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lämlin Gottes, so da hinnimpt die sünd der welt [Ioan. 1, 29], und ouch durch die werck der liebe sölchen glouben bewerend [Gal. 5, 6].

117

15' 33.

Col. 2, 12], jm
Mar. 5

26-29*

In diser kylchen brucht man einerley Sacrament, Nemlich den Touff [Matt. 3, 28, 19 Act. 2, 417 427 16, jngang der kylchen, und des Herren Nachtmal [Matt. 26, Luc. 22, 1. Cor. 11, 23 26] zu siner zyt, jn nachgendem läben, zu bezügung des gloubens und brüderlicher liebe, wie dann im Touff verheissen ist.

14.

22--25

19'

12' 17'

Dise Christenliche kylch beflyßt sich, die band des fridens und der liebe mit eynigkeit zehalten [Rom. 12, 9, 10° Joan. 15, 1. Joan. 10 3, 11' 14' 16' 23. 4, 7: 8' 20, 21] darumben sy mit den Seckten und ordens Regeln, so uff underscheidung der tag, spyß, kleyder, und kylchen gepreng gesetzt, khein gemeinschaft hat.

6. Von dem nachtmal unsers Herren

Bekennend wir, das der Herr Jesus sin heyligs Nachtmal yngesetzt 15 hat, sin heyligs lyden mit dancksagung zu betrachten und sinen tod zeverkünden [Luc. 22, 19: 1. Cor. 11, 28], ouch Christenliche liebe und einikeyt, mit warem glouben zebezügen [1. Cor. 10, 16, 17].

Und glych wie in dem Touff, darinn uns die abweschung von den sünden, die doch allein der Vatter, Son, und heilig geist, uẞrichten 20 müssend, durch den diener der kilchen angebotten, blybt war wassera). Also ouch, in des Herren Nachtmal, in dem uns, mit des Herren brot und tranck, sampt den worten des Nachtmals, der war lyb, und das war blut Christi, durch den diener der kylchen fürbildet und angebotten würdet, blybt brot und win.

25

Wir gloubend aber vestigklich, das Christus selbs syge die spyß der glöubigen b) Seelen zum ewigen läben [Joan. 6, 85, 47-58], und das unsere Seelen, durch den waren glouben in den crützigten Christum, mit dem fleisch und blut Christi gespyset und getrenckt werdend ). also das wir sines lybs, als unsers einigen houpts, glider, in jm, und er in 30 uns läbe, damit wir am jüngsten tag, durch jn, und in jm, in die ewigen fröwd und seligkeit ufferstan werdend [Joan. 11, 25]. Darumb so bekennend wir, das Christus in sinem heyligen Nachtmal allen denen, die da warhafftigklichen gloubend, gegenwurtig syed) [Ephe. 1, 22, 28. 4, 15° 5, Col. 1, 19].

23.

187

Und schliessend aber den natürlichen, waren, wesentlichen lyb Christi, der von Marien der reinen 1) iunckfrowen geboren, für uns gelytten und uffgefaren ist zu den himlen [Act. 1, 9' 10'

7, 55, 56] nit in

35

des herren brot noch tranck. Darumb wir ouch Christum nit in disen zeichen brot und wins, die wir gemeinlich Sacramenta des lybs und 40 bluts Christi nemmend, sonder in den himlen, by der gerechten Gott

des vaters [Col. 3, 1, 2°. Hebr. 1, 3. 10, 19, 20:. Act. 5) anbettend,

daher er künfftig ist zu richten die lebendigen unnd die todten [2. Tim. 4, ̧3)]. a) Ein starck glichs wider den fyand der warheit.

1) In dem Manuskript ist „ewigen" eingefügt. 2) In der lateinischen Übersetzung ist act. 7, 55, 56 citiert. 3) So richtig die lat. Übersetzung. Im deutschen Text fehlerhaft: 1. Tim.

10

15

b) Dan es ye ein geistliche spifs ist darumb sy von der gloubigen Sel müfs genossen werden.

c) Das ist, die selen werden ersettiget, starck und mechtig, zufriden und rüwen gesetzt, frölich und wacker zu allen dingen, wie von 5 der lyplichen spifs der lyb, und wirt der mensch ein geistlich glid des geistlichen lybs Christi.

d) Sacramentlich und durch betrachtung des gloubens welcher den menschen in sinen gedancken hinnuff gen himel lupfft, nit aber Christum nach der menscheit von der gerechten Gottes herabzücht.

