Images de page
PDF
ePub

Zehn Theile Platin zu 80 Stahl gaben ebenfalls eine vortreffliche Komposition. Diese wurde gerieben, und sehr feiu polirt, um als Spiegel probirt zu werden; allein ein feiner Damask macht sie hiezu durchaus unbrauchbar.

Die Verhältnisse von Platin, welche sich als geeignet darstellen, den Stahl für Schneid-Instrumente zu verbessern, find von 1 zu 3-perCent. Die Erfahrung hat es uns noch nicht möglich gemacht, das ganz genaue Verhältniß, welches die möglich beste Mischung dieser Metalle sichert, anzugeben, 1.5 percent mag so ziemlich das Richtige seyn. Als man die Verbindung von zehn Theilen. Platin mit 80 Theilen Stahl in Hinsicht auf einen Spiegel darstellte, wurden auch die gleichen Verhältnisse mit Nickel und Stahl versucht; diese hatten gleichfalls den Dymask, also keine Tauglichkeit hiezu. Es ist in der That interessant, die Vere schiedenheit zwischen diesen beiden Legirungen in Beziehung auf deren Geneigtheit zur Oxydation zu betrachten. Platin und Stahl zeigte nach Monathe langem Liegen nicht einen einzigen Flecken auf der Oberfläche, während Stahl und Nickel ganz überrostet war; und doch befanden sie sich unter ganz gleichen Umständen. Ein klarer Beweis, daß Nickel mit Stahl der Oxydation weit mehr unterworfen sey, als mit Eisen.

Auch die Stahl- Mischungen mit Rhodium erscheinen als sehr schåzbar. Der' Mangel an diesem Metall erlaubt keine Anwendung ins Große. Dem Dr. Wollasten verdanken wir nicht bloß den Versuch mit Rhodium, sondern auch der reichlichern Herbeischaffung dieses Metalls, eben so die sehr wichtige Belehrung über Feuerung, Schmelztiegel 20.; diese Freigebigkeit macht es uns möglich unsere Versuche mit dieser Mischung fortzusezen: diese, und was sonst bemerkenswerth seyn wird, sollen in einer künftigen Nummer dieses Journals gegeben werden. Die von uns gebrauchten Ver

[ocr errors]

1

hältnisse waren 1 zu 2 perCent. Die schåzbaren Eigenschaften der Rhodium - Legirung sind Hårte und hinreichende Zä-, higkeit, wodurch sowohl beim Schmieden als Hårten das Springen verhütet wird. Diese eminirende Hårte ist so be=" deutend, daß beim temperiren (tempering) der kleinen schneidenden Werkzeuge, welche von einer solchen Legirung gefertigt worden waren, dieß volle 30° F. mehr als der beste Wook erhizt werden mußten, während doch der Wooß selbst volle 40° mehr Hize erfodert als der beste englische Gußstahl. Es find thermometrische Grade benannt, weil diese Methode die einzig richtige ist þeim Temperiren (tempering) des Stahls. Gold bildet mit Stahl eine gute Komposition. Wir haben noch nicht genug Erfahrung, um über die Eigenthümlichkeiten abzusprechen, doch verspricht dieselbe nicht so viel wie die Mischung von Silber, Platin und Rhodium.

[ocr errors]

Ein Stahl mit zwei percent Kupfer giebt eine Lez girung; auch geschieht dieß mit Zinu. Ueber den Werth derselben haben wir aber Zweifel. Sollten sich bei fernern Versuchen diese Verbindungen, welche mehr Zeit erfodern als mir bisher darauf verwenden konnten, ebenfalls als ins teressant oder nüzlich darstellen, so werden wir die Refultate ohne Rückhalt mittheilen.

Unsere Versuche waren bisher auf kleine, selten über 2000 Gran im Gewicht betragende, Metall-Quantitåten beschränkt, und wir glauben, daß die Operationen des Laboratoriums bei einem größern Maßstabe nicht immer entsprechen. Doch erhellet keineswegs, warum nicht gleicher Erfolg die Bearbeitung mit größern Metallmassen lohnen solle, wenn der gleiche Fleiß und dieselben Mittel in Anwendung kommen.

Bei der Leichtigkeit, Silber zu erhalten, möchte aller dings diese Legirung mit Stahl die schäzenswerthefte Mischung unter allen jenen geben, die wir versucht haben. Die Anwendungen alle aufzählen wollen, hieße jedes Schuei

dewerkzeug aufführen. Sehr wahrscheinlich wird sich dieselbe auch bei Bereitung von Stämpeln als gut bewähren, besons ders bei einer Verbindung mit dem besten indischen Stahl. Versuche mit Silber im Großen werden nun bald gemacht, und auch diese Resultate sollen, wie sie immer seyn mögen, treu dargestellt werden.

