe Häckerling vor die Hausthür zu streuen pflegen. „Das Kränzel zerreißen die Buben ihr, Und Häckerling streuen wir vor die Thür" (Göthe, im Faust).

A um. Oberd. ist anstatt Häckerling der Häcker üblich. Die Siede an der Lahn Sidd), d. i. was gefotten wird (Gesott), ist das yor dem Füttern mit heißem Wasser gebrühte Häcksel, gewöhnlich mit anderm Viehfutter, z. B. Runkelrüben, Spreu u. dgl., gemengt. An andern Orten nennt man auch uneigentlich den mit kaltem Wasser angemachten und gemengten Häckerling so, und sagt daher auch anstätt Häckselbank Siede: bank u. s. w.

880. Hafen. Gropen (Grapen). Pott. Topf. Ü. Das bekannte tiefere, walzenförmige (cylindrische) Geschirr oder Gefäß, welches besonders dient, um etwas darin aufzubewahren oder zuzubereiten. V. Dieß ist vorzugsweise der Begriff von Topf, mbd. der toph (3iemann, mhd. Wtbch. 470.), wofür der Pott nur der niederdeutsche Ausdruck ist. Das zeigt sich z. B., wenn für das hochd. Sprüchwort: „Der Topf geht so lang zu Wasser, bis er bricht", der Niederdeutsche hören läßt: «De Putt geit so lange to Water, bet he brickt» (Richey, Idiot. Hamburg. 196.). Am Üblichsten ist Pott in dem Wort Pottasche, der Benennung des Laugensalzes, das ehemals in Töpfen oder Pötten aus Gegenden, wo man es bereitete, versandt wurde (Campe III, 680.). Der Hafen wird nur in engerer Bed. von dem Topfe gebraucht, vorzüglich im Oberdeutschen; im Allgemeinen ist das Wort, seiner urspr. Bed. des Umfassens gemäß, Benennung eines jeden tiefern Geschirres. Übrigens find Hafen und Topf in engster Bed. von irdenen Töpfen üblich, wie z. B. auch Luther topfern" anstatt irden hat (2 Tim. 2, 20. i. d. ersten Ausg.). Dagegen bez. der landschaftliche Ausdruck der Gropen, wofür Dichter, wie J. H. Voß, Joh. Falk u. A., die niederd. Form Grapen in die Schriftsprache eingeführt haben, den aus Eisen oder gemischtem Metall gegossenen Kochtopf oder auch den Tiegel.

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Anm. Topf, bei Luther «der Töpfen» (Hiob 41, 22.), scheint mit tief, goth. diups, ahd. tiof, Eines Stammes (Grimm II, 48.), und fonach eig. das tiefe Gefäß (vas profundum) zu sem; doch steht zu bedenken, ob nicht vielleicht ein Begriff, der auf das Rundliche, Gedrehte hindeutet, bei dem Wort zu Grunde liegen könnte. Hiefür möchte auch stimmen, daß Topf wohl zunächst überhaupt von einem ründlichen oder walzenförmigen Behälter gesagt wird, ähnlich z. B. mhd. und oberd. der topf (toph) Kreifel (Parzival 150, 16. Minnes. I, 80 b), yon franz. la toupie, altfranz. tourpie, das lat. turbo Kreisel, Wirbelkegel.' So ist auch oberd. Eier dopf Eischale, der Topf des Leuchters die Tülle dessel= ben, u. s. w. Selbst der Theil des Kopfes unter dem Schädel, gleichsam der Gehirnbehälter, wird Topf genannt , z. B. in Jülich und Berg, in der Wetterau u. f. w.; schon mhd. z. B. Hector hup vf daz Er sluc in vf den schedel coph Durch den helm in den toph (Herbort's trojan. Krieg 8793 ff.). Niederd. ist dopp (Schüße, Holstein. Idiot. I, 237.), neuniedert. dop, doppe, runde oder rundliche Schale, z. B. ekkerndopp Eichelschälchen, worin die Eichel sißt, dat eidop (Reineke Vos 4764.) leere Eischale, piependopp - Tabaks= pfeifendeckel u. dgl. m. Oder wäre vielleicht Topf aus niederd. der Pott, was franz. le pot ist, versest? Der Pott ist das verhochdeutschte niederd. Pult (Richey, Idiot. Hamburg 196. Schüße, Holstein. Idiot. III, 247.), engl. und holländ. pot; altn. sâ pottr als Maßgefäß, doch in pottasmidr= Töpfer allgemeiner als Gefäß (Biörn Haldorson II, 174 b). Auch in diesem Wort scheint der Grundbegriff « tief» zu sein, obwohl ich es nicht mit dem celtischen bod tief (S. Boden Nr. 405.), womit übrigens die Laute stimmen (S. Einleit. §. 23 f.), zusammen zu stellen wage. Wahrscheinlich übrigens hat es sich durch das franz. pot besonders geltend gemacht. Hafen, ahd. der havan, mhd. haven, woher Häfner Hafenmacher, ahd. havanari, mhd. havenære, hat, wie Hafen Ankerbucht Nr. 417., die Wurzel hav = lat. cap-ere fassen, eine Neben

