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Zigeuner lied.

Im Nebelgeriesel, im tiefen Schnee,
Im wilden Wald, in der Winternacht,
Ich hörte der Wölfe Hungergeheul,
Ich hörte der Eulen Geschrei:
Wille wau wau wau!

Wille wo wo wo!
Wito hu!

Ich schoß einmal eine Kak' am Zaun,

Der Anne, der Her', ihre schwarze liebe Kah';
Da kamen des Nachts sieben Wehrwölf' zu mir,
Waren sieben sieben Weiber vom Dorf.
Wille wau wau wau!

Wille wo wo wo!
Wito hu!

Ich kannte sie all', ich kannte sie wohl

Die Anne, die Ursel, die Kåth',

Die Liese, die Barbe, die Ev', die Beth;

Sie heulten im Kreise mich an.

Wille wau wau wau!

Wille wo wo wo!

Wito hu!

Da nannt' ich sie alle bei Namen laut:
Was willst du, Anne? was willst du, Beth?
Da rüttelten sie sich, da schüttelten sie sich

Und liefen und heulten davon.

Wille wau wau wau!

Wille wo wo wo!

Wito hu!

Ballade n.

Mährchen, noch so wunderbar,
Dichterkünfte machen's wahr.

Goethe's Werke. I. Ød.

11

Mignon.

Kennst du das Land, wo die Citronen blühn,
Im dunkeln Laub die Gold- Orangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,
Kennst du es wohl?

Dahin! Dahin

Möcht' ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn,

Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht sein Dach,
Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach,
Und Marmorbilder stehn und sehn mich an:
Was hat man dir, du armes Kind, gethan?
Kennst du es wohl?

Dahin! Dahin

Möcht' ich mit dir, o mein Beschüßer, ziehn.

Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg ?
Das Maulthier sucht im Nebel seinen Weg;
In Höhlen wohnt der Drachen alte Brut;
Es stürzt der Fels und über ihn die Fluth,
Kennst du ihn wohl?

Dahin! Dahin

Geht unser Weg! o Vater, laß uns ziehn!

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