Wilhelm Tell: Ein Schauspiel

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J.G. Cotta, 1865 - 168 pages
 

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Page 127 - Entränn er jetzo kraftlos meinen Händen, Ich habe keinen zweiten zu versenden. (Wanderer gehen über die Szene.) Auf dieser Bank von Stein will ich mich setzen,— — Dem Wanderer zur kurzen Ruh bereitet Denn hier ist keine Heimat - Jeder treibt Sich an dem andern rasch und fremd vorüber Und fraget nicht nach seinem Schmerz. - Hier geht Der sorgenvolle Kaufmann und der leicht Geschürzte Pilger - der andächtge Mönch, Der düstre Räuber und der heitre Spielmann, Der Säumer mit dem schwerbeladnen...
Page 127 - Kleinod jetzt, mein höchster Schatz Ein Ziel will ich dir geben, das bis jetzt Der frommen Bitte undurchdringlich war Doch dir soll es nicht...
Page 62 - Nein, eine Grenze hat Tyrannenmacht: Wenn der Gedrückte nirgends Recht kann finden, .Wenn unerträglich wird die Last - greift er Hinauf getrosten Mutes in den Himmel Und holt herunter seine ew'gen Rechte, Die droben hangen unveräußerlich 284 Und unzerbrechlich, wie die Sterne selbst...
Page 66 - Abtreiben wollen wir verhaßten Zwang, Die alten Rechte, wie wir sie ererbt Von unsern Vätern, wollen wir bewahren, Nicht ungezügelt nach dem Neuen greifen. Dem Kaiser bleibe, was des Kaisers ist, Wer einen Herrn hat, dien ihm pflichtgemäß.
Page 70 - Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern, In keiner Not uns trennen und Gefahr. Wir wollen frei sein wie die Väter waren, Eher den Tod als in der Knechtschaft leben. Wir wollen trauen auf den höchsten Gott Und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen.) (Es war also möglich, bei der Übersetzung aus Sfüßigen Versen 4füßige zu machen, ohne den Inhalt einzuschränken.
Page 126 - Vollend ich's. Die Gelegenheit ist günstig. Dort der Holunderstrauch verbirgt mich ihm, Von dort herab kann ihn mein Pfeil erlangen; Des Weges Enge wehret den Verfolgern. Mach deine Rechnung mit dem Himmel, Vogt!
Page 32 - O eine edle Himmelsgabe ist Das Licht des Auges - Alle Wesen leben Vom Lichte, jedes glückliche Geschöpf Die Pflanze selbst kehrt freudig sich zum Lichte. Und er muß sitzen, fühlend, in der Nacht, Im ewig Finstern - ihn erquickt nicht mehr Der Matten warmes Grün, der Blumen Schmelz, Die roten Firnen kann er nicht mehr schauen Sterben ist nichts - doch leben und nicht sehen, Das ist ein Unglück - Warum seht ihr mich So jammernd an? Ich hab...
Page 6 - Weg, Er schreitet verwegen Auf Feldern von Eis, Da pranget kein Frühling, Da grünet kein Reis; Und unter den Füßen ein neblichtes Meer, Erkennt er die Städte der Menschen nicht mehr, Durch den Riss nur der Wolken Erblickt er die Welt, Tief unter den Wassern Das grünende Feld.
Page 126 - Drachengift hast du Die Milch der frommen Denkart mir verwandelt, Zum Ungeheuren hast du mich gewöhnt Wer sich des Kindes Haupt zum Ziele setzte, Der kann auch treffen in das Herz des Feinds.
Page 25 - Der Tell holt ein verlornes Lamm vom Abgrund, Und sollte seinen Freunden sich entziehen? Doch was ihr tut, laßt mich aus eurem Rat, Ich kann nicht lange prüfen oder wählen; Bedürft ihr meiner zu bestimmter Tat, Dann ruft den Tell, es soll an mir nicht fehlen.

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