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haberet coena: quae sublevandae nostrae imbecillitati adminiculum esse debet ac imperfectionis subsidium.

M. Nullumne praeterea alium finem propositum habent duo haec sacramenta?

P. Sunt etiam professionis nostrae notae et quasi tesserae quaedam. Illorum enim usu fidem apud homines nostram profitemur, et testamur nos unum habere in Christo religionis consensum.

M. Si quempiam contingeret eorum usum aspernari, quo loco habendus esset?

P. Haec vero obliqua esset Christi abnegatio. Certe qui talis est, quum se christianum confiteri non dignetur, indignus est, qui inter christianos censeatur.

M. Satisne est, in totam vitam utrumque semel recepisse ?

P. Usque adeo sufficit unus baptismus, ut repetere fas non sit. 15 Coenae autem diversa est ratio.

M. Quod est discrimen illud?

P. Per baptismum nos adoptat, et in ecclesiam suam allegit Dominus, ut pro domesticis nos exinde habeat. Postquam nos adscripsit in numerum suorum, per coenam testatur, de nobis continenter alendis 20 curam se habere.

M. Promiscuene ad omnes pertinet tam baptismi quam coenae administratio?

P. Eorum, quibus mandatum est publicum docendi munus, propriae sunt istae partes. Sunt enim res inter se perpetuo nexu coniunctae, 25 pascere ecclesiam salutis doctrina, et sacramenta administrare.

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M. Possisne mihi scripturae testimonio id comprobare?

P. Baptisandi quidem mandatum Christus peculiariter apostolis dedit. In coenae celebratione exemplum suum iussit nos sequi. Referunt autem evangelistae, ipsum in ea distribuenda publici ministri fecisse officium.

M. Verum, debentne pastores, quibus commissa est dispensatio, passim omnes et absque delectu admittere?

P. Quod ad baptismum pertinet, quia non nisi infantibus hodie confertur, discretio locum non habet. In coena vero cavere debet minister, ne cui ipsam porrigat, quem indignum esse palam constet. M. Cur id?

P. Quia non sine contumelia et profanatione sacramenti fieret. M. Atqui, nonne Iudam, quamlibet impius esset, eius communione dignatus et Christus?

P. Fateor: quum adhuc occulta foret eius impietas. Tametsi enim 40 Christum non latebat, nondum tamen prodierat in lucem, notitiamque hominum.

M. Quid ergo hypocritis fiet?

P. Eos, tanquam indignos, arcere pastor non potest: sed supersedere debet, quousque eorum nequitiam, ut hominibus innotescat, Deus 45 revelaverit.

M. Quid si quempiam ipse indignum noverit, aut fuerit admonitus? P. Ne quidem ad eos communione abdicandos foret satis: nisi legitima cognitio, ecclesiaeque iudicium accedat.

M. Certum ergo gubernationis ordinem

50 habere operae pretium est.

constitutum in ecclesiis

P. Verum est: nec enim aliter bene moratae sunt, nec rite compositae. Haec autem ratio est, ut deligantur seniores, qui morum censurae praesint, cavendisque offendiculis invigilent: et quos agnoverint recipiendae coenae nequaquam esse capaces, nec admitti quidem posse quin sacramentum polluatur, eos a communicatione reiiciant.

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12.

Aus dem Züricher Bekenntnis von 1545.

Warhaffte Bekanntnuß der dieneren der kirchen zů
Zürych,

was sy uß Gottes wort, mit der heiligen allgemeinen Christenlichen 10 kirchen gloubind und leerind, in sonderheit aber von dem Nachtmal unsers Herren Jesu Christi . . .

...

