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13. Convention zwischen dem König Victor Emanuel von Italien und dem Kaiser Napoleon über die Räumung Noms von französischen Truppen, 15. Sept. 1864 .

14. Friede zu Wien zwischen Dänemark einerseits und Oesterreich und Preußen andererseits, 30. Oktober 1864. (Die schleswigholsteinische Frage.)

15. Convention zu Gastein zwischen dem Kaiser Franz Joseph von Desterreich und dem König Wilhelm I. von Preußen bez. der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg, 14. August 1865

Seite

137

141

179

16. Preußisches Besißergreifung spatent vom Herzogthum Lauenburg, 13. September 1865

186

17. Antrag Preußens beim deutschen Bunde auf Bundesreform, 9. April 1866.

form;

190

18. Friedens präliminarien zwischen Desterreich u. Preußen zu Nikolsburg, 26. Juli 1866.

198

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19. Entwurf eines norddeutschen Bundesvertrag 8, 4. Aug. 1866 20. Friede zu Berlin zwischen Preußen und Württemberg, 13. August 1866

247

251

21. Preußische Annexion von Hannover, Kurhessen, Nassau

und Frankfurt, 17. Aug. 1866 .

22. Friede zu Berlin zwischen Preußen und Baden, 17. Aug. 1866 23. Friede zu Berlin zwischen Preußen u. Bayern, 22. Aug. 1866 24. Friede zu Prag zwischen Oesterreich und Preußen, 23. Aug. 1866

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25. Friede zu Berlin zwischen Preußen und dem Großherzogthum Hessen, 3. Sept. 1866

297

26. Friede zu Berlin zwischen Preußen und Reuß ältere Linie, 26. Sept. 1866

305

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27. Friede zu Wien zwischen Desterreich und Italien, 3. Okt. 1866 28. Friede zu Berlin zwischen Preußen und Sachsen- Mein in

309

gen, 8. Oktober 1866 .

324

328

29. Friede zu Berlin zwischen Preußenu. Sachsen, 21. Okt. 1866
30. Preußische Annexion Schleswig-Holsteins, 20. Dez. 1866
31. Dienorddeutsche Bundesverfassung. (Der norddeutsche Bund)
32. Verhältnisse zwischen Preußen und den süddeutschen Staaten
33. Protokoll der Londoner Conferenz bez. Luxemburgs, 11. Mai 1867
34. Actenstücke, die neuesten Regierungsveränderungen in der Moldau
und Walachei betreffend

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35. Ferman des Sultans Abdul-Azis, die Räumung der serbischen Fest= ungen durch die Pforte betreffend, 10. April 1867 .

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I.

Friede zu Mailand zwischen Oesterreich und Sardinien am 6. August 1849.

(Der österreichisch-sardinische Krieg vom Jahre 1849).

Die geheimen Verbindungen für die Einigung Italiens, die ihren Ursprung bis auf das Jahr 1816 zurückleiteten, hatten von Jahr zu Jahr in Italien größere Verbreitung und Anerkennung ihrer Bestrebungen gefunden. Vergeblich bemühte sich die österreichische Regierung, dieselben auszurotten. Am 1. Januar 1848 fanden sich in Mailand Plakate an den Straßenecen angeschlagen, in welchen die italienische Bewegungspartei den Lombarden das Rauchen verbot. Die österreichische Tabakregie gewann aus dem Tabakverkauf in der Lombardei jährlich 4 Millionen Lire; um diese Einnahme sollte die österreichische Regierung verkürzt werden. Die Lombarden leisteten dem Befehl Folge; die Negierung dagegen befahl den österreichischen Soldaten, in den Straßen von Mailand rauchend auf- und abzugehen. Die rauchenden Soldaten wurden. vom Volke verspottet; sie zogen die Säbel und verfolgten die Höhnenden, drangen auch in die Kaffeehäuser und verwundeten hier Viele, die an dem Exceß nicht betheiligt waren. Der Vicekönig, Erzherzog Rainer, ließ hierauf am 5. Januar 1848 eine versöhnliche Adresse an die Bevölkerung ergehen, worin er auch verschiedene Verbesserungen in der Verwaltung in Aussicht stellte. Dadurch fand sich die Centralversammlung in Mailand aufgefordert, in einer vom 14. Januar datirten Adresse an den Kaiser bestimmte Verbesserungsanträge zu stellen, nämlich Herabsehung der Steuern, Verkürzung der Dienstzeit beim Militär, Freiheit der Presse und Hebung des Unterrichtswesens. Diese Anträge fanden keine Berücksichtigung; vielmehr wurde schon in den nächsten Tagen eine vom 9. Januar 1848 datirte kaiserliche Erklärung bekannt gegeben, die in Wien sofort nach dem Eintreffen der Nachricht von den Excessen

