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P. STRASSMAIER S. I., Alphabetisches Verzeichniss der assyrischen (d. h. akkadischen) und akkadischen (d. h. šumerischen) Wörter, Leipzig 1886. BRUNNOW, A Classified List of all simple and compound cuneiform ideographs occurring in the texts hitherto published, with their assyro-babylonian equivalents, phonetic values etc., Leyden 1899.

BR. MEISSNER, Seltene assyrische Ideogramme, Leipzig 1910.

Auch die Rekonstruktion der šumer. Grammatik wurde mutig in Angriff genommen. Recht bald gelang es, die Lehre über die šumer. NominalSuffixe und Praefixe, wenigstens in ihren Grundzügen, endgültig zusammenzustellen. Damit war schon viel erreicht, zumal auch noch bald einige sichere Erkenntnisse über die Verbal-Praefixe hinzutraten. Doch die Hauptmasse dieser letzteren blieb trotz der eindringendsten Studien in tiefes Dunkel gehüllt. Darüber darf die šumerische Grammatik von Delitzsch, die auch in diesem schwierigen Kapitel so sicher auftritt, niemanden hinwegtäuschen. Bei der Darstellung der šumer. Verbal-Praeformative ist noch nicht eine knappe, kategorische Aufzählung von Regeln am Platze. Hier wanken die tiefsten Fundamente noch. Bevor diese nicht unerschütterlich festgelegt sind, bleibt nichts anderes übrig, als die verschiedenen Theorien, die zur Erklärung des šumer. Verbums aufgestellt wurden, vorzuführen, allseitig zu prüfen und, wenn nötig, etwas Besseres an ihre Stelle zu setzen. Die wichtigsten unter diesen, die bis jetzt erschienen, sind der Zeitfolge nach die folgenden drei:

I. Die Theorie-Thureau-Dangins, niedergelegt in ZA20, 380-404; RA11, 43-53; 101 f.

II. Die Theorie Poebels, vgl. ZA21, 216-232; und Historical ana Grammatical Texts.

III. Die Theorie P. Maurus Witzels, in: Untersuchungen über die Verbal-Praeformative im Sumerischen.

Beim Studium dieser drei Hauptarbeiten, die den verwickelten Traktat über das šumer. Verbal-Praefix zum Gegenstande haben, stösst man auf grosse Schwierigkeiten. In ihren Resultaten gehen sie vollständig auseinander und der Weg, auf dem sie zu diesen gelangten, ist recht unklar. Thureau-Dangin und Poebel führen verhältnismässig nur wenige Beispiele an, und man sieht nicht, wie die wenigen Regeln die in so verwirrender Menge und Mannigfaltigkeit und scheinbarer Willkür angewandten VerbalPraeformative erklären können. Die Untersuchungen P. Witzels leisten zwar bei der Durcharbeit des schwierigen und weitschichtigen Stoffes eine vorzügliche Hülfe. Denn in diesem ausgezeichneten Buche ist das ganze Material ausführlich und übersichtlich vorgelegt und verarbeitet. Aber in ihm stösst man auf Schritt und Tritt auf Erklärungen, die nicht ganz befriedigen, auf Texte, die auch anders übersetzt werden könnten. Es wird daher nicht klar, mit welchem Rechte man auf einem solch unsichern Grund eine Vertrauen erweckende Theorie aufbauen darf.

Die Hauptschwierigkeit bei der Erklärung der šumer. Verbal-Praeformative besteht darin, dass uns hier die Deutungen der semit. Babylonier

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fast ganz in Stiche lassen. Es gibt zwar Listen und Texte, in welchen šumer. Verbalformen in das Akkadische übersetzt werden. Diese haben natürlich bei der Aufstellung der gram. Regeln ihre Bedeutung. Doch kann über diesen ihren Wert noch kein endgültiges Urteil abgegeben werden. Sie scheinen untereinander oft im Widerspruche zu stehen und vor allem sehr wenig geeignet zu sein, die einsprachigen altšumer. Texte zu erklären. Ich habe hier nicht so sehr die schwierigen, trotz aller Erklärungsversuche noch recht dunklen Texte Gudeas im Auge, sondern viel mehr die Wirtschaftstexte aus der Zeit Urukaginas und seiner unmittelbaren Vorgänger. Diese enthalten in ihren Unterschriften einfache und ganz regelmässig gebildete Satzkonstruktionen, deren Sinn, abgesehen von Einzelheiten, feststeht. Diese schlichten, stets gleichförmig gebauten, rein šumerischen Sätzchen, die aus einer Zeit stammen, in der doch wohl noch sicher Šumerisch gesprochen wurde, müssen unter allen Umständen erklärt werden. Eine Theorie, welche die Verbalformen dieser Texte nicht befriedigend deutet, ist nicht zulässig, und mag sie sich auf noch so klare späterec gram. Texte

stützen.

