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optima et iussu ipsius obtulit totus exercitus eius sancto Cuthberto 12 hundred et eo amplius.

Dafs das h. s. nicht erst durch die dänische herschaft seit Knut dem grofsen nach England kam, beweist sicher die obige stelle aus Ethelreds gesetzen. aller wahrscheinlichkeit nach bestand es schon im 9n jh. in dem dänischen reiche in Ostanglien, dessen könig Guthrun († 892) in den verträgen mit ags. königen die rechnung nach halbmarken und unzen hat, wie auch die gesetze von Wanetinge, in denen daneben das h. s. steht.

Die schwierige frage wie nun die hundert unzen der Skandinavier in England zu berechnen sind, dafs sie im 11n jh. acht englische pfund an werth haben könnten, und wie es sich erklärt dass sie in norwegischem gelde in eben dem jahrh. nur acht mark r. s. galten, beantworte ich in einer eignen untersuchung über die mafs und werthverhältnisse der Angelsachsen, die ich sobald sich ein verleger findet zu veröffentlichen denke. das aber bestätigt sich schon jetzt aus der ags. parallele, ein hundert, welches bei den Norwegern in England 8 pfund oder 96 unzen betrug, konnte nicht bei den Norwegern in Island ein ellenhundert sein und nur 20 unzen gelten; auch konnten die darin enthaltenen 120 unzen nicht reine silberunzen, sondern nur gezählte münze bedeuten, sonst würde sie Wilhelm der eroberer nicht auf 96 reduciert haben, da seine einkünfte aus dem nördlichen lande zumeist in solchen hunderten bestanden.

Die gewohnheit selbst, bei zahlen die gezählte einheit besonders in silber auszulafsen, ist übrigens uralt. bei den Hebräern, wo die einheit in allen gesetzlichen bufsen der sekel ist, heifst es 20 silbers, tausend silbers im texte gen. 37, 28. 20, 16. und bonum mihi lex oris tui super milia auri et argenti ps. 118, 72 vulg., was der Angelsachse ebenso pûsende goldes and seolfres wiedergiebt, da auch die Angelsachsen unbenannte tausende hatten, von verschiedenen einheiten. dafs auch die Franken und andre hochdeutsche stämme ehedem hunderte silbers hatten ist zu erwarten.

MARBURG.

DIETRICH.

ZUR KLAGE.

Unter den wörtlichen übereinstimmungen zwischen der Klage und der Nibelungen noth sind mehrere von der art wie sie formelhaft in der epischen dichtung häufig auftauchen; wie wenn in beiden gedichten Rüdeger vater aller tugende heifst, welchen ausdruck vielleicht schon Widukind von Corvey in einem sächsischen liede über den untergang des Thüringer reiches vorfand: qui merito bonarum virtutum pater patrum dicebatur, nomine Hathagat (1, 11). etwas anderes ist es doch mit wörtlichen übereinstimmungen die nichts formelhaftes an sich haben, keinen ausdruck betreffen der an allen möglichen plätzen anwendung finden kann, sondern in solchen ausdrücken und wendungen erscheinen die nur in bestimmtem zusammenhange bestimmter sagen vorkommen können. von dieser art haben Klage und Noth überraschende beispiele. Str. 1803 der Noth, in der fortsetzung des 17n liedes, lautet swie grimme und wie starke si in vient wære, hete iemen geseit Etzeln er hete wol understanden durch ir vil starken übermuot Kl. 472

wolde der rehten mære,
Krimhilt ir swester.

diu rehten mære,

daz doch sit dd geschach:

ir deheiner ims verjach. owe daz nieman mir verjehen daz in so vient wære

558 já wær ez anders mir geseit, ir tôt und min arbeit het ich wol understân.

1715

142

von ir selber schulden

und von ir starken übermuot so hán wir die recken guot verlorn alle geliche.

der Etzeln hete kunt getán

von erst diu rehten mære,

harte lihtecliche erwant.

liezenz durch ir übermuot.

só het er di starken swære
die von Burgonde lant

die worte der Etzeln hete kunt getán decken sich wenigstens im sinne vollständig mit den entsprechenden der strophe. man sieht, die stellen der Klage setzen dieselbe fast ganz in der gestalt voraus in der sie uns vorliegt.

