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ein Infanterie-Regiment, nach Agram 1 Division Husaren zur Einübung der Insurgenten; 1000 Mann Selbstrationirter, in Warasdin gesammelt, wurden nach Komorn geschickt. Schenkel hatte das zweite Mahrburger Landwehr-Bataillon wieder errichtet und führte es nach Agram. Der Cordon war auf beiden Seiten, in Steyermark und Ungarn, beseßt *). Die Friedensunterhandlungen sollten in Dedenburg gehalten werden, doch kam man bald davon ab und es wurde Altenburg dazu bestimmt. Am 28. erhielt der Erzherzog die Nachricht, daß der Generalissimus seine Stelle niedergelegt habe und Fürst Johann Lichtenstein zum Commandirenden ernannt worden sei. In Krain hatte Major Dumontet den 26. seine Stellung bei Laibach, General l'Espine in Lippa. Die Adelsberger und Neustädtler Landwehr wurde wieder errichtet. Major Dumontet hatte durch seine Thätigkeit mit wenigen Truppen Krain in Besiß und an ihm lag es wahrlich nicht, daß Laibach und das Castell nicht genommen, daß Triest nicht befreit wurde. Erst den 29. erhielt er die Nachricht vom Waffenstillstande. L'Espine blieb auf den Höhen bei Fiume. General Peter Knesevich hatte in Dalmatien Knin eingeschlossen; den 20. rückte er nach Ostroviza, 8 Stunden von Zara. Um 21. wurde Sebenico und Senedona genommen. Der Vortrab rückte nach Semanico, eine Stunde von Zara, am 23. vor Zara.

Diese Stadt hätte bald ́ fallen können, wenn sie von der Seeseite durch die Engländer beschossen worden wäre. Die enge Bauart, die schmalen Gassen und wenig gesicherten Pläte würden durch eine Belagerung den Feind am leichtesten zur Uebergabe gezwungen haben.

Am 29. rückte auch die Besatzung der Schloßfeste Grah in die Cantonnirungen und unterlegte ihr Tagebuch in folgenden Hauptresultaten.

*) 1 Division stand in Nadasd, besezt war Kaswar Raba, Hidveg, Körmönd, Jonez, Czakany, I Comp. Infanterie stand in Doba, I Division in Hisejket, Limbach Doba in St. Gotthard bis Doba, 2 Divis. I Comp.

Am 9. Mai wurde die Befestigung angefangen und bis zum 29. mit 300 Arbeitern und 25 Wagen, 3 Ingenieur - Offizieren, 18 Mineurs, 2 Artillerie - Offizieren, 469 Linientruppen, 9 Offizieren und 657 Mann Landwehr beendigt. Am 28. wurden die Brücken abgetragen, am 29. die Stadtthøre mit 240 Mann und 6 Offizieren beseßt. Die Thurmglocke war das Rückzugszeichen.

Die Arrièregarde des Erzherzogs stand bis zum 30. auf dem Glacis; um 3 Uhr früh zog sie ab. Um dieselbe Zeit wurde die Auffoderung des Generals Grouchy aus der Muhrvorstadt abgeschlagen. Um 3 Uhr Nachmittags verlangte der Feind die Stadt; Major Hacker übergab sie mittelst Capitulation, daß Alles bleibe, wie es sei, und keine Feindseligkeiten ausgeübt würden. Abends rückte der Feind in die Stadt. 65 Mann blieben als Vorposten am Fuße des Schloßberges gegen den Karmeliter-Plak. Vom 1. bis 11. Juni dauerte, die Belagerung. Am 11. warf der Feind eine Batterie im Wurmbrand - Garten auf und requirirte Steigeisen und Leitern. Broussier band sich nicht an die Capitulation Grouchy's. Hacker zog seine Vorposten zurück. Um 2 Uhr begann das Feuer mit 3 Batterien, eine im Pistorischen Garten, eine im Wurmbrand- Garten und eine vor dem Paulsthore. Die Haubißen lagen auf Schlapfen, feindliche Schüßen waren auf den Dächern in der Stadt. Hacker ließ antworten. In ein und einer halben Stunde war die Kanonenbatterie rasirt. Den 13. bis 14. um Mitternacht gab der Feind ein Signal und lief Sturm. Steine und Rollgranaten wurden herabgeworfen. Am 14. dauerte das Feuer fort und zündete zwei Mal. Den 14. bis 15. wurde allarmirt. In Weißenegg sah man Raketen steigen, die beantwortet wurden. Am 15. dauerte das Feuer bis 10 Uhr fort. Die Feste wurde aufgefodert. Hacker wollte, um Zeit zu gewinnen, dem Erzherzoge einen Courrier senden, welches nicht zugelassen wurde. Er schlug die Auffoderung ab und das Feuer währte fort. Zwei Mal wurde allarmirt, ebenso den 16. Auf dem Wildoner Berge wurden Signale gegeben. Am 18. war Kleingewehrfeuer um Pürtigam. Das

