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Xigen Bang

von diesen beiden verehrten Kollegen die Anthoort. Poebel nimmt bei der aufstellung seiner Cheorie überhaupt kime Stellung zu obiger feststehenden Coxsache. Was ich gegen semen Erklärungsversich einzinvenden habe, wurde in meiner S. Gr. 866 zusammengestellt. Hier möchte ich nur noch kurz hinzufügen, dass das Pracfisee nicht im Praefix mu stecken kann; mut e/i ist doch mi. Auch ist es schwer einzusehen, wie ma = mate; na - na + e; ba = ba+e; al- = al+e; im-muim-mute u. s. w. Und dass einzig das Praefix e- im vollentwickelXen Verbalsystem dazu dient, die finite Ferbalform als solche kommtlich zu machen scheint mir eine völlig unmögliche Auffassung zu sein, auch schon deshalb, weil dieses e-im sehr zahlreichen finiten Verbalformen überhaupt nicht lautbar wird, wie z. B. im mu-na-dù, er hat ihm erbaut.

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Sowohl in Ornil. 1, 10-55, wie auch in Š.Gr. §§ 59-66 beschränkte ich mich auf den Nachweis, dass die Praefixe mu-, ni-, e-, ba - lokale Bedeutung haben, weil mir bei diesen die Grimde ourchschlagend zu sein schienen. Bei den andern ist es vorläufig nochi nicht möglich, einen stringenten Beweis zu erbringen. Doch steht einmal die Grundbedeutung der & wichtigsten Verbal - Praefixe fest, so ist a priori anzunehmen, dass auch die andern demselben Sprachgesetze folgen. Das kann auch durch viele Texte gestützt werden. Hier kann ich mich glircklicherweise auf die von Poebel und Witzel zusammengestellte Literatur berufen. Poebel schreibt: „Sie ausser im mu-, bi-, ba- n. s. w. enthaltenen weiteren Elemonte sind adverbielle Bestimmungen" (Gr. §533). Hier ist der Ansatz, von dem saus wir Beide zur Einigung gelangen könnten. Witzel steht meiner Theorie sogar noch näher als Poebel, da er die Praefice ni, na, ne, bi, ba u. s. w. als reim lokal auffasst.

Um die Diskussion nicht noch verwickelter zu machen, verzichte ich auch hier auf eme eingehende Besprechung der andern Ferbal. Pracfice, in der festen Überzeugung, dass die omigung bezüglich der vier wichtigsten Pracfisce die alle andern mmmittelbar in Gefolge haben wird. Nur sei hier noch erwähnt, dass e-mu - = exad, e-ni = exim; e-ba = еxав и.5.0. P.Deimel.

Besprechung

Meissner, D. Bruno: Die babylonisch - assyrische Literatur (m: Handbuch der Literaturwissenschaft, herausgegeben von Dr.O. Walzel), Wildpark-Potsdam, Akad. Verlag Athenaion, 1928 ( 104, mit 3 Tafeln u. vielen Abbildungen im Beset).

Bespr. von P. Deimel.

An zusammenfassenden Übersichten über das gesamte cha terial der babylonisch - assyrischen Literaturerzeugnisse hatten wir in Deutschland bisher: Bezold, Kurzgefasster Überblick über die babylonischassyrische Literatur, Seipzig 1886 und Deber, Die Literatur der Babylonier und ctsoyret, Leipzig 1907. Ersteres hatte ausschliesslich die Bedirfnisse des Fachmannes im auge und war gedacht als Vorarbeit zu emer babyl.-assyr. Literaturgeschichte. Weber wandte sich vor allem an Xichtassyriologen. Auch Meissner will in seinem obigen Handbuche zunächst fernerstehenden treisen eine Forstellung von der babyl.-assyr. Literatur vermitteln, das geschicht aber in imer Weise, Dass auch Assyriologen von Fach in jedem seimer 13 stapitel sehr viel benes und Nützliches finden und lernen werden. In seinem Dabylonien und cAssyrion" hatte M. bereits den ganzen Heilschriftstoff nach seiner kulturellen Seite durchgerarbeitet. Sas war ihm ime vorzügliche Forbereitung für die literarische und ästhetische Betrachtung ebenderselben Cente, wie er sie hier in seiner „Literatur" vorlegt.

Im Einleitungskapitel gibt M. emen „kurzen Überblick über Sand und Leute, sowie über die Geschichte des alten Zweistromlandes" (1.114), wie das augenblicklich nicht besser gemacht werden kann. Salle er noch rechtzeitig inunde von dem überraschenden Fund so zahlreicher hervorragender Aunstschätze gehabt, den man im vergangenen Sommer in einigen Stönigsgräbern bei den Ausgrabungen in Ur gemacht hat, so würde im kurzer Bericht hierüber an dieser Steble gewiss nicht gefehlt haben. Unsere Menntnisse über Allbabylonien und assyrien sind eben im ständigen Fluss und es ist gut, das von Anfang an bei derartig zusammenfassenden Abhandlungen im Auge zu behalten. Natürlich soll damit nicht gesagt werden, dass die Steilschriftforschung nicht rauch schon eme Fille von Endgültigem' und Abgeschlossenem gezeitigt hat, dessen Stentnisnahme allen Gebildeten dringend zu empfehlen ist.

Das 2. Kapitel (14-24) handelt über die Entstehung der Keil

schrift, die Geschichte der Entzifferung derselben vor etioa 100 Jahren (so spannend ist wie ein Roman") und über die Ausgrabungen in Babylo men und Assyrien. Sie dort vorgetragenen Ansichten über das Anstreichen" von Zeichen, das sog. „Beschweringsmotio", durch welches den beir. Zeichen im übertragener bzw. potenzierter Sim zugeschrieben werden soll,

Xeile ich nicht.

