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Bier zur Trockenheit abdåmpft, die rückständige Masse_mit chlorinsaurem Kali (überorydirtsalzsaurem Kali) mengt, und in einem Tiegel bis zum Glühen erhizt. Das schwefelsaure Eisen bleibt unter dem Residuum im Schmelztiegel; bei der Auflösung im Wasser kann man die Bestandtheile des Salzes, nåhmlich Eisen und Schwefelsäure èrproben; ersteres durch Gallåpfel - Tinctur, Ammonium und blausaures Kali, lezteres durch salzsauren Baryt. Die Weise, nach welcher die Menge des im Bier vorhandenen Alkohols bestimmt wird, ist die einfache Destillation. In gutem engl. Aehl (Ale) find 8,30, in schottischem 6,20, in Porter 4,00, in starkem Braunen 5,- 6,80. In Small beer 0,75—1,28 Weingeist 148).

148) Wir haben zwar auf dem festen Lande in unserem Biere weniger den Cocculus Indicus, und Opium und Krähen: Augen zu fürchten; dafür aber doch nicht weniger Gifte. Mehrere unserer Brauer haben zu demjenigen, was sie Sud nennen, Recepte, die sich oft von 2 - 300 Jahren her datieren, und die als ein Heiligthum bei der Brauståtte aufbewahrt und fortgeerbt werden. In diesen Recepten koms men, wie wir mit eigenen Augen gesehen haben, nicht unbedeutende Gaben von Bilsenkraut, Tollápfel, Tollkirsche (Hyoscyamus niger, Datura Stramonium, Atropa Belladonna) vor. Bilsenkraut und Tollkirsche fanden wir am häufigsten, und leztere besonders in manchem Biere so häufig, daß man auf einige Gläser desselben deutlich das Ziehen an der Pupille theils selbst fühlt, theils an anderen sieht. Es ist eine bei unseren kräutersammelnden Apothekern långst betanute Sache, daß, wenn sie nach Bilsenkraut zu suchen haben, und nirgendwo welches finden, sie sich nur in der Nähe der Brauhaußer um dasselbe umsehen dürfen, bei welchen es nur zu oft absichtlich gebaut scheint. Daß die Einwirkung dieser Pflanzengifte bei Leuten, welche gewohnt sind, täglich starke Portionen solcher Biere zu sich zu nehmen, nicht anders als höchst nachtheilig seyn kann, daß daher nicht selten die Läh mungen und Schlagflüsse, das Zittern, die häßlichen Flechten

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LXVII

Verzeichniß der in England vom 23. October bis 11. November 1820 ertheilten Patente auf neue Erfindungen.

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Aus dem Repertory of Arts etc. II. Series.

Joh.

N. CCXXIII. Decemb. 1820.

oh. Birkinshan, auf den Eisenwerken zu Bedling ton in der Grafschaft Durham, Gentleman; auf gewisse Verbesserungen bei Verfertigung und Bau der EisenStraßen (iron rail road or way) aus Schien- oder ham: merbarem Eisen. Dd. 23. Octob. 1820.

c. entstehen, wird wohl keines Beweises bedürfen: denn wer wird beweisen, daß Gift Gift ist! Indessen ist ein guter Theil unserer Bråuer unwissend genug, um nicht zu wissen, daß diese Pflanzen Gift sind, und zu glauben, diese Pflanzen machten das Bier bloß stark. Um dem nicht zu berechnenden Nachtheile solcher Giftmischereien zu steuern, bleibt kein anderes Mittel, als nach und nach einen Bräuer um den andern vor Gericht zu fordern, und ihn unter Eidespflicht zu verhalten, das Recept seines Sudes in Gegenwart des Physikus *) vorzulegen: diefer und der Pfarrer haben ihn von der Schädlichkeit und Sträflichkeit seines Verfahrens zu überzeugen, und er, der unglückselige Giftmischer, hat eidlich zu erklären, daß er sich nimmermehr solcher Gifte be dienen wird, unter der Strafe, die auf Eidbrüchigkeit verhångt ist. Allerdings werden dadurch gewisse Biere ihren bisher beliebten Geschmack verlieren, wer kann und darf aber an Giften Geschmack und Belieben finden? Man wird nicht sagen, daß in diesem Verfahren gegen die Brauer Hårte, Despotismus, Eingriff in die Freiheit der Gewerbe liegt: da es mehr Menschen, als Bräuer, im Staate gibt, so verdienen

*) Vorausgesest, daß der Physilus ein Mann von gesundem Menschenverstand ist, der sich den Leidenschaften der Frau Basen nicht freigibt, sonst → D.

