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Im 2. Jahre (Uruka

d. h. Abgaben-Fische für das Neujahrfest von 1 Manne (ginas) zum 5. Male Fische der (monatlichen Abgabe)

von 1 Mann wurden sie gebracht.

Abgabe, gebracht von den Meerfischern. U., König von Lagas, hat es ihnen angerechnet (?). 2. (Jahr U.s).

6) DP 213.

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2 sal-ama-dun-gi, maš-da-ri-a Bár-nam-tar-ra é a Nin-mari-ka-ka muna-DU. Ur Túg-nun-na, sib-ama-gán + ša-ge ba-gar. 6.

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d

d

d. h. 2 Zuchteselinnen, als Festgabe wurden sie der B. in den Tempel der Göttin Ninmark gebracht. Ur Tugnunna, der Hirt der Eselinnen, übernahm sie. 6. (Jahr Lugalandas).

Dass hier mu-na-DU sicher passivisch zu nehmen ist, und dass B. die Eselinnen als Festgabe erhält, geht ausser anderm auch daraus hervor, dass Ur Tug-nun-na Eselhirt der B. ist. Für ba-gar in obiger Bedeutung vgl. RTC 40 und Nik. 209.

d

Auch mu-DU steht häufig ohne persönliches Subjekt, ist also passivisch zu übersetzen, z. B. DP 167. Da aber das Subjekt des mu-DU, d. h. der Ablieferer der Abgabe oder des Eingebrachten, notwendig zu erwähnen ist, könnte jemand sich darauf versteifen, dass in den Listen, in welchen das Subjekt vor mu-DU nicht erwähnt wird, dieses aus der Unterschrift ergänzt werden müsste. Daher verweise ich auf folgenden Gebrauch von mu-DU: mu-DU NN-kam d. h. Eingebrachtes von NN. Hier ist mu-DU doch sicher passivisch gebraucht (1).

Auch ni-DU steht häufig passivisch.

z. B. a) DP 456: Hölzer é-zag-uru-ka-ta ni-DU.

En-ig-gal, Nu-banda, é-ki-sil-la-ka ni-du.

d. h. Hölzer wurden von dem Holzlager é-zag-uru hereingebracht. Eniggal, Nu-banda, legte sie in das é....

b) DP 400: Zwiebel ki-sum-ma gan-uš-gal-ta ni-du.

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gan-ab-ú-ka-ta ni-du.

En-ig-gál, Nu-banda, Ú-ú, Pa e-na-šid. 4.

d. h.... Zwiebeln wurden vom Zwiebelstück des Feldes uš-gal hereingebracht

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E., der Nubanda, zählte sie dem Aufseher Uu nach. 4.

vgl. ferner DP 391; 396; 450 (auch ni-uš passivisch!); 452; 437 (nikešda sie wurden zusammengebunden); 425; 424; 329; 330; RTC 71 (nituk-an) Fö. 40 (ni-gid: DP 148 (ni-kú);

=

Das Thema ba-lal ist bald aktivisch, bald passivisch; für ersteren Gebraucht vgl. z. B. DP 163: 11⁄2 zí (d)-še En-ig-gal, Nu-banda, Ninai-na baDU. 5 zí(d)-še; 1 zi (d) še-tam-ma Maš-du, dub-sar-uru(?ri) ba-du.

2

DP 382 Zwiebeln ki-sum-ma gan-ù-gig-ka-ta En-ig-gal, Nu-banda, mu

(1) Sicher passivisch ist mu-DU auch in folgendem Satze: 5 udu, lal-ni rug-ga, ki: Enú-a, na-kid: ta mu-DU, Wengler 20 (unpubl).

sig, U-ú, Pa, šu-ni ba-šid (er zählte sie in dessen Hand) (sicher nicht Medium!). DP 451 steht dieselbe Form passivisch: Hölzer bád-a mu-gál, KA +gúb-ša-ma-ma šu-ni ba-šid.

DP 418: Hölzer: agrig-gi ba-du; in demselben Texte steht ba-du zweimal passivisch.

DP 439: 14 giš úr Ur-Ki-sil-la, sib-anšu-ge ba-du; vgl. DP 465; Nik. 280; 284; Fö. 107; 19; 166; DP 313; 321 (Fische NN, essad-uš-ge, ba-dakar); 322 (Fische NN, hatim, ha gigir-šú ag-dé šu-ba-ti); RTC 40 (ba-gar); Nik 210 (18 grosse Stiere... nach der Zählung Sag-gà-tuk-a ba-dun d. h. S. übernahm sie); Nik 209 u. s. w.

