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und nach vielen emsgen Tagen

unser Kleid gewoben und gewonnen,

uns wiegend auf der Blumen grünen

Spißen,

in dem wir dann im Sonnenscheine sis | wenn Abendschimmer durch den Him:

Ben,

mel bligen.

Her b st li e d.

Bunt sind schon die Wälder,

gelb die Stoppelfelder,

und der Herbst beginnnt:
rothe Blätter fallen,
graue Nebel wallen,
kühler weht der Wind.
Wie die volle Traube
aus dem Rebenlaube
purpurfarbig stralt!
Am Geländer reifen
Pfirsiche mit Streifen
roth und weiß bemahlt.
Sieh! wie hier die Dirne
emsig Pflaum und Birne

in ihr Körbchen legt;

dort, mit leichten Schritten, jene, goldne Quitten in den Landhof trägt! Flinke Träger springen, und die Mädchen singen, alles jubelt froh! Bunte Bänder schweben, zwischen hohen Reben, auf dem Hut von Stroh! Geige tönt und Flöte bei der Abendröthe und im Mondenglanz; junge Winzerinnen winken und beginnen deutschen Ringeltanz.

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Isch echt do obe Bauwele feil? Sie schütten eim e redli Theil in d'Gärten abe und ufs Hus:

es schneit doch au, es isch e Gruus; und 's hangt no menge Wage voll am Himmel obe, merki wol.

und wo ne Ma vo witem fauft, so het er vo der Bauwele gchauft; er treit se uf der Achsle no, und uffem Hut, und lauft dervo. Was laufsch denn so, du närsche Ma? De wirsch sie doch nit gftohte ha?

Und Gärten ab, und Gärten uf, hen alli Scheie Chäpli uf. Sie stöhn wie großi Here do; sie meine 's heigs sust niemes fo. Der Nußbaum het doch au si Sach,

Und wo me kuegt, isch Schnee und
Schnee,

me sieht ke Stroß und Fußweg meh.
Meng Some-Chörnli, chlei und zárt,
lit unterm Bode wohl verwahrt,
und schnei's so lang es schneie mag,
es wartet uf si Ostertag.

Meng Summer - Vögli schöner Ari
lit unterm Bode wohl verwahrt;
es het kei Chummer und kei Chlag,
und wartet uf si Ostertag;

| und gangs au lang, er chunnt emol,
und sieder schlofts, und 's ́isch em wohl.
Doch wenn im Frühlig 's Schwälmli
fingt
und d'Sunne-Wärmi abe dringt,
poß tausig, wacht's in iedem Grab,
und streift si Todte-Hembli ab!
Wo nummen au ne Löchli isch,

und's Here Hus und 's Chilche-Dach.schlieft 's Leben usé jung und frisch.

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Wie ruhest du so stille in deiner weißen Hülle, du mütterliches Land?

Wo sind des Frühlings Lieder,
des Sommers bunt Gefieder
und dein beblümtes Festgewand?

Du schlummerst nun entkleidet;
kein Lamm und Schäflein weidet.
auf deinen Aun und Höhn.
Der Vöglein Lied verstummet
und keine Biene summet,

doch bist du auch im Schlafe schön. Die Zweig und Aestlein schimmern und tausend Lichter flimmern, wohin das Auge blickt!

Wer hat dein Bett bereitet, die Decke dir gespreitet,

und dich so schön mit Reif geschmückt? Der gute Vater droben hat dir dein Kleid gewoben, er schläft und schlummert nicht. So schlafe denn in Frieden! Der Vater weckt die Müden zu neuer Kraft und neuem Licht. Bald in des Frühlings Wehen wirst du vergnügt erstehen zum Leben wunderbar! Sein Odem schwebt hernieder; dann, Erde, stehst du wieder mit einem Blumenkranz im Haar.

Winterlie D.

Wenn ich einmal der Stadt entrinn', | und sonnet sich im jungen Licht, ` wird's mir so wohl in meinem Sinn; das durch die braunen Zweige bricht. ich grüße Himmel, Meer und Feld in meiner lieben Gotteswelt!

Ich sehe froh und frisch hinein, so glücklich, wie ein Vögelein, das aus dem engen Kerker fleugt, und singend in die Lüfte steigt.

