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Vertrag zwischen dem Großherzogthum Hessen und Frankreich), deu Schuß des literarisch-artistischen Eigenthums betreffend, vom 18. September 1852.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Heffen und bei Rhein x. und der Prinz Präsident der französischen Nepublik, gleichmäßig von dem Wunsche beseelt, die den Unterthanen des Großherzogthums Hessens und deren Rechtsnachfolgern in Frankreich und den Franzosen und deren Rechtsnachfolgern im Großherzogthum Hessen durch das Großherzoglich Hessische Gesetz vom 23. September 1830, beziehungsweise durch das Dekret des Prinz Präfidenten vom 28. März 1852 garantirten Rechte gegen den Nachdruck literarischer Erzeugnisse auf eine festere Grundlage zu stüßen, haben für gut gefunden, zu diesem Behufe einen besonderen Vertrag abzuschließen.

Zu diesem Zwecke haben Sie zu Ihren Bevollmächtigten ernannt und zwar:

Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Hessen:

den Herrn Dr. Damian Dagobert Créve, Ministerialrath im Ministerium der Justiz zu Darmstadt, Ritter des Großherzoglich Hessischen Ordens Philipp des Großmüthigen und

der Prinz Präsident der französischen Republik:

den Herrn Marquis von Tallenay, Seinen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister bei dem hohen deutschen Bunde, Großofficier der französischen Ehrenlegion, Großkreuz des Spanischen Ordens Isabella der Katholischen, Comthur des Portugifischen Ordens der Empfängniß, Comthur des Römischen St. Gregor-Ordens, Officier des Königlich Belgischen Leopold-Ordens, welche Bevollmächtigte, nachdem sie ihre Vollmachten gegenseitig einander mitgetheilt und selbige genügend befunden, über folgende Artikel sich vers einigt haben:

Art. 1. In jedem der hohen vertragenden Staaten sollen die Unterthanen des andern Staates denselben Schuß gegen den in diesem Staate begangen werdenden Nachdruck oder unerlaubte Vervielfältigung ihrer Geistesprodukte, als: Bücher, periodische Schriften, dramatische Werke, musikalische Compositionen und sonstige schriftstellerische Erzeugnisse genießen, wie die eigenen Staatsangehörigen, und alle Geseze, Verordnungen und Bestimmungen, welche entweder schon bestehen, oder künftig bezüglich der unerlaubten Nachbildung solcher Werke noch erlassen werden, sind ohne Unterschied auf die gleichartigen Erzeugnisse der Angehörigen beider Staaten anwendbar.

Was jedoch das Feilbieten und den Verkauf von Nachdruckswerken oder unerlaubten Abzügen der vorbenanten Werke angeht, die aus anderen als den hohen vertragenden Staaten herrühren, so beziehen sich beide hohe vertragende Theile noch zur Zeit auf die heute in ihren Staaten deßfalls bestehenden Bestimmungen.

Art. 2. Die Bestimmungen des Artikel 1 finden gleichfalls Anwendung auf die Darstellung oder Aufführung von dramatischen oder musikalis schen Werken, insoweit, als die Gefeße eines jeden der beiden Staaten in

Vertrag zwischen dem Großherzogthum Hessen und Frankreich, den Schuß des literarisch-artistischen Eigenthums betreffend, vom 18. September 1852.

Son Altesse Royale le Grand-Duc de Hesse et le Prince Président de la République Française, également animés du désir de donner une base plus solide aux garanties déjà existantes en faveur des sujets du Grand Duché et de leurs ayants-cause, en France, et en faveur des Français et de leurs ayants-cause dans le Grand Duché de Hesse, contre la réimpression et la reproduction illicites des ouvrages de littérature et des compositions musicales, par suite de la loi Grand Ducale du 23. Septembre 1830 et respectivement par suite du Décret du Prince Président du 28. Mars 1852, sont convenus de conclure dans ce but un traité spécial.

A cette fin ils ont nommé pour leurs plénipotentiaires, savoir:
Son Altesse Royale le Grand Duc de Hesse:

Le sieur Damien Dagobert Créve, docteur en droit, con-
seiller du ministère de la justice à Darmstadt, chevalier
de l'orde de Philippe le Magnanime de Hesse, et
Le Prince Président de la République Française:
Le sieur Auguste Marquis de Tallenay, Son Envoyé Ex-
traordinaire et Ministre Plénipontentiaire près la Séré-
nissime Confédération Germanique, Grand-Officier de
l'ordre national de la Légion d'honneur, Grand croix de
l'ordre d'Isabelle la Catholique d'Espagne, Commandeur
de l'ordre de la Conception de Portugal, Commandeur
de l'ordre de St. Grégoire de Rome; officier de l'ordre
de Léopold de Belgique,

Lesquels, après s'être communiqué leurs pleins pouvoirs, trouvés en bonne et due forme, sont convenus des articles suivants :

Art. 1r. Les hautes parties contractantes s'engagent réciproquement à faire jouir les nationaux dans les Etats respectifs, quant aux ouvrages d'esprit, tels que livres, écrits periodiques, oeuvres dramatiques, compositions musicales, et autres productions littéraires, de la même protection contre la réimpression ou reproduction (Vervielfältigung) illicites dont jouissent les nationaux dans leur propre pays, de sorte que toutes les lois, ordonnances, stipulations aujourd'hui existantes ou qui pourraient être promul guées à l'avenir relativement à la contrefaçon et la reproduction illicite, seront également applicables aux ressortissants des deux Etats.

