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p. 609 wird den Anfangsstücken Breymanns zu grosse Schwierigkeit vorgeworfen, besonders hinsichtlich der Pronomina; man vergleiche hiezu Beck, Uebungs- und Lesebuch. p. 8, Stück 21 (Aus Massillon!). p. 610 zu Br. 251, „Verwechselung in schülerhafter Weise"; natürlich ist in der Regel in Beziehung auf" gleichbedeutend mit „in Verbindung mit "17) und wohl verständlich! p. 610 zu Br. 203, 248, 249 ,,falsch sind die Regeln"! Den Beweis hiefür bleibt Beck wieder schuldig.18) zu p. 611 Anm. 1 und p. 612, „unzulängliche Uebungsstoffe und alberne Einzelsätze“ wäre zu bemerken, dass die Frage, ob die Stoffe genügen, lediglich Geschmackssache19) des einzelnen Lehrers ist, und dass überdies in der 4. Aufl. Breymanns diese Stoffe, vor allem für das Verb, reichlich vermehrt wurden; in Bezug auf die Einzelsätze sei hervorgehoben, dass diese bei Breymann lediglich Uebungen in der Treffsicherheit neben den zusammenhängenden Stücken sind, während bei Beck über zwei Drittel des Stoffes aus Einzelsätzen besteht, die auch nicht immer sehr geistreich20) erscheinen, wie etwa Beck, p. 109: „Die Polizei kam dazu." 113: „Ich bin nicht eingeschlafen." 116: „Es wird bald regnen." „Diese Frisur stand ihr." 123: „Ich fürchte, mein Bruder kommt nicht an." usw.

Unerquicklicher wird eine Durchsicht der Rezension Becks, wenn er Breymann Dinge vorwirft, die einer Berechtigung entbehren, da sie sich dort richtig vorfinden. Hievon nur einige Fälle: p. 610 zu Br. 193, über j'écris — écriv —; vergl. hiezu Br. p. 210,21) wo alles zu finden ist! zu Br. 254 „Unterscheidung von parce que und puisque fehlen"; vergl. hiezu Br. p. 341 Anm., wo diese Unterscheidung gegeben ist!22) Zu der entrüsteten Ausstellung Becks p. 610 Anm. vergl. man Br. p. 30 § 51: Il faut semer pour récolter; p. 32 § 55: Il ne faut 17) Es wird sich empfehlen, bei der nächsten Auflage diesen Kommentar zur Regel abzudrucken.

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18) Fachleute, die einigermassen auf dem Gebiete gearbeitet haben, wissen auch, wo der Fehler steckt; muss man denn auch das Einleuchtendste erst im Sinne As beweisen?

19) Nein; unter ein gewisses Mass darf niemand herabgehen. A. erklärt damit allerdings sehr einfach, warum im Elementarbuch zu den Präpositionen und Konjunktionen kein Übungsstoff gegeben ist nicht nach Br.s Geschmack!

es war

20, Jedenfalls nicht läppisch und albern, und immer noch französische Originale; geistreiche Sätze sind auch gerade genug in meinen Büchern. Wie würde Br. schlecht fahren, wenn A. ihn mit dem Massstabe beurteilen wollte, den er hier bei mir anlegt!

21) Ein Versehen meinerseits, das durch den schlechten kleinen Druck § 47 I) erklärlich ist; aber in dem angezogenen § fehlt écrire!

22) Vgl. Anm. 16! A. ist schon zufrieden, wenn der Unterschied sich irgendwo im Buche angegeben findet; wer auf Methode hält, verlangt die Regel da, wo man sie wirklich braucht, nicht erst am Ende des Lehr

pas émouvoir les frelons; in der Grammatik vergl. man Br. p. 265 § 114 Anm. 2, wo die Bedeutung brauchen (il faut) mit zwei Beispielen gegeben ist!23) p. 610 erklärt Beck als falsch, dass bei Br. p. 212 renaître mit „genesen“ übersetzