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A témoigné que l'Art, par l'adresse des mains
Et l'assidu travail, peut vaincre la Nature.
Par l'injure des ans vous êtes abolis,

Ou du moins la plupart vous êtes démolis;

Il n'est point de ciment que le temps ne dissoude:

Si vos marbres si durs ont senti son pouvoir,
Dois-je trouver mauvais qu'un méchant pourpoint noir,
Qui m'a duré deux ans, soit percé par le coude!

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aufs Gemeine und Niedrige ganz belustigende Gedicht führt Lessing (verm. Schrift. Th. I. S. 159) als ein Beyspiel an, das in epigrammatischen Gedichten ein plötzlicher, unerwarteter Sprung von Grofs auf Klein, oder von Schwarz auf Weifs, den die blosse Einbildung thun mufs, allerdings angenehm seyn und wenigstens den Mund in Falten ziehen könne, wenn nur unsere Empfindung nicht besondern Theil daran nimmt. „Die Posse, sagt er, thut ihre Wirkung. Gleichwohl ist auch hier der Sprung nicht völlig In der pompösen Erwartung mangelt es nicht ganz an burlesken Ausdrücken, durch die wir allmählig auf ihn ansetzen; und, mag er doch gerathen, wie er will; wir wollen ja nur lachen." Eschenburgs Beispielsammlung II. S. 77. sing hält übrigens dieses Gedicht für eine Nachahmung eines alten lateinischen Epigramms:

unvorbereitet.

Les

De se remettre en la mémoire,
Qu'au commencement de l'été,
Alorsque la Cour devint noire,
Il fut son Malade ayoué,
Dont le Tout-puissant soit loué;
Qu'on lui donna quelque espérance
D'avoir un petit logement,
Et tout aussitôt par avance
Qu'il en fit son remerciment.
Cependant ce Malade exerce
Sa charge avec intégrité:
Pour servir Votre Majesté,

L'os depuis peu la peau lui perce;
Tous les jours s'accroît son tourment;
Mais il le souffre constamment,

Il fait sa gloire de sa peine,
Et l'on peut jurer surement,
Qu'aucun Officier de la Reine
Ne La sert si fidellement.

PIERRE

CORNEILLE.

IERRE CORNEILLE wurde 1606 zu Rouen gebohren, woselbst er Generaladvocat an der sogenannten marmornen Tafel war, und starb zu Paris 1684 als Decan der französischen Akademie und als Schöpfer des tragischen Theaters. Er unterwarf · das Trauerspiel den Gesetzen des Aristoteles. Man nennt ihn, den Grofsen, weil er mehr Heroismus als wahre Natur darstellt, mehr in Erstaunen setzt, als rührt. Erhabene und edle' Gesinnungen, verbunden mit einer kräftigen Sprache, heben seine nicht immer wohlklingenden Verse. Seine vorzüglichsten Trauerspiele sind Cinna, Polyeuct, die Horazier und der 'Cid *). Von geringerm Werthe sind seine Lustspiele, die nur von Sci

*) Das letztere Stück wurde 1636 auf die Bühne gebracht und ist das erste französische Irama, in welchem wahres poetisches Verdienst herrscht. Man kann von demselben den Anfang des Jahrhunderts Ludwigs XIV datiren. Es wurde mit unglaublichem Beyfall aufgenommen und in alle Sprachen Europas, selbst in das Türkische übersetzt. Lange sagte man in Frankreich sprichwörtlich: C'est beau comme le Cid.

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ten der Intrigue einiges Verdienst haben. Das erste derselben, so wie überhaupt sein erstes Stück, Melite, wurde 1625, in dem Jahre, in welchem sein Bruder Thomas Corneille *) gebohren wurde, aufgeführt. In seinem Aeufsern so wenig, als in seinem Umgange, erkannte man den grofsen Corneille; ersteres war gemein, öfters nachlässig. In der Konversazion zeigte er sich wenig gesprächig und drückte sich gemeiniglich verworren aus. Eine Dame, die ihn zu sehen verlangte, sagte von ihm, man müsse nur im Hôtel de Bourgogne (auf dem Theater) seine Bekanntschaft machen. Er besafs einen hohen, die Unabhängig. keit schätzenden Geist, der sich nicht zum Schmeicheln und Kriechen herablassen konnte. Daher war ihm der Hof zuwider. Geschäfte, selbst die leichtesten, ekelten ihn an. Die vielen Lobsprüche, die er erhielt, machten ihn gegen den Ruhm nie unempfindlich; doch war er nichts weniger als eitel, Zuweilen traule er seinen Verdiensten selbst nicht und glaubte zu schnell, dafs er Nebenbuhler haben könnte. Mit der ihm eigenen Aufrichtigkeit und Rechtschaffenheit verband er eine ängstliche Re-ligiosität. Racine zeigte ihm den Alexander, sein erstes Trauerspiel, und erbat sich einigen Unterricht von einem so grofsen Meifter. Corneille machte, nachdem er sich das Stück hatte vorlesen lassen, dem Verfasser grofse Lobeserhebungen, gab ihm aber zugleich den Rath, sich auf eine andere Dichtungsart zu legen, indem er zur dramatischen kein Talent zu haben scheine. Ein Beweis, dafs grofse Männer schlecht von fremdem Verdienst urtheilen können; denn es war gewifs nicht Neid, der aus Cor neille sprach. Dieser grofse Dichter hatte im Schauspielhause seinen bestimmten Platz, und wenn er auf demselben erschien, so erhob sich jedermann aus Ehrerbietung vor ihm, und das Parterre applaudirte. Die vorzüglichste Ausgabe seiner Werke ist von Voltaire (der dem Corneille viel verdankte und sich deshalb seinen Soldaten zu nennen pflegte) besorgt worden, und mit einem lehrreichen Commentar 1764 in 12 Bänden in 8. zu Genf erschienen. Den Gewinn, den er daraus zog, trat er einer Urenkelinn des Dichters ab, die weiter nichts, als ihren berühmten Namen besafs. Er that noch mehr für sie; er vertrat die Vaterstelle bey ihr, verschaffte ihr eine ihrer Geburt und ihren Talenten angemessene Erziehung, verheirathete sie vortheilhaft

