Albrecht von Hallers Gedichte

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J. Huber, 1882 - 423 pages
 

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Page dxxix - Segler! Es mag der Witz dich verhöhnen, Und der Schiffer am Steur senken die lässige Hand Immer, immer nach West! Dort muß die Küste sich zeigen, Liegt sie doch deutlich und liegt schimmernd vor deinem Verstand. Traue dem leitenden Gott und folge dem schweigenden Weltmeer ! War sie noch nicht, sie stieg jetzt aus den Fluten empor.
Page clxiv - Ein zärtlich Abbild unsrer Treu ! Nicht Reden, die der Witz gebieret, Nicht Dichterklagen fang ich an ; Nur Seufzer, die ein Herz verlieret, Wann es sein Leid nicht fassen kann. Ja, meine Seele will ich schildern, Von Lieb und Traurigkeit verwirrt, Wie sie, ergötzt an Trauerbildern, In Kummerlabyrinthen irrt!
Page 18 - Gewässer, Theilt nach Korinths Gesetz gehaune Felsen ab; Umhängt die Marmorwand mit persischen Tapeten, Speist Tunkins Nest aus Gold, trinkt Perlen aus Smaragd, Schlaft ein beim Saitenspiel, erwachet bei Trompeten, Räumt Klippen aus der Bahn, schließt Länder ein zur Jagd; Wird schon, was ihr gewünscht...
Page 158 - Wie bald verließest du die Jugend Und flohst die Welt, um mein zu sein ; Du miedst den Weg gemeiner Tugend Und warest schön für mich allein.
Page 150 - Die schnellen Schwingen der Gedanken, Wogegen Zeit und Schall und Wind Und selbst des Lichtes Flügel langsam sind, Ermüden über dir und hoffen keine Schranken.
Page 149 - Furchtbares Meer der ernsten Ewigkeit ! Uralter Quell von Welten und von Zeiten ! Unendlichs Grab von Welten und von Zeit ! Beständigs Reich der Gegenwärtigkeit ! Die Asche der Vergangenheit Ist dir ein Keim von Künftigkeiten. Unendlichkeit ! wer misset dich ? Bei dir sind Welten Tag
Page 149 - Die dicke Nacht der öden Geisterwelt Umringt ihn jetzt mit schreckenvollen Schatten ; Und die Begier ist, was er noch behält Von dem, was seine Sinnen hatten. Und ich? bin ich von höherm Orden? Nein, ich bin, was er war, und werde, was er worden ; Mein Morgen ist vorbei, mein Mittag rückt mit Macht, Und eh...
Page 139 - Dient in dem großen All zu der Vollkommenheit ; Und wir, die wir die Welt im kleinsten Theile kennen, Urtheilen auf ein Stück, das wir vom Abhang trennen.
Page 36 - Smaragd und Rosen blühn auch auf zertretner Heide, Und Felsen decken sich mit einem Purpurkleide. Allein, wohin auch nie die milde Sonne blicket, Wo ungestörter Frost das öde Thal entlaubt, Wird hohler Felsen Gruft mit einer Pracht geschmücket, Die keine Zeit versehrt, und nie der Winter raubt.
Page 19 - Frühling blühte Und nie ein scharfer Nord die Blumen abgepflückt ; Nicht, weil freiwillig Korn die falben Felder deckte Und Honig mit der Milch in dicken Strömen lief ; Nicht, weil kein kühner Löw...

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