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Auf hoher Alp

erquickt Sein milder Strahl das stille Weidethal;

des hohen Gletschers Eis

glänzt wie ein Blütenreis.

Auf hoher Alp

in Schaaren weiß und schön die Schaf und Zieglein gchn und findens' Mahl bereit,

daß sich ihr Herze freut.

Auf hoher Alp ein lieber Vater wohnt. | Auf hoher Alp ein lieber Vater wohnt,

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Auf hoher Alp ein lieber Vater wohnt. Auf hoher Alp ein lieber Vater wohnt.

Die

Berg e.

sein ganzes Thun, verbündet,

Sieht uns der Blick gehoben,

so glaubt das Herz die Schwere zu vom Grunde nie zu wanken,

besiegen,

zu den Himmlischen oben,

will es dringen und fliegen. Der Mensch emporgeschwungen, glaubt schon er sei durch die Wolken gedrungen.

Bald muß er staunend merken, wie ewig fest wir auf uns selbst begründet.

Dann strebt in sichern Werken

und baut wie Felsen den Bau der Gedanken.

Und dann in neuen Freuden

sieht er die kühnen Klippen spottend hangen;

vergessend aller Leiden, fühlt er einzig Verlangen, an dem Abgrund zu scherzen, denn hoher Muth schwillt ihm in hobem Herzen.

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Horche stets dem Fernenklange, fühle dich in fernen Wonnen; schafft der öde Raum dir Bange, knüpfe Sonnen dir an Sonnen! Himmelsleitern, Himmelsstufen, immer reichbesuchte Stege, daß du auf und niederrufen

magst die Engel deiner Wege!

Kannst ja nicht zu Hohes wollen und zu Tiefes nimmer wagen: alles hat im liebevollen Herzen schon der Herr getragen. Offen ist die Tiefe drunten, jede Höhe dir entsiegelt Himmel oben, Himmel untes von der Fluth zurückgespiegelt!

D i e erde.

Höher kann der Muth nicht streben, alle Blumen sinken nieder,

wunderbar bin ich besiegt,

und ich fühle, wie das Leben seinem Widerstand erliegt.

Festen Trittes geht mein Sehnen auf die Dauer, Sicherheit, alle Wünsche, alle Thränen zittern vor der Ewigkeit.

Hier auf grüner Flur zu weilen nahe dem geliebten Kern, mäßig Freud' und Leiden theilen will die arme Seele gern.

Pflanzen kehren balde wieder, von den Bäumen fällt das Laub,

alle Farben löscht der Staub.

Frühling, Herbst und Somer komen, wie ein Lächeln gehn sie fort, und die Flammen sind verglommen, Liebe flieht, ein eilend Wort.

Willst du tiefer, inn'ger walten als um dich die ganze Welt, was da tausendfach Gestalten bindet und zusammenhält ?

Laß entfliehen, laß entfließen, dem nicht Dauer ist geliehn, demuthsvoll sollst du genießen, und im Stolze sollst du büßen; alles, alles muß verblühn.

Hi m mel b I a u.

Die Erd' ein großer Freudensaal, erglänzt in aller Farben Strahl, ist über das allgrüne Land allblauer Himmel ausgespannt.

Er selber, so die Farbenpracht mit milden Blicken angefacht,

schaut nieder aus der Himmelsau: drum strahlet sie verklärtes Blau.

Und immer zicht es uns hinan dem Unsichtbaren uns zu nahn; und auf die Sehnsucht und das Grab schaut friedevoll das Blau herab.

Das Gewitter.

Der Vogel schwankt so tief und still, | Göhnt weidli, banket d'Laden i!

er weiß nit, woner ane will.

Es chunt so schwarz, und chuut so schwer,
und in dể Lüfte hangt e Meer
voll Dunst und Wetter. Los wie's schallt
am Blauen, und wie's widerhallt.

In große Wirble fliegt der Staub
zum Himmel uf, mit Halm und Laub;
und lug mer dört sel Wülkli a!
I ha ke große G'falle dra,
lueg, wie mers usenander rupft,

wie üser eis, wenns Wulle zupft.

's isch wieder akurat wie fern.
Gut Nacht, du schöni Weizen - Ern.

Es schettert uffem Chilche - Dach;
und vorem Hus, wie gäutscht's im Bach
und lost nit no — das Gott erbarm.
Jez simmer wieder alli arm.
Zwor hemmer au scho gmeint, 's seig so,
und doch isch 's wieder besser cho.

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Lueg, 's Büebli schloft no allewil, und us dem Hagle machts nit viel! Es denkt:,,Vom Briegge loßt's nit no,

Se helfis Gott, und bhüetis Gott!,, er wird mi Theil scho übrig lo." Wie zuckts durs G'wülch so füürigroth He io, 's het au, so lang i's ha, zu rechter Zit si Sächli gha.

und's chracht und toost, es isch e Gruus,
aß d'Fenster zitteren und 's Hus!
Lueg 's Bücbli in der Waglen a!
Es schloft, und nimmt si nüt drum a.

gebis Gott e Chindersinn! 's isch große Trost und Sege drinn. Sie schlofe wohl und traue Gott, wenns Spieß und Nägel regne wott, und er macht au si Sprüchli wohr mit sinen Englen in der G'fohr.

