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V.

Beschreibung und Abbildung einer Appretur - Naschine für Baumwollen - Gewebe.

Vom Herausgeber.

Mit Abbildungen auf Tab. XVII.

iese Appretur - Maschine unterscheidet sich von den ges wöhnlichen dadurch, daß die darauf appretirten Zeuge keinen Glanz bekommen, sondern matt bleiben, was bei vielen Zeus gen von Wichtigkeit ist.

Beschreibung dieser Masch in e.

A Der Grundriß. Die punktirten Lienien zeigen die GrundLage der Preßhebel an.

B Der Durchschnitt.

C Die perspektivische Ansicht.

D Vorrichtung zum Abstellen der Maschine.

Bei der Erklärung der Zeichnung sind im Grundriß, wie im Durchschnitte die Buchstaben und Ziffern gleichlautend.

Die Einrichtung der Maschine besteht in Folgendem : Zwischen den vier Säulen a, von welchen zwei nahe an einander stehen, liegen die zwei Preßwalzen b und e horizontal übereinander. Die untere Walze e ist mit einem wollenen Tuch überzogen. Die untere Walze liegt in einer festen Anwelle, die obere aber liegt auf dieser frei, so daß sie der sich aufwindenden Waare nachgeben kann. Sie wird bloß durch den eisernen Stab d, welcher mit seiner am untern Ende befindlichen halbrunden Vertiefung die obere Anwelle bildet, niedergedrückt. Dieser eiserne Stab ist mit einem starken Nagel

Beschreibung einer Appretur Maschine für Baumwollen-Gewebe. 13

in die Preßhebel e befestigt, welche wieder mit einem eisernen. Nagel in den aufrechtstehenden Säulen f befestigt sind.

g ist ein Kasten, welcher nach Erforderniß mit Gewicht belegt wird, er ist durch die Winde h mit den Preßhebeln e in Verbindung gesezt. Während der Arbeit wird der Gewichtkasten durch die Winde in die Höhe gezogen, und hängt an den Preßhebeln frei, wodurch die Preßkraft bezweckt wird. Damit sich der Gewichtkasten während der Arbeit, so wie beim Aufwinden und Herablassen nicht drehen kann, sind an den Seiten desselben zwei eiserne Schienen i befestigt, welche durch die in dem auf den Preßhebeln liegenden Querholz, befindlichen Löcher k gehen, und so das Drehen verhindern. Beim Stillstand der Maschine wird der Gewichtkasten herabgelass3n, wo er auf den unten befindlichen Lagerhölzern I ruhet. Die Art, we die Winde mit dem Gewichtkasten verbunden ist, wird uns die Zeichnung verdeutlichen.

Vor den zwei' Preßwalzen b und c ist ein Rechen angebracht, welcher aus drei dünnen Walzen m n o besteht. Die Balze m wird herausgenommen, das Zeug auf dieselbe gewickelt, und dann wieder hineingelegt; sie wird sodann um die Walzen n und o herum, und zwischen die Preßwalzen b c durchgeführt, wo sie sich dann auf der oberen Walze aufwindet, wie die im Durchschnitte B bemerkte Linie anzeiget. Durch diese Vorrichtung läuft die Waare ziemlich fest gespannt, und wird nicht so leicht Falten geben. Zu mehrerer Deutlichkeit wurde diese Vorrichtung noch in Perspektiv C angezeigt. Um die Maschine augenblicklich zu stellen, ist sie mit folgender Vorrichtung Fig. D versehen.

An dem runden Walzenstab 1. ist ein Querstück 2. bes festigt. Der viereckigte Stab 3., an welchem sich die bewez gende Kraft befindet, ist mit den erwähnten runden außer Verbindung; nur der Spiz desselben ist in dem Querstück eingesenkt. Auf dem viereckigten Stab befindet sich eine bes

wegliche Scheibe 4., welche mit seitwärts stehenden Hacken 5. versehen ist. Diese Scheibe wird durch den Schlüssel 6., welcher vorn eine Gabel bildet, wie bei 7. ersichtlich ist, dirigirt.