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Feuer auf die Schloßfeste dauerte fort, der Feind verschanzte die Mohrbrücke, Hacker schoß die Arbeit zusammen. Am 19. dauerte das Feuer fort; alle Nächte wurde allarmirt. Am 20. dauerte das Feuer bis 1 Uhr, dann war 2 Stunden Ruhe. Um Mitternacht zog der Feind nach Gösting ab. Vom 17. an hatte die Besatzung eine halbe Portion Wein, ein Sechstheil Pfund Fleisch. Hacker ließ nun die Stadt und die Thore durch 240 Mann besehen und Lebensmittel auf einen Monat in die Feste schaffen; die Bürger rasirten die Batterie, die Kranken wurden herabund die Genesenden hinaufgeschafft, dies Alles in 6 Stunden. Alles gab die Stadt der Mannschaft gratis. Am 22. Abends ging die Besatzung, 586 Mann, in die Feste zurück. Broussier kam wieder in die Stadt. Am 23. Abends war Lagerfeuer bei Wildon zu sehen. Am 24. um 10 Uhr entfernte sich der Feind; Broussier stand auf den Höhen. Am 25. fandte der Banus nach St. Peter Vorposten in die Stadt, 12,000 Mann lagerten sich in der Nähe. Am 26. kam Marmont nach Eggenberg, Gösting und vereinigte sich. Gefecht bei Grah. Am 26. und 27. erschien der Banus in Fering, den 27. rückte er nach Gnas. Der Feind plünderte die Vorstädte, belagerte die Schloßfeste und ging am 28. nach Fering, woselbst er die Feste beschoß. Am 28. und 29. kam des Feindes Gepäck gegen die Weinzettelbrücke. Am 1. und 2. Juli zog der Feind ab; er sollte binnen 4 Tagen Wien erreichen. Die Stadt ließ Hacker durch 300 Mann und 6 Offiziere besehen. Am 2. war der Vortrab des Banus bei Graz. Hacker hatte Alles deutsch mit dem Feinde unterhandelt, überhaupt ungemein männlich und würdevoll gehandelt, nicht angesteckt von dem fast allgemeinen Zittern, Bereuen, Verläugnen und Unterwerfen unter Napoleon's Sultanslaunen und eisernes Joch. Das feindliche Feuer hatte mehr die Stadt als den Schloßberg beschädigt. Bis er die Schloßfeste räumen mußte, hatte er dieselbe in vollkommensten Stand gesett. Bis 22. Juli blieb er, dann kam der Befehl zu räumen. Am 22. Juli wurde das Thor gemeinschaftlich beseßt, am 23. nach Wildon abgezogen, am 24. nach Ehrenhausen, am 25. war

Rasttag, am 26. in Mahrburg, am 27. in Pettau, am 28. Rasttag, am 29. in Fridau, am 30. in Ischakathurm. Die Einwohner begleiteten haufenweise und mit Thränen die Besaßung. blieben dort 4 zwölfpfündige, 6 sechspfündige, 4 dreipfündige Kanonen, 4 fiebenpfündige Haubißen und die Munition.

Sechstes Kapitel.

Operationen des Corps in Tyrol.

Das achte Armeecorps unter den Befehlen des F.-M.-L. Mar

quis Chasteler hatte den 1. März zum bestimmten Tage seiner förmlichen Organisirung auf den Kriegsfuß und Klagenfurt zum Sammelpunkte. Der Commandirende entfaltete hier seine ganze Thätigkeit, bereiste auf der Stelle seine ganze Linie, die Position von Tarvis, die Blockhäuser von Malborghetto, auf dem Predil und (über die windische Höhe beim Zusammenstoße des Möll- und Geilthales gegen die Tyroler Landmarken) die Feste Sarenburg, beschleunigte die Arbeiten aufs Aeußerste, verlegte zu diesem Ende Landwehr und selbst Linientruppen dahin, setzte sich in Verbindung mit dem in Oberösterreich und im Salzburgischen stehenden Armeecorps des F.-M.-L. Baron Hiller und brachte mit Ende März das, einschließlich der Landwehr und aller Branchen, gegen 28,500 Mann betragende Armeecorps in mobile Aufstellung. Der ausrückende Stand war zwar um Vieles schwächer, das Geschüß traf spät ein und war auch meist schlecht bespannt.

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F.-M.-L. Gr. Alb. Giulay (G.-M. Coll. Mansfeld,) im Geil

zu Wasser - Leonburg,

im Geilthal

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Marschall und

Gajoli

und

Drauthal.

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