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führung erleichtern, und.die Rückstände selbst könnten dann zu andern chemischen Präparaten benuzt werden.

Es würde mich hier zu weit führen, wenn ich einige für diesen Zweck modellirte Vorrichtungen, (worunter ich noch einen sehr leicht ausführbaren Apparat zum Wassersprin= gen, welcher vielleicht als Feuersprize höchst mächtig wirken möchte, bemerke), nåher darstellen wollte, da ohnehin der Berfolg und die mögliche Erweiterung dieser gewiß nicht unfruchtbaren Idee kostbarere Versuche und höhere Kräfte er: fordern, als mir zu Gekote stehen. Ich schließe daher diese Abhandlung mit dem innigen Wunsche, daß diese Darstellung der Resultate meiner vielfältigen, zum Theil gefahrvollen Versuche wenigstens hinreichen möge, ein höheres Interesse für diese wundervollen Kräfte zu erwecken, in deren dunkelm Schooße unser Unglück, aber vielleicht auch ein Theil unsers Glückes noch ruht.

XII:

Einige Worte zu den Resultaten der Versuche über die Wirkung des mit Sägefpänen vermischten Schießpulvers bei Sprengarbeiten.

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Nach

-ach der Behauptung des Majors Varnhagen in Bras filien, wird die Wirkung des Schießpulvers durch Beimischung von trockenen Sågespånen sehr verstärkt. Da hierdurch beim Bergbau, und überhaupt bei Sprengarbeiten sehr viel erspart werden kann, so wurde seitdem über diesen wichtigen Gegenstand viel geschrieben, auch stellte man viele, zun Theil

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gründliche Versuche bei verschiedenen Steinarten an, indem man zum Sprengen derselben Sågespåne von allerlei Holzgattungen gebrauchte. Obgleich aber fast alle Versuche gunstig ausfielen, so scheint man dennoch in dieser Sache nicht einig zu seyn. Ich halte es daher nicht für überflüssig, folgende mir bekannt gewordene Anzeigen und Berichte über angestellte Versuchen mitzutheilen.

Im allgemeinen Anzeiger der Deutschen Nro. 272. vom Jahre 1817 stehet über diesen Gegenstand eine Bekanntmachung, welche Hrn. Dr. Blumhof zu Ebelshausen bei Biedenkopf (jezt Profeffor zu Giesen) zu eigenen Versuchen und fodann zu der Nachricht im allgemeinen Anzeiger Nro. 150. 1819 veranlaßte, daß seine Versuche vollkommen gelungen `feyen, indem er bei 15 Zoll tiefen Bohrldchern, mit einer Mischung von einem Loth Pulver und einem Loth feiner Sågespåne, eben so viel ausgerichtet habe, als sonst mit 4 Loth Pulver. Auch in Nro. 126. des allgemeinen Anzeigers, vom 9. Mai 1820 befindet sich zur Empfehlung dieser Sprengmethode eine Nachricht, in welcher auch auf das schäzbare Archiv für Bergbau und Hüttenwesen vom Herrn OberbergRath Dr. Karsten aufmerksam gemacht wird, worin mehrere treffliche Auffåze über diesen Gegenstand enthalten sind.

Im 9ten Hefte der Annalen der Physik und der phyfikalischen Chemie von Gilbert, Jahrgang 1819, wurde eine neue Erklärung des Herrn Professors Parrot zu Dorpat über das Sprengen der Steine mit Sandversezung aufgenommen.

Herr Ingenieur Hauptmann Blesson giebt in den ge= nannten Annalen, im ersten Stück vom Jahr 1820, seine Ansichten über das Steinsprengen mit Sandversezung und über die Verstärkung der Kraft des Pulvers durch Sågespåne, und spricht sich hierüber mit vieler Sachkenntniß aus.

Im Hesperus Nro. 27. vom Mai 1819 steht ein Bes richt des gråfl. Salmischen Hütten - Inspectors Herrn Teuber zu Blansko in Mähren über mehrere angestellte Versuche mit einer Mischung von Pulver und Sägespånen bei Sprengarbeiten. Endlich findet man auch im dritten und vierten Bande des deutschen Gewerbefreundes Versuche über ein neues Vers fahren Steine zu sprengen; es besteht dieses Verfahren nach Seite 97 bis 99 in obiger Mischung, welche durch gründlich angestellte Versuche sich als nüzlich bewährt hat.

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Nach dem Bericht des Herrn Ingenieur Hauptmanns Blesson werden die Sågespåne nach dem Sprengen nicht wie: dergefunden. Vermuthlich sind sie verkohlt, wie der beim Sprengen mit Pulver und Sågespånen aufsteigende Rauch zu erkennen giebt. Haben sie aber bei der Explosion den Verkohlungs Prozeß erlitten, so ist dabei eine beträcht liche Menge Gas als Product der Verkohlung entbunden worden, die bei der Explosion mitwirkt, und sie ist es, was die Kraft des fehlenden Pulvers ersezt.

