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432, 11. du wolt; s. zu 30, 9. vielleicht ist auch enwllt 127, 2. 8. 18. so

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133, 17. in diser. 133, 18. 1. geleide. 133, 19. geleidet. 133, 29. der ist zu streichen.

133, 24. 1. wale.

WILIIELM GRIMM.

ZU DEN NIBELUNGEN.

BRUCHSTÜCK DES VERZEICHNISSES DER AVENTIUREN AUS EINER HS. DER NIBELUNGE.

Ein von herrn archivar Baur zu Darmstadt in dem dortigen grofsherzoglichen staatsarchive vor kurzem aufgefundenes pergamentblatt, welches als umschlag eines aus einem Mainzer klosterarchive überkommenen ackerbuches diente und deshalb auch die aufschrift ackerbuch' mit der jahrzahl 1540 trägt, gehörte einer höchstwahrscheinlich zu anfang des 15n jahrh. am Mittelrhein oder doch in mittelrheinischer gegend geschriebenen hs. der Nibelunge von sehr bedeutendem umfange an. es ist kleinfolio und enthält einen guten theil des verzeichnisses der aventiuren mit angabe der blattzahl wo jede beginnt. aber in diesen aventiuren zeigt sich zunächst mehrfache abweichung von der bisher bekannten abtheilung. so ist die erzählung wie Hagen Siegfried zum erstenmale sieht und dem könige Günther von den thaten dieses jungen helden bericht gibt (Nibel. Lachm. 80 ff) als eigne aventiure von Siegfrieds fahrt nach Worms und ankunft daselbst, welche die hs. bl. 9 und 10 bietet, gesondert. eine zweite abtrennung hat dann statt, wenn nach der schilderung des festlichen empfanges der Brünhild zu Worms die erzählung wie Günther und Siegfried mit ihren frauen sich zu bette begaben und wie es beiden herren da ergieng (Lachm. 580 ff) als neue aventiure erscheint. die dritte scheidung erfährt die aventiure wie Gunther Sîfriden zuo der hôhzît bat, deren erster kleinerer theil im hinblicke auf Lafsb. 6875

hier die 15e aventiure bildet und, wenn man die blattzahlen der hs. erwügt, mit Lachm. 679,4 Lafsb. 6249 abgeschlofsen haben wird. eine vierte eigene aventiure endlich sehen wir in der 24n der hs., welche die unterredung Rüdigers mit Kriemhilden zu Worms enthält und Lachm. 1169 begonnen haben mag. dagegen scheinen ausgefallen wie Gunther Prünhilde gewan oder vielmehr Lachm. 368-447 und wie der Niblunge hort ze Wormz kom Lachm. 1041-1082. aber für jene erste aventiure werden in dem schlußse der 6n aventiure, dann in der 7n 8n und In der hs., wohl auf gemeinsamer alter grundlage mit der darstellung in dem liede vom hürninen Sifrit sowie in dem volksbuche vom gehörnten Siegfried*, die erscheinung des drachen vom drachensteine, der raub Kriemhildens durch den drachen, seine besiegung durch Siegfried und die heimführung der jungfrau nach Worms erzählt, und das alles fügt sich leicht in das ganze ein, indem, wie eine vergleichung mit hürn. Sifrit 17, 2 f. und dem volksbuche zeigt, das stehn in der vertiefung der fensterwand und das ausschauen nach den in der abfahrt begriffenen helden Lachm. 366,1 bequeme anknüpfung darbot. damit empfängt zugleich Wilh. Grimms auf hürn. Sîfrit gegründete ansicht, dafs Siegfried die Kriemhild schon, ehe sie von dem drachen geraubt wurde, an ihres vaters hof gesehen habe (heldensage 258), vollere bestätigung. wie jedoch ein übergang von der 9n aventiure der hs. zu der 10n, von Siegfrieds rückkehr vom drachensteine mit Kriemhilden zu seiner fahrt von Isenstein gen Nibelungelant, um tausend seiner mannen herbeizuholen, gebildet sein könnte, lässt sich nicht errathen, und es mufs, da für jene 9e aventiure ihrem inhalte nach schwerlich der raum von 8 blättern nöthig gewesen sein möchte, angenommen werden, dafs die aventiure, welche die fahrt gen Isenstein, ankunft, kampf und sieg daselbst umfafst, in dem verzeichnisse vergessen worden sei. hierin wird man noch dadurch bestärkt, dafs der schreiber der hs. sichtlich ein sehr unsorgfältiger gewesen ist, der sogar dreimal, nämlich bei angabe der 6n, 11n und 12n aventiure statt Brunhilt den namen Kriemhilt setzte.