Quant à ce qui a rapport à l'exposition et à la vente des réimpressions et reproductions illicites des oeuvres mentionnées ci-dessus provenant de toute autre pays que les deux pays contractants, les hautes parties s'en référent quant à présent aux dispositions aujourd'hui existantes dans les deux Etats.

Art. 2. Les stipulations de l'article premier s'appliqueront également à la représentation ou exécution des oeuvres dramatiques ou musicales, en tant que les lois de chacun des deux Etats

Betreff der in ihnen zuerst aufgeführten oder dargestellten Werke gedachter Art einen Schuß gewähren oder für die Folge gewähren werden.

Art. 3. Um für die Geistesprodukte den in den vorstehenden Artikeln bezeichneten Schuß zu sichern, müssen die Urheber derselben auf Verlangen durch das Zeugniß einer öffentlichen Behörde nachweisen, daß das in Frage stehende Werk ein solches Originalwerk sei, welches in dem Lande seines Erscheinens den geseßlichen Schuß gegen Nachdruck oder unbefugte Nachs bildung genießt.

Art. 4. Die beiden hohen vertragenden Theile verpflichten sich, die Erfüllung der in den vorstehenden Artikeln enthaltenen Bestimmungen mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln zu sichern und den Angehörigen des andern Staates denselben Rechtsschuß wie denjenigen des eigenen Staates zu gewähren.

Ueber die Frage, was als Nachdruck und unbefugte Nachbildung anzusehen sei, werden die Gerichte eines jeden Landes nach den in demselben geltenden Gesezen entscheiden.

Art. 5. Gegenwärtige Uebereinkunft soll den freien Verkauf oder die Veröffentlichung von Nachdrücken oder Nachbildungen nicht verhindern, welche schon vor der Publication dieses Vertrages in einem der beiden Staaten ganz oder theilweise angefertigt oder bestellt sind.

Art. 6. Um die Ausführung dieses Vertrags zu erleichtern, werden beide hohe vertragende Regierungen sich gegenseitig die Gefeße und Vers ordnungen mittheilen, welche jede von ihnen in Beziehung auf die Sicherstellung gegen Nachdruck und unbefugte Nachbildung zu erlassen sich veranlaßt sehen wird.

Art. 7. Die Bestimmungen dieses Vertrags können das Recht der beiden hohen vertragenden Staaten nicht beeinträchtigen, durch Maßregeln der Gesetzgebung oder Verwaltung den Verkehr, die Darstellung, die Feilhaltung oder den Verkauf schriftstellerischer Erzeugnisse in geeigneter Weise zu überwachen, zu erlauben oder zu untersagen.

Auch soll keine Bestimmung dieser Uebereinkunft so ausgelegt werden, daß dieselbe das Recht eines der hohen vertragenden Theile beeinträchtige. die Einfuhr solcher Bücher nach seinem eigenen Gebiete zu verhindern, welche seine innere Gefeßgebung oder seine Verträge mit andern Staaten für Nachdrücke oder für Verlegungen des ausschließlichen Rechts zur Vervielfältigung erklären.

Die Dauer der gegenwärtigen Uebereinkunft wird auf sechs Jahre festgesezt, und die Wirksamkeit derselben soll, sobald die Publication in beiden Staaten in geseßlicher Weise geschehen sein wird, in beiden Staaten gleichzeitig ihren Anfang nehmen.

Die beiden hohen vertragenden Theile behalten sich vor, den Tag, an welchem diese Uebereinkunft in beiden Staaten beginnen soll, noch näher zu bezeichnen, jedoch bestimmen dieselben schon jezt, daß die Inkraftseßung dieser Uebereinkunft spätestens nach Ablauf von 3 Monaten, von dem Tage des Austausches der Ratification an gerechnet, ihren Anfang nehmen soll.

Erfolgt sechs Monate vor Ablauf der sechsjährigen Dauer dieser Uebers einkunft keine Aufkündigung von der einen oder andern Seite, so soll die verbindliche Kraft der gegenwärtigen Uebereinkunft weiter von Jahr zu Jahr fortdauern und deren Wirksamkeit erst zwölf Monate nach dem Zeitpunkte

garantissent ou garantiront, par la suite, protection aux oeuvres susdites exécutées ou représentées pour la première fois sur les territoires respectifs.

Art. 3. Pour assurer à tous ouvrages intellectuels la protection stipulée dans les articles précédents, leurs auteurs devront établir, au besoin, par un témoignage émanant d'une autorité publique, que l'ouvrage en question est une oeuvre originale qui, dans les pays où elle a été publiée, jouit de la protection légale contre la contrefaçon ou réimpression illicite.