bezüglich des Rauchens erlassen worden war, dahin lautend, der Kaiser habe für das lombardisch-venetianische Königreich bereits Alles gethan, was er für zuträglich halte, und werde keine weiteren Zugeständnisse mehr machen. Es erfolgten jetzt viele Verhaftungen. Inzwischen brach am 12. Januar 1848 die Revolution in Sicilien aus; der König Ferdinand II. von Neapel genehmigte am 29. Januar die Errichtung von Nationalgarden und freie Presse; ein Aufstand im Großherzogthum Toscana hatte gleichen günstigen Erfolg; der GroßHerzog Leopold II. publicirte am 17. Februar 1848 eine Repräsen tativ-Verfassung, welche Gleichheit aller Culte, gleiche Besteuerung Aller nach Verhältniß des Vermögens und Gleichberechtigung aller Unterthanen zu allen Civil- und Militärämtern festseßte. Am 23. Februar 1848 erfolgte in Paris die Entthronung Louis Philipps und die Einführung einer republicanischen Verfassung in Frankreich; am 5. März 1848 wurde im Königreich Sardinien die neue Constitution publicirt. Diese Ereignisse vermehrten die Gährung in der Lombardei. Dieselbe kam zum Ausbruchh, als der österreichische General Graf Nadesky die Bildung einer Bürgergarde in Mailand nicht dulden wollte, wozu der Graf O'Donnel, der in Abwesenheit des Vicekönigs Rainer die Regierung führte, bereits die Erlaubniß gegeben hatte. Am 18. März griffen die Mailänder zu den Waffen und bauten Barrikaden. Die Oesterreicher unter dem Commando Radetzky's versuchten die Barrikaden zu nehmen; ihre Truppenzahl war aber zu gering, um den Aufstand zu bewältigen. Eie räumten Mailand in der Nacht vom 21. auf den 22. März, da sie ohne Lebensmittel waren, ihre Munition verbraucht hatten und der König Karl Albert von Sardinien mit seinem Heere den Mailändern zu Hülfe herbeizog. Am 24. März 1848 wurde in Mailand eine provisorische Regierung eingesetzt; sie publicirte eine vom 23. März datirte Proclamation des Königs von Sardinien, worin dieser sagte: „Völker der Lombardei und Venedigs! Unsere Waffen, die Wir an Eurer Grenze sammelten, als ihr die Befreiung des ruhmwürdigen Mailands vollbrachtet, kommen nun, euch in künftigen Kämpfen den Beistand zu leisten, den der Bruder vom Bruder, der Freund vom Freunde erwartet." An demsel ben 23. März erklärte Karl Albert an Oesterreich den Krieg. Nadeky zog sich mit den österreichischen Truppen, von denen die, welche der italienischen Nationalität angehörten, abgefallen waren, vorläufig nach Verona; in Mailand rückten am 25. März sardinische Truppen ein. Am 1. April 1848 erfolgte die Kriegserklärung Desterreichs an Sardinien. Inzwischen war auch in Parma und Modena eine provisorische Regierung eingesetzt worden; die nationale Erregung verbreitete sich über ganz Italien; auch den König

Ferdinand II. von Neapel zwang die Bevölkerung, dem Kaiser von Destereich am 7. April 1848 den Krieg zu erklären und sein Heer nach Norditalien in Bewegung zu setzen, und selbst der Pabst Pius IX. sah sich veranlaßt, am 20. März die Anordnung zu treffen, daß die päbstliche gelb-weiße Fahne am Rande mit der roth-weiß-grünen italienischen Tricolore eingefaßt werde.