ich

Die bestimmung der zeit in welche die hs. gehörte gab oben und zwar nicht zu frühe den anfang des 15n jahrh. stützt sich vornehmlich auf die schrift. diese ist übrivergl. Jac. Grimm zeitschr. 8, 1.

an

*

gens auf dem blatte im ganzen leserlich, die seite vorwärts zählt 31, die rückwärts 33 zeilen, und zwischen den angaben der einzelnen aventiuren ist mitunter ein etwas gröfserer raum gelassen. einer jeden dieser angaben hat der schreiber ein rothes absatzzeichen vorgesetzt. ich habe es in dem nachstehenden abdrucke mit der bezeichnung der reihenfolge der aventiuren vertauscht, und diese zahlen sind das einzige was ich hinzugefügt habe. ein zeichen, wonach sich bestimmen liefse ob das mit ziemlich breiten rändern versehene blatt das erste oder das vorletzte der hs. gewesen sei, findet sich nirgends.

GIESSEN, weihnachten 1853.

WEIGAND.

vorwärts

1. Abinture wie siferit wusch 1 zu stride vnd wie

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er hurnyn wart vnd der nebulunge hurt gewan
E er ritter wart

2. Abinture wie siferit reit vz sinez vater lande mit zwolf kune reckin vnd wie er kam zu gunter vnd sine hilde

-ij. 2

jx

xj

3. Abinture wie hagin sach siferidē zum erstē vnd
sagete syme h're von siner grofzin ebinture
4. Abinture wie siferit ludegast vnd3 sine brudir
hirtzogin ludegere gein wormez brachte gefangin xjx
5. Abinture wie siferit kriemyldē zum erstē wart
sehin vnd sie sich in h'tzin liep gewonne
4
6. Abinture wie gunter noch kriemilde farin wolde
vnd wie sie hindert ein wildir drache
7. Abinture wie kriemilde nam ein wildir drache
vnd furte sie vff eine hohin stein

xxiij

xxvij

xxxj

8. Abinture wie siferit die juncfrauwe võ dem dra-
chin steine gewan mit manchyr5 grofzin arbeit jxxxx

9. Abinture daz siferit de drachin hatte vbir wondin
vnd fur mit siner juncfrauwe an dem rin

xxxxiiij'

7

3. vnd

1. so die hs. 2. das strichlein vor der zahl in der hs. zweimal und darnach sind durch untergesetzte puncte getilgt. 4. nach sehin ein w durch untergesetzte puncte getilgt. dem schreiber kam wie in die feder, dessen stelle aber erst nach vnd gewesen wäre. 5. y aus i corrigiert. 6. so die hs. 7. die zahl von späterer hand noch einmal darunter geschrieben.

