Claudius und Hebel nebst Gleichzeitigem und Gleichartigem: Ein Hilfsbuch zum Studium deutscher, besonders der volksthümlichen Sprache und Litteratur, sowie eine Handreichung zum Eintritt in die Geschichte derselben. Für Seminaristen, lehrer und alle Freunde der Volksstimme, Volkssprache und Volksschrift

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Wiegandt und Grieben, 1864 - 358 pages
 

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Page 148 - Ich habe keine gewisse, sonderliche, eigene Sprache im Deutschen, sondern brauche der gemeinen deutschen Sprache, daß mich beide, Ober- und Niederländer verstehen mögen. Ich rede nach der sächsischen Canzeley, welcher nachfolgen alle Fürsten und Könige in Deutschland; alle Reichsstädte, Fürsten-Höfe schreiben nach der sächsischen und unsers Fürsten Canzeley, darum ists auch die gemeinste deutsche Sprache.
Page 27 - Immer strebe zum Ganzen, und kannst du selber kein Ganzes Werden, als dienendes Glied schließ an ein Ganzes dich an.
Page 7 - Ach, sie haben einen guten Mann begraben, und mir war er mehr; träufte mir von Segen, dieser Mann, wie ein milder Stern aus bessern Welten!
Page 61 - Kann auch ein Weib ihres Kindleins vergessen, daß sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie desselben vergäße, so will ich doch dein nicht vergessen.
Page 241 - Da trug sich zu, als die Königin einmal im Bade saß, daß ein Frosch aus dem Wasser ans Land kroch und zu ihr sprach, 'dein Wunsch wird erfüllt werden, ehe ein Jahr vergeht, wirst du eine Tochter zur Welt bringen.
Page 241 - Und ohne ein Wort weiter zu sprechen, kehrte sie sich um und verließ den Saal. Alle waren erschrocken, da trat die zwölfte hervor, die ihren Wunsch noch übrig hatte, und weil sie den bösen Spruch nicht aufheben, sondern nur ihn mildern konnte, so sagte sie: „Es soll aber kein Tod sein, sondern ein hundertjähriger tiefer Schlaf, in welchen die Königstochter fällt.
Page 4 - Und drinnen waltet die züchtige Hausfrau, die Mutter der Kinder, und herrschet weise im häuslichen Kreise und lehret die Mädchen und wehret den Knaben und reget ohn...
Page 246 - Sie streifte die goldnen Locken Aus ihrem Angesicht, Sie hob, so süß erschrocken, Ihr blaues Augenlicht. Und in den Nischen allen Erwachen Ritter und Frau, Die alten Lieder hallen Im weiten Fürstenbau.
Page 10 - So lang' Du goldner Engel bist; In diesem wüsten Lande hier, und drüben Im Lande, wo es besser ist. Ich will nicht von Dir sagen, will nicht von Dir singen; Was soll uns Loblied und Gedicht? Doch muß ich heut* der Wahrheit Zeugnis bringen, Denn unerkenntlich bin ich nicht. Ich danke Dir mein Wohl, mein Glück in diesem Leben. Ich war wohl klug, daß ich Dich fand; Doch ich fand nicht. GOTT hat Dich mir gegeben; So segnet keine andre Hand. Sein Tun ist je und je großmütig und verborgen; Und darum...
Page 242 - Es ging aber die Sage in dem Land von dem schönen schlafenden Dornröschen; denn so ward die Königstochter genannt, also daß von Zeit zu Zeit Königssöhne kamen und durch die Hecke in das Schloß dringen wollten. Es war ihnen aber nicht möglich; denn die Dornen, als hätten sie Hände, hielten fest zusammen, und die Jünglinge blieben darin hängen, konnten sich nicht wieder losmachen und starben eines jämmerlichen Todes.

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