Karl Albert rückte mit einem Heere von 50,000 Mann gegen Verona; Radetzky zog ihm mit der Besaßung aus der Stadt entgegen und schlug ihn am 6. Mai 1848 in die Flucht. Gleiches Schickjal hatten die Sardinier am 29. Mai bei Curtatone in der Nähe von Mantua; dagegen waren sie am 30. Mai bei Goito im Vortheil. Am 8. Juni erklärte die Lombardei ihre Vereinigung mit Sardinien; doch richteten die mit den Sardiniern vereinigten Lombarden gegen die Oesterreicher wenig aus. Jm Monat Juli zogen sie Im in allen Treffen den Kürzeren, am 25. Juli 1848 wurden sie bei Custoza nach einer neunstündigen Schlacht vollständig geschlagen. Radetky überschritt am 26. Juli den Mincio und am 30. Juli den Oglio. Unter beständigen Gefechten zogen sich die Sardinier auf Mailand zurück, wo sie am 3. August einrückten. Am 5. August schloß Karl Albert mit Radetzky, der ihm fortwährend gefolgt war, eine Capitulation, vermöge welcher er Mailand räumte; am folgenden Tage zogen die Oesterreicher in die Stadt ein. Die Lombardei war wieder im Besitz der Desterreicher; Venedig, das am 4. Juli 1848 Karl Albert zum König ausgerufen hatte, proclamirte am 10. August 1848 die Republik. Am 9. August 1848 wurde zwischen Oesterreich und Sardinien Waffenstillstand geschlossen; Oesterreich war in seinem Innern durch die Empörung der eigenen Hauptstadt und den Aufstand der Ungarn so sehr beschäftigt, daß es der Regierung nicht möglich wurde, ihre Streitkräfte gegen Italien für die nächsten Monate zu vermehren. Am 13. März 1849 kündigte Karl Albert dem Feldmarschall Nadeßky den Waffenstillstand. Die Oesterreicher überschritten am 20. März den Ticino, warfen die Sardinier am 21. März aus Mortara und schlugen sie vollständig am 23. März 1849 bei Novara. Noch in der Nacht vom 23. auf, den 24. März übergab König Karl Albert von Sardinien die Regierung seinem Sohne Victor Emanuel und ging über Antibes durch Frankreich nach Portugal, wo er wenige Monate später (am 26. Juli 1849) zu Oporto an wiederholten Schlaganfällen starb. Der neue König Victor Emanuel begab sich am Tage nach der Schlacht (24. März) nach Vignole bei Novara, um mit Radetzky über einen Waffenstillstand zu verhandeln. Dieser wurde am 26. März 1849 auf unbestimmte Zeit für die ganze Dauer der beabsichtigten Friedensunterhandlungen abge=

schlossen unter der Bedingung, daß das sardinische Heer auf den Frie densfuß gesetzt, die lombardischen, ungarischen und polnischen Truppencorps entlassen würden, die sardinische Flotte aus dem adriatischen Meer, wo sie zur Unterstützung Venedigs Stellung genommen hatte, sich zurückziche, und 20,000 Mann Oesterreicher das sardinische Gebiet zwischen dem Po, der Sesia und dem Ticino, sowie die Hälfte der Festung Alessandria besetzt hielten.

Radesky ging jezt mit dem übrigen Theil seiner Armee aus Sardinien zurück und hielt am 30. März 1849 in Mailand seinen Einzug. Die Stadt Genua, unzufrieden mit dem Waffenstillstand, empörte sich am 1. April gegen die sardinische Regierung, wurde aber schon am 10. April durch ein sardinisches Heer von 24,000 Mann unter General Lamarmora zur Unterwerfung gezwungen. Venedig, das sich beim Ausbruch des Krieges zwischen Karl Albert und Desterreich im Frühjahr 1849 wieder für den Anschluß an Sardinien erklärt hatte und seit dem 4. Mai 1849 von einem österreichischen Corps unter Haynau belagert wurde, proclamirte, nachdem die Nachricht von der Schlacht von Novara eingegangen war, abermals seine Trennung von Sardinien und die Republik. Aus Rom war der von seiner Bevölkerung um liberale Maßregeln bestürmte Pabst Pius IX. am 25. Nov. 1848 nach der neapolitanischen Grenzfestung Gaeta ent flohen; die Römer seßten am 11. Dez. 1848 eine provisorische Regierung ein, da der Pabst in Gaeta nicht selbständig sei, und beriefen eine constituirende Versammlung, gegen deren Theilnehmer der Pabst am 1. Januar 1849 die Excommunication ankündigte. Die Constituante versammelte sich gleichwohl und proclamirte am 9. Febr. 1849 die römische Republik. Nach der Schlacht von Novara ernannte sie ein Triumvirat, bestehend aus Mazzini, Armellini und Saffi, mit unbeschränkten Vollmachten für den Unabhängigkeitskrieg und zur Nettung der Republik. Louis Napoleon, seit dem 10. Dezember 1848 Präsident der französischen Republik, nahm sich des bedrängten Pabstes an. Am 25. April 1849 landete ein französisches Corps unter Marschall Dudinot in Civita Vecchia, um Rom zu besetzen. Dasselbe versuchte am 30. April einen Sturm auf die Stadt, wurde aber von Garibaldi, der in Rom commandirte, zurückgeschlagen; auch die gegen Rom anrückenden Neapolitaner schlug Garibaldi bei Valmontone in der Nähe von Palästrina am 9. Mai 1849. Nachdem aber das französische Belagerungscorps ansehnlich verstärkt und auf 35,000 Mann gebracht worden war, mußte Garibaldi, der nur 17,000 Mann hatte, die Stadt an die Franzosen, die seit dem 21. Juni den Sturm fortgesetzt hatten, am 29. Juni 1849 durch Capitulation übergeben und sein Heer entlassen; er selbst ging wieder nach Südamerika.

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