Wird nun der viereckigte Stab 3. durch die bewegende Kraft umgedreht, so wird sich auch die Scheibe 4. mit umdrehen, und vermittelst der Hacken 5. das Querstück 2. fammt den Walzen in Bewegung sezen. Der Schlüssel 6. zum Dirigiren der Scheibe ist in der Mitte abgegliedert, und durch zwei Charniere 8. und 9. befestigt. Soll nun die Maschine gestellt werden, so darf man nur das Ende des Schlüßsels 6. von 10. nach 11. rücken, die Scheibe wird dadurch von 12. nach 13. gedrückt, und ist genöthigt das Querstück 2. auszulassen, wodurch die Walzen stille stehen. Die Ursache, daß der Schlüssel in der Mitte abgegliedert ist, besteht darin, daß, wenn derselbe blos einfach wäre, die Scheibe sich leicht während der Arbeit von dem Querstück wegrücken köunte, welches aber hiedurch vermieden wird, indem die Scheibe nur durch einen Stoß aus ihrer Lage gebracht werden kann, welches sich durch praktische Erfahrungen erwiesen hat.

VI.

Erklärung des den Israel Gundy, Gentleman, Edward Neave, und Jof. Neave, Ladenhälter, alle von Gillingham in der Gafschaft Dorset, auf Unwendung verschiedener Gasarten und Dämpfe zu gewissen nüzlichen Zwecken ertheilten Patentes dd. 1. November 1819.

Aus dem Repertory of Arts, Manufactures, et Agriculture. Second Series. N. CCXIX. August 1820. S. 129.

Mit Abbildungen auf Tab. XVIII.

Unsere Erfindung besteht in Folgendem: 1. daß ein oder

mehrere Stämpel in einem Laufe oder in mehreren Läufen arbeiten, und zwar durch künstlich gebildete Gasarten, (diese mögen nun rein oder mit Dämpfen aller Art gemengt seyn) insofern durch dieselben nåmlich eine mechanische Kraft erzeugt wird, die man zum Treiben von Rådern oder irgend einer anderen Maschine anwenden kana. 2. Daß dadurch Wasser oder irgend eine andere Flüssigkeit gewaltiget werden kann, indem nämlich diese Gasarten durch ihre Elasticität auf diese Flüssigkeiten drücken.

Bei mehreren chemischen und Manufaktur - Arbeiten, wie z. B. beim Destillieren der Kohlen, bei der Entwickelung des brennenden Gases aus dem Dehle, auch bei dem Kalks brennen wird eine große Menge von Gas, mehr oder minder mit Dämpfen verschiedener Art gemengt, durch die Einwirkung der Hize auf die angewandten Substanzen erzeugt oder entwickelt. Diese Gasarten läßt man in einigen Fällen,

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z. B., beint Kalkbrennen, frei in die Luft hinaus entweichen, ohne irgend einen Gebrauch von denselben zu machen: in anderen Fällen hingegen, wie bei der Destillation der Kohlen, des Deles, werden sie zur Beleuchtung gesammelt. Niemand aber, als wir allein, hat bisher, soviel wir glauben, die auf diese Weise erzeugten oder entwickelten Gasarten dazu verwendet, um einen Stämpel in einem Laufe zu treiben, und dadurch eine bewegende Kraft zu erzeugen, die Mühlen oder andere Maschinen treiben kann, oder um Wasser oder irgend eine andere Flüssigkeit durch den Druck, welche diese Gasarten mittelst ihrer Elasticitåt auf dieselbe äußern, zu gewältigen.

Es ist bei dem Zwecke unserer Erfindung wesentlich, daß die von uns so angewandten Gasarten in verschlossenen Ges fåssen entweder durch Hize oder auf irgend eine andere Weise erzeugt oder entwickelt werden. Aus diesen verschlossenen Gefässen, seyen es nun Retorten, hohle Cylinder, oder wie sie immer heissen mögen, kann das Gas mittelst einer oder mehrerer Röhren oder anderen schicklichen Vorrichtungen in einen Lauf oder in mehrere Läufe mit einem oder mit mehre ren Stämpeln versehen geleitet werden. In diesen Lauf oder in diese Läufe kann nun das Gas von der Seite, oder von oben oder von unten, oder wechselweise über oder unter dem Stämpel oder den Stämpeln eingeführt werden, je nachdem die Form der Maschine und die Art der Bewegung, die man erzeugen will, es fordert, so daß das Gas, durch seine Elas sticität und seinen Druck, entweder für sich allein, oder mit Beihülfe der später folgenden Verdichtung (die mehr oder minder vollkommen seyn wird) den Stämpel oder die Ståms pel in dem Laufe oder in den Läufen fortstoffen und dadurch eine mechanische bewegende Kraft erzeugen kann, welche Mühlen und andere Maschinen zu treiben im Stande ist; oder es kann auch, auf eine andere Art, das Gas durch eine

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