Wilh. Taylor, ehevor zu Gospel Oak, Sedgley, nun zu Wednesbury, Staffordshire, Ofen-Arbeiter (FurnaceWorker), auf einen verbesserten Ofen um Eisen und ans deres Erz auszuschmelzen. Dd. 23. October 1820.

Thom. Pearson, pon South Shields, in der Grafschaft Durham, Schiffbaumeister; auf eine Verbesserung an Rudern. Dd. 1. Novemb. 1820.

Heinr. Ludw. Lobeck, in Tower - street zu Londou, Kaufmann; auf eine Verbesserung bei dem Verfahren der Hefen Erzeugung. Mitgetheilt von einem im Auslande wohnenden Fremden. Dd. 1. Novemb. 1820.

Sam. Wellman Wright, in Upper - Kennington, Surrey, Maschinist; auf eine Combination in den bei Fertigung der Dach- und Bauziegeln (bricks et tiles) gez bräuchlichen Maschinen. Dd. 1. Novemb. 1820.

Pet. Hawker, von Long - Parish House bei Andover, Hants, Major in der Armee; auf eine Maschine, Instrus ment oder Vorrichtung zur Erleichterung der Erhaltung eigener Wirkung am Fortepiano oder anderen stimmbaren (keyed) Instrumenten. Dd. 1. Novemb. 1820.

Thom. Bonsor Crompton von Farmworth in Lancaster, Papier - Fabricant; auf eine Verbesserung beim

jene vor diesen Rücksicht, und wenn die Leute durchaus nicht klug seyn und ihren eigenen Vortheil erkennen wollen, so hat der Staat nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht, dieselben zu regieren, d. h. fie (wie Schlöser das Wort regieren erklärte) zu ihrem Vortheile zu zwingen. Es ist bemerkenswerth, daß mehrere unserer Bräuer in Balern die giftige Rinde der Ptelea trifoliata und die. gleichfalls verdächtigen Früchte derselben statt Hopfens brauchen, und diesen kleinen Baum unter dem Nahmen Hopfenbaum so ganz im Stillen im Lande vermehren. Manches Bier hat sehr ausgezeichnet den Geschmack der Minte der Ptelea. Anm. eines Ļesers.

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Meinecks und Kefersteins mineralogisches Taschenbuch. 475

Trocknen und Zurichten des Papieres durch gewisse bisher zu diesem Zwecke noch nicht angewandte Mittel." Dd. 1. Novemb. 1820.

Wilh. Swift Torey von Lincoln, Pächter; auf gewisse Verbesserungen an Drillen, die man an Pflügen anbringen kann. Dd. 1. Novemb. 1820.

Joh. Winter von Acton in Middlesex, Esq.; auf gewisse Verbesserungen an Schornstein Kappen und in der Anwendung derselben. Dd. 7. Nov. 1820.

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Wilh. Carter von St. Agnes Circus, Old Streets road, in Middleser, Drucker; auf gewisse Verbesserungen an Dampf Maschinen. Dd. 11. Nov. 1820.

Thom. Dyson, von Abbey Dale, Sheffield, in Yorks shire, Sensen Fabricant; auf eine Verbesserung oder Verbefferungen flacher Eisen- und Drehe - Meisel (plane irons et turning chiffels). Dd. 11. Nov. 1820.

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LXVIII.
Literatur.

Mineralogisches Taschenbuch für Deutschland, zum Behuf mincra: logischer Exkursionen und Reisen herausgegeben von Meinecke und Keferstein. Halle bei Hemmerde u. Schwentschle, 1820, gr, 12., 432 Seiten enthaltend. Preis 1 Rthlr. 12 ggr.