6' 14'

7. Von bruch des Bannes.

Und diewyl sich aber das unkrut der kylchen Christi vermüschet, so hat Christus siner kylchen gewalt geben, söllich unkrut, wann sich das durch unlidenliche laster und sünd, wider des herren gebott, herfür thun wurde, zebannen [Matt. 18, 15, 18* 1. Cor. 5 g. 2. Thess. 3, 1. Tim. 1, 19], damit die kilch jr gestalt, sovil möglich, on masen 1) behalte. Der ursachen wir den Bann in unser kylchen bruchend. Es bannet aber die Christenliche kylch, nit dann umb besserung willen [2. Cor. 2, 6, 11. 1. Tim. 1, 20]. Darumben sy die gebannten, nach dem die jr ergerlichs läben abgestelt und gebessert, mit fröuden 20 wider uffnimpt.

8. Von der Oberkeit.

Es hat ouch Gott der Oberkeit, siner dienerin, das schwert und höchsten usserlichen gewalt, zuschirm der gutten, raach und straaff der bösen bevolhena) [Rom. 13, 1 1-4° 1. Pet. 2, 18-17]. Darum eine yede 25 Christenliche Oberkeyt, in deren zal wir zesin begeren, all jr vermögen dahin richten sol, das by jren underthanen der nam Gottes geheyliget, sin Rych erwiteret, und sinem willen, mit ernstlicher ußrüttung der lastern, gelebt werde.

a) Difs ampt ist der Heidnischen oberkeyt ye und ye bevolhen 30 gsin, wievil me sol es der Christlichen Oberkeit bevolhen sin, einer waren statthalterin Gottes?

35.50*

9. Von glouben und werken.

24.

Luc. 7, 48

4. 10,

4--11

Wir bekennend nachlassung der sünden, durch den glouben in Jesum Christum den Crützgeten [Matt. 22). Mar. 10, 45, 52: Joan. 3, 15" 16" 36" 5, etc. Ro. 3, 21—28′ 6, 28-47 Galath. 2, 16 ubiq.]. Und wiewol diser gloub sich one underlaß durch die werck der liebe übt, harfür thut, und also bewert würdet, yedoch gebend wir die gerechtigkeyt und gnugthugung für unsere sünd, nit den werken [Rom. 3, 27, 28 10. Gal. 2, Ephes. 2, 8-18], so des 40 gloubens frücht, sonder allein dem waren vertruwen und glouben in das vergossen blut des lämblin Gottes. Dann wir fry bekennend, daß uns in Christo, der da ist unser Gerechtigkeit, Heiligkeit, Erlosung, Weg,

16' 21'

1) masen = Flecken. 2) Die lateinische Übersetzung citiert hier Matth. 20, 28.

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9" 10"

80 81

32

Warheit, Wisheit, und Läben [1. Cor. 1, Ro. 8, 3. Ephe. 2, Jo. 14, ], alle ding geschenckt syend. Darumb die werck der glöubigen nit zu gnugthüung jrer sünden, sonder allein darumb geschehend, das sy damit Gott dem herren umb die grosse gutthath, uns in Christo bewisen, sich etlicher maß danckbar erzeigend a).

a) Danckbarkeit stat in widergelten der empfangnen guttathen, nun kan man Gott nüt widergelten, dan er nüttzit manglet, so sicht man uff sin anfordern. Dises ist glouben und werck der liebe. Den glouben fordert er im selbs, die liebe den ebenmenschen.

31-46

1 8

10. Vom jüngsten tag.

5

10

Gloubend wir, das ein jüngst gericht, an welichen uffersteung des fleischs sin werde, da ouch ein yeder von Christo, dem richter, empfahen würdet, nach dem er hie im läben sich gehalten [Matth. 24, 30- 25, 2. Tim. 4, s]. Namlich das ewig leben, wann er uß warem glouben, mit ungefärbter liebe, die frucht des gloubens, das sind die 15 werck der gerechtigkeit, gewürckt. Und das ewig feür, wann er on glouben, oder mit gedichtem glouben on liebe, guts a) oder böses begangen hat [Rom. 2, 5-10° 2. Cor. 5, Joan. 5].

10

a) Guts verstand nach dem urteil der menschen.

11. Von gebott und nit gebot.

20

Bekennend wir, das glicher wyß, wie niemand gebieten mag die ding, die Christus a) nit gebotten hat, also mag ouch niemands verbieten, das er nit verbotten hat. Der ursachen wir die oren bicht, die viertzig tägige Fasten, der heiligen Fyrtag, und was der glychen von den menschen uffgebracht ist, ongebotten, und hingegen die Priester Ee 25 unverbotten halten.

Und noch vil weniger mag yemands erlouben, das Gott verbotten hat b). Darumb wir die vereerung und anruffung der abgestorbnen heylgen), die vereerung oder uffrichtung der byldern, und was der glichen ist, verwerffend, Und hinwiderumb mag niemands verbieten, 30 was Gott erloubt hat. Der ursachen wir die spy, mit dancksagung zeniessen, unverbotten haltend [1. Tim. 4, 1-5].

a) Es stat, hörend in Mat. 17, 5. Luc. 9, Deut. 18, 18, 19°

Acto. 7, 87.