Aus diesen Beispielen, die leicht noch vermehrt werden könnten, geht mit Sicherheit hervor, dass es zur Zeit Urukaginas überhaupt keine Passiv Partikel gab. Wie ist dann aber der Wechsel zwischen den Themen mu-lai und ba-lal in den Jahresnamen von der Zeit der Könige von Ur an zu erklären? Wenn der Name des Königs genannt wird, steht die mu- Form, sonst die ba- Form. Im ersteren Falle müssen wir den Satz aktivisch, im zweiten passivisch übersetzen. Sollte sich das Praefix ba in der Zeit von Urukagina bis Dungi (etwa 200 Jahre) zur Passiv-Partikel entwickelt haben? Das ist unwahrscheinlich, so lange es eine irgendwie annehmbare andere Erklärung dieses auffallenden Sprachgebrauches gibt; eine solche wurde oben vorgelegt.

Hiermit ist der Hauptteil meiner Untersuchung über die Grundbedeutung der šumer. Verbal-Praeformative zu Ende geführt. Die Eigenart meines Beweisganges besteht darin, dass ich mein Augenmerk zunächst nur auf die alleinstehenden Praefixe mu, ni, e, ba bei den Verben der Bewegung richte und zwar nur in den Wirtschaftstexten der Zeit Lugalandas und Urukaginas. Will man in den schwierigen und weitschichtigen Traktat über die šumer. VerbalPraeformative Ordnung und Sicherheit hineinbringen, muss man doch zunächst dafür sorgen, dass man sichern und zuverlässigen Boden unter die Füsse bekommt.

Zum Schlusse möge hier noch kurz zusammengestellt werden, wie nach meiner Ansicht die weiteren Praefixe und Praefix-Gruppen aufzufassen sind.

V DIE ÜBRIGEN (d. h. die ausser mu, ni, e, ba »)

VERBAL-PRAEFORMATIVE.

A Praefixe.

Die alleinstehenden Praefixe ma, mi, NE, bi, a (?), ù (?) kommen in den ältesten Texten so selten vor, dass ihre Bedeutung nicht mit Sicherheit festgestellt werden kann. Für NE hat P. W. ziemlich überzeugend aus etwas späteren Texten die lokale Bedeutung an nachgewiesen; die an

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dern werden auch wohl irgend eine örtliche Bezeichnung haben. POEBEL, OLZ 1913, ff und jetzt auch ‹ décidément › TH.-D., Chronol. 41,6 (vgl. vorher: ZA 20,401,2) setzen NE=bi. Ihre Beweise scheinen mir aber noch nicht durchschlagend zu sein. Denn den Wechsel zwischen Ne und bi erklärt auch die Annahme synonymer Bedeutung von ne und bi. Ebensowenig wie das Praefix‹ ni m. E. eine phonetische Variante von e ist, ebenso wenig scheint mir NE bi = bi.

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2) Alle bisher erwähnten Verbalpraefixe können durch Nunation rein phonetisch erweitert werden; so entstehen: mu-un; in (e + n); ni-in; ba-an; ma-an: mi-in; na-an: ne-en; ne-in; bi-in: an (= a + n).

3) Ebenso häufig wie die Nunation der Praefixe ist die Verwendung des Hilfskonsonanten ‹ b». Dieser scheint die fehlende Mimation zu ersetzen. und ‹ b› stehen ja einander phonetisch sehr nahe.

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So entstehen: mu-ub; ib (= e + b); ni-ib; ba-ab; ma-ab: mi-ib; na-ab; ne-ib; (bi-ib?); ab (= a + b).

4) Mimation findet sich bei dem Praefix ‹e und verwandelt es in ‹ im ›.

5) Hat die zweite Silbe in den Gruppen: im-mu (aus e-mu); e-ma= imma; im-me; e-me; im-mi rein phonetischen Wert? Einige scheinen das zu glauben. Mir scheint ma in der Gruppe e-ma nicht eine rein phonetische Bedeutung, sondern einen Sinnwert zu haben, weil e-ma-du in den ältesten Wirtschaftstexten mehrere male in Verbindung mit Gir-sui austritt. Der Grund dieser Zusammenstellung kann aber kein rein phonetischer sein. Aus im-ma entstand aber rein phonetisch in-gà ga; denn die letztere Form verhält sich zu im-ma wie dingir zu dimmer.