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ine erfreuliche Erscheinung im Fache der topographischen Mineralogie gewährt dieses Werk; zwar beschränkt es sich nur auf die einfachen Fossilien, indessen wird es auch jenem, der Leonhards treffliche topographische Mineralogie befizt, nicht überflüssig seyn, da es manche Fundorte (obwohl in der Regel nicht das Vorkommen) genauer bezeichnet, und alle 1 bis zum laufenden Jahre neuentdeckten Fossilien, wovon einige selbst im lezten Wernerschen Systeme noch fehlen, enthålt, auch vor dem Leonhardischen Werke den wesentlichen Vorzug hat, daß jedem Fossil dessen ausführliche Kennzeichen Beschreibung beigefügt ist, daher es bei mineralogischen Reisen und Erkursionen in Deutschland im weitesten Sinne (nämlich mit Einschluß der Schweiz, Schlesien, Böhmen :c.) z vorzüglich empfehlenswerth ist, und dem von den Verfassern 5 beabsichteten Zwecke, den sie in folgender Stelle der Vorrede ausgedrückt haben, vollkommen entspricht.

»Dieses Taschenbuch, sagen sie nämlich, ist dazu bes »ftimmt, Mineralogen auf ihren Wanderungen und Reisen »in Deutschland, wie eine Flora den Botaniker zu begleiten: »es mußte also leicht tragbar und bei aller Vollständigkeit

kurz und bündig seyn. Es sind hier daher die mineralogischen »Beschreibungen nur so weit ausgeführt, daß die Fossilien »sich deutlich erkennen und von einander unterscheiden lässa, sund die Litteratur und mehrere andere Notizen, die ohnehin »auf Wanderungen nicht benůzt werden können, sind zurü »gehalten, um desto mehr Raum für die Anzeigen des Ver „kommens und der Fundorte der Fossilien zu gewinnen. Wünschenswerth wäre es allerdings, daß alle Fundorte so detaillirt beschrieben wären, wie jene im sächsischen Erzges birge, im Fassa Thale u. s. w.: freilich würde dadurch das Volumen des Werkes ungemein vergrößert werden, das Ganze aber an Interesse auch außerordentlich gewinnen. Hinsichtlich der Vollständigkeit der Angabe der Fundorte hat man alle Ursache, im Allgemeinen sehr zufrieden zu seyn, denn wenn auch vermißt wird, daß z. B. gemeiner Asbest bei Pfitsch und Sterzing im Tyrol, faseriger Glimmer bei Wolfsthal in Oesterreich), strahliger Arragonit vorzüglich aus: gezeichnet und in bedeutenden Massen bei Neumark in der Oberpfalz, Mergelnieren von besondern Bildungen in den Hohlwegen von Regensburg nach Ober- und Unterisling, blättrige braune Blende bei Sterzing im Tyrol, bunt ange laufenes Kupferties von vorzüglicher Schönheit am wilden Schlagbache im Schwarzwalde, dichtes Magnetkies am Fichtelgebirge, oktaedrisch kristallisirter Magneteisenstein in Chlo rith bei Pfitsch im Tyrol, erdiges Eisenblau in Muschel Kalkstein auf Letten bei Flodrn im Würtembergischen, Weiß: bleierz mit Gallmei, Bleiglanz und Bleierde, und Gelb Bleierz auf Eisenocher im Feigenstein und in der Silberleiten bei Nassereuth im Tyrol, Grün Bleierz auf Sandstein zu Vilbeck in der Oberpfalz, Kupferglimmer im Kupferberg: werke bei Schwaz im Tyrol, u. f. w. gefunden werden; so mag doch dieses auf die Brauchbarkeit und Vollständigkeit des Werkes um so weniger ein übles Licht werfen, als auch bei der möglichsten Sorgfalt wegen der großen Menge der vorkommenden Gegenstände allerdings Manches übersehen werden kann, und die Verfasser selbst auf erschöpfende Vollständigkeit keinen Anspruch machen. Als geographische Unrichtigkeiten glaubt Recensent jedoch anführen zu müßen, daß S. 30 die Seiseralpe statt nach Tyrol ins Würtembergi sche versezt, S. 92. das Landgericht Telfs noch zum baieris schen Innkreise statt zu Tyrol gezählt, S. 370 Vilseck dem Salzburgischen statt der Oberpfalz zugetheilt, und S. 176 im Würtembergischen Pappenheim und Sohlenhofen, und in Baiern Eichstädt voneinander ganz gesondert angeführt wer den, während beide im nunmehrigen Baiern," ehemaligen Franken, und zwar Eichstädt am südöstlichen und Sohlen

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