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Prinz-Präsidenten vom 28. März 1852 garantirten Rechte gegen den Nachdruck literarischer und musikalischer Erzeugnisse auf eine festere Grundlage zu stüßen, haben für gut befunden zu diesem Behufe einen besonderen Vertrag abzuschließen.

Zu diesem Zwecke haben Höchstdieselben zu Ihren Bevollmächtigten ernannt:

Seine Hoheit der Herzog zu Nassau:

den Prinzen August Ludwig von Sayn-Wittgenstein - Berleburg, Höchstihren dirigirenden Staatsminister, Generallieutenant und Genes raladjutant, Großkreuz des K. K. Desterreichischen Leopoldordens, des Kaiserlich Russischen St. Alexander-Newsky-, weißen Adler- und St. Annen-Ordens, Ritter des St. Georg- und Wlademir-Ordens, des Königlich Preußischen rothen Adlerordens I. Klasse, Großoffizier der Kaiserlich Französischen Ehrenlegion, Großkreuz des Königlich Württembergischen Friedrichsordens, des Kurfürstlich Hessischen Löwens, sowie des Großherzoglich Hessischen Ludwig- und Philippsordens, Großcomthur des Königlich Hannöverischen Guelphenordens, Ritter des Königlich Würtembergischen Militärverdienstordens, Seine Majestät der Kaiser der Franzosen:

den Herrn August Marquis von Tallenay, Großoffizier der Kaiser lich Französischen Ehrenlegion, Großkreuz des Spanischen Ordens Isabella der Katholischen und des Großherzoglich Hessischen Ordens Philipps des Großmüthigen, Comthur des Königlich Portugifischen Ordens der Empfängniß, Comthur des Römischen St. Gregor ordens, Officier des Königlich Belgischen Leopoldordens, Höchstihren bevollmächtigten Minister bei Seiner Hoheit dem Herzoge von Nassau und außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister bei dem Hohen Deutschen Bund;

welche, nachdem sie ihre Vollmachten gegenseitig einander mitgetheilt und selbige genügend befunden, über nachfolgende Artikel fich vereinigt haben:

Art. 1. In jedem der hohen vertragenden Staaten sollen die Unterthanen des andern Staats denselben Schuß gegen den in diesem Staate begangen werdenden Nachdruck oder unerlaubte Vervielfältigung ihrer Geistesprodukte als: Bücher, periodische Schriften, musikalische Compositionen und sonstige schriftstellerische Erzeugnisse genießen, wie die eigenen Staatsangehörigen, und alle Geseze, Verordnungen und Bestimmungen, welche entweder schon bestehen, oder künftig bezüglich der unerlaubten Nachbildung solcher Werke noch erlassen werden, sind ohne Unterschied auf die gleich artigen Erzeugnisse der Angehörigen beider Staaten anwendbar.

Was jedoch das Feilbieten nnd den Verkauf von Nachdruckswerken oder unerlaubten Abzügen der vorbenannten Werke angeht, die aus andern als den vertragenden Staaten herrühren, so beziehen sich beide hohe vertragende Theile noch zur Zeit auf die heute in ihren Staaten deßfalls bestehenden Bestimmungen.

Art. 2. Die Bestimmungen des Art. 1. finden gleichfalls Anwendung auf die Darstellung oder Aufführung von dramatischen oder musikalischen Werken, insoweit, als die Geseße eines jeden der beiden vertragenden Staaten in Betreff der in ihnen zuerst aufgeführten oder dargestellten