*) Thomas Corneille gehört zu den mittelmässigen Dramatikern. Seine Schilderungen der Leidenschaften sind, so wie seine Charakterzeichnungen, kraftlos und alltäglich; seine Sprache aber ist korrekt und der Gang der Handlung gut. Einigen Ruf hat sein

Stuck Timocrate erhalten.

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und bezahlte so die Schuld seiner Nation. Um das Jahr 1799 crschien zu Paris bey Didot eine prachvolle Ausgabe der sämmtlichen Werke des Corneille in 4, wovon nur 250 Exemplare abgezogen wurden. Man hat eine an interessanten Zügen reiche Biographie dieses Tragikers von dem berühmten Fontenelle, seinem Neffen. Sie steht in dessen Geschichte des französischen Theaters und in des Abt Olivet histoire de l'Académie françoise. Ausserdem verdient ein Eloge de P. Corneille von Bitaubé (Berlin 1769) und ein Discours sur Corneille et Racine vorz unbekannter Hand (Paris 1773, 8.) gelesen zu werden. Am vorzüglichsten urtheilt über seine Werke Laharpe im Cours de Littérature, Tom. IV. S. 220 ff.

ENDROITS CHOISIS DE QUELQUES PIÈCES DU THÉATRE DE CORNEILLE.

1) Grandeur d'ame d'Auguste *)

**) En est-ce assez, ô ciel! et le Sort pour me nuire, A-t-il quelqu'un des miens qu'il veut encor séduire?

Qu'il joigne à ses efforts le secours des enfers,
Je suis maitre de moi comme de l'univers ;
Je le suis, je veux l'être. O siècles! ô mémoire!
Conservez à jamais ma dernière victoire.
Je triomphe aujourd'hui du plus juste courroux,
De qui le souvenir puisse aller jusqu'à vous.

Soyons amis, Cinna; c'est moi qui t'en convic.
Comme à mon ennemi je t'ai donné la vie,
Et malgré la fureur de ton lâche dessein,
Je te la donne encor comme à mon assassin.
Commençons un combat, qui montre par l'issue,
Qui l'aura mieux de nous ou donnée ou reçue,
Tu trahis mes bienfaits, je les veux redoubler;
Je t'en avois comblé, je t'en veux accabler.
Avec cette Beauté que je t'avois donnée,
Reçois le Consulat pour la prochaine année;
Et que tes conjurés entendent publier
Qu'Auguste a tout appris, et veut tout oblier,

2) Mi

*) Cinna, Scêne dernière. **) August hat eine gegen ihn gerichtete Verschwörung, an der die ihm theuersten Personen unter andern auch Cinna Theil genommen haben, entdeckt und verzeiht allen ohne Ausnahme.

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2) Misère des tyrans. )

**) Chrispe, il n'est que trop vrai, la plus belle couronne N'a que de faux brillans dont 'éclat 'environne;

Et celui dont le Ciel pour un scept e a fait choix,
Jusqu'à ce qu'il le porte, en ignore le poids.
Mille et mille douceurs y semblent attachées,
Qui ne sont qu'un amas d'amertumes ca hées,
Qui croit les posséder, les sent s'évanouir;
Et la peur de les perdre empêche d'en jouir.
Surtout qui, comme moi, d'une obscure naissance,
Monte par la revolte, a la toute puissance,
Qui de simple soldat à l'Empire élevé,
Ne l'a que par le crime acquis et conservé,
Autant que sa fureur s'est immolé de tètes,
Autant dessus la sienne il croit voir de tempêtes;
Et comme il n'a semé qu'épouvante et qu'horreur,
Il n'en recueille enfin que trouble et que terreur.

3) Amour de la patrie ***).

†) Albe, où j'ai commencé de respirer le jour,
Albe, mon cher pays, et mon premier amour,
Lorsqu'entre nous et toi je vois la guerre ouverte,
Je crains notre victoire autant que notre perte.
Rome, si tu te plains que c'est là te trahir,
Fais-toi des ennemis que je puisse haïr.

Quand je vois de tes murs leur armée et la nôtre,
Mes trois frères dans l'une, et mon mari dans l'autre,
Puis-je former des voeux et sans impiété,

Importuner le ciel pour ta félicité?

Je sais que ton état encore en sa naissance,

Ne sauroit sans la guerre affermir sa puissance;

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Je sais qu'il doit s'accroître, et que tes grands destins
Ne se borneront pas chez les peuples latins.

Je voudrois déjà voir tes troupes couronnées,
D'un pas victorieux franchir les Pyrénées.

*) Heraclius (Acte I. Scène 1). **) Worte des Phocas, der áls blofser Centurio zum orientalischen Kaiserthum gelangt war, oder sich vielmehr desselben durch Ermordung des Kaisers Mauritius und seiner drey Söhne bemachtigt hatte. ***) Les Horaces (Acte I. Scène 1. Es spricht hier Sabine, die der Stadt Alba durch Geburt und der Stadt Rom durch ihre Verbindung mit einem der Horazier angehört.

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