Über Schillers Wallenstein in Hinsicht auf griechische Tragödie

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in der Buchhandlung der Königl. Realschule, 1800 - 350 pages
 

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Page 146 - Und kalt und farblos seh ich's vor mir liegen. Denn er stand neben mir wie meine Jugend, Er machte mir das Wirkliche zum Traum, Um die gemeine Deutlichkeit der Dinge Den goldnen Duft der Morgenröte webend — Im Feuer seines liebenden Gefühls Erhoben sich, mir selber zum Erstaunen, Des Lebens flach alltägliche Gestalten. — Was ich mir ferner auch erstreben mag, Das Schöne ist doch weg, das kommt nicht wieder, Denn über alles Glück geht doch der Freund Der's fühlend erst erschafft, der's...
Page 48 - Darin vertrau ich dir und glaube dir. Doch, was geheimnisvoll bedeutend webt Und bildet in den Tiefen der Natur, — Die Geisterleiter, die aus dieser Welt des Staubes Bis in die Sternenwelt, mit tausend Sprossen, Hinauf sich baut, an der die himmlischen Gewalten wirkend auf und nieder wandeln, — Die Kreise in den Kreisen, die sich eng Und enger ziehn um die zentralische Sonne — Die sieht das Aug nur, das entsiegelte, Der hellgebornen, heitern Joviskinder.
Page 128 - ... schnell Bin ich geheilt von allen Zweifelsqualen, Die Brust ist wieder frei, der Geist ist hell, Nacht muß es sein, wo Friedlands Sterne strahlen. Mit zögerndem Entschluß, mit wankendem Gemüt Zog ich das Schwert, ich tats mit Widerstreben, Da es in meine Wahl noch war gegeben! Notwendigkeit ist da, der Zweifel flieht, Jetzt fecht ich für mein Haupt und für mein Leben.
Page 146 - Verschmerzen werd' ich diesen Schlag, das weiß ich, Denn was verschmerzte nicht der Mensch! Vom Höchsten Wie vom Gemeinsten lernt er sich entwöhnen, Denn ihn besiegen die gewalt'gen Stunden. Doch fühl' ich's wohl, was ich in ihm verlor. Die Blume ist hinweg aus meinem Leben, Und kalt und farblos seh
Page 47 - Dir stieg der Jupiter Hinab bei der Geburt, der helle Gott; Du kannst in die Geheimnisse nicht schauen. Nur in der Erde magst du finster wühlen, Blind wie der Unterirdische, der mit dem bleichen Bleifarbnen Schein ins Leben dir geleuchtet. Das Irdische, Gemeine magst du sehn, Das Nächste mit dem Nächsten klug verknüpfen; Darin vertrau ich dir und glaube dir.
Page 160 - Im >Wallcnstein< sehn wir nur Verheerung, der Geist entschwindet nicht leicht in seine heimischen Regionen, keine von ihm verklärte Gestalt, wie im >Egmont<, steigt schwebend auf mit der Palme der Unsterblichkeit, welche den Eindruck des grausigen Werkes mildert und uns das Leben wieder lieb macht.
Page 132 - Der Gott, dem du dienst, ist kein Gott der Gnade. Wie das gemütlos blinde Element, Das furchtbare, mit dem kein Bund zu schließen, Folgst du des Herzens wildem Trieb allein. Weh denen, die auf dich vertraun, an dich Die sichre Hütte ihres Glückes lehnen, Gelockt von deiner gastlichen Gestalt!
Page 82 - Hab' ich des Menschen Kern erst untersucht) So weifs ich auch sein Wollen; weifiü sein Handeln!
Page 20 - Wahrheiten, die jedem, der es gut mit seiner Gattung meint, die heiligsten sein müssen und die bis jetzt nur das Eigentum der Wissenschaften waren, in das Gebiet der schönen Künste herüberzuziehen, mit Licht und Wärme zu beseelen und, als lebendig wirkende Motive in das Menschenherz gepflanzt, in einem kraftvollen Kampfe mit der Leidenschaft zu zeigen».
Page 160 - Sehnsucht ist gewaltig l aufgeregt, nicht die Brust wieder in Liebe und Ruhe verschmolzen. •, . - * Dagegen die alte Tragödie in ihrer -Vollendung — um alle Sehnsucht zu stillen, regt sie wohl alle auf; aber auch keine Bewegt sie leise, die nicht

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