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Frankreich hat ihn in der That schon begonnen — fondern um ihm ein Ziel zu seßen, kann man heute Europa den Vorschlag thin, auf Bedingungen, die von denen des Jahrs 1814 durchaus um wesentlich verschieden sind, Frieden zu schließen. Die Frage bat mithin aufgehört, eine Rechtsfrage zu seyn; sie ist nur noch eine Frage der Klugheit und der politischen Berechnung, bey welcher die Mächte nichts als das wahre Interesse ihrer Völker, und das europäische Gemein-Interesse zu Rathe zu ziehen haben.

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Die Kommission hält es nicht für nothwendig, die Gründe, welche in dieser leßten Hinsicht die Maßregeln der Kabinette geleis tet haben, hier vollständig auseinander zu sehen. Es mag genug feyn, zu bemerken, daß der, welcher sich jeßt erbietet, den Traktat von Paris zu bestätigen, und anstatt der Bürgschaft eines Souverains, dessen Rechtlichkeit ohne Flecken, dessen Wohlwollen ohne Gränzen war die feinige vorschlägt, derselbe ist, der 15 Jahre lang die Erde verwüstete, um Befriedigung für seinen Ehrgeiz zu finden, der mit Millionen von Schlachtopfern, und dem Wohl einer ganzen Generation, ein Eroberungsystem durchseßen wollte, welches augenblickliche Waffenstillstånde, die den Namen der Friedenschlüsse nicht verdienten, nur noch drückender und verhafster machten, *) der, nachdem er durch unsinnige Unternehmungen das Glück ermüdet, ganz Europa wider sich bewaffnet, und alle Kräfte Frankreichs erschöpft hatte, sich genöthigt sah, seine Ents

*) Die Kommission glaubt hier die wichtige Bemerkung nicht übergehen zu dürfen, daß der größte Theil der gewalt thätigen Eroberungen und gezwungenen Einverleibungen, wodurch Bonaparte nach und nach das, was er das große Reich nannte, gebildet hat, in jenen Zwischenz räumen treulofen Friedens stattfanden, die für Europa vers derblicher gewesen sind, als die Kriege selbst, von denen es beimgesucht ward. So hat er Piemont, Parma, Genua, Lucca, das Römische Gebiet, Holland, die Länder der z2sten Militardivision an sich gebracht. In einer ähnlichen Epoche des Friedens, wenigstens mit den sämmtlichen Kontinental Mächten, führte er auch seine ersten Schläge gegen Portus gall und Spanien aus, und glaubte die Eroberung dieser Länder durch bloße List und Verwegenheit vollendet zu has ben, als die Vaterlandsliebe und der Muth der Völker der pyrenäisen Halbinsel ihn in einen unerwarteten blutigen Krieg zog, der der Anfang seines Falles und der Rettung von Europa wurde.

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würfe aufzugeben, und dem Thrón entsagte, um einige Trùmmr seiner Existenz zu retten, der in einem Augenblick, wo ne Völker Europens sich der Hoffnung einer dauerhaften Ruhe überliessen, über neuen Zerstörungsplanen brüteté, und durch eine doppelte Treulosigkeit gegen die Mächte, die ihn allzu großmús thig geschont, und gegen eine Regierung, der er nur durch die schwärzeste Verrätherey beykommen konnte, den Thron wieder an fich riß, auf den er Verzicht geleistet, und den er nie anders, als zum Verderben Frankreichs und der Welt besessen hatte. Er hat Europa keine andere Bürgschaft vorzuschlagen, als sein Wort. Wer aber hätte nach einer grausamen Erfahrung von 15 Jahren, noch den Muth, eine solche Bürgschaft anzunehmen? Und, wer möchte, wenn es wahr ist, daß die französische Nation seine Saz che zu der ihrigen gemacht hat, auf ihre Rückbürgschaft einen größern Werth legen?

Der Friede mit einer Regierung, die solchen Hånden anvers kraut, und aus solchen Bestandtheilen zusammengeseßt wäre, würde nichts als ein Zustand immerwährender Ungewißheit, Uns ruhe und Gefahr seyn. Keine Macht könnte zu einer wirklichen Entwaffnung schreiten; die Völker würden keinen der Vortheile eines wahren Friedensstandes genießen, und von Lasten aller Art zu Boden gedrückt werden; das Vertrauen würde nirgends wies der aufleben, und folglich Industrie und Handel allenthalben darnieder liegen; nichts würde gesichert, nichts würde bleibend seyn in den politischen Verhältnissen; ein finsteres Mißvergnús gen würde über allen Ländern schweben, und das geångstete Eus ropa von einem Tage zum andern einem neuen Ausbruch entge gensehen. Die Souverains haben das Interesse Ihrer Völker ges wiß nicht verkannt, indem sie einen offenen Krieg mit allen setz nen Beschwerden und Opfern einem so peinlichen Zustande vors zogen, und die Maßregeln, welche sie ergriffen, sind allenthalben mit unbedingtem Beyfall aufgenommen worden.

Die öffentliche Meinung hat sich bey dieser großen Gelegenheit auf eine sehr bestimmte und feyerliche Art vernehmen lassen; nie konnten die wahren Gesinnungen der Völker richtiger erkannt und treuer ausgelegt werden, als in einem Augenblicke, wo die Res pråsentanten sämmtlicher Mächte sich vereiniget fanden, um den Frieden der Welt zu befestigen.

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Dritte Frage

Ist es nöthig, eine neue Deklaration zu erlassen?

Die Bemerkungen, welche die Kommission hier vorgetragen hat, enthalten bereits die Antwort auf die leßte von ihr zu vers handelnde Frage. Sie hält für ausgemacht:

1. Daß die Beweggründe, welche den Mächten die Deklaras tion vom 13ten März eingegeben haben, von so einleuchtender Gerechtigkeit und von so entscheidendem Gewichte was ren, daß keine der Sophistereyen, durch welche man jene Deklaration zu entkräften vermeint hat, ihr beykommen kann;

2. Daß dieselben Beweggründe noch heute in ihrer ganzen Kraft bestehen, und daß die seit der Deklaration vom 13ten März vorgefallenen factischen Veränderungen für das wes fentliche Verhältniß Bonaparte's und Frankreichs gegen die übrigen Staaten von kéiner Wirkung seyn können; 3. Daß das Anerbieten, den Traktat von Paris zu bestätigen, auf den Entschluß der Mächte in keiner Rücksicht Einfluß has ben kann.

Die Kommission ist daher der Meinung, daß es überflüssig seyn würde, eine neue Deklaration zu erlassen.

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Die Bevollmächtigten der Höfe, welche den Traktat von Pas ris unterzeichneten, und, ́als solche, `den beytretenden Mächten für die Vollziehung desselben verantwortlich sind, haben den vorstehenden Bericht erwogen und genehmigt, und demnächst verfügt, daß das Protokoll der heutigen Sihung den Bevollmächtigten der übrigen königl. Höfe mitgetheilt werde. Zugleich ist beschlossen worden, einen Auszug dieses Protokols durch den Druck bekannt machen zu lassen.

Folgen die Unterschriften in alphabetischer Ordnung der Höfe. (Nach dem Original in französischer Sprache).

Oesterreich, Fürst von Metternich,

Freyherr von Weffenberg.

Spanien, P. Gomez Labrador.

Frankreich, Fürst von Talleyrand,

Herzog von Dalberg,

Graf Aleris von Noailles.

Großbritannien, Clancarty,

Cathcart,

Stewart.

Portugall, Graf von Palmella,
Saldanha,

Lobo.

Preußen, Fürst von Hardenberg,
Freyherr von Humboldt.

Rußland, Graf von Rasoumowsky,

Graf von Stackelberg,

Graf von Nesselrode.

Schweden, Graf von Löwenhjelm.

Die unterzeichneten Bevollmächtigten genehmigen ebenfalls die in dem vorstehenden Protokolls-Auszuge enthaltenen Grundfäße, und haben demselben ihre Unterschrift beygefügt.

Wien, den 12ten May 1815..

Baiern, Graf von Rechberg.
Danemark, Graf von Bernstorff,
J. Bernstorff.

Hanover, Graf von Münster.

Graf von Hardenberg.

Niederlande, Baron Spaen.

Baron Gagern.

Sardinien, Marquis de St. Marsan,
Graf Rossi.

Sachsen, Graf von Schulenburg.

Sizilien, (Beyde), Kommandeur Ruffo.
Württemberg, Graf von Winkingerode,
Baron Linden.

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Extrait des registres de la secrétairerie d'Etat.

CONSEIL DES MINISTRES.

(Aus dem Moniteur vom 13. April 1815.)

Séance du mercredi 29 mars.

Le duc d'Otrante, ministre de la police générale, expose qu'il va donner au conseil lecture d'une déclaration datée de Vienne, le 13, et qu'on suppose émanée du congrès;

Qne cette déclaration, provoquant l'assassinat de l'Empereur, lui paraît apocriphe; qui si elle pouvait être vraie, elle serait sans exemple dans l'histoire du Monde; que le style de libelle dans lequel elle est écrite, donne lieu de penser qu'il faut la classer au nombre de ces pièces fabriquées par l'esprit de parti et par ces folliculaires qui, sans mission, se sont, dans ces derniers tems, ingérés dans toutes les affaires d'Etat; qu'elle est supposée signée des ministres anglais, et qu'il est im possible de penser que les ministres d'une nation libre, et surtout lord Wellington, aient pu faire une démarche contraire à la législation de leur pays et à leur caractère; qu'elle est supposée signée des ministres d'Autriche, et qu'il est impossible de concevoir, quelques dissentimens politiques qui existassent d'ail, leurs, qu'un père pût appeler l'assassinat sur son fils; que, contraire à tout principe de morale et de religion, elle est attentatoire au caractère de loyauté des augustes souverains dont les libellistes compromettent ainsi les mandataires; que cette déclaration est connue depuis plusieurs jours, mais que, par les considérations qui viennent d'être déduites, elle avait dû être considérée comme digne d'un profond mépris; qu'elle n'a été jugée devoir fixer l'attention du ministère, que lorsque des rapports officiels, venus de Strasbourg et de Metz, ont fait connaître qu'elle a été apportée en France par des courriers du prince de Bénévent; fait constaté par le résultat de l'enquête qui a eu lieu et des interrogatoires qui ont été subis; qu'enfin il est démontré que cette pièce, qui ne peut pas avoir été signée par les ministres de l'Autriche, de la Russie, de l'Angleterre et de la Prusse, est émanée de la légation du comte de Lille à Vienne; laquelle légation a ajouté au crime

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