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scripto de sopra e prometo d'atendere e oseruare soto obligaxone di me bene e per plu fermeça lo nome meo ò scripto de mia man propia. Eo Ugolino di Calçolari predito afermo questa scripta26 segondo ch' el' è scripta de sopra: e prometo atendere et osseruare soto obligaxone di le me bene et per plu fermeça lo nome meo ò scripto de mia mane propia.27

Ego Albertinus de Spinelis notarius ... Mutinae in statione predicti Symonis. GIULIO BERTONI.

Zur Wortgeschichte.

Zu span. madroño

(Ztschr. XXVIII, 193 f.).1

Ich habe mich vielleicht über die Entstehung des m aus b in arbitroneus zu bestimmt geäufsert; es braucht nicht aus medrar zu stammen, es ist in ihm vielleicht eher der Anlaut eines Namens für die Erdbeere zu erblicken. Es wird ja allerdings zuweilen die Erdbeere nach der Meerkirsche, der Frucht des Erdbeerbaums benannt, so, von dem schon erwähnten kat. maduxa abgesehen, im Span. selbst madroncillo, wozu man füge: neugr. xauaizóμaqov, χαμαικόμαρον, neuarm. moruk (nach Calfa) „Meerkirsche" (neben mat uz), (nach Goilaw),, Erdbeere" (neben elag). Aber bei der viel weiteren Verbreitung der Erdbeere ist der umgekehrte Vorgang gewiss häufiger eingetreten, in ähnlicher Weise wie die Maulbeere den Namen von der Brombeere zu entlehnen pflegt. Es ist sogar nicht ausgeschlossen das xóuagor und arbutum ursprünglich,,Erdbeere" bedeuten; leichter würde es dann sein dieses mit unserem Worte Erdbeere zusammenzubringen und jenes mit sanskr. kamalam,,Lotosblüte" oder mit ahd. hemera ,,Nieswurz", besonders wenn man an die schwarze Nieswurz mit ihrer weissen fünfblättrigen Blüte denkt. Nur scheint das deutsche Wort wirklich von Erde abgeleitet zu sein und für H. Lewys Ansicht (Die semitischen Fremdwörter im Griechischen 1895 S. 27) dafs xóuapov semitischen Ursprungs sei, von hmr,,rot sein" (Muss-Arnolt Semitic Words in Greek and Latin 1893 hatte dies Wort noch nicht aufgenommen), dürfte die angeführte armenische Form ins Gewicht fallen. Die mit m- beginnenden Benennungen der Erdbeere an deren Einwirkung aut arbitrum man denken könnte, sind bezüglich ihres Ursprungs noch nicht alle ganz klar; immerhin lassen sich drei Hauptquellen feststellen:

1. Die Romanen haben die Erdbeere vielfach als ,,Maibeere" bezeichnet. Die hierher gehörigen Formen der süd- und einiger angrenzenden nordfranz. Mdd. sind jetzt in überraschender Fülle, meist nach persönlicher Aufnahme, zusammengestellt bei Rolland Flore pop. V, 200 f., vereinzelte auch später: ein paar von Mistral angegebene, so gask. mahojo, périg. mousso fehlen, vielleicht hat.