Seit vielen Jahren beschäftige ich mich eingehend mit dieser Textklasse. Selbstverständlich hielt ich mich bei dem Studium der Verbalformen, die den wichtigsten Teil der Unterschriften bilden, zunächst an die vorhandenen Theorien und sah mich nach besten Kräften bei den gram. Texten um. Erst als alles dieses versagte und mir in keiner Weise Licht bei der Deutung dieser Wirtschaftstexte brachte, machte ich mich daran, einzig aus diesen Texten, ohne jede Rücksicht auf die von den semit. Babyloniern uns hinterlassenen zweisprachigen Texte eine praktisch brauchbare Theorie des šumer. Verbum's abzuleiten. Es wäre nun vielleicht methodisch richtiger und wirksamer, zunächst die Erklärung dieser Texte vorzulegen. Dann würde es sich am besten zeigen, ob meine z. T. ganz neue Auffassung der šumer. Verbal-Praeformative berechtigt ist. Doch schien es mir auf der andern Seite noch vorteilhafter zu sein, zunächst die Theorie über die šumer. Verbal-Praefixe, wie sie sich mir allmählich im mühsamen Studium dieser Verwaltungslisten herausgeschält hat, fix und fertig vorzulegen. Dann können jene unter den Fachgenossen, denen diese Textgattung ferner liegt, im Lichte dieser Theorie an meine Erklärung der Texte herantreten und nachprüfen, ob meine Auffassung des šumer. Verbums ihnen wirklich bei der richtigen Deutung derselben behülflich ist. Ferner wird sich die Drucklegung der Arbeiten, zu denen sich mein Studium der Texte Lugalandas und Urukaginas verdichtet hat, noch lange Zeit hinausziehen. Denn ich gedenke die einzelnen Abschnitte eines grösseren Werkes über diese Zeit in Heftform herauszugeben. Die Frage des šumer. Verbums steht aber gegenwärtig im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses bei den Šumerologen.

Nachdem die hier verteidigte Grundauffassung der šumer. VerbalPraefixe aus den ältesten uns bis jetzt bekanuten Wirtschaftstexten als richtig nachgewiesen ist, wäre sie, der Vollständigkeit der Beweisführung

halber, auch auf die späteren Texte anzuwenden gewesen. Das geschieht aber aus prinzipiellen und praktischen Gründen nicht, ob mit Recht, darüber mögen meine Ausführungen entscheiden.

II ÜBERSICHT ÜBER DIE ŠUMER. VERBAL-PRAEFORMATIVE UND IHRE ERKLÄRUNGEN.

Bevor man an die Prüfung der hierhergehörenden Theorien herantritt, ist es von grossem Nutzen, sich zunächst eine klare Übersicht über die nach mehreren Hunderten zählenden Verbal-Praefix-Gruppen zu verschaffen. Zu diesem Zwecke können folgende Unterscheidungen dienen:

a) Die Verbal-Praeformative zerfallen in zwei Arten: die einen sind Modal-Partikeln, die andern drücken andere grammatikalische Beziehungen aus. Jene stehen immer an erster Stelle. Sie sind:

nu, na, nam, ba-ra, Negationen;

he, ha, hi, hu, Wunschpartikeln oder emphatische Partikeln : ga, Partikel der Selbstaufforderung;

ù, Partikel des Imperativs.

6) Unter den letzteren, d. h. den eigentlichen Verbalpraeformativen, können unterschieden werden:

solche, welche auch als Postpositionen beim Nomen vorkommen, und alle andern.

Die ersteren kommen beim Verbum nur als Infixe vor, d. h. sie werden nur zwischen den Verbalstamm und andere Praeformative eingeschoben. Sie sind (mit ihren phonetischen Varianten):

da (dá, di, du, te, ti);

ra (ri, ri);

šú (ši, uš);

ta.

