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alles fremden Porzellains, troß der bedeutenden Wohlfeilheit, des in der Masse, Malerei und Vergoldung viel schlechtern Porzellains der kleinen Fabriken in Frankreich 138) im Thủ

Die

Porzellaingeschirre nach dem Gewicht. Alle Porzellainfabriken verfertigen aus mehrern Gründen kleine Porzellaingeschirre ron sehr leichter Art, init desto größeren Gewinn. Die weit entfernten überrheinischen Fabriken befinden sich daher beim Versteuern nach dem Gewicht sehr wohl, da Tassen, Kannen und dergleichen, weil sie bei geringerm Gewicht den bedeus tendern Verkaufswerth haben, sich nicht nur leichter einbrins gen, und beffer verkaufen, sondern auch vortheilhafter fabriciren laffen, als Tafelgeschirre, die schwerer in der Masse und für die kleinen Fabriken auch schwürig anzufertigen sind. Berliner Porzellainfabrik konnte geraume Zeit fast nichts, als Tafelgeschirre mit Umstellung ihres ganzen Brennereibetriebes, anfertigen, weil das Publikum die kleinen Artikel aus dem Auslande bezog, bis es sich nach und nach von der Schlechtigkeit und Unhaltbarkeit der gewöhnlichen überrheinis schen Waare überzeugté, und nun zum ersten Verkäufer zurückkehrte. Werden in einigen Jahren die bei der königlichen Porzellainfabrik auf einen größern und zweckmäßigern Betrieb abzielenden, jest anfangenden Bauten und Maschinenanlagen beendigt seyn und wird man die verbesserte Massen - und Glasurbereitung eingeführt haben, so tritt dann unfehlbar, bei noch niedrigern Verkaufspreisen, als die gegenwärtigen find, der Impostation fremder Porzellaine ein mächtiges Hin, derniß entgegen. Noch bemerke ich, daß nach. Oestreich, Frankreich und England, gar kein fremdes Porzellain eingeführt werden darf.

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158) Die besondere Wohlfeilheit der französischen Porzellaine, aus den kleinern Fabriken, hat ihren Grund in der Porzellainerde von Limoges, deren sich fast alle Porzellainfabriken in Frankreich, und mehrere am Rhein, bedienen. Diese Erde braucht fast gar keine Vorarbeiten, um sie in Porzellainmasse zu verwandeln, ja sie wird sogar an viele Porzellainfabriken von Limoges aus, schon zu Porzellainmasse präparirt verkauft

ringerwalde, in Böhmen und am Rhein und troh anderer ungünstigen äußern Umstände, nicht allein ohne Unterstüzung des Staats, sondern sogar mit beträchtlichen reinen Uebers schüssen.

Die Anzahl der in den lezten Jahren fabricirten weißen Porzellaingeschirre betrug jährlich gegen 420,000 Stůď. Täglich verbraucht die Porzellainfabrik im Durchschnitt von 300 Arbeitstagen 1000 Pf. Porzellainmasse und Glasur, 5500 Pf. Porzellainthon 139), und jährlich im Durchschnitt

und versendet. Sie schwindet weniger im Feuer, als die mehrsten andern Porzellainmassen, ist plastischer, brennt sich bei viel schwächerm Feuer zu Porzellain; erspart daher an Brennmaterial, Ofen, Kapseln und Arbeitslohn, erfordert bet der Auswahl ihres Kapselthons bei weitem weniger Sorg falt, und giebt dennoch weniger schiefes und im Feuer vers zogenes Porzellain, als die bessern deutschen Porzellainmassen, Die dagegen ein viel dauerhafteres, den Wechsel der Tempes - ratur leichter ertragendes Porzellain liefern, und aus denen größere Porzellaingeschirre dargestellt werden können, als die gewöhnlichen französischen Fabriken liefern, bei denen durchgehends die Anfertigung von Terrinen, Bratenschaalen und Schüsseln noch immer zu den unbequemen, bei vielen sogar zu den unauflösbaren Aufgaben gehört.

139) Die königliche Porzellainmanufaktur hat in früheren Zeiten an die preußische Steingutfabriken, weil diese noch nicht im Stande waren eigne Thongruben für ihre Kosten eröfnen und abreumen zu lassen, den in ihren Kapselthongruben vorkom menden Abraumthon, gegen Anweisungen auf der Grube verLauft. Dieser Abraumthon ist gehörig ausgewählt, weder minder plastisch noch sandiger, als der Thon, den die königliche Manufaktur für sich braucht; aber er enthält gewöhnlich Gipscristalle, oder ist überhaupt nicht feuerfest, nicht streng flüßig genug für die Porzellainkapsel - Fabrikation, jedoch aber peswegen zur Steingutfabrikation besonders vortheilhaft.

Ich kann hier das, was in Webers vaterländis

60 Mark feines Gold, zu den Vergoldungen ihres Porzel lain; ferner 500 Haufen kiefernes Holz, den Haufen zu 486 Kubikfuß, zum Garbrennen ihres weißen und zum Einbrennen ihres bunten und vergoldeten Porzellaine. Gegenwärtig sind gegen 400 Personen bei den verschiedenen Anstalten beschäf tigt.