Nassau contre la réimpression et la reproduction illicites des ouvrages de littérature et de compositions musicales par suite des lois et décisions qui régissent la matière dans le Duché de Nassau et respectivement par suite du décret du Prince-Président du 28. Mars 1852, sont convenus de conclure dans ce but un traité spécial. A cette fin ils ont nommé pour leurs plénipotentiaires savoir: Son Altesse le Duc de Nassau,

le Prince Auguste Louis de Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Ministre dirigeant, Lieutenant-Général et aide de Camp général de Son Altesse le Duc de Nassau, Grand-croix de Fordre de Léopold d'Autriche, des ordres de St. AlexandreNewsky, de l'aigle blanc, de St. Anne et Chevalier de l'ordre de St. George et de St. Wladimir de Russie, Grandcroix de l'aigle rouge de Prusse, Grand-officier de l'ordre Impérial de la légion d'honneur, Grand-croix de l'ordre de Frédéric de Wurttemberg, du Lion de Hesse électorale, de Louis et de Philippe de Hesse Grand-Ducale, Grand-commandeur de l'ordre des Guelphes de Hannovre, Officier de l'ordre pour le mérite militaire de Wurttemberg; Sa Majesté l'Empereur des Français:

le Sieur Auguste Marquis de Tallenay, Grand-officier de l'ordre Impérial de la légion d'honneur, Grand-croix de l'ordre d'Isabelle la Catholique d'Espagne et de l'ordre de Philippe le Magnanime du Grand-Duché de Hesse, Commandeur de l'ordre de la conception de Portugal et de l'ordre de St. Grégoire de Rome, Officier de l'ordre de Léopold de Belgique, Son Ministre plénipotentiaire près Son Altesse le Duc de Nassau, et Son Envoyé extraordinaire et Minister plénipotentiaire près la Sérénissime Confédération Germanique; Lesquels, après s'être communiqué leurs pleins pouvoirs trouvés en bonne et due forme, sont convenus des articles suivants:

Art. 1. Les hautes parties contractantes s'engagent réciproquement à faire jouir les nationaux dans les Etats respectifs, quant aux ouvrages d'esprit, tels que livres, écrits périodiques, compositions musicales et autres productions littéraires, de la même protection contre la réimpression ou reproduction illicites dont jouissent les nationaux dans leur propre pays, de sorte que toutes les lois, ordonnances, stipulations aujourd'hui existantes ou qui pourraient être promulguées à l'avenir relativement à la contrefaçon et la reproduction illicite, seront également applicables aux ressortissants des deux Etats. Quant à ce qui se rapporte à l'exposition et à la vente des réimpressions et reproductions illicites des oeuvres mentionnées ci-dessus, provenant de tout autre pays que celui des deux parties contractantes, les hautes parties s'en référent, quant présent, aux stipulations aujourd'hui existantes dans les deux Etats.

Art. 2. Les stipulations de l'article précédent s'appliqueront également à la représentation ou à l'exécution des oeuvres dramatiques ou musicales en tant que les lois de chacun des deux

Werke gedachter Art einen Schuß gewähren oder für die Folge gewähren werden.

Art. 3. Um für die Geistesproducte den in den vorstehenden Ars tikeln bezeichneten Schuß zu sichern, müssen die Urheber derselben auf Verlangen durch das Zeugniß einer öffentlichen Behörde nachweisen, daß das in Frage stehende Werk ein solches Originalwerk sei, welches in dem Lande seines Erscheinens den geseßlichen Schuß gegen Nachdruck oder unbefugte Nachbildung genießt.

Art. 4. Die beiden hohen vertragenden Theile verpflichten sich, die Erfüllung der in den vorstehenden Artikeln enthaltenen Bestimmungen mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln zu sichern und den Angehörigen des andern Staats denselben Rechtsschuß wie denjenigen des eigenen Staats zu gewähren.

Ueber die Frage, was als Nachdruck und unbefugte Nachbildung anzusehen sei, werden die Gerichte eines jeden Landes nach den in demselben geltenden Gefeßen entscheiden.

Art. 5. Gegenwärtige Uebereinkunft soll den freien Verkauf oder die Veröffentlichung von Nachdrücken oder Nachbildungen nicht verhindern, welche schon vor der Publication dieses Vertrags in einem der beiden Staaten ganz oder theilweise angefertigt oder bestellt worden sind. Die beiden hohen vertragenden Theile behalten sich jedoch vor, einen annoch näher zu vereinbarenden Zeitpunkt festzustellen, nach dessen Ablauf der Verkauf der in diesem Artikel vezeichneten Nachdrücke und Nachbildungen nicht weiter stattfinden soll.