Rolland sie nicht beglaubigen können. Die oberital. Formen finden sich wohl am vollständigsten in dem auch eben erst erschienenen Buch von Cl. Merlo: I nomi romanzi delle stagioni e dei mesi, S. 233 f. (auch S. 226. 232); sie sind hier mit den übrigen romanischen auch bezüglich ihrer Bildung besprochen. Er hat sie, wie die Ableitungen überhaupt, nach den Suffixen geordnet, obwohl er selbst durchaus nicht verkennt dafs diese gröfstenteils nicht nur zweifelhaft, sondern geradezu fiktiv sind. Setzt er doch über majóstre u. s. w. und über maïoussa u. s. w. ein -ůstra, bez. ein -ússa mit Fragezeichen und in Klammern und vermutet dafs die letzteren Formen auf einer Einmischung von russus beruhen. Immerhin scheint er sich den Übergang der verschiedenen Ableitungen ineinander nicht genügend vergegenwärtigt zu haben, und ebensowenig die Ausbreitung einer und derselben Ableitung. Wenn z. B. ein majussa an dem einen Orte aus *majucea sich erklären liesse, so würde eine solche Erklärung dadurch noch nicht ungültig gemacht dass sich ihr an einem andern Orte ein gleiches majussa nicht fügte; es hätte sich eben diese Wortform von einem bestimmten Punkte aus verbreitet, ohne dafs Analogieen vorhanden waren die gleichzeitig ihre lautliche Abänderung zu bewirken vermochten. Auch im entgegengesetzten Sinn überschätzt Merlo die lateinisch-romanische Entsprechung, so wenn er neap. maluóteco als *mal-õticus, aber ital. malótico als *mal-uticus falst (S. 230 Anm. 1), wobei noch zu bemerken dafs so zwar von Fanfani, aber von andern, wie Valentini, Petrocchi, Rigutini-Bulle malético angegeben wird. Mit den von dem Monatsnamen majus gebildeten Ableitungen im Sinne von Erdbeere" verhält es sich, wie ich denke, ungefähr folgendermassen. Zunächst haben wir Verkleinerungsformen, gleichsam ,,Mailein", so champ. màyè „Hügelerdbeere" (Roll. S. 209), bresc. valcam. [auch am Idrosee] maöla (so Merlo S. 232), lomb. (am Idrosee) mažú, (Bagolino) amažú (v. Ettmayer Lombardo-Ladinisches S. 398 Anm. 3), südfranz. (Hautes-Alpes) amayoun (Roll. S. 201) und span. (veraltet und prov.) mayota, mayueta (bei Nemnich mayueta de Jaraba). Dieses spanische Wort, das in unserem Falle besonders wichtig ist, ist Merlo entgangen (er führt S. 232 Anm. 2 nach Mistral ein span. mayuela „Weifsdorn" an, aber es heisst, und so hat richtig Mistral, majuela). Jene lombardischen Wortformen sind in nächster Nähe weiter umgebildet worden: mažocle in V. Bona (ebenda balocó v. Ettmayer a. a. O.), und an sie schliefst sich gewiss auch das gallo-ital. magiostra, magiostra an (N. 50, auch piem., wie Merlo übersehen hat; lomb. von Monti schon aus einer Urkunde des 13./14. Jhrhs. als mazostras belegt); ich erkenne hierin nämlich majo(la) (dome)stica. Dem Laute nach scheint zwar magistra, mit majola vermischt, besser zu passen, und es liefse sich dafür

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1 Hornings Abhandlung Ztschr. XXVIII, 513 ff. ist in diesem Nachtrag nicht berücksichtigt worden, da er schon vor deren Erscheinen eingesandt war. Seither sind auch die Karten 608 fraise und 609 framboise des franz. Sprachatlas erschienen, die uns viel Neues lehren. (Korrekturnote.)

geltend machen dafs in der Schriftsprache magiostra (Merlo schreibt, wie auch sonst mancher, maggiostra) = fragola magiostra die grofse Gartenerdbeere bezeichnet und schon Redi (von Arezzo; 17. Jhrh.) von den magiostre als „,grossissime" spricht. Aber für wichtiger halte ich es dass nach Ferraro im Monferratoschen: „magiostre e magiustre, fragole domestiche (miesgas spagn.), amrè, mreì le selvatiche" sind, wobei er über die Art des Zusammenhangs zwischen dem spanischen Worte und dem piemontischen kaum im klaren gewesen sein dürfte. Das spanische und zwar veraltete oder mundartliche miezga, miesga, amiesga,,Erdbeere" ist domestica (vgl. altprov. domesgue, bearn. mesche Adj.); die Formen auf -ado, die in den spanisch-deutschen Wörterbüchern mit ,,Erdbeerstrauch" übersetzt werden (aber nach dem Wtb. der Akademie bedeutet auch amiesgado die Frucht), stellen ein *domesticatum (arbustum o.ä.) dar. Indem domesticus und silvestris in Bezug auf Pflanzen und Tiere einen scharfen Gegensatz ausdrückten (,,kultiviert", „,,Haus-": "wild"), konnten sie sich in der Endung angleichen: einerseits silvaticus, anderseits *domestris. Eine Spur von dem letzteren liegt in friaul. mugnestri neben mugnesti = miesti} domesticus vor. Die Lombardei erscheint als die eigentliche Heimat von magiostra; aber selbst hier ist das Wort nicht überall durchgedrungen. Merlo führt zwar berg. magiuster an und bemerkt dazu: „propriamente le fragole degli orti di contro a fregù, le fragole dei boschi“, ich finde es aber in den berg. Wtbb. von Zappettini, Rosa und Tiraboschi überhaupt nicht gebucht und als Ausdruck dafür: freguna. Unter den vielen Verwendungen die Cherubini vom mail. magiostra aufzählt, ist für uns von besonderem Interesse: magiostra d'inverna Frucht des Erdbeerbaums". In den südfranz. Wortformen maïoussa u. s. w. (N. 51) vermag ich ebenfalls nur umgebildete Ableitungen zu erblicken, und wenn Merlo, wie erwähnt, hier an Einmischung von russus denkt, so ist er der gleichen Ansicht. Aber russus passt wegen der Bedeutung die es in Frankreich hat, nicht gut. Nehmen wir N. 52 bei Merlo hinzu, worüber einfach ein Fragezeichen gesetzt ist, so haben wir als die drei südfranz. Hauptvarianten: maïoussa (in nordfranz. Mdd. mousse) (alp.) amourso -majoufo, und diese klingen so auffällig an die drei südfranz., allerdings örtlich sich nur teilweise mit ihnen deckenden Wortformen für „,Moos" an: mousso (alp.) mourso moufo, dass der Gedanke an einen inneren Zusammenhang mit ihnen sich aufdrängt. Dem alten majofa gegenüber, das Merlo hätte erwähnen sollen, wünschte man auch ein altprov. *mofa belegt zu sehen; es fehlt wohl nur zufällig (vgl. astur. mofu, moflu „Moos" und zu letzterem wiederum lang. auv. lim. majouflo u. s. w.,,Erdbeere"). Für „Erdbeere" findet man auch, und zwar im Dép. du Var, flaiousso, wo also der alte Stamm erhalten ist; vgl. lang. fragoussa ,,blaue Kratzbeere" Roll. S. 191, prov. lang. f(a)ragousto, -a „Himbeere" (zu arbustum hinüberleitend?). Dafs die ,,Maibeere" sich zur Hälfte in eine „Moosbeere" gewandelt hat, dürfte nicht be