Die Anstalt hat durch die Vorsorge und Thätigkeit des zeitigen Direktors ihre eigene sogenannte Versorgungskasse zur

fchem Gewerbsfreund, Berlin bei Nauck 1820, 8. erster Theil ztes Heft, Seite 158 und ferner, über das ausschließliche Recht der königlichen Porzellainmanufaktur Thou zu gras ben erwähnt ist, nicht unberichtiget laffen. Niemand hat die Steingutbefizer gehindert sich Thongruben zuzulegen, nur dürfte über die Ausbeute derjenigen Gruben, aus welchen die königliche Manufakṭur ihren Thon graben ließ, und für welche sie Grundzins zahlte, Niemand ohne ihre Einwilligang disponiren. In der neueren Zeit wurde das Thongraben von mehreren Grundbefizern auf Spekulation betrieben, and wenn in dieser Zeit gerichtliche Verfahren gegen die dors tigen Thonlieferanten statt hatten, so waren solche nicht von der königlichen Porzellainfabrit, sondern von den Lieferanten unter einander selbst veranlaßt. Es konnte daher die königliche Porzellainfabrik auch nicht, wie am angeführten Orte behauptet wird, den Thonlieferanten Vergleiche anbieten, oder ihnen die Befugniß den Steingutfabriken Steingutthon zu liefern, ertheilen oder verweigern.

Jeder Thonlieferant wird aber vorzugsweise gern mit ber königlichen Porzellainfabrik kontrahiren, weil sie der bez deutendere Abnehmer ist. Da der für die Porzellainfabrik brauchbare Thon, in der Regel sehr tief austeht, so muß der Thonlieferant viele sonst plastische, fette und nach dem brens nen weiße, nur nicht hinreichend feuerfeste Thonlager abraus men und fann daher auch dem Steingutfabrikanten sehr guten. Thon zu einem viel mäßigern Preise als sonst seyn könnte, liefern.

Unterstüzung kranker und invalider Arbeiter, elternlofer Arbei: terkinder, Arbeiterwittwen, und für den freien Unterricht aller månnlichen und weiblichen Kinder der Arbeiter, auch besizt sie eine Sterbekasse für ihre fåmmtlichen Arbeiter, aus welcher nach der Dauer des geleisteten Beitrags die Hinters bliebenen 50 bis 80 Thlr. zur Beerdigung erhalten.

LXIV.

Nachricht über eine neue Methode Bienenstöcke zu vereinigen. Von dem hochw. Andr. Jameson, Mitglied der Werner'schen Gesellschaft.

Aus dem Edinburgh Philosophical Journal, in dem Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture. II. Series. N. CCXXIII. December 1820. 38 S.

Wenn ein Stock zu schwach ist, um den Winter über

auszuhalten, oder, wenn man den Bienen ihren Honig nehmen will, ohne sie zu ersticken, pflegt man jezt in diesen beiden Fällen allgemein die Stöcke zu vereinigen. Die Mes thode, deren Hr. Huish bei dieser Vereinigung sich bedient, ist, ausser in den Hånden eines sehr erfahrnen Bienenwirthes, mit vieler bedeutender Gefahr für das Leben der Bienen vers bunden, während Bonnar's Methode nicht selten mit der Vernichtung eines beträchtlichen Theiles des Bienenstandes verbunden ist. Da ich nun den Mangel einer`sicheren und kräftigen Methode, die Bienenstöcke zu vereinigen, fühlte, vorzüglich dann, wann die Honigzeit bereits vorgerückt war, so veranlaßte mich dieß die Verfahrungsweise in meiner Nachbarschaft zu prüfen, und fand an derselben eine bereits durch dreisig Jahre bestehende Methode, welche während dieser ganzen Zeit über dem Publikum unbekannt geblieben

ist. Diese Methode, Bienenstöcke zu vereinigen, ist die Erfindung des hochw. Rich. Parton, Pfarrers zu Tundergarth, und seine dreißigjährige im Großen gemachte Erfahrung muß seiner Erfindung großes Gewicht ertheilen.

Hrn. Parton's Methode, die Bienenstöcke zu vereinigen, ist Folgende: man nimmt einen leeren Stock, und stürzt ihn über denjenigen, aus welchem man die Bienen, entweder - um ihren Honig zu nehmen, oder um sie mit einem anderen Stocke zu vereinigen, austreiben will. Zwischen die beiden so vereinigten Stöcke wird ein kleines Stück Holzes so gelegt, daß beide an einer Seite ungefähr ein Zoll weit von einander abstehen. Der Grund, warum dieses Holz durch die Oeffnungen und zwischen die beiden Stöcke geschoben wird, ist, die Bienen zu hindern, daß sie, nachdem sie an der einen Seite in die Höhe getrieben wurden, nicht, wie sie es sonst thun würden, an der andern Seite des Stockes, aus welchem fie vertrieben wurden, herabsteigen. Nachdem die Stöcke in die so eben beschriebene Lage gebracht wurden, schlägt der Bienenwirth folang an den unteren Stock (jedoch nicht zu stark, damit die Waben nicht verlezt werden) bis die durch I den Lårmen erschreckten Bienen ihre Zuflucht in dem oberen Stocke nehmen. Man macht eine hinlängliche Menge Dunn - Bier (small - beer) milchwarm, und sezt demselben soviel Zucker - Syrup (soft sugar) zu, bis dieser einen dünnen Brei damit bildet. Ein Büschel Federn oder ein Bürstenpinsel muß gleichfalls in Bereitschaft seyn. Der 1 Bienenwirth hebt nun den Stock, welcher die ausgetriebenen #Bienen enthält, sachte in die Hdhe, und' sein Gehülfe thut dasselbe mit dem Stocke, mit welchem diese vereinigt werden follen. Der Stock, welcher die neue Colonie aufnehmen soll, wird umgestürzt, so daß er mit seiner Deffnung aufwärts fieht, und ein in Bereitschaft stehender Gehülfe besprengt so = schnell als möglich die Bienen, so wie sie sich zeigen, mit

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