N. 1847, 4, im selben liede, spricht Blödel
alle wågen den lip.

dar umbe suln wir helde

Kl. 460 sagt Etzel zu dem todten Blödel

dune soldest ere unde lip

dar umbe niht gewàget han.

dort weist dar umbe auf Kriemhilds zumutung, hier auf ihren zorn. N. 1862, 3. 4, im 18n liede, spricht Blödel zu den knechten nu wert iuch vil ellenden: ir müezet mit dem tôde Kl. 170 heifst es von Blödel

alrerste muose wesen phant,
sich werten also sere,

ir kunnet niht genesen,
phant daz Kriemhilde wesen.
also daz er der schulde

wan die von Burgonde lant
daz mans in giht für ére.

die beziehung ist hier die eines sarkastischen gegensatzes: Blödels wort wird auf ihn selbst gewandt, er ward der schuld zum pfand, wie er jene zu Kriemhilds pfande machen wollte, und was er sie hiefs, das erfüllten sie zu wohl.

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des enmohte leider niht wesen enthält wenigstens den deutlichsten, anklang an den fünften halbvers der strophe; v. 4 ist als relativsatz angeknüpft und einem pikanteren geschmacke gemäfs im ausdrucke verändert.

N. 2218, 1

Ritschart unde Gerbart,

Helpfrich und Wikhart,

die heten in manegen stürmen selten sich gespart.

Kl. 163

swie herlich si (Dietrichs mannen) anderswa in volkes stürmen herten sich dicke wol erwerten.

sich dicke wol erwerten ist nur eine genaue übertragung des aus

druckes heten selten sich gespart ins positive. etwas andres ist es, wenn es 639 f. von den Burgunden heifst des ligt hie manic helt guot, der in manegem sturm herte sich dicke wol erwerte; oder 782 f. von Siegher und Weikhart si beide lützel sparten in sturme die hende: in diesen beiden fällen tritt nur die formel auf und es fehlt die genaue ähnlichkeit des zusammenhanges mit der stelle der Noth. N. 2315, 1

diu vil michel êre

Kl. 106.

was da gelegen tôt.

nu hohe wære erstanden,

vil harte jamerlich gelac.

si wanden daz ir êre

diu sider in den landen

Ich schliefse noch eine stelle der fortsetzung des 17n liedes an, mit der zwar die entsprechende der Klage nur eine spur wörtlicher übereinstimmung zeigt. Etzel spricht von seinem sohne 1852, 1. 3. 4

gevaht er nach dem künne,
lebe ich deheine wile

só mag iu wol gedienen 1854, 2. 3 hát iu in den landen daz hilfet er iu rechen.

Kl. 947

het daz kint geråten,
sam het ouch mên sụn getin.
der ware wol sô rîche,

heten trôst an dem degen.

er wirt ein küene man.
ich gibe im zwelf lant:
des jungen Ortliebes hant.
iemen iht getân,

nách den von Burgonde lant
die ie daz beste taten:
dem het ich mêniu lant lần :
daz si alle geliche

nu ist sin künne hin gelegen.

miniu lant sagt dasselbe was zwelf lant, da nach Kl. 24 f. Etzel zwölf könige unter sich hat. die Klage giebt wenigstens die gedankenfolge der stelle genau wieder und führt nur alles weiter aus. Eine andere gruppe wörtlicher übereinstimmung mit der Klage gewähren das 12e und 13e lied.

Kl. 41

N. 1325 (XII)

ouch wurden ir mit dienste
al des küneges máge
daz diu vrowe Helche nie
so si nu muosen dienen

daz frowen Uoten kinde
dient ûz Hiunen richen
als si vroun Helchen táten ê.

sider undertan

und alle sine man,
so gewaltecliche gebôt,

unz an den Kriemhilde tôt.
do was ez an die rede komen
allez daz gesinde
und als gewalteclichen

hier verkürzt die Klage und dreht die vergleichung um, die allerdings in der Noth noch mehr sagt; die beibehaltung des ausdruckes gewaltecliche ist aber um so sprechender als die Klage nach verschmelzung der beiden sätze ihn seltsamer weise mit dienen verband.

N. 1343, 4 (XIII)

Kl. 37

ich hære min die liute

daz si diu ellende hiez.

niwan für ellende jehen.

doch tet ir zallen ziten we

der dichter verstand nicht dafs dies ein scheingrund in Kriemhilds munde ist.

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Aber auch mit interpolierten strophen dieser beiden lieder finden sich solche übereinstimmungen.

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N. 1335, 1, in derselben interpolation, steht auch ez lac ir an dem herzen, nur in einem anderen albernen zusammenhange. ir wünne meint dasselbe wie maneger êren; die Klage ist wieder kürzer. N. 1360, 2 (XII)

Kl. 84

daz si von Troneje Hagnen

die si dá gerne sæhe.

niht belîben solten lân. daz si der dehein beliben lie,

Endlich findet sich auch ein vers aus der einleitung des epos

in der Klage wieder:

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