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Druck von August Grimpe in Hannover.

ADOLF TOBLER

GEWIDMET

VORWORT ZUR ERSTEN AUFLAGE.

Li romans dou chevalier au lyon von Crestien von

Troies ist in einer genießbaren bearbeitung eines guten textes bis jetzt nicht vollständig herausgegeben worden, obwol der altfranzösische dichter unserer beachtung, unserer hochschätzung in mehr als einem sinne würdig erscheint. Haben doch seine zahlreichen werke, wie sie in der literatur der trouveres eine hervorragende stelle einnehmen, auch gefeierten meistern der mittelhochdeutschen poesie manchfache anregung gebracht, hat doch unser vielgepriesener Hartmann von Aue Crestiens Löwenritter auch in unsere heimat geführt!

Der text des Yvain, den ich nun biete, beruht auf einer von mir selbst genommenen abschrift der vorzüglichen Pariser handschrift nr 73, Cangé, derselben, nach welcher Jonckbloet Crestiens Roman de la charrete veröffentlicht hat. Von anderen Pariser handschriften habe ich nr 210, suppl. franç., teilweise vergleichen, nr 27, Cangé, wenigstens für einzelne stellen nachsehen können. Ich habe diese drei handschriften mit A, B, C bezeichnet. Außer diesen handschriftlichen hilfsmitteln habe ich auch dasjenige berücksichtigt, was durch A. v. Keller und lady Guest zugänglich gemacht worden ist. Wo ich den text von A verlaßen zu müßen glaubte, habe ich es stets in den anmerkungen, in welche ich auch bedeutendere abweichungen von A aufgenommen habe, angezeigt. Es ist nicht allzu häufig der fall gewesen; denn in demselben, wenn nicht noch höherem maaße mag von A

gelten, was L. Bekker von derjenigen handschrift sagt, welche er seiner ausgabe des Erec zu grunde gelegt hat: Sie scheint den text. nach einer leichten und unbedenklichen nachbeßerung, so lesbar zu geben, daß nur für wenige verse noch einsicht der übrigen handschriften zu wünschen bleibt.Möchte meine arbeit denjenigen meiner vorgänger Jonckbloet und Bekker sich anreihen dürfen!

Einer auseinandersetzung über Crestien von Troies, seine dichtungen überhaupt und den Roman dou chevalier au lyon ins besondere, so wie die vorhin genannten handschriften und andere, von welchen ich kunde habe, bin ich hier billig überhoben. Es ist mir wol erlaubt, statt alles weiteren lediglich auf mein buch Crestien von Troies. Eine literaturgeschichtliche untersuchung. Tübingen. 1854.- namentlich s. 148 bis 194, zu verweisen und mich mit der einzigen nachträglichen bemerkung zu begnügen, daß eine im besitze seiner königlichen hoheit des herzogs von Aumale befindliche, dem 12 oder 13 jahrhundert angehörige handschrift unter anderem auch Crestiens Erec, Chevalier de la charrete, diesen jedoch unvollständig, wie es scheint, und unseren Chevalier au lyon enthält.

Tübingen, 16 Juli 1861.

W. L. Holland.

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