Auch sieht mich alles freundlich an im Schmuck des Winters angethan, das Meer, gepanzert, weiß und hart, der krause Wald, der blinkend starrt.

Der lieben Sänger buntes Heer hüpft auf den Aesten hin und her,

Hier keimt die junge Saat empor,

und gucket aus dem Schnee hervor; bort lockt des Thales weiches Moosy das junge Reh duf seinen Schooß.

Natur, du wirst mir nimmer alt in deiner wechselnden Gestalt! Natur! so hehr! so ivunderbar! und doch so traut, und doch so wahr!

Auf, Atalante, renne frisch! Ich wittre schon den frohen Tisch! Der goldne Haber harret dein! und mein der goldne deutsche Wein!

Winterflage.

Wann in lichten Sommertagen Leiden dieses Herz getragen, schlug es bald am Wiesenbach, bald in Waldes Dämmerungen, wo die Nachtigall gesungen, taildern Melodien nach.

Jest in trüben Wintertagen, ach! wer stillet seine Klagen? Nachtigall und Wiesenbach ? Wiesenbach liegt eng gebunden, Nachtigall hat Tod gefunden,

fingt nicht mehr die Blumen wach.

Blumen auch find rings verdorben, Mutter Erde ist gestorben, und ihr Kind verwaist, allein. Einsam blickt's in blaue Ferne; komm! so rufen alle Sterne, hier ist ew'ger Maienschein!

Herz! so hör' denn auf zu schlagen! Sieh! in diesen trüben Tagen singt kein Vogel, wallt kein Bach. Willst dich nicht gefangen geben, treibst mit schmerzlich bangem Beben eine Well' der andern nach!

Lenz der Tröster.

Nie vergißt der Frühling wiederzukommen;

wenn Störche ziehn, wenn Schwalben auf der Wiese sind,
kaum ist dem Winter die Herrschaft genommen,

so erwacht und lächelt das goldene Kind.

Dann sucht er sein Spielzeug wieder zusammen, das der alte Winter verlegt und verstört,

er pußt den Wald mit grünen Flammen,

die Nachtigall er die Lieder lehrt.

Er rührt den Obstbaum mit röthlicher Hand,

er klettert hinauf die Aprikosenwand,

wie Schnee die Blüthe noch vor dem Blait ausdringt,

er schüttelt froh das Köpfchen, daß ihm die Arbeit gelingt.
Dann geht er und schläft im waldigen Grund,

und haucht den Athem aus, den süßen;

um seinen zarten rothen Mund

im Grafe Viol' und Erdbeer sprießen.
Wie röthlich und bläulich lacht

das Thal, wann er erwacht!

In den verschloßnen Garten

steigt er über's Gitter in Eil,
mag auf den Schlüssel nicht warten,

ihm ist keine Wand zu steil.

Er räumt den Schnee aus dem Wege,
er schneidet das Burbaum - Gehege,
und feiert auch am Abend nicht,

er schaufelt und arbeitet im Mondenlicht.

Dann ruft er: wo säumen die Spielkameraden, daß sie so lange in der Erde bleiben?

Ich habe sie alle eingeladen,

mit ihnen die fröhliche Zeit zu vertreiben.
Die Lilie kommt und reicht die weißen Finger,
die Tulpe steht mit dickem Kopfpuß da,

die Rose tritt bescheiden nah,

Aurikelchen und alle Blumen, vornehm und geringer.

Dann küßt der Frühling die zarten Blumenwangen,
und scheidet und sagt: ich muß nun gehn.

Da sterben sie alle an süßem Verlangen,
daß sie mit welken Häuptern stehn.

Der Frühling spricht: vollendet ist mein Thun,
ich habe schon die Schwalben herbestellt,

he tragen mich in eine andre Welt,

ich will in Indiens duftenden Gefilden ruhn.
Ich bin zu klein, das Obst zu pflücken,
den Stock der schweren Traube zu entkleiden,
mit der Sense das goldene Korn zu schneiden;
dazu will ich den Herbst euch schicken.

Ich liebe das Spielen, bin nur ein Kind,
und nicht zur ernsten Arbeit gesinnt;
doch wenn ihr des Winters überdrüssig seid,
dann komm ich zurück zu eurer Freud'.

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