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Sie lüte 'Schlien gedruf und druf, ie, und 's hört ebe doch nit uf. Sel bruucht me gar, wenns dundre soll und 's lütet eim no d'Ohre voll. Wo isch das Wetter ane cho? D, helfis Gott! — Es isch e Schlag! D'Sunn ftoht am heitren Himmel do Dört, siehst im Baum am Gartehag?s isch schier gar z'spot, doch grüeß diGott! Lueg, 's Büebli schloft no allewithe, seit sie,,,nei, 's isch no nit z'spot, und us dem Dundre machts nit viel.,,es stoht no menge Halm im Bah' Es denkt:,,Das ficht mi wenig a, und menge Baum, und Depfel dra.“„er wird io d'Auge binem ha.“ Es schnüfelet, es dreiht si hott ufs ander Dehrli. Gunn ders Gott!

D, siehsch die helle Streife dört? O los! hesch nit das Raßle g’hört? Es chunt. Gott wellis gnädig fi!

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Poß tausig, 's Chind isch au verwacht! Lueg, was es für e Schnüfli macht! Es lächelt, es weiß nüt dervo. Sichsch, Friederli, wie's ussicht do?Der Schelm het no si G’falla dra. Gang, richt em eis si Päppli a!

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Holde Sehnsucht, steigst du nieder? | Alles ernährend,

füßer Strom, der Alle tränkt?

Ew'ge Ruhe, kehrst du wieder,

in die sich das volle Herz so still versenkt?

Deine kühlen Fluthen dringen tief in's Innre der Natár, dir entgegen, Holde, bringen, alle Welten ihre Kinder deiner süßen Spur.

Ueberall bist du gebettet, nährst und säugst die volle Welt, auch an dich mein Lebensstrom gekettet, dir entgegen ist mein Herz gestellt.

Wogendes, kreisendes Meer, sich selbst gebährend,

du ruhst in dir mit deinen Stürmen schwer.

Wann die Wetter sich erzeugen, wann sich die knarrenden Eichen beugen, und die Wolken flatternd jagen, nieder der Bliß sich reißt,

und sein rothes Auge, glühend durch die schwarze Wüste ziehend, das Jüre der flamenden Welt uns weißt: Dann erzeugt sich in dem Streite nur die stille, liebe Ruh, die Empörung geht zur Seite, und die Sanftheit deckt mit Flügeln auf den Wäldern, Bergen, Hügeln, Alles, schweigend, mit dem linden blauen Athem zu.

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Wo sprudelt deine heilge Quelle, wo ist dein Urborn, süßes Licht! aus welchem ewig still und helle dein unversiegtes Leben bricht? Entquillest du des Himmels Thoren, der Schöpfung erstgeborner Sohn? Bist du ein Hauch, aus Gott geboren? Ein Widerglanz von seinem Thron? Eh dich Jehovah ausgegossen, umhüllten düstre Graun der Nacht die stumme Tief. Er sprach: da flossen die Himmelsström' in stiller Macht. Das alte Reich des Dunkels tobte, · und sank hinab mit wildem Zorn: das Heer der Sterne jauchzt' und lobte den Herrn; da quoll des Lichtes Born, Gehoben durch des Lichtes Bande begann den Himmelstanz die Welt; die Sonn', im strahlenden Gewande, trat aus der Morgenröthe Zelt. Rings um die blaue, tiefe Ferne goß ihres Lichtstroms, Silberglut die Milchbahn, und es floßen Sterne wie Tropfen in der Himmelsfluth.

Nun wand sich aus desDunkelsArmen die lichtumkränzte Erde los, der Himmel trug nun voll Erbarmen fein jüngstes Kind im blauen Schooß; aus feuchtem Thal die Halme quollen, grün schimmerten die runden Höhn, es wogten über schwarzen Schollen des Lenzes Kinder wunderschön.

Ja, auch der Tiefe düstre Hallen durchdrang des Lichtes Wunderschein, berbidt, zu strahlenden Kristallen und unvergänglichem Gestein.

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Dem Urquell alles Lichts entflossen, weilt hier der Geist, ein himmlisch Kind, noch von des Dunkels Hüll' umschlossen, nach Licht sich sehnend aber blind genügt ihm nicht das Licht der Erde · er rauscht durch aller Sonnen Bahn, und strebt zum ew'gen Sonnenheerde, zum Urquell alles Lichts hinan.

Er hört des Himmels Harfen klingen, des Lichtstroms Rauschen füllt sein Ohr, es dehnt und regt die zarten Schwingen, und reißt sich von dem Staub' empor. Die Hülle sinkt, die Fesseln fallen, er schwebet frei und kühn daher; ihm öffnen sich des Himmels Hallen, und ihn umfäht des Lichtes Meer!

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