Art. 6. Um die Ausführung dieses Vertrags zu erleichtern, werden beide hohe vertragende Theile sich die Geseße und Verordnungen mittheilen, welche, jeder von ihnen in Bezug auf Sicherstellung gegen Nachdruck und unbefugte Nachbildung bereits erlassen hat, oder zu erlassen sich veranlaßt sehen wird.

Art. 7. Die Bestimmungen dieses Vertrags können das Recht der beiden hohen vertragenden Staaten nicht beeinträchtigen, durch Maßregeln der Gesetzgebung oder Verwaltung den Verkehr, die Darstellung, die Feilhaltung oder den Verkauf schriftstellerischer Erzeugnisse in geeigneter Weise zu überwachen, zu erlauben oder zu untersagen.

Auch soll keine Bestimmung dieser Uebereinkunft so ausgelegt werden, daß dieselbe das Recht eines der hohen vertragenden Theile beeinträchtige, die Einfuhr solcher Bücher nach seinem eigenen Gebiete zu verhindern, welche seine innere Gesetzgebung oder seine Verträge mit andern Staaten für Nachdrücke oder für Verlegungen des ausschließlichen Rechts zur Vervielfältigung erklären.

Art. 8. Die Dauer der gegenwärtigen Uebereinkunft wird auf sechs Jahre festgesegt, und die Wirksamkeit derselben soll, sobald die Publication in beiden Staaten in geseßlicher Weise geschehen sein wird, in beiden Staaten gleichzeitig ihren Anfang nehmen. Die beiden hohen vertragenden Theile behalten sich vor, den Tag, an welchem die Wirksamkeit dieser Uebers einkunft in beiden Staaten beginnen soll, noch näher zu bezeichnen; jedoch bestimmen dieselben schon jezt, daß die Inkrafttretung dieser Uebereinkunft spätestens nach Ablauf von drei Monaten, von dem Tage des Austausches der Ratificationen an gerechnet, ihren Anfang nehmen soll.

Etats garantissent ou garantiront par la suite protection aux oeuvres susdites exécutées ou représentées pour la première fois sur les territoires respectifs.

Art. 3. Pour assurer à tous les ouvrages intellectuels la protection stipulée dans les articles précédents, leurs auteurs devront établir au besoin par un témoignage émanant d'une autorité publique que l'ouvrage en question est une originale qui, dans le pays où elle a été publiée jouit de la protection légale contre la contrefaçon ou la réimpression illicite.

oeuvre

Art. 4. Les deux hautes parties contractantes s'engagent à assurer par tous les moyens en leur pouvoir l'exécution des stipulations contenues dans les articles précédents et à faire jouir réciproquement leurs ressortissants de la protection légale accordée aux nationaux.

Les tribunaux de chaque pays auront à décider d'après la législation existante la question de contrefaçon ou de reproduc

tion illicite.

Art. 5. La présente convention ne pourra faire obstacle à la publication ou à la vente des réimpressions ou reproductions, qui auraient été déjà publiées ou commandées, en tout ou en partie, dans chacun des deux États antérieurement à sa publication.

Les deux hautes parties contractantes se reservent de s'entendre sur la fixation d'un délai, après lequel la vente des réimpressions et reproductions indiquées dans le présent article ne pourra plus avoir lieu.

Art. 6. Pour faciliter l'exécution de ce traité les deux hautes parties contractantes se communiqueront les lois et ordonnances que chacune d'elles aurait promulguées ou pourrait à l'avenir promulguer pour garantir le commerce légitime contre la contrefaçon, la réimpression et reproduction illicites.