[Bl. 18ff.] . . . . . Zum anderen zügend ouch vil heitere exempel, daß sich Gott vilen vor unnd usset der gemeind Israels geoffnet hat, als den uralten patriarchen allen, welche all vor Abrahamen unbschnitten, unnd 15 usset der Jüdischen ordnung (als die noch nit yngesetzt was) im glouben durch die gnad Gottes sälig worden sind. Mit Abrahamen und sinem somen wirdt hernach erst ein pundt und testament ufgericht oder mer vernüweret, und die beschnydung yngesetzt: nebend disem somen aber zeigt nütdestminder die gschrifft allerley Heiden an, von deren heil unnd 20 säligkeit wir wol hoffen mögend

Söltind dann nit ouch etliche fründ Gottes von Römern unnd Griechen gewesen syn? etc. Die Babylonische unnd Griechische gefencknus deß Jüdischen volcks das in Orient, in Egypten und andere umbligende land. zerströuwt ward, hat ungezwyflet ouch jre frucht geschaffet. Darumb 25 der H. Augustinus lib. de Civitat. dei 18. cap. 47. recht und Christlich haltet, das nit alle menschen ussert Israel verloren syend, sunder daß vil von den Heiden ouch zů der statt Gottes und under das volck Gottes gehörend.

Hiemit aber wirt Christus nit zenüte gemachet, ouch das wort und 30 Sacrament nit ufgelößt noch abgethon. Dann welche von den Heiden sind sälig worden, sind nit ussert Christo und one offenbarung oder ynsprechung Gottes sälig worden. Dann alles fleisch ist verderbt unnd verflucht in dem ersten Adamen. Darumb ist ussert dem gebenedyeten somen dem anderen Adamen, kein sägen, läben noch heil. Wo nun 35 sägen, läben oder heil ist, da ist es durch die gnad Gottes in dem gebenedyeten somen, namlich in Gottes sun Jesu Christo. Und deß worts

oder eroffnung halben, hat Gott allerley wyß und wäg sich den gemüten oder hertzen der menschen zeoffnen und ufzethůn

unser meinung gar nit ist die Sacramenta Christi hiemit zů entkrefftigen und ufzeheben. Wo verachtung und mütwillige Gottes ord5 nungen unnd der sacramenten versumnus ist, da ist sich wenig gloubens innerlicher gnad unnd guten geistes zeversähen.

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[Bl. 35 f. Referat über den Inhalt einer 1536 an Luther geschickten Declaration oder erlüterung von dem dienst deß worts Gottes und der Sacramenten.]

Wir erkennend kein andere spyß noch tranck der seelen zů ewigem läben notwendig, dann den waaren lyb unnd das rechte blût Christi, für uns in den tod gegeben. Dann nüt in himmel noch uff erden ist, das die seel, ja den gantzen menschen by dem läben erhalten unnd ersettigen möge, dann allein der Herr Jesus in den tod für uns geben. 15 Darby wir aber mit der heiligen gschrifft und allen alten vätteren verjähend,1) das unser Herr Jesus die wält lyblich verlassen hat, und zů der gerechten Gottes vatters im himmilischen wäsen sitzt, unnd nümmen in diẞ irrdisch zergekngklich wäsen gebracht oder gezogen wirt. Darumb die gegenwürtigkeit Christi in dem Nachtmal (dann wir ye Christum den 20 gspons) der kirchen uß dem Nachtmal der glöubigen nit ußschliessend) himmelisch, nit irdisch, noch fleischlich ist. So werde in dem Nachtmal der glöubigen der waar lyb unnd blut Christi im Nachtmal von glöubigen warlich geessen unnd truncken, aber doch nit so rouw und fleischlich, wie es bißhar die Päpstler geleert habend (namlich daß man jn ässe 25 substantzlich, das ist lyblich und fleischlich, also daß das brot in das waar natürlich fleisch Christi verwandlet, unnd der wyn in das blut Christi keert werde, oder daß der lyb im brot sye) sonder geistlich, das ist geistlicher wyß, unnd mit dem glöubigen gemüt. Derhalben wenn die glöubigen deß Herren Nachtmal begond, unnd jnen deß herren 30 brot und tranck fürgetragen wirt, setzend sy jre gedancken nit uff das brot und uff den wyn, als ob sy dahin kummen syend allein brot und wyn wie daheim, zeessen und zetrincken, sonder vil mer uff das, dessen sy durch die usseren zeichen errinneret und ermanet werdend, etc. Und also habind wir in unserem Nachtmal das wir vom Herren empfangen, 35 nit ytel brot und wyn. Dann welcher mit rechtem waarem glouben zů deß Herren Nachtmal kompt, und das nach siner ordnung nüßt, der wirt und ist teilhafft der verheißnen gaaben Gottes, namlich der verzyhung der sünden, und ewigen läbens, er werde ouch und sye eins mit Christo unnd allen glöubigen. Welcher aber unwirdig, das ist, one 40 glouben (durch welchen man allein der gaaben Gottes teilhafft wirt) von disem brot isset, und von disem tranck trinckt, daß der selb jm das gericht esse unnd trincke.