10. Abinture wie siferit reit von isinstein gen ne-
bulunge lant vnd holte siner manne dusint
11. Abinture wie gunter siferide gein burgundin
ridēo vnd sinē frundē kunt dede daz er vnd
kriemelt quemen

9

12. Abinture wie gunter vnd kremhilt gein wormez kame vnd wie sie in phange wordē

lij

lvj

ljx

13. Abinture wie gunter vnd siferit zum erstē zu
bette gingin vnd wie iz de h're beide ir ging lxij
14. Abinture wie siferit vnd sine frauwe schiede
vnd kame in sin vat' lant 10

lxvij

rückwärts

15. Abinture wie der bose fint rit daz brunhilt kriemildě vnd siferide begunde hafzinde

lxjx

16. Abinture wie gunter vnd brunhilt santen zu kriemhilde vnd zu siferide

lxxj

17. Abinture wie siferit vnd kriemhilt gein wormez quam in gantzin truwē

lxxiiij

18. Abinture wie sich die zwo konigin schuldē vnd

bruwe eyne grofzin mort

lxxvij

19. Abinture wie gunter vnd hagin siferide boschlich vir riedin vnd wie sie en hindir ginge in groszin vntruwē

lxxxj

20. Abinture wie siferit mortlich ir slagin wart von hagin

lxxxiiij

lxjxxx

21. Abinture wie kriemilt clagete irs mannez dot vnd wie er be stadit wart zu der erdē 22. Abinture wie segemut so trureclich wedir heim reit an sinē son vnd kriemelt bleip zu burgundin lxxxxiij 23. Abinture wie konige etzel warp vm kriemylt vnd wie rudigir kam zu burgundin 24. Abinture wie schone rudigern flehete frauwe kriemilde E daz sie 12 lobin konig etzeln zu

manne

25. Abinture wie kriemilt zu bettelare kam vnd wie sie in phangin wart

8. so die hs., lies bat gein burgundin ridē.

lxxxxviij

Ciij

Cvj

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in sin vat' lant verblasst und zwar in sin vat'l bis zur unleserlichkeit.

11. so die hs.

12. lies sie wolde 1.

Z. F. D. A. X.

10

26. Abinture wie etzel reit gein kriemilde vnd wie
er sie in phing in sime lande
27. Abinture wie daz 13 kriemelt warp daz ir brudir
kam zün hune also det brunhilt vor daz siferit
kam zün burgundin

Cjx

Cxij

28. Abinture wie etzel swamel vnd felbel zu dem rine sante noch syme swagir daz er queme zu der hochzit

Cxiiij

13. nach daz durch untergesetzte puncte getilgt sif; dem schreiber kam siferit in die feder.

ZUR

GESCHICHTE DER NIBELUNGENSAGE.

Die annahme eines mythischen Attila oder Dietrich neben dem historischen fällt in sich selbst zusammen, es sei denn dafs man die vorhistorische gestalt der sage und ihren rein mythischen gehalt nachweist, was unmöglich ist. wenigstens umgeht man was nothwendig die aufgabe ist, welche sonderung der elemente erheischt, wenn man aus den äufserlichen ansätzen der sage sich einen mythischen Dietrich construiert und danach ihrem kern eine vage mythologische deutung giebt; vergl. Lachmann über das Hildebrandslied s. 160. und für den mythischen Attila beweist es nichts dafs in den älteren Eddaliedern die deutliche bewuste erinnerung an den historischen fehlt; denn die jüngere, befser unterrichtete Atlaquiđa, die aus neuer kunde der deutschen sage geschöpft haben soll, kann ebenso wohl wie

*

Wh. Müller hingegen läfst es in seinem aufsatze über die Dietrichssage, der mir soeben zu gesicht kommt, zu sehr an einer methodischen, historischen kritik derselben fehlen. so lange man nicht die mhd. gedichte und die überlieferung der Thidrekssaga einer erneuten untersuchung unterzieht und durch die kritik der Ermenrichssage die haltpunkte für die geschichte der Dietrichssage gewinnt, dann auch die ganze geschichte Theodorichs des grofsen einer genauen und eingehenden betrachtung unterwirft, so lange ist nicht zu hoffen dafs man über den ursprung und die geschichte der sage ins reine komme. man kann wohl vermutungen, und vielleicht einige richtige, aber keine resultate aufstellen. ich hoffe mit meiner untersuchung, die zum theil längst gemacht ist, auch nach jahren noch nicht zu spät zu kommen.

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