Das Verbalpraefix e nimmt sicher nicht die Nominal-Postposition e wieder auf. Ob beide dieselbe Grundbedeutung haben, ist unbekannt. Dasselbe gilt vom Verbalpraefix (?) a und der Postposition a.

c) Alle andern zerfallen nach ihrem wesentlichen Bestandteil d. h. nach dem Elemente, welches in allen Veränderungen unverändert bleibt, in sechs Klassen. Die vorkommenden Formen sollen im folgenden, nach diesen Klassen geordnet, tabellarisch zusammengestellt werden. Sucht man die einzelnen Praefixgruppen, hilft das alphabetisch geordnete Verzeichnis am Ende der Untersuchungen des P. Witzel in vorzüglicher Weise.

1) mu:

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a) mu-; mu-a; mu-ám-da (?); mu | ba (?); mu-da(-a); (ha-)mu-dá; muda-ab/an; mu-e; mu-e-da/ši; (ha-)mu-ù (?); mu-ub; mu-um (?); mu-un; muun-an/bi/da/du/in; mu-un-na(-an-ši); mu-un-na-ni(-ib/in); mu-un-na-ra; mu-un

ne(-ši); mu-un-ni/ra(-ab); mu-un-ši; (hu-)mu-un-ne-ne; (nu-)mu-un-e-ši; (nu-) mu-un-ta-an; (nu-)mu-uš; mu-mu-na (?); mu-na(-an); mu-na-a; mu-na-da/ni/ šú/ta; mu-ne; mu-ne-en/ni; mu-ni(-ib/in); mu-ra; (ga)-mu-ra-a/ab; mu-ra-ta/ da; (hu-)mu-ra-ni; mu-šú/ta; mu-ši(-ni); mu-ta; mu-ti-ni-ib.

b) a-mu; a-mu-na(-a); a-mu-ni; a-mu-un-na.-. (e-mu).—. im-mu(-un); im-mu-da.--. ù-mu(-e-ni); ù-mu-e-ni-ši; ù-mu-na(-da/ni); ù-mu-ne; ù-mu-un(-da/ na/ni).

c) -mu.

2) ma:

a) ma-; mà; ma-a; ma-an; ma-ab; ma-ni(-in); ma-ra(-a); ma-ra-ab; ma-ra-da-ra(-ta); ma-ra-ni/šú/ta; ma-ši/ta; (ga-)ma-ši-ib; (nu-)ma-da/na.

b) a- | ma-ni (?); ám-ma-ni(-ib); —. e-ma; e-ma-da/ni/ta ; im-ma(-a); imma-an-da/ta; im-ma-da/na; im-ma-na-ni-(ib); im-ma-ni(-ib/in); im-ma-ra(-ni); im-ina-ši/ta; im-ma-ta-a; um-ma-da/ni; ù-ma; ù-ma-da/ni/ta; ì-im-ta.

3) mi:

c) -ma.

a) mi-; mi-ni(-ib/in); (nam-)mi-e; (nu-)mi-ib.

6) a-mi-ni(-in); ám-mi-ni-(-ib); e-mi(-ni); i-im; im-mi-(ib/in): im-mi-ni(-ib); ì-mi; ù-mi(-di); um-mi; ù-um-mi; ì-mi(-ib).

4) me:

a) me-ni(-ib);

b) e-me-; ni-me; im-me(-in); ù-me; u-me-ni(-ib); u-me-te.

5) um:

6) im:

a) um-(Wengler 41); um-ma-da/ni; um-mi; um-ta; (hu-)um-ta; (nu-)um-ši. 6) ù-um(-mi); ù-um-ta-e.

a) im-; im-da/dá; im-da-ra; im-ma(-a); im-ma-an-da/ta; im-ma-da/na(-ni -ib); im-ma-ni(-ib/n); im-ma-ra; im-ma-ra-ni; im-ma-ši; im-ma-ta(-a); im-me(-in); im-mi; im-mi-ib/n; im-mi-ni(-ib); im-mu(-un); im-mu-da; im-ni; im-ra/ši/ta; (he-) im etc. (he-)im-me.

b) i-im.