wurzel von hap(b)- in haben ahð. hap(b)ên in der Bed. enthalten, in sich fassen (Vgl. Nr. 877. Aum.). Daher bed. das Wort eig. etwas umfass sendes, wie denn z. B. auch in der Schweiz die Höhlen in den Bergen, in welchen sich Krystall befindet, Häfen (auch Keller) genannt werden (Adelung II, 886.). Gropen, was im Hessischen (vgl. Schmidt, Westerwäld. Idiot. 92.), der Wetterau, bei Coblenz Groppen (nicht: Kroppen) lautet, bei Alberus im Wtbch. «ein gropp», niederd. Grapen (Brem. Nieders. Wtbch. II, 535. Richey, Idiot. Hamburg. 79.), ist das ahd. der k(g)riupo = die Rostpfanne (Docen I, 217 a), ab= stammend v. d. ahd. Zeitwort raupjan rösten (Graff II, 359 f.), was meist in der Form garaupjan, k(g)roup(b)jan (gloss. elwangenses 95.) vorkommt, woher auch in dem Glossar zur Bibel im Reichenauer Coder 86 zu Karlsruhe kacraupit das Geröstete." Vgl. Nr. 862. Anm.

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881. Hafen. Port. Ü. Sicherheitsbucht oder auch ficherer Standort der Schiffe. Dann bildlich s. v. a. Sicherheits-, Rubeort, Sicherheit überhaupt. V. Der Hafen (S. Nr. 417.) ist der übliche deutsche Ausdruck. Der Port dagegen ist fremdher in der Entwickelung des Neuhochd. eingedrungen, und, wie J. H. Voß sagt,,,aus Luthers Sprache, durch Dichter erhalten"; denn das Wort wird im Neuhochd. nur in der gewähltern, höhern, besonders der dichterischen Schreibart gebraucht. Daß übrigens das Wort in seiner eigentlichen Bed. nur von einem Seehafen gelte, wie Frisch (II, 66 ) und Adelung (III, 809.) sagen, bestätigt sich nicht in unserer Schriftsprache, wo es auch von den Flußhäfen vorkommt, wie es denn Campe (III, 674.) sehr richtig. überhaupt durch Hafen erklärt. So singt z. B. ein Meister unsrer Sprache von der, in dem Eisgange aus der Etsch bei Verona auf einem Kahne geretteten, Familie des Zöllners im Lied vom braven Manne:,,Kaum kamen die Leßten in sichern Port, So rollte das legte Getrümmer fort“ (Bürger).

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Anm. Hafen kommt althochd. nicht vor. Mittelniederl. lautet das Wort havene und ist weiblich; im Mittelhochd. findet sich_nur daz hap ( Parzival 285, 26. Minnes. II, 13 b), und diu habe (Tristan u. Isolt 7090. Gottfr. v. Straszb. Minnelieder II, 22.), welche beide_bald_den Hafen, bald die Meerenge, den Sund bedeuten, und dem Worte hap(b)ên enthalten, in sich fassen, zu entstammen scheinen (Grimm III, 383.). Hafen ist sonach neuhochd. Mhd. diu porte des mers » (Scherz-Oberlin 1236) Seehafen, ist ein abgeleiteter Begriff von diu porte d. i. lat. porta Thor, oder Meeres bord, und hiervon s. v. a. Hafen. So z. B. auch in: Wird uns die Port und die Hab, Datz Akers gelegt ab, Wo sculten wir dann zu cheran? » (Eccard Scriptt. medii ævi 1516.) wird uns der Seehafen zu Acre (Ptolemais) [von den Heiden] genommen, wo sollten wir dann [im gelobten Lande] zukehren [au oder einfahren]. In der Übergangszeit des Mittelhochd. in das Neuhochdeutsche aber draug in diesem der Port aus dem franz. le port von lat. portus Hafen ein.

