Esaias Pufendorf's Bericht über Kaiser Leopold: seinen Hof und die österreichische Politik 1671-1674

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Teubner, 1862 - 99 pages
 

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Page 79 - ... geschieht, auszurichten stände, wenn die österreichischen Minister ihren Herren nicht schon von langer Hand her vorgemacht hätten, daß sie sich um die Kammersachen nicht bekümmern dürften, sondern selbige Sorgen als die mit ihrer Dignität und Grandeur nicht konvenabel und dazu sehr verdrießlich und schwer wären, denen, so darüber bestellet, allerdings und absolute überlassen und also in diesem Stück nur mit fremden Augen...
Page 74 - Pufendorf erklärt es recht gut in seinem Schlußbericht (S. 74 f.): ,. . machet es nicht sowohl seine Erudition — denn selbige nicht sublimis, sondern scholastica et vulgaris ist — als die Ingenuität und Aufrichtigkeit, womit er denjenigen, so ihn abordieren, zu begegnen pfleget, daß jedermann mit ihm gerne zu...
Page 75 - Schlesien tractierten, bekannte auch ohne Scheu, dass er sich verschiedentlich offerieret, in Beisein etlicher geheimen Räthe mit ihnen amice sich darüber zu vernehmen und die Gründe, worum er meinete, dass man in negotio reformationis einen ganz gelinden Weg und allein per doctrinam et bona exempla gehen...
Page 61 - Leben kommen lassen, damit die älteste allein bleiben, und der König von Spanien eine so viel reichere Braut an ihr haben möchte. Aus diesen Ursachen hielt man es für ein Glück für die deutsche österreichische Linie , daß Gott diese Dame im ein und zwanzigsten Jahre ihres Alters weggenommen.
Page 89 - Hauptvortheil bestehet darinnen, dass der Kaiser der Ursprung und Brunnquell aller Dignitäten im Reich ist und Keiner durch ganz Deutschland in eine höhere Condition und Stand gesetzet werden kann, als allein durch den Kaiser, wodurch er denn viele Creaturen machet und diejenigen, so von Ambition und Ehrgeiz stark getrieben werden, an sich zeugt und zu Wege bringet, absonderlich wenn regina pecunia ein wenig mit darzu kommt...
Page 69 - Hofmeister gewesen, da er noch Erzherzog war. Er ist zwar ein Mann von Studien, thut aber bei den Affaires d'Etat wenig anders, als dass er Andere darüber raisonnieren höret und das Jawort darzu giebet, sondern befleissiget sich seine Oberkämmererstelle fleissig zu verwalten und dem Kaiser stetig aufzuwarten.
Page 61 - Volkes um so viel größer, als man glaubte, sie hätte den ersten Prinzen sowohl als die andere Prinzessin muthwillig ums Leben bringen lassen, damit die älteste allein bleiben und der König von Spanien eine so viel reichere Braut haben sollte. Dannenhero hielt man es communiter M Pribram, Heirat, aa O., 51f.
Page 59 - ... dem, was er einmal gefasset", im allgemeinen sei er „ein von Gott mit guten, gesunden Verstandes und Gemüthsgaben gezierter Herr." Während aber Villars ausdrücklich den unermüdlichen Fleiss des Habsburgers rühmt, meint Pufendorf, derselbe komme „mehr aus Gewohnheit her, und dass er persuadirt ist, es müsste also sein, als dass er so sonderliche Lust zu den AfFairen haben sollte, denn von Natur liebt er die Ruhe und Divertissements, als da sind fürnehmlich die Jagd und Musik.
Page 73 - Emmerich, dessen vorhin Erwähnung geschehen, der fürnehmste, ja fast der einzige, welcher etliche Jahr her beim kaiserlichen Hof gleichsam Profession gemachet, einen Staatsmann abzugeben, und nicht nur von den fremden und kaiserlichen Ministris die Visiten annimmt, und von ihrem desiderio pro et contra mit ihnen...
Page 26 - Lobkowitz äusserte, dass man Kurbrandenburg als ein ungezäumtes wildes Pferd consideriret, welches zu besänftigen man ein ander gezähmtes und gelindes ROSS beigesellen müssen, damit es sich nicht a corps perdu in eine Partei würfe.

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