fremden; auch der Erdbeere steht dieser Name nicht schlecht, den im Deutschen schon das rotbeerige Vaccinium oxycoccus in Beschlag genommen hat, und mit unterscheidendem Beiwort (,, schwarze Moosbeere") die Heidelbeere, Vaccinium myrtillus. Vielleicht liegt auch dann in dem Standort das Gemeinsame zwischen Erdbeeren und Heidelbeeren wenn, in der Md. von Brianza, die letzteren magiostrej heilsen (Merlo S. 234). Mit der angegebenen Deutung bliebe noch das kat. madu(i)xa (men. manduxa),,Erdbeere" in Einklang zu bringen, das ich nicht gern von maïousso u. s. w. ganz trennen möchte (vgl. südfranz. marousso,,Art Kamille").

2. Die Brombeere hat ihren Namen im Romanischen nicht nur, wie schon im Griechischen und Lateinischen, an die Maulbeere, sondern auch an die Heidelbeere, die Himbeere und die Erdbeere abgegeben. So den deutschen: franz. brimbelle, wall. frombahe,,Heidelbeere", franz. framboise „Himbeere". Dafs bei dem letzten Worte das Dict. gén. noch von einer ,,origine incertaine" spricht, ist wirklich ein starkes Stück; denn es war längst festgestellt worden dafs in framboise ebenso wie in Amboise, armoire, grimoire u. a. ein ai unter dem Einfluss eines vorhergehenden Labials zu oi geworden ist, und daran dass f- für b- aus fraise „Erdbeere" stammt (ebenso in zentralfranz. franbe,,Himbeere" Roll. S. 193 von mhd. brâmber, mdl.-d. Bramběr), ist um so weniger zu zweifeln als ja fraise seinerseits sich in seinem Ausgang an framboise oder vielmehr älteres *frambaise, das noch durch Mundarten bezeugt wird, angeglichen hat. Wenn man bis auf den heutigen Tag für fraise ein *frasia ansetzt, so weifs ich nicht wie man letzteres deutet; an die nicht ganz unstatthafte Gleichung fraga +got. -basi „Beere" scheint niemand gedacht zu haben. Wegen der botanischen Verschiedenheit zwischen „Himbeere" und „Brombeere" beunruhigt sich das Dict. gén. unnötigerweise; wie frèzo, frésa mayoussa, madzoufla in manchen südfranz. Gebieten (Roll. S. 196) und arag. fraga nicht nur die Erdbeere, sondern auch die Himbeere bedeuten (im Wtb. der Akad. steht nur die letztere Bed.; vgl. lang. fragousto,,Himbeere") und angels. hindberie nicht nur die Himbeere, sondern auch die Erdbeere1, so bedeutet in Schweden brombär nicht nur die Brombeere, sondern auch (brambär) mundartlich die Himbeere. Das aus dem gleichbed. deutschen Wort (mhd. himper, mdl.-d. Himpel(beere), Hombeere) entlehnte romanische für „Himbeere": piem. ámpola, mdl.-franz. anbre, onpre, anpe, inpe u. s. w. hat sich mit Brombeere + fragum ,,Himbeere" gemischt in einem