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882. Hafer. Haber. Ü. Die Getraideart, welche in einzeln stehenden Rispen langrunde spißige Körner trägt und bei Linné Avena genannt wird. V. Die alte Form Haber, ahd. der haparo (gloss. zwetlenses 113.), habaro, mbd. der habere, haber, ist nur noch in dem gemeinen Leben üblich (Adelung II, 887. Campe II, 498. Voigtel 305.), und bei guten Schrift

stellern gar selten, wie z. B. Ha, lachte der Kaiser, vortrefflicher Haber!" (Bürger.) Es hat sich dafür im Neuhochdeutschen die niederd. Form Hafer, alts. havoro, altn. hafri, geltend ge= macht, und jene alte aus der Schrift- und Umgangssprache verdrängt.

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883. Haff. Wie f. Inwief. Ü. Kleinere Meerbucht. V. Das Haff ist altn. haf (schwed. haf, dän. hav), ags. pät heaf, und bedeutete zunächst das Meer; ähnlich kommt mhd. diu habe (S. Nr. 881. Anm.) vor, wahrscheinlich von haben in sich faffen (altn. hala). Hiernach bed. Haff gegenwärtig ein, einem Landsee ähnliches, Binnenwasser in unmittelbarer Verbindung mit dem Meere durch schmale Engen. So nennt Jahn (Syn. S. 82.) 3. B. den Breitling, wodurch die Warnow in Mecklenburg fließt, ein Haff; eben so den Liman, worein der Dnjepr fällt. Doch kommt das Wort nur noch in den Eigennamen einiger beträchtlicheren, fast gänzlich mit Land umschlossenen Ostseebuchten vor, z. B. das " Kurische Haff", das „frische Haff", das große Haff“ am Ausflusse der Oder, das Salz haff unweit Wismar. Die Wief, altn. sú vic 1), agf. pät wic (Bosworth 90 w), zusammenhängend mit altn. vikja, ags. wican, mittelniederl. wiken weichen, wie lat. recessus = Meerbucht (Plin. hist. nat. III, 1.) von recedere zurückweichen, ist urspr. wohl s. v. a. Zurückweichung des Landes vor dem Meere, und bed. nhd.: eine starke, etwa halbmondförmige Krümmung der Küste, frei und unbeengt gegen das Meer. So z. B. die Tromper wiek zwischen den Vorgebirgen Arkona und Stubbenkammer, und die Prorer wiek zwischen Stubbenkammer und der Halbinsel Mönkguth auf der Insel Rügen, die Pauzker Wiek u. s. w. Übrigens ist der Ausdruck nur niederdeutsch und allein von den bezeichneten Buchten der Ostsee im Gebräuche. Für eine tiefere, busenartig in das Land eingehende Wiek, auch dann, wenn sie in Baien und Meerbusen vorkommt, führt Jahn (Syn. S. 82.) das niederd. oder sächsische Wort „die Juwief" an, wofür indeffen der berühmte J. G. Forster ungut den Ausdruck der Einbusen" gebildet hat.

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1) Auf diese Bed. leitet auch altn. þat vik, welches eine kleine Be wegung (ein Weichen), dann auch eine Biegung, Krümmung, einen Winkel bedeutet.

An m. Auch im Neunordischen hat sich die Wiek erhalten. So bez. 3. B. im Dänischen Vig die kleinere Meereseinbiegung ins Land, wie Fjord, altu. så fördr, eine große und tiefe, weit wie ein Arm in das Land eindringende. So z. B. Limfjord, Ise Fjord auf Seeland, West Fjorden und Bukkefjord an Norwegens Küste u. s. w.; Lemvig auf Jütland, Rejkja vig auf Island u. a. m. Übrigens gründet sich auf jene Bestimmungen das altnordische Sprüchwort: Vie skylldi i milli vina, og fiördr î milli frænda » = die Wiek sollte sein zwischen Freun= den, und der Fjord zwischen Verwandten.

884. Haft. Verhaft. Arrest. Gewahrsame. Ü. Der Zustand, daß jemand fest gehalten und dadurch seiner Frei

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