[Bl. 42 f.] Von der heiligen Biblischen gschrifft gloubend unnd leerend wir also: Die heilige Biblische geschrifft, die da ist die warhafft, 45 unfälbar offenbarung deß ewigen wort Gottes, vonn dem heiligen geist yngeben, und durch die heiligen propheten und ußerwelten apostlen der welt für getragen und beschriben, ist die aller eltiste, vollkommniste und höchste leer, begryfft und leert vollkommenlich alles das, das zů heil

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barer Gottes erkanntnuß, zů waarem glouben, styffer hoffnung, und ungefärbter liebe, darzů zů rechter eer Gottes, ouch zů rechter Christenlicher frommkeit, zů anrichtung und vollstreckung eines erberen Gottgefelligen unnd säligen läbens dienet. Unnd diewyl sy Gottes wort ist, hat sy für sich selbs und in jren selbs, authoritet, ansähens, gloubens, 5 veste, warheit, achtung und vollkommenheit gnůg, also daß sy nit erst můẞ vonn der kirchen oder den menschen, authentica oder gloubwirdig gemacht, oder von und durch menschen satzungen ersetzt und vervollkommnet werden.

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Dise Biblische geschrifft ist gefasset und begriffen in altem und 10 nüwem Testament. Deß alten Testaments bücher, sind die 5. bücher Mosis, ... [Aufzählung] Welche bücher aber ussert gemelten gezellt werden, als dz bůch Tobie, Judith, etc. stellend wir nit nebend die erstgezelten, verwerffend aber und verschupffend sy darumb ouch nit. Dann sy von alten zyten in der kirchen geläsen worden, und 15 noch hüt zum tag jren nutz und frucht in den kirchen, recht geläsen, bringend. Wo sy aber ye den erstgezelten nit allencklich glych mit stimmend geacht wurdend, söllend sy nach den vorderen gerichtet werden. Deß nüwen Testaments bücher sind, [Aufzählung]. . . . In gemelten büchern deß Nüwen testaments, irrt uns kein herter knotten, 20 habends ouch nit darfür, daß ützid ströuwis1) in jnen sye, oder unordig eins ins ander vermischt. Und ob sich glych der menschen geist in die offenbarung oder andere bücher nit schicken wil, achtend wir doch deß schickens nüt. Dann wir wol wüssend, daß wir menschen uns in die gschrifft richten söllend, und die gschrifft sich nit in uns.

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[Bl. 55 f.] Wir leerend einhälligklich mit den heiligen vätteren, das man nun ein einigen sun, namlich unseren Herren Jesum Christum, bekennen sol, zeglych vollkommen Gott in der Gottheit und eben den selben waren menschen in der menschheit, der ein lyb und vernünfftige seel hat, unnd das er nach der Gottheit einer natur mit dem vatter, 30 nach der menschheit aber, eben der selb einer natur, mit uns, uns in allweg glych, one sünd sye. Unnd das er vor ewigen zyten, oder ewigklich uẞ dem vatter, nach der Gottheit, sye geboren, in letsten zyten aber der selb, unnd kein anderer, umb unsert willen unnd von wegen unsers heils, mensch sye worden (hie bekennend unnd lerend wir) 35 disen einigen unnd eben den selben herren Christum den eingebornen sun, in zweyen naturen unvermengt, unnd [un]verwandlet, unzerteilt, und ungescheiden oder unzertrennt, erkennen: unnd das man gar keins wägs vonn der verreinigung wegen, den underscheid unnd die eigenschafften der naturen, ußlären, abthůn oder zenüty machen sölle, sonder vil mer 40 das yetwäderer natur eigenschafft gantz und unverseert blybe, unnd in ein person unnd stand zesamen kommind: also das man Cristum nit scheide oder teile in zwo personen, sonder nun ein einiger unnd eben der selb eingeborner sun, Gott das wort unser Herr Jesus Christus bekennt werde.

