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zwei Stockwerke und ist gewölbt. Die Kühlen stehen etwas erhöht und sind im Plan Fig. M bei r r r angebracht.

Eine große Kühl und die kleine gehören zum braunen Sudwerk, die andere große zum weißen. Nach der Bez rechnung der großen Pfanne wurde dem Kühlschiffe so viel Ausdehnung gegeben, daß sich das Bier, ohne gerührt zu werden, abkühlt. Bei Lit. s ist ein Vorplaz zur Kühl, welcher gleiche Hdhe mit ihr hat. Die Thür gegen das Sudhaus ist so eingerichtet, daß sie von selbst zufällt, damit keine Dämpfe eindringen können. Von diesem Vorplaz geht zu jeder Kühl eine Thür. Will man aber hier eine Rühr maschine anbringen, so kann es ohne große Weitläuftigkeit geschehen. Den Raum unter der Kühl kann man benuzen, kleinere Fässer und andere Geräthschaften dahin zu stellen. Vom Kessel wird das Bier in Rinnen auf das Kühlschiff ges leitet.

Unmittelbar unter der Kühl befindet sich der Gährkeller, und dieser liegt 7 Fuß tief in der Erde, weil er wie der Keimboden einen gewissen Grad Wärme bedarf. Die Decke desselben ist gewölbt und der Fußboden mit Schaalen belegt. Die Höhe dieses Kellers beträgt in der Mitte 11 Fuß, und "dabei haben die Gåhrkufen noch hinlänglichen Kaum ober sich. Die auf den drei Seiten befindlichen Seffnungen, welche 4' breit und 2 hoch sind, können mit Fenstern und Låden verschlossen werden. Die Gåhrkammer ist so geräumig, daß 17 bis 18 Gåhrgeschirre Plaz darin haben. Von der Aussens seite ist eine Thür angebracht um das vergohrne Getränke in die Sommerkeller schaffen zu können. Die geräumige Böden, sowohl im Halbgeschoß; als auch unter dem Dache sind zur Aufbewahrung der Gerste, des Malzes und des Hopfens eingerichtet. Zur Aufbewahrung des Hopfens eignen sich bes fonders die sogenannten Hopfenpressen. Eine solche Presse ist ein hoher`, aus Dielen zusammengefügter, Kasten. Er

kann durch zwei Geschosse gehen und eine Höhe von 20-25 Fuß haben. Die Breite und Dicke kann 4-5 Fuß betragen. Unten wird eine gut eingepaßte Thür angebracht; dieser Kas ften, welcher luftdicht seyn muß, wird mit Hopfen gefüllt. Oben ist eine Schraube angebracht, mittelst welcher der Hopfen zusammen gepreßt wird. Aus der untern Thür nimmt man so viel Hopfen heraus, als man auf einmal braucht, und dann wird die Schraube wieder angezogen und der Hopfen nachgepreßt. Da die Spindel der obern Schraube nicht so lang als der Kasten feyn kann, so bringt man Untérsåze von 7-8 Zoll starken Hölzern an, wenn der Kasten leerer wird. Eine solche Presse findet bei Lit. einen schicklichen Plaz.

Im Souterrain, welches eigentlich zur Bråuerei gehört, find nur zwei Keller, nåmlich Lit.'u bei Fig. L, welcher für das Winterbier, und Lit. t, der für Schenkbier bestimmt ist. Ein großer Sommerkeller, so wie ein geräumiger Keller zum Winterbier, befindet sich ausser dem Gebäude.

Die Brandweinbrennerei liegt zur ebenen Erde unmittelbar an der, mit dem Bräuhause gemeinschaftlichen Schiers grube. Sie ist im Plan Fig. M mit v bezeichnet. Die Größe derselben betreffend, so ist sie auf 4 Håfen berechnet, und es sind daher im Plane vier Maischkufen zu sehen. Das Brandweinhaus ist durchaus gewölbt und hat eine Thür gegen den Hof. Den gewöhnlichen Eingang aber hat es vom Vorplaz Lit. b. Im Souterrain befindet sich ein Brandweinkeller Lit. w bei Fig. L. In diesen Keller kann man auf der daran liegenden Treppe gelangen.

Zur Effigfiederei y kommt man durch die erste Thür des Gebäudes, von dem Vorplaz Lit. x. Hier steht eine kleine Pfanne nebst andern zur Essigbereitung nöthigen Gefåßen, Bei Lit. z ist eine geräumige Essigstube, und im Souterrain befinden sich zwei Effigkeller Lit. « und 6.

Dingler's polyt. Journal III. B. 2, Heft.

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Die Wohnung des Bråumeisters liegt im zweiten Stoc werk. Durch den Vorplaz x kommt man mittelst der Treppe y zu dem obern Vorplaz d. Von diesem geht man in die Wohnstube, dann in ein daran stoßendes Cabinet %, und in die Schlafftube ». Von hier aus geht ein Fenster auf den Welkboden. Bei Lit. D ist die Küche, und daran stößt die Speiskammer. Bei a ist eine Stube für die Bräuknechte. Durch den Gang - kann man auf den Welkboden kommen.