Uebersicht der spezifischen Schwere von Gemischen 2c., welche hier erwähnt worden sind.

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors]

Stahl und 10 perCent Platin (Spiegel)
Stahl und 10 percent Nickel (Spiegel)
Stahl und 1 percent Gold, gehammert
Stahl und 2 percent Silber, gehåmmert
Stahl und 1.5 perCent Platin, gehåmmert
Stahl und 1 *5 perCent Rhodium, gehåmmert
Stahl und 3 percent Nickel, gehåmmert .
Platin 50, und Stahl 50, 13) ungehåmmert
Platin 90, und Stahl 20, 14) ungehammert
Platin, gehåmmert und gerollt

(Quarterly Journal of Literature.)

[ocr errors]

849**

[merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small]

XIV.

Erklärung des dem Hrn. Heard, Chemikers zu Brighton in der Grafschaft Sussex, am 12. Fe: bruar 1819 ertheilten Patentes auf gewisse Vers fahrungsweisen und Methoden, durch welche der Talg und andere thierische Dehle und Fette so verbessert und gehärtet werden können, daß man Kerzen von besserer Qualität, als die bisherigen Talglichter, daraus verfertigen kann.

Aus dem Repertory of Arts, Manufactures, et Agriculture. Second Series. N. CCXX. September 1820. S. 209.

Meine Verfahrungsweise besteht im Folgenden: die erste

Operation hat den Zweck, den Talg oder anderes thierisches Fett oder Oehl fähig zu machen, eine höhere Temperatur ohne zu schmelzen ertragen zu können. Dieser Zweck wird erreicht, wenn man eatweder Salpetersäure, oder salpetrige Säure, oder Salpeter und Kochsalzsäure zugleich dem geschmolzenen Talge, Fette oder Dele in einem gewissen hierzu nöthig befundenen Verhåltnisse zusezt. Auf der Menge und Beschaffenheit dieser Säuren beruht der Erfolg dieser Operation, in sofern er nåmlich die Einwirkung der angewandten Säuren betrifft. Da aber der

[ocr errors]

13) Das berechnete Mittel der spezifischen Schwere dieses Ges misches ist 112723, die spezifische Schwere von Platin und Stahl nach Anführung dieser Uebersicht angenommen.

14) Das berechnete Mittel der spezifischen Schwere ist 16'0766.

auf dem Markte verkäufliche Talg und die auf demselben vorkommenden Arten vou Fett und Del nicht immer genau von derselben Qualität find, so muß die Menge der anzuwendens den Säuren in dieser Hinsicht nothwendig verschieden seyn, und die absolute Menge derselben kann daher nicht mit Bestimmtheit für jeden möglich statt habenden Fall angegeben werden. Ein verständiger Arbeiter wird indessen in dieser Hinsicht keine Schwierigkeit finden, sobald er weiß daß die Menge der erforderlichen Salpeter - Såure von 1,500 specif. Gewichtes 15) zwischen einer halben Drachie und drei viertel Unzen (dem Maße nach) 16) auf ein Pfund (avoir du poids Gewichtes) 17) Talges, Fettes oder Deles wechselt. Jede zwischen den oben angegebenen Gränzen enthaltene Menge Salpeter - Såure wird in jedem Falle hinreichend seyn, Eine halbe Drachme dem Maße nach ist, nach meiner Erfahrung, diejenige Menge, mit welcher Talg aus Nierenfett allein am besten zubereitet wird; gemeiner Talg, den man gewöhnlich Stadt Talg, town tallow, nennt, kann Eine Drachme fordern; mehr dlige Fette, oder Fette von geringerer Dicha

15) Nach Becs Arçometer 56, und nach Baumes 52 Grade. Dd, 16) Warum ist nicht vielmehr das Gewicht angegeben? Warum heißt es hier immer eine D Drachme, drei viertel Unzen dem Maße nach? (a drachm by mensure, an ounce by measure) Ist hier die Menge der flüssigen Säure nach so genannten Unzen Gläschen bestimmt? A. d. uebers.

17) Ein Pfund avoir du poids Gewicht hält in England`16 Un=

zen, und verhält sich zu Einem Pfunde Troy Gewicht wie 17 zu 14. Die Unze avoir du poids Gewicht soll die alte römische Unze seyn. Ein Pfund avoir du poids Gewicht hält 6221 Apotheker Grane Wiener Gewichts. A. d. Uebers. 100 Pfund bairisch Gewicht sind gleich 123 Pfund des engl. Avoir - Gewichts. 1 Pfund desselben' beträgt 26 Lothe nach baierschem Gewicht D.

« PrécédentContinuer »