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a) Praefix: e-; e-da/dá-; e-ma(-da); e-ma-ni-; e-ma-ta; e-me; e-mi(-ni); (e-mu); e-na(-da); e-na-ni-; e-na-ta-: e-ne-šú-; e-ne(-ta)-; e-ni-; e-Pi- ; e-šú- ; e-ta; ib(-ba); im(-ma-); (in-ga\gà); im-ma-ta-a (TDT 2, 944); im-mi; in(-na); in-ši(TDT 2,746; 830); in-ni-.

b) Infix: ba-e-; ba-e-da/di-; ba-e-NE-; ba-e-ni-; ba-e-ri-; mu-e(-da); mu-eši; mam-mi-e-; nam-ta-e-; nu-mu-un-e-ši; ù-mu-e-ni(-ši-); ù-um-ta-e-; me-; mi-; ne-(?)..

c) Suffix: -e; -e-en; i (in phon. Komplementen, wie,,-ni”, „,ri" u. s. w.) ANMERKUNG. Über das Praefix ni, welches Th.-D. liest und dem Praefix e- gleichsetzt, s. die "n,, - Klasse.

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a) ba(-a); ba-ab; ba-an(-da); ba-an-na(-ni); ba-an-ra(-ab); ba-an-ši(-ib); ba-a-ši; ba-da(-ra); ba-e; ba-e-da/i/é; ba-e-ni/ri; ba-ne/i; ba-Pi; ba-ra(-a-da); ba-ra-al; ba-ra-an-da/ta; ba-ra-ba; ba-ra-mu(-un); ba-ra-ne(-in); ba-ši-in-na; bata; ga-ba-e-da; ù-ba-ni.

3) ab:

6) a-ba; a-ba-da; a-ba-ni(-ib); a-ba-ši(in-na); ab-ba-ra; al-ba; ib-ba. c) -ba.

a) ab-; ab-ba; ab-ba-ra; ab-da; ab-ši(-in); ab-ta ga-ab; ha-ab-ta; b) a-ab; an-na-ab; ga-mu-ra-ab; ga-na-ab: he-en-na-ab; hu-mu-ra-ab ma-ab; ma-ra-ab; im-ma-ab; im-ma-da-ab; im-ta-ab; ma-da-ab; mu-un-ra-ab; NE-ra-ab; ib-da-ab; ib-ta-ab; ba-ab.

4) ib:

c) -ab.

a) ib-; ib-ba; ib-da; ib-da(-ab); ib-ta(-ab/n); ib-ta-ni; he-ib; he-ib-da/ta. b) a-ba-ni(-ib); (ga-)ne-ib; an-ni(-ib); a-ši)-ib); ba-an-ši(-ib); ba-ni(-ib); ga-ma-ši(-ib): ha-ba-ni-(ib); ha-ra-ni(-ib); he-en-ib); he-ni-ib-ta; hu-mu-ni-ib ; im-ma-na-ni(-ib); im-ma-ni(-ib); im-mi(-ib); im-mi-ni(-ib); i-ni(-ib); mi-ni-ib; mara-ni(-ib); (ù-)me-ni(-ib); mi-ni(-ib); mu-na-ni(-ib); mu-ni(-ib); mu-ti-ni-ib; mu-unna-ni(-ib); ni(-ib);

5) ub:

1) ni:

c) -ib.

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a) ni-; ni-a; ni-da; ni-ib; ni-in; ni-me; ni-mi; ni-na; ni-ne(ši); ni-ni; ni-ši; he-ni-ib-ta.

6) a-ba-ni; al-im-ma-ni; a-mi-ni(-in); ám-ma-ni(-in); ám-mi-ni(-ib); a-muni; a-ni; an-ni(-ib); ba-an-na-ni; ba-e-ni; bi-ni; e-ma-ni; e-mi-ni; e-na-ni; e-ni; ha-ba-ni(-ib); ha-ra-ni(ib/n); he-mi-ni; he-ni-ib-ta; ib-ta-ni; im-ma(-na)-ni; imma-ra-ni; im-mi-ni(-ib); im-mi(-ib/n); im-ni; i-ni(-ib/n); in-na-ni(-in); in-ni(-in); la-ba-ni; ma-mi-ni-ib; ma-ni(-in); ma-ra-ni(-ib/n); me/i-ni(-ib); mi-ni-in; mu-na-ni (-ib); mu-ne-ni; mu-ni(-ib/n); mu-ra-ni; mu-ši-ni; mu-ti-ni(-ib); mu-un-na-ni; mu-un-ni; na-an-ni; ù-mu-un-ni.

c) -ni.

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