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Es sei mir erlaubt, hier eine Erfahrung beizufügen, die, wenn sie auch schon långer bekannt ist, doch am rechten Orte stehen dürfte.

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Wenn auf das in's Bohrloch geschüttete Pulver ein Pfropf von klein geschlagenen Ziegelstücken und von Lehm, wie derselbe aus der Grube kommt, fest aufgesezt wird, dergestalt, daß das Pulver dadurch eine Pressung erhält; so erfolgt eine Explosion in zwei schnell aufeinander folgenden Schlägen, deren lezterer aber, wie es natürlich ist, keine volle Wirkung mehr äußert. Die Explosion geschieht deswe gen nicht auf einmal, weil sich das zusammengepreßte Pulver nicht auf einmal entzünden kann. Schüttet man hingegen das erforderliche Pulver locker in das Bohrloch, sezt fodann auf die übrige Länge des Bohrloches einen starkeu Stroh oder Rohrhalm, und senkt diesen etwas in das Pul

der ein, füllt hierauf das gebohrte Loch mit feinem trockenen Sand, das Innere des Strohhalms aber mit Pulver, aus, und zündet nun diese Ladung auf die gewöhnliche Weise an; fo erfolgt eine pldzliche Explosion mit Einem Schlage, weil sich das Pulver auf einmal entzündet.

Locker eingeschüttetés Pulver entzündet sich mit einem Male, und zur Auflockerung desselben tragen die Såg espåne bei. Herr Teubner sagt in seinem oben angeführten Bericht, daß das Trocknen der Sågespåne nicht zu lange fortgesezt werden dürfe, damit sie nicht ihre Form, ihr ́natürliches Ansehen, ihre Elasticitåt verlieren. Gerade die Form der Sågespåne, ihre elastischen Fasern, bewirken die Lockerheit des Pulvers und verursachen, daß mehr Luft zwischen den Pulverkörnern sich befindet; woher es denn kommt, daß fich die ganze Ladung mit einem Mål entzünden kann, und dadurch die möglichst größte Wirkung hervorgebracht wird. Auch das durch die Verkohlung der Sågespåne entwickelte Gas trågt zur Verstärkung des Pulvers bei. Es ist also einleuchtend, daß durch dieses Verfahren bei Sprengarbeiten eine Ersparniß an Pulver gewonnen werde.

Daß locker aufgeschütteter Sand eine bessere Wirkung hervorbringe, lehrte mich schon lange die Erfahrung; aber ich erreichte auch beinahe denselben Zweck, wenn ich über das ins Bohrloch eingeschüttete Pulver einen festen Pfropf sezte, jedoch so, daß derselbe das Pulver nicht berührte. Ich machte diesen Versuch, weil ich überzeugt war, daß das im Bohrloche befindliche Pulver keine Compression erhalten dürfe, wenn es sich schnell und auf einmal entzünden soll. Lang= faserige, in dieser Form wohlgetrocknete Sågespåne von weichem Holz, sind auf alle Fälle die besten; die Sandschichte über dem Pulver im Bohrloche muß so hoch seyn, als die Pulverschichte seyn müßte, wenn der Schuß bloß mit Pulver vollkommen gelingen sollte. Da nun die unter das Pulver

gemischte Sågespåne einen größern Raum einnehmen, als bloßes Pulser, so werden die Löcher auch etwas tiefer geschlagen werden müssen, wenn man Såger spåne anwendet.

XIII.

Versuche über Stahl- Legirungen mit Rücksicht auf
Stahl-Verbesserung von J. Stod art, Esq. und
Faraday, Ussistenten beim königlichen Institute. 12).
Aus dem Philosophical Magazine by Tilloch.
Juli 1820. Nro. V. S. 26.

Bei der Unternehmung einer Reihe von Verfuchen über

Eisen- und Stahl - Legirungen mit verschiedenen andern Metallen hatte man eine doppelte Absicht; man wellte nämlich theils ausmitteln, ob durch Kunst eine Mischung bewirkt werden könne, welche sich zur Verfertigung von SchneidInstrumenten besser eignete, als Stahl in seinem reinsten Zustande; theils, ob ein solches Gemische sich unter gleichen Umständen der Drydation minder unterworfen erweisen würde; auch wurden neue Metall Verbindungen für reflektirende Spiegel zugleich Gegenstand der Untersuchung.

12) Wir empfehlen diese höchst interessante Beobachtungen der Aufmerksamkeit der Stahlarbeiter und Stahlfabrikanten mit dem Wunsche, daß für die deutsche Industrie viel núzliches aus ihnen hervorgehen möge., D.

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