Ein besonderes Comité aus dem Verwaltungs-Ausschuße des polytechnischen Vereins wird die bis zum Schluße des Jahres 1822 eingegangenen Lösungen der vorstehenden Aufgaben prüfen, und Bericht darüber erstatten; worauf sodann die Vertheilung der Preise an die würdig befundenen Kons kurrenten, bekannt gemacht werden soll. XXXIII. Miszellen. Industrie Ausstellung in Augsburg. Am 15. October wurde in Augsburg durch den polytechnischen Vers ein des Oberdonaukreises das Jahresfest der Industrie - Ausstellung durch feierliche Reden und Ertheilung von Medaillen und Preisdi plome an die Aussteller der vorzüglichsten Industrie - Gegenstände gefeiert, Wir werden in dem folgenden Hefte d. J. die interessantes ften Gegenstände dieser Ausstellung aus dem hierüber erschienenen Berichte mittheilen. Thermometer als Wecker. Hr. J. G. Colbert hat einen Wecker, der als Feuerlärm - Anftalt (Fire Alarum) im 3immer gebraucht werden kann, bey Hrn. Ackermann in London aufgestellt. Dieser Wecker ist eine sinnreiz che Verbindung eines Stahlfeder: Thermometers (wovon aber in der Ankündigung dieses Instrumentes in Hrn. Ackermann's Repository of Arts, Literature et Fashions new series LVIIL October 1820 S. 247 nichts gesagt ist) mit einem gewöhnlichen We der. Die Maschine ist tragbar, und hat statt eines Ziferblattes einen in 180 Grade eingetheilten Halbkreis. Wenn man den Zeiger um einen halben oder ganzen Grad der Temperatur und noch höher stellt, so wird, sobald die Temveratur noch höher steigt, der Weder karm schlagen, und die Gefahr verkünden. So viel lehrt ungefähr Die Ankündigung bey dermann am angeführten Orte. Es ist aber offenbar, daß ein solcher Wecker sich von jedem Friedberger Uhrmacher an jeder Stock- und Taschen-Uhr anbringen läßt, wenn man derselben die kleine Vorrichtung begrügt, welcher Hr. Brea quet in Waris, und Holzmann in Wien erfand, (Siche Neus mann's Physik II. Th. S. 97), so daß es folglich teines besondern Weckers in dieser Hinsicht bedarf, der den Plaz im Zimmer umsonst einnehmen würde. Leslie's Hygrometer als Prüfangsmittel des Alkohol- Gehals tes in geistigen Flüßigkeiten. 87) Hr. W. Ritchie zu Perth fand neuerlich durch einige Versuche, daß zwischen der durch Verdünstung hervorgebrachten Kühlung auf 87) Am Thomsons Annals, The philosophical magazine by A. Tillo ch. 8. London. N. CCLXIX. Sept. 1820. S. 229. Leslie's Hygrometer, und dem Alkohol- Gehalte geistiger Flüffig= feiten ein feststehendes und gerades Verhältniß Start hat. Er be: strich von drey sehr empfindlichen Leslie'sschen Hogrometern die Swiebel des einen mit starkem Brandwein (whisky), des andern mit einer Mischung von gleichviel Brandwein und Wasser, des dritten mit Waffer: das mit Wasser bestrichene Hygrometer zeigte 40°, als das mit Wasser und Brandwein 64°, das mit Brandwein 880, tiefsten Grad der Kälte. Daher folgendes Verhältniß; 24 zu 48 wie die Stärke des mit Wasser verdünnten Brandeweines zu der Stärte des stärksten Brands weines." Hr. Ritchie untersuchte bey verschiedenen Temperatus ren der Atmosphäre verschiedene Mischungen von Wasser und Brandwein, und fand stets dasseibe Berhältnis. Mittel gegen Kohl- und Krautraupen. 88) Der Hr. Stadt Physikus Dr. Trautner zu Görlis rühmt die guten Wirkungen des von Baußen aus in öffentlichen Blättern gegen die Kohl- und Krautraupen empfohlenen Mittels. Es besteht dieß in Folgendem: Man macht um das ganze Kraut: oder Kohlfeld ringsumher eine 2 bis 3 Finger breite Furche; deßgleichen auch zwischen jedem Beete eine folde Furche der ganzen Länge des Feldes nach mit eis ner Hacke, und fået Hanfförner in dieselbe. Dieser nun aufgegangene Hanf bleibt stehen bis zur Reise und verhütet das Hereinkom men der Raupen sowohl in ersteres, als auch in lesteren." Ehrenbezengungen. Die bisherigen forrespondirenden Mitglieder der t. baierischen Akademie der Wissenschaften, Verzelius zu Steckholm, Biot nnd Gay Lussac zu Päris, Dalton, Davy und Wolaston zu London, Meyer zu Göttingen und Mohs zu Freyberg, sind mit königli der Genehmigung von der Akademie, der im Auslande kein ausges zeichnetes Verdienst entgeht in die Klasse ihrer auswärtigen ordent lichen Mitglieder verseht worden. Nekrologe. Der hoch berühmte Dr. Johann Murrav, von Edinburg starb am 22. July 1. J.; lange wird sein Tod in England als ein Nationalverlust gefühlt werden. Seine Werke sind im In- und Auslande bekannt. Er trug wesentlich dazu bey, die Chemie auf jene Stufe zu erheben, auf welcher sie jest steht. Immer war er Meifter seines Gegenstandes, und glücklicher Experimentator. Klarheit zeichnete ihn auf dem Lehrstuhle, wie in seinen Schriften, aus. Die innere Kraft feiner Talente hob ihm jene Höhe, welche allgemein bewundert wird. Den 18. September d. I. starb in München Alois Ramis, Mecaniter an der f. Akademie der Wissenschaften im 50. Jahre set= nes thätigen Lebens. Hr. Ramis war unstreitig einer der geschicktes ften Medanifer unserer Zeit, der bei einem geringen Einkommen für das Leben ungemein viel wirkte. Den 1. October d. J. starb Hr. Joh. Hausmann, einer der Gründer der schönen Kattun-Manufaktur zu Logelbach bei Colmar. Den 23 October d. J. starb Hr. Becker, Inhaber der unter der 88) Aus J. J. Kan sa's Memorabilien der Heilkunde, Staatsatze |