[Bl. 64.] Das wirt aber gemeldet und bestimpt einhälligklich nit nun in allen Symbolis, sonder ouch in aller heiliger gschrifft, ist ouch ye und ye vestigklich und unbewegt von der allgemeinen Christenlichen.

1) quicquam straminei.

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kirchen gloubt, das eben der lyb Christi, der von der jungkfrouwen geboren, hernach an das crütz gehefft und daran gestorben, dannen widerumb abgenommen, unnd in das grab gelegt worden ist, daß ja der selb und kein anderer lyb, welcher darumm ouch die maalzeichen der 5 wunden behalten hat, von den todten uferstanden, und hinuf in die himmel gefaren sye, da er yetzund sitze zů der gerechten Gottes. Und daß sölicher lyb Christi, von wäsen und gestalt, ein waarer menschlicher lyb unverenderet blybe, aber wol verklärt sye, namlich also daß die menschheit weder ußgelärt oder hingelegt, noch ouch in die Gottheit nit ver10 keert, oder joch in ander wäg beroubt sye jrer eigenschafften. Die eigenschafften aber deß waaren menschlichen, ouch verklärten lybs, sind form und gstalt, fleisch und bein haben, nit ein geist syn, an einem ort zemal, und nit zeglych allenthalb syn, etc.

[Bl. 70 ff.] . . . . . leerend wir das die gedächtnus deß hingegebnen 15 lybs unnd vergoßnen blůts zů verzyhung unser sünden, das recht houptstuck unnd end sye, daruff die gantz handlung deß Nachtmals endtlich reicht und gadt. Dann der Herr heißt ye sine glöubigen thůn: darumb setzt und ordnet er ein Action, ein begon und allgemeine handlung oder thůn, namlich daß sine glöubigen das thůn söllind, das er thon hatt. 20. . . . Der Herr heißt uns heiter das brot brechen und essen, das tranck teilen unnd trincken zů siner gedächtnus: und setzt darzů ußtrucklich welicher gestalt wie sin gedencken söllind, namlich daß er sinen lyb für uns in den tod geben, unnd sin blůt zů abwäschung unserer sünden vergossen hat. Söliche gedächtnus aber mag noch kan recht 25 und wie der Herr geheissen hat, nit one waren glouben beschehen: darumb dann die gedächtnus in dem Nachtmal nit ein lär gedicht ist: diewyl der gloub kein ytel gedicht ist . . .. . . Und wiewol nun die ding deren gedächtnus man halt widerumb lyblich weder bschehend noch zůgegen sind, nütdestminder ernüweret die glöubige ynbildung und machet 30 die gwüsse des gloubens ettlicher maß dem glöubigen gmüt gegenwürtig, die einist beschächnen sachen unnsers heils Dann ye der

gloub ein gewüsse ergryffung ist deren dingen die man nit sicht, sonder hoffet. Der selb gloub macht eigentlich und warlich die güter die mit dem hingegebnen lyb und vergossnen blåt Christi erworben sind, den 35 gläubigen gegenwürtig: Das ist, der gloub machet die glöubigen teilhafft aller deren güteren die mit dem tod Christi erworben sind. Die sind gnad und gunst Gottes, verzyhung der sünden, vereinigung mit Gott, und gemeinschafft mit Christo, und erbschafft aller siner güteren . .

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Sölicher gloub in den crützgeten sun Gottes und Marie, spyẞt unnd erhalt die glöubigen zu dem ewigen läben. Unnd die warhafft geschrifft nempt essen glouben, also ouch trincken vertruwen, die spyß und tranck aber die geessen unnd truncken werdend, den waaren lyb und das waar blut Christi. Das alles wirt kundt uß dem 6. capitel Joannis 45.... UB welchem allem krefftigklich und unwidersprächlich volget, daß der das fleisch Christi warlich geessen, und sin blůt warlich getruncken habe, der in Christum waren Gott unnd menschen für uns gecrütziget gloubt. Dann glouben ist ässen, und ässen glouben. Es ist ouch klar und offenbar, daß alle die in Christum gloubind, mit Christo vereiniget 50 sygind, und das ewige läben habind. Und darumb leerend wir gantz

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