Im 3. Kapitel wird alles zusammengestellt, was wir über Die babyl. assyr. Hymnen und Gebele wissen (S. 24-41). Der Abschnitt über sumerisch-babylonische Metrik bringt neben manchem Gesicherten auch vieles, was noch sehr der Klärung bedarf. Interessant ist hier die Zusammenstellung aller bildlichen Sarstellungen von chusikinstrumenten, die bei der Liturgie der Babylonier Verwendung fanden. Bei der Darstellung des babylonischen Wellbildes (8.29) weiche ich in zwei wesentlichen Punkten vom Verfasser ab: Die Erde war den alten nicht ein Berg, sondern ime Scheibe (orbis terrarium); der grosse Berg des Gottes Enlil ist der Luftreaum von der Erde bis zum Limmelsgewölbe reichend. Diesem überirdischen Berge entspricht der Berg der UnXerwelt. - Die Besprechung der babyl. - assyr. Gebetsliteratur wird passend Durch eimen klemen Überblick über das babylonische Pantheon ingeleitet.

Shm 4. Kapitel werden die Mythen mo open besprochen (8.4252); hier befinden wir uns auf einem schon fleissig beackerten Boden, auf dem die Ernte saber natürlich noch nicht ausgereift ist. Was M. über diesen Gegenstand vorlegt, ist der Hauptsache nach sensus communis Assyriologorum. Zu S. 42, vorletztes alinea ware Witzel, Perlen sumerischer Poesie n. IX zu vergleichen. Von der Adapa-Mythe schlägt Burrows (Omtl. 30, 24) eme nene, wesentlich andere Auffassung vor, welche mir sehr beachtenswert zu sein scheint.

Das 5. rapitel gibt eine sehr gedrängle, aber vorzüglich orien Xierende Übersicht über das ingeheure Gebiet der magischen Heilschriftliteratur (8. 53-58). W. Paulus (Ornll. 29, 34) macht eine kurze aber einschmeidende Bemerkung über die praktische Bedeutung der babylonischen Beschwörungskunst, die mir sehr ad rem zu sim scheint.

Kapitel 6 gibt eine gute Sore sou Ausdehmung, Enkilung, Smhalt und Form der babyl. Wahrsagetesele, pie zusammen mit den Zaubertiseten wohl is der gesamten bisher bekannt gewordenen babyl. Siteratur ausmachen (S. 58-65).

Über, kurze liturgische Bemerkungen und Rubriken wie über die ausgedelmten Sammlungen regulärer Pitualtrak gibt das 7. Kapitel kmappen aber vollkommen bhimreichenden Aufschluss (cf. 65-67).

Das 8. Kapitel wendet sich einer wenigen öden, für die Entwick. lung der menschlichen Zivilisation wichtigeren Bextigattung zu, der ju. ristischen Literatur (9.67-76). Die besonders interessanten und wichtigen Rechtsquellen der Sumerer, der Alx-ind Neubabylonier wie der Altassyrer werden hier einer ausgiebigen. Durchsicht unterzogen.

Über umfangreiche Rezept - Sammlungen, die zu grossen Kompendien der Heilhwissenschaft zusammengeschlossen wurden, handelt Jas 9. Kapitel (9.76-78). Medizinische Abhandlungen dürurgischen Inhalts sind bisher noch nicht gefunden worden, obwohl die Chirurgie bei den Babyloniern von alters her im praktischen Gebrauche war.

Offenbar mit besonderer Siebe und Ausführlichkeit wird die vorhandene Weisheitliteratur der Babylonier im 10. Kapitel besprochen (4.79-84). Auch die Siteraturangaben, die sich bei den einzelnen Textkate gorien meist auf das Wichtigste und Empfehlenswerteste beschränken, sind hier ausgiebiger und vollständiger.

Im 11. Kapitel kommen alle Texte zur Sprache, die sich auf Mathematik, astromanie und Chemie beziehen (8.84-87). Der alteste, Rechenknecht der Sumerer findet sich Faroi. Schulterte n.82.

Das 12. Kapitel ist den chronologischen, historischen und geographischen Besten gewidmet (es. 88-0f). Bei letzteren hätten die geographischen Listen erwähnt werden können.

Das 13. Kapitel endlich beschäftigt sich mit der philologischen Literatur, den soy. Syllabaren und Vokabularen, den Synonymenlisten, Kommentaren u. s.zw.

Sen Beschluss bilden sorgfältig ausgearbeitete Name- und

Sachverzeichnisse.

M's Literatur ist ein zuverlässiger und stets interessanter Führer durch die weitschichtigen sich über drei Jahrtausende erstreckenDen Literaturerzeugnisse der Babylonier und Assyrer. Wenn ich vegend eimen Wunsch aussprechen dürfte, so wäre es dieser: Es sollte irgendwo eine zusammenfassende Würdigung der Meilschriftliteratur nach ibrer litterarisch - aesthetischen Seite gegeben werden. Siese schlösse sich passend an einen Vergleich mit der hl. Schrift an; Diese ist auch ihrer shlistischen Form nach dem Geschmack aller Völker und aller Zeiten

angepasst. Sie Paradieserzählung und zabreiche andere Partien der kl. Schrift sind ewig schön, bei den Erzeugnissen der babylonischen Poesie hingegen kann man lange nach wirklich Schönem suchen. Sibt es in ihr überhaupt sin Stück, was man mit wirklich aesthetischem Genuss bis zu Ande lesen kam?

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