Die Treppe führt auf den Malz- und Gerstenboden. Auf der Treppe geht man herunter und durch die Einspreng Lit. o in den untern Welkboden. Auf diese Art ist der Braumeister in Verbindung mit der ganzen Bråuezei, und kann eine schnelle Uebersicht vom ganzen Geschäfte haben.

Das ganze Gebäude ist, wie man an der Aussenseite Fig. P und im Durchschnitt O sehen kann, mit einem Halbgeschoß versehen; über jedem Fenster wurde eine halb runde Deffnung in den Dachraum angebracht. Dieses geschah, um die vielen Dachlucken entbehren zu können, welche überz haupt dem Dachwerk nachtheilig sind. Ein solches Halbges schoß gewährt einen größern Bodenraum; durch die halbrunden Oeffnungen oder Fenster bekommt man hinlånglichen Luftzug, und die Aussenseite gewinnt in åsthetischer Hinsicht.

Außer dem bisher beschriebenen Gebäude, gehören zur vorliegenden Bråuerei noch andere Bauwerke, nåmlich : eine große Faßremise mit der Faßbinderei, und eine MaterialienKammer; geräumige gedeckte Holzlagen, ein besonderer Maststall für Rindvieh und Schweine. Alle diese Gebäude und einen Schenkkeller faßt der hinter dem Hauptbau angelegte große Hof. Von diesem geschlossenen Ganzen entfernt liegt der Sommer- oder Lagerbier - Keller.

In dem vorliegenden Bräuhause werden, wie ich glaube, alle Geschäfte leicht und in einander greifend verrichtet werden können, und den Mängeln, welchen das Bräuwesen über

haupt noch unterworfen ist, kann bei einer solchen Einrichs tung des Gebäudes, vielleicht um so eher abgeholfen werden, wenn ein wissenschaftlicher Mann Verbesserungen vornehmen

will.

Chemiker und Mechaniker werden für den Betrieb einer Bräuerei noch manches Gute zur Ersparung an Kosten, Zeit und Arbeit beitragen können. So wurden z. B. in neuern Zeiten viele gelungene Versuche mit der Benuzung der Wass ferdåmpfe zum Kochen und Heizen angestellt. Nach Herrn Dr. Dinglers Angabe hat man hier verschiedene Dampfapparate in öffentlichen Anstalten und Fabriken, welche die Nüglichkeit eines solchen Unternehmens aussprechen.

XIX.

Abhandlung über die Zubereitung des Straß und der künstlich gefärbten Steine, von Douault: Wies Iand 27).

Aus den Annales de Chemie et de Physique.
Tom. XIV. Mai 1820.

enn gleich die französischen Chemiker, die sich mit der Behandlung verglasbarer Körper beschäftiget haben, die Zuz sammensezung des Flint - Clases, des Straß (Grundlage der künstlichen Edelsteine), und der gefärbten Glåser vollkoms men kennen, so hat sich demungeachtet in Frankreich noch

27) Diese Abhandlung hat den von der Aufmunterungs-Gesellschaft für die Darstellung des Straß, ausgesezten Preis erhalten. Vergleiche das ate Heft des 2. Vds, dieses Journal. S. 224. Di

keine Fabrik erhoben, welche mit Deutschland in der Bes reitung der künstlichen Edelsteine wetteifern könnte.

Die Aufmunterungs - Gesellschaft, welche eine Preisaufgabe für die Darstellung und Vervollkommnung des Glaßflußes machte, hat dadurch ohne Zweifel beurkundet, daß des Herrn Fontanie u's über diese Materie herausgegebe nes Werk unrichtig und unzulänglich seye. Wollte man den von diesem Gelehrten ertheilten Vorschriften folgen, so wåre es in der That nur Zufall, wenn man guten Glasfluß erhielte. Denn man findet felten im Handel reine Substans zen, und der Verfasser giebt die Mittel sie zu reinigen nicht an. Arbeitet man aber mit wohl ausgesuchten Stoffen, so muß man die von Herrn Fontanie u angezeigten Proportionen abåndern.

Ich fühlte die Nothwendigkeit, diese Arbeit in ihrem ganzen Umfange wieder vorzunehmen, und nur höchst reine Substanzen anzuwenden. Da ich mich niemals mit der Ches mie befaßte, so konnte ich meinen Zweck nur dadurch erreis chen, daß ich einige geschickte Männer zu Rathe zog, die mich nach den Grundsåzen der reinen Physik leiteten, und das Resultat jedes meiner Versuche beleuchteten.

Ich war so glücklich, bei meinen Arbeiten die Herren d'Arcet, Roard und Cadet de Gaßicourt, Mitglie= der der Aufmunterungs-Gesellschaft zu Gehülfen zu haben, fie beehrten mich mit ihren Aufschlüßen, und lezterer hat an allen meinen Versuchen Theil genommen, dem Wohlwollen jener drei Gelehrten verdanke ich es also, daß ich die Ehre haben kann, der Aufmunterungs- Gesellschaft die theoretische und praktische Geschichte einer Kunst, die man jezt als vollkommen ansehen darf, überreichen zu dürfen.

Die Basis aller künstlichen Steine ist der Straß (le Strafs), den ich Fluß nenne, wenn ich ihn mit metallischen Oryden verbinde, um gefärbte Steine zu bilden. Für sich

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