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VI.

ITALIEN. SPANIEN. PORTUGAL.

Einverleibung Genua's in Sardinien.

Die alte Republik Genua, ungefähr 100 Meilen groß, mußte 1797 vermöge eines Vertrages mit Bonaparte (vom 6. Juli 1797) ihre aristokratische Verfassung mit einer neuen, nach französischem Muster gebildeten, mehr demokratischen vertauschen, den Namen ligurische Republik" annehmen, und stand fortan unter französischem Einfluß. Am 5. Juni 1800 bemächtigten sich zwar die Oestreicher der Stadt (fie war von Destreichern und Engländern auf der Land- und Seeseite belagert worden); aber schon am 16. Junt desselben Jahres kam fie wieder in den Besitz der Franzosen, die wenige Jahre darauf (4. Juni 1805) die Selbstständigkeit der Republik ganz aufhoben und Genua mit seinem alten Gebiete dem französischen Reiche einverleibten. Während der Dauer des napoleonischen Reiches blieb Genua mit Frankreich vereinigt; nach Napoleon's Sturze 1814 kapitulirte die Stadt an Lord Bentink, der mit 9000 Engländern vor derselben erschienen war; und es wurde jezt vorläufig die alte, vor dem Jahr 1797 gültige Ver= fassung, unter englischem Schuß, wieder eingeführt. Auf dem wiener Congreß suchten die Genueser zwar ihr Recht auf ihre frühere Unabhängigkeit und republikanische Verfassung zur Geltung zu bringen; allein die Mächte beabsichtigten, namentlich auf Betreiben England's, aus Sardinien, welches die großen Staaten Frankreich und Oestreich scheiden sollte, einen kräftigen Mittelstaat zu bilden, und Genua wurde daher mit seinem Gebiet dem Königreich Sardinien einverleibt. Der wiener Congreß hatte zur Regelung dieser Angelegenheit eine besondere Com= mission, bestehend aus dem Grafen Aleris de Noailles, dem Lord Clancarty und dem Baron Binder, niedergeseßt, welche später die Bevollmächtigten Sardinien's, den Marquis von. St. Marsan und den Grafen Rossi, sowie den Deputirten von Genua, den Marquis von Brignoles, zu ihren Berathungen zog. Man einigte sich nach längeren Verhandlungen zu den Bestimmungen, deren Tert in 17 Artikeln wir unter den Urkunden folgen lassen. Genua sollte wieder ein Freihafen werden, wie in alter Zeit (Art. 4.). Auch eine Art repräsentativer

Verfassung wurde zugestanden. Nach Art. 5. nämlich sollte jeder Bezirk einen Provinzialrath von 30 Männern haben, die aus einer Liste von 300 der Höchstbesteuerten vom König ernannt würden. Dieser Rath, der sich jedes Jahr in der Hauptstadt des Bezirks versammelt, verhandelt in seinen Sizungen über die Bedürfnisse der Provinz und macht in dieser Beziehung Vorstellungen an die Regierung; außerordentliche Steuern können nicht ohne seine Beistimmung erhoben werden. Den Vorschlag der Genueser, daß der König von Sardinien den Titel eines Königs von Ligurien annehmen möchte, lehnte die Conferenz ab; doch sollte er seinen Titeln den eines Herzog's von Genua beifügen. Die Beistimmung der sardinischen Bevollmächtigten zu den Bestimmungen vom 12. Dez. über die Einverleibung Genua's erfolgte am 17. desselben Monats. Die Besßergreifung selbst fand am 7. Jan. 1815 Statt. Wir geben folgende Actenstücke. 1) Auszug aus dem Protocoll der Sizung des wiener Congresses vom 12. Dez. 1814, nebst drei diesem Protocoll angehängten Urkunden, wovon a) die 17 vereinbarten Artikel, b) die Erklärung, daß Genua für ewige Zeiten dem Hause Savoyen in männ= licher Erbfolge zugehöre, c) die Bestimmung enthält, daß der König den Titel eines Herzogs von Genua seinen übrigen Titeln beifüge. 2) Die Beitrittserklärung der Bevollmächtigten von Sardinien vom 17. Dez. 1814. Die Urkunden finden sich in den Acten des wiener Congresses und bei Martens nouveau recueil tom. II.

Actes

relatifs à la cession de Gênes au Roi de Sardaigne.

1. Extrait du protocole de la séance du congrès de Vienne

du 12. Décembre 1814.

Les puissances signataires du traité de Paris voulant assurer le repos de l'Italie moyennant une juste répartition des forces entre les puissances qui s'y trouvent placées, étaient convenues de donner aux Etats de S. M. Sarde un agrandissement par les départemens ayant formé l'ancienne république de Gênes en se réservant de stipuler, en faveur des habitans, des conditions propres à garantir leur prospérité future. Les plénipotentiaires des dites puissances se sont occupés de cet objet d'abord après l'ouverture du congrès, en établissant une commission pour régler avec les plénipotentiaires de S. M. Sarde et les députés de Gênes ce qui pouvait avoir rapport à ce but. Le travail de cette commission a reçu leur approbation, et ils ont trouvé que les conditions présentées par la dite commission étaient conformes à la teneur du traité de Paris et qu'elles étaient assises sur des bases solides et libérales. Désirant maintenant d'accélérer autant que possible la réunion des états de Gênes à ceux de S. M. Sarde, et voulant donner en même temps à ce souverain une preuve non équivoque de leur confiance, les puissances signataires du traité de Paris se sont déterminées à faire mettre S. M. en possession des dits états, dès qu'elle aura donné sou adhésion formelle aux conditions susmentionnées et renfermées dans les annexes ci-jointes, se réservant de disposer des fiefs impériaux qui ont fait partie de la ci-devant république Ligurienne, et qui se trouvent en ce moment sous l'administration du gouvernement provisoire des états de Gênes. Pour prévenir cependant tous les obstacles qui peuvent naître de l'administration partielle des dits fiefs, placés entre les Etats de Gênes et de Piemont, il a été convenu qu'ils seraient également occupés provisoirement jusqu'au traité définitif, par les autorités que S. M. Sarde chargera de l'administration des états de Gênes. Il a été arrêté que le prince de Metternich, premier plénipotentiaire de l'Autriche, serait

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