1 V. Henry Lex. étym. bret. S. 247 schreibt:,, sivi, s. m. fraise', mbr. seuuien, cymr. syfi, vir. subi pl., ir. suibh, gael. sùbh,framboise'. Empr. ir. en brittonique." Aber ich finde in meinen Hülfsmitteln für alle diese Formen nur die Bed. „Erdbeere"; altir. subi glossiert ,,fraga" Eclog. III, 92 (und ,,vaccinia" Ecl. II, 18); suibh bei O'R. ist „,, Erdbeerstrauch".,, Erdbeeren" heifsen auf Kymr.: syfi und auch mefus, myfi; hier scheint allerdings eine Beeinflussung seitens Wortformen für,, Himbeeren": mafon, meifon zu Tage zu treten. Diese selbst aber haben afan neben sich, sodafs man versucht ist das m- schliesslich aus mieri, mwyar „ Brombeeren" herzuleiten,

mlat. ambrosia, lang. (Haute-Loire) impouaza, und vielleicht sogar erst sein a, wie Horning einmal vermutet hat, aus diesem Synonym (*frambasia) entnommen. Denn dieses selbst hat sich auch bei den Südromanen, z. T. sogar mit neufranzösischer Aussprache, festgesetzt und hier kaum volkstümliche Umbildung erfahren (in span. sangüesa, siz. ruvettu di S. Franciscu; vgl. mdl.-franz. françouèz' Roll. S. 194). Morum ist, einfach oder mit Erweiterung, auf die Heidelbeere übergegangen: norm. moure, mourete, niedermain. mourè. Auf die Himbeere: südfranz. amouro, amourou u. s. w., span. mora roja, port. amora roxa; umgekehrt ist der Name der Brombeere durch den der Himbeere beeinflufst worden, so im lang. (vivar.) ampourou (wall. âmône u. ä., vermischt aus ampoune u.s. w. + morum, bedeutet,,Himbeere" oder „,Brombeere", oft mit dem Zusatz „rot“ oder,,schwarz"), aber vielleicht im weitesten Umfang bezüglich des Anlauts am- für m- (der sich auch in den von morum unabhängigen Namen der Erdbeere gern einstellt: südfranz. amausso, amoyussa, amossa, amagaoudo, amayoun, lomb. amažú, span. amiesga, -ado). Auf die Erdbeere (von der etwaigen Mischung in südfranz. amourso [oben S. 220] abgesehen): monferr. amrè, mrèi (Plur.), südfranz. (Seealpen) marâou, port. morango, gal. (a)morote, morodo, morogo (vielleicht auch altport. morêco; s. C. Michaëlis de Vasconcellos im Caix-Canello-Band S. 140) und ast. mirándanu, meruéndanu, marganétanu, miragüétanu, abruógano, biruéganu (nach Rato, Munthe, Vigón, Menéndez Pidal); in Bezug auf die Bedeutung von muruéganu ist Munthe Anteckningar S. 86 zweifelhaft, er vermutet eher dass es soviel wie „, Faulbeere" ist, jedesfalls aber gehört das Wort seiner Bildung nach hieher. Durch das Labyrinth dieser port. gal. ast. Formen wird uns kein lautgesetzlicher Faden leiten; auch die Annahme von Zusammensetzungen (morum + Adjektiv zum Unterschied von morum „Brombeere" oder „Maulbeere"), die durch die Länge der ast. Formen zunächst wahrscheinlich gemacht wird, erweist sich bei näherer Betrachtung als untunlich; wir haben im Grunde nur Ableitungen, in allen möglichen Häufungen und Mischungen. Freilich sind auch die einfachen Ableitungen nicht. leicht zu verstehen; wegen morango: morogo vgl. z. B. port. balanco: span. balluca, ballueca „Taubhafer", und zu morogo insbesondere bask. mallugi, malluki „Erdbeere" und das schon angeführte lomb. balocó,,Erdbeeren", welches sich anderseits an das weit verbreitete *bal(locca Klumpen" u. s. w. (gal. baloca,,kleine Kartoffel", ,, Kastanie") anlehnt. Die asturischen Bildungen werden nicht befremden wenn man erwägt wie beliebt hier die Ableitungen auf 'anu, 'ana sind, so: bárganu „Pfahl einer Einhegung", entruénzanu „Eingeweidefett beim Kalb“, llábana „Steinplatte“, piétana (pétina) „piezgo“, truébanu,,Bienenstock" (bierz. trobo), besonders in Pflanzennamen: baldiéganu,,Geifsblatt", beriénzanu,, Besenheide" (span. brezo de escobas), priéganu „ein gewisser Baum mit dunkelgrünen Blättern" (Menéndez Pidal), xibana „eine gewisse Pflanze mit gelben Blüten" (Vigón); vgl. murénguna, blénguna ,,Natterkraut". Übrigens gibt

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