17

35.

b) Er spricht, Ich bin der Herr üwer Gott, Levit. 18, 2. Deut. am 35 10, redt er durch Mosen: Der Herr üwer Gott ist ein Gott aller Götter, und herr über alle herren, ein grosser Gott, mechtig und schrecklich, etc. Darumb was er verbotten hat, wer wolt das under sinem geschöpfft han zuerlouben?

c) Die wir aber sunst bekennend by Gott sin, mit Christo re- 40 gieren in ewickeit, dorum das sy Christum bekent hand mit wort und werken, als iren heiland, erlösung, und gerechtikeit on alles zu thun mönschlichs verdiensts. Ufs dem wir ouch sy brisend und hoch lobent

als die begnadeten von Gott, unnd ietz erben des ewigen richs, doch als zu der err Gottes und Christi 1).

12. Wider den jrthumb der Widerteüffer

Wellend wir uns heytter entschlossen han, das wir die frömbden 5 jrrigen leeren, da dise Rottengeister under andern verdampten opinionen und bösen meynungen ouch sagend: Das man die kinder (die wir nach bruch der Apostlen, der ersten kilchen 2), und uẞ dem, daß der Touff an stat der Beschnidung ) ist, töuffen land) nit teuffen. Item und das

man in kheinem faal Eyd schweren möge, ob es glich die eer Gottes, 10 und die liebe des nechsten erforderenda). Und das die Oberkeyt nit möge Christen sin), zusampt allen anderen leeren, die der gesunden reynen leer Jesu Christi zugegen stand, nit allein nit annemend, sonder als ein grüwel und lesterung verwerffend.

Zu letst wellend wir ditz unser bekanthnus dem urtheyl göttlicher 15 Biblischer schrifft underworffen, und uns darby erbotten haben, ob wir uß angeregten heyligen schrifften etwas bessern berichtet, daß wir yeder zyt, Gott und sinem heiligen wort, mit grosser dancksagung gehorsamen wellend. Actum in unserem gesessnen Rath, uff Mitwochen den ein und zwentzigsten tag Januarij, im jar nach der geburt Christi unsers 20 einigen heylands, gezelt Tusendt, Fünfhundert, vier und dryssige.

25

Heinrich Ryhiner, Rathschriber der Statt Basel.

a) Eyd sol man schweren zu siner zyt, dann Gott hats geheissen im alten Testament, im neuwen ists von Christo nit verbotten. Christus, ouch die Apostel haben selbs geschworen.

b) Oberkeyt ist dann erst recht oberkeyt, wann sy recht Christenlich ist.

1) Diese Randnote fehlt im Manuscript und in allen folgenden Ausgaben. 2) Hier bietet die lat. Übersetzung folgende Belegstellen: 'Act. 2, 38, 39, 16, 33. 1. Cor. 1, 3) Col. 2, 11, 12.

16.

8.

Confessio helvetica prior von 1536.

Concordia Religionis Basilee facta.

Ein kurtze und gemeine bekantnus, des gloubens der kilchen, die in einer Eidtgnossschafft das Evangelium 5 Christi angenomen habenn, allen gläubigen und frommen zeerwegen, zubeschetzenn und zů urteylen dargestellt.

1. Vonn der heiligen geschrifft.

Die heilige, götliche, Byblische gschrifft, die da ist das wort gottes, von dem heilgen geist ingebenn, und durch die propheten und 10 apostlen der wellt fürgetragen, ist die aller eltiste volkomniste, und höchste leer, begrifft allein alles das, das zů warer Erkantnus, liebe und Ere gottes, zů rechter warer fromkeyt und anrichtung eines frommen, Erbaren, und gottseligen lebens dienet.

2. Von uẞlegung der gschrifft.

Dise heilige göttliche gschrifft, sol nienarmit 1), dann mit jr selbs ufgleyt, und erlernt werden, durch die richtschnur des gloubens und der liebj.

15

3. Von den allten Lerernn.

Wo nun die heiligen vätter und allten leerer, die die gschrifft 20 erclert und uẞgeleyt, über die richtschnůr nit gehouwen haben, wollen wir sy nit allein für ußleger der gschrifft, sonder für ußerwelte werckzüg, durch die gott geredt und gewürckt hat, erkennen und haltenn.

4. Von Menntschen leerenn.

Was sunst mentschlicher leeren und satzungen sind, sy syen wie 25 schön, hüpsch, ansichtig, und lang gebrucht sy jmmer wellen, die uns von gott, und warem glouben abfüren, halten wyr jtell 2), schedlich und krafftlos, wie es der her Mathej am 15. selbs bezügt, da er spricht, sy Eeren mich vergebens, so sy lerend die leren der Mentschen.

1) d. h. mit durchaus nichts anderem. 2) d. h. eitel.

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