Art. 4. Les deux hautes parties contractantes s'engagent à assurer, par tous les moyens en leur pouvoir, l'exécution des stipulations contenues dans les articles précédents, et à faire jouir réciproquement leurs ressortissants de la protection légale assurée aux nationaux.

Les tribunaux de chaque pays auront à décider, d'après la législation existante, la question de contrefaçon ou de reproduction illicite.

Art. 5. La présente convention ne pourra faire obstacle à la publication ou à la vente des réimpressions ou reproductions, qui auraient été déjà publiées ou commandées, en tout ou en partie, dans chacun des deux Etats, antérieurement à sa publication. Les deux hautes parties contractantes se réservent de s'entendre sur la fixation d'un délai après lequel la vente des réimpressions et reproductions indiquées dans le présent article ne pourra plus avoir lieu.

Art. 6. Pour faciliter l'exécution de ce traité, les deux hautes parties contractantes se communiqueront respectivement les lois et ordonnances, que chacune d'elles aurait promulguées ou pourrait, à l'avenir, promulguer pour garantir le commerce légitime contre la réimpression et reproduction illicites.

Art. 7. Les stipulations de ce traité ne sauraient infirmer le droit des deux hautes parties contractantes de surveiller, de permettre ou d'interdire, à leur convenance, par des mesures législatives ou administratives, le commerce, la représentation, l'exposition, (Feilhaltung) ou la vente de productions littéraires.

De même, aucune des stipulations de la présente convention ne saurait être interprétée de manière à contester le droit des hautes parties contractantes de prohiber l'importation sur leur propre territoire des livres que leur législation intérieure ou des traités avec d'autres Etats feraient entrer dans la catégorie des reproductions illicites.

Art. 8. La présente convention aura force et vigueur pendant six années à partir du jour dont les hautes parties contractantes conviendront pour son exécution simultanée dès que la promulgation en sera faite d'après les lois particulières à chacun des deux Etats, lequel jour ne pourra dépasser de trois mois l'échange des ratifications.

Si, à l'expiration des six années, elle n'est pas dénoncée six mois à l'avance par une des hautes parties contractantes,

aufhören, wo der eine der hohen vertragenden Theile dem andern seine Absicht, die Uebereinkunft nicht länger aufrecht halten zu wollen, erklärt haben wird.

Indessen behalten sich die beiden hohen vertragenden Theile das Recht vor, nach gegenseitiger Verständigung solche Modifikationen in die gegenwärtige Uebereinkunft aufzunehmen, welche die Erfahrung als zweckmäßig bewähren wird, und welche weder dem Geiste noch den Grundsäßen der gegenwärtigen Uebereinkunft widerstreiten.

Art. 9. Die gegenwärtige Uebereinkunft soll ratificirt und die Auswechselung der Ratificationsurkunden zu Frankfurt a. M. binnen zwei Mo naten oder wo möglich früher bewirkt werden.

Nach erfolgter Ratification soll der Vertrag von den beiderseitigen Regierungen baldthunlichst publicirt werden und die Wirksamkeit desselben. ihren Anfang nehmen, sobald die Publication in beiden Staaten geschehen sein wird.

Zu Urkunde dessen haben die beiderseitigen Bevollmächtigten die gegenwärtige Uebereinkunft unterzeichnet und ihre Siegel beigedrückt.

So geschehen zu Frankfurt den 18. September des Jahres der Gnade 1852.

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Vertrag zwischen Reuß und Frankreich zum gegenseitigen Schuße des musikalischen und literarischen Eigenthums vom 24. Febr. 1853.

Seine Durchlaucht der souveräne Fürst Reuß, Jüngerer Linie, und Seine Majestät der Kaiser der Franzosen, gleichmäßig von dem Wunsche beseelt, die den Unterthanen des Fürstenthums Reuß Jüngerer Linie, und deren Rechtsnachfolgern in Frankreich und den Franzosen und deren Rechtsnachfolgern im Fürstenthume Reuß Jüngerer Linie, durch die in dem Fürstenthume Reuß, Jüngerer Linie, bestehenden Geseße, beziehungsweise durch das Decret des Prinz - Präsidenten vom 28. März 1852 garantirten Rechte gegen den Nachdruck literarischer und musikalischer Erzeugnisse auf eine festere Grundlage zu stügen, haben für gut befunden, zu diesem Behufe einen besondern Vertrag abzuschließen.

Zu diesem Zwecke haben Höchstdieselben zu Ihrem Bevollmächtigten

ernannt:

Seine Durchlaucht der souveräne Fürst Reuß Jüngerer Linie, den Herrn Adolph Freiherrn von Holzhausen, Commandeur erster Klasse des Großherzoglich Hessischen Ludwig-Ordens 2c., Höchstihren wirks lichen Geheimen Rath, Gesandten und bevollmächtigten Minister am deutschen Bundestage;

Seine Majestät der Kaiser der Franzosen den Herrn August Marquis de Tallenay Großoffizier des Kaiserlich Französischen Ordens der Ehrenlegion 2c., Allerhöchstihren außerordentlichen Gesandten und

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