Art. 7. Les stipulations de ce traité ne sauraient infirmer le droit des deux hautes parties contractantes de surveiller, de permettre ou d'interdire, à leur convenance, par des mesures législatives ou administratives, le commerce, la représentation, l'exposition ou la vente de productions littéraires. De même, aucune des stipulations de la présente convention ne saurait être interprêtée de manière à contester le droit des hautes parties contractantes de prohiber l'importation sur leur propre territoire des livres que leurs législations intérieures ou des traités avec d'autres Etats feraient entrer dans la catégorie des reproductions illicites.

Art. 8. La présente convention aura force et vigueur pendant six années à partir du jour dont les hautes parties contractantes conviendront pour son exécution simultanée, dès que la promulgation en sera faite d'après les lois particulières à chacun des deux Etats, lequel jour ne pourra dépasser de trois mois l'échange des ratifications.

Art. 9. La présente convention sera ratifiée et l'échange des ratifications aura lieu dans le délai de deux mois au plus tard.

Art. 9. Die gegenwärtige Uebereinkunft soll ratificirt und die Auswechselung der Ratificationsurkunden binnen zwei Monaten, oder wo möglich früher, bewirkt werden.

Nach erfolgter Ratification soll der Vertrag von den beiderseitigen Regierungen baldthunlichst publicirt werden, und die Wirksamkeit desselben ihren Anfang nehmen, sobald die Publication in beiden Staaten geschehen sein wird.

Zur Urkund dessen haben die genannten Bevollmächtigten die gegenwärtige Uebereinkunft unterzeichnet und ihr Siegel beigedrückt.

Geschehen zu Wiesbaden, den 2. März 1853.

Wittgenstein.
(L. S.)

Tallenay.
(L. S.)

Vertrag zwischen Sachsen-Weimar und Frankreich vom 17. Mai 1853 zum gegenseitigen Schuße von schriftstellerischen und künstlerischen

Erzeugnissen.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach und Seine Majestät der Kaiser der Franzosen, Beide gleichmäßig von dem Wunsche erfüllt, Wissenschaft und Kunst zu schüßen und die hierauf bezüglichen nüglichen Unternehmen zu fördern, haben zu diesem Ende be schlossen, in Gemeinsamkeit die Maßregeln zu ergreifen, welche als die geeigneten erscheinen, in beiden Staaten das Eigenthum an schriftstellerischen und künstlerischen Werken, die zum erstenmal in Frankreich oder im Großherzogthum Sachsen erschienen sind, den Urhebern derselben oder deren Stellvertretern zu sichern.

Zu diesem Zwecke haben Allerhöchst- und Höchstdieselben Bevollmächtigte ernannt, und zwar:

S. K. H. der Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach

den Herrn Christian Bernhard von Waßdorf, Ihren Geheimerath, Staatsminister und Minister der auswärtigen Angelegenheiten, und S. M. der Kaiser der Franzosen

den Herrn Carl Baron von Talleyrant - Périgord, Jhren Bevollmächtigten Minister und außerordentlichen Gesandten bei dem großherzoglichen Hofe von Weimar;

welche, nach gegenseitiger Mittheilung ihrer beiderseitigen, richtig befundenen Vollmachten, über folgende Artikel übereingekommen sind.

Art. 1. Das ausschließliche Recht der Urheber, ihre schriftstellerischen und künstlerischen Werke, als Bücher, Schriften, dramatische Werke, musikalische Compositionen, Gemälde, Kupferstiche, Lithographien, Zeichnungen, bildhauerische Arbeiten und andere Erzeugnisse der Literatur und der Kunst zu vervielfältigen, soll in beiden Staaten gleichmäßigen Schuß genießen, dergestalt, daß der Schuß, der in Frankreich durch das Decret vom 28. März 1852 den im Großherzogthum Sachsen erschienenen Werken zuge= standen ist, wechselsweise auch den in Frankreich erschienenen Werken im Großs herzogthum Sachsen nach Maßgabe des Gefeßes vom 11. Januar 1839 zu Theil werden soll.

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