Zu in-gà ga vgl. Untersuch. 100.

6) Ebenso bezüglich der Infixe a, e, ù ist noch zu untersuchen, ob sie nur phonetischen Wert haben. Es finden sich die Formen: mu-a; mu-ù: mu-e; ma-a; na-a; ni-a; ba-a; ba-e.

Einige dieser Formen haben sicher nur phonetische Bedeutung; so wechselt einige Male in den Jahresnamen ba-šú mit ba-a-šú, auch in denselben Namen, vgl. z. B. SAK 233, 8 i).

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Anm. a) n und b vor dem Verbalstamm werden von den meisten als Objektspraefixe erklärt. P. W., welcher in seinen Untersuchungen diese Auffassung annahm, hat sie seither aufgegeben, auch aus dem Grunde, weil er sonst zwei prinzipiell verschiedene Arten und Weisen, das Objekt vor dem Verbum wieder anzudeuten, annehmen müsste, einmal die Prafixe mu und e, dann und ‹6› unmittelbar vor dem Verbalstamme.

Da einerseits phonetische Erweiterungen wie mu-un, mu-ub, ba-an, baab sehr leicht begreiflich sind, und andererseits kein Grund ersichtlich ist, warum z. B. bei der Ersetzung des so häufig vorkommenden šu-ba-ti durch šu-ba-an-ti, šu-ba-ab-ti plötzlich das Objekt ausgedrückt werden soll, ist wohl die erstere Erklärung als die einfachere vorzuziehen. Dadurch wird das schwierige Kapitel der Verbal-Praefixe in doppelter Weise entlastet. Einmal braucht man für eine ziemlich grosse Anzahl von Verbalpartikeln

keine Sinnwerte zu suchen. Dann würde die Erklärung der Verbalpraefixe wenigstens nach meiner Theorie durchaus einheitlich; denn sie brächten nur adverbielle Bestimmungen zum Ausdruck.

6) Nunation und Bibation gab es schon in den ältesten šumer. Texten. Aber erst von Gudea und noch mehr von der Zeit der Könige von Ur an durchdrangen sie so sehr die Sprache, dass mu z. B. zu einer grossen Seltenheit wurde neben mu-un.

B. Infixe.

1) Wenn in Sätzen, deren Praedikat mit einem der Praefixe mu, ni, e, ba, ma; mi, na, ne, bi, a (mit oder ohne deren phonetische Ergänzungen) zusammengesetzt ist, ein Dativ (mit oder ohne die Postposition -ra) vorkommt, kann dieser vor dem Verb durch na (Sing.), ne (Plur.) oder ra wiederaufgenommen werden. Diese Partikeln treten (wie bei zusammengesetzten Verben) zwischen den Verbalstamm und obige Praefixe. Diese Silben heissen darum Infixe.

So entstehen Formen wie: mu-na-dū; mu-ne-dū; er erbante ihm/ihnen ; e-na/ne-gar er lieferte ihm/ihnen; ni-na-de =er goss ihm hinein; mu-ra-du (dein Haus) habe ich dir gebaut u. s. w.

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Steht in diesen Sätzen eine Ortsangabe, wo/wohin/woher die Handlung sich vollzieht, so kann dieselbe vor dem Verbalstamme (wie der Dativ) wieder aufgenommen werden und zwar durch die Infixe ni › und ‹ da › im ersten Falle (wo), durch šú im zweiten Falle (wohin), durch ta im dritten Falle (woher).

In welcher Reihenfolge diese Infixe stehen, wenn ein Dativ und eine Ortsbezeichnung zu gleicher Zeit vor dem Verb angedeutet werden, lehren die am Anfange dieser Abhandlung stehenden Tabellen.

Die Bedeutung der Infixe na, ne, ni, da, ra, šú, ta ist sicher und von allen gleichmässig anerkannt.

2) Die Infixe können wie die Praefixe durch Nunation und Bibation rein phonetisch ergänzt werden. So entstehen die Gruppen: na-an, na-ab, ne-in; ne-ib, ni-in, ni-ib; da-an, da-ab, ra-an, šú-un, šú ub; ta-an; ta-ab.

Anm. a) Die Praefixgruppe ni-ni wird durch Verdopplung des ersten (lokalen) ni entstanden sein; das ist mindestens ebenso wahrscheinlich, als die Lesung -ni, welche Th. D. vorschlägt. In den ältesten Wirtschaftstexten findet sich häufig šu-na ni-ni-gi, RTC 45; TSA 42 Fö. 65; Nik 190; 298 u. o.; neben šu-na ni-gi, Nik 221; 225. Mit e wird šu... gi dort nie konstruiert, sondern nur mit ne, ni, mu. Daher ist es recht unwahrscheinlich, dass ni (=) e vertritt.

¿) Die Bedeutung der einzelnen Infixe ist ziemlich klar und durchsichtig. Schwierigkeit bereiten ausser a und e : mu, ma, mi, me. Sie finden sich in den Gruppen: im-mu (welches ein älteres e-mu voraussetzt), e-ma, im-ma, e-me, im-mi, Vgl. zu diesen Untersuch. 81. Zu den dort angeführten Beispielen vgl. noch: e-me-gar, Fö 44; DP 365; 434 f.; 440; e-me

gar-ra-a(n), DP 438; 447; e-ma-DU, TSA 26; Fö. 16; 178; DP 312, 367; 392, 416, 431; e-ma-ta-DU, DP 266; e-ma-dū, Nik 8; na-e-ma-ri(g) DP 260; 412; 416 f.; 447; e-me-šid, DP 387; e-mi-šid, Fö. 177. ma-DU, DP 436, 7 wird wohl sicher Schreibfehler statt e-ma-DU sein. Die Form e-me-gar(-ra-a) steht immer in folgendem Zusammenhang: (Balken) NN, Pa má-gal-gal-ge, tir...-ta má-a e-me-gar, d. h. Die Balken hat der Kapitän des Lastschiffes NN von dem Walde... ab zu Schiff befördert (auf ein Schiff hinaufgeladen?). Danach könnte me die lokale Bedeutung hinauf haben und die Postposition -a in má-a wieder aufnehmen.

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Die Form e-ma-DU steht viermal in der Verbindung: (Hölzer) gir-suki e-ma-DU, Die Ortsangabe steht zuweilen mit der Postposition šú (é-gal šú e-ma-DU, DP 416) und ta (Zwiebeln... gan...-ta e-ma DU, DP 392).

Bei der Erklärung der Infixe ma und me ist auch zu berücksichtigen, dass sie immer nach e (= aus, von) stehen.

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c) Das Infix Pi kommt in folgenden Formen vor (nach e- und ba-) e-Pi-bal: STH 1, 46, 4; DP 278; 282; Nik. 175; 261; 262.

na-ba-Pi-ri(g), DP 259.

e-PI-KU, Nik. 309.

ba-Pi-lal, Nik. 262, 2.

Ob Pi nur eine altertümliche Schreibung eines andern Infixes, (bi?), oder ein selbstständiges Infix ist, lässt sich aus obigen Beispielen nicht feststellen.

C. Profixe.

1) Nach der Ansicht P. W.s (1) werden die Infixe je nach ihrer nähern Zugehörigkeit zum Praefix oder zum Verbalstamme in Suffixe und Profixe eingeteilt.

Profixe heissen nach ihm jene Infixe, welche sich mit dem Verbalstamme aufs innigste zu einem Verbum compositum verbinden. Als solche Profixe kommen vor: ni, na, ne, bi, ta, šú, (ši), da, ra, a (an), e (in), ù. ‹ an › und ‹ in» fasst er als nasaliertes ‹ a, e › auf.

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Die Profixe stehen zuweilen allein vor dem Verbalstamm, z. B. ni-DU einbringen; na-e zurufen; ši-tu(r)-tu(r) = hinzukommen. ne-du-anbauen, aufrichten: häufiger aber in längeren Praeformativ-Gruppen z. B. mu-un-bi-ku, a-mu-na-šú-ru. In diesem Falle dürfte es oft schwer sein zu unterscheiden, ob ein Infix suffigiert oder profigiert ist.

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Die Profixe können auch gehäuft werden; so sind in im-ma-ta-a-è ta und a Profixe; in ne-in-da-ra-dú-a da und ra.

Nach der jetzigen Ansicht des P. W. können alle Profixe auch durch Nunation oder Bibation erweitert werden; vgl. Untersuch. 133, II Kol.

2) Ein Teil dieses Ansicht P. W.s deckt sich mit der meinigen. Auch nach mir sind die Praeformative in Formen wie ni-Du, na-e, ne-du Profixe,

(1) Del. S. Gr. 109 hat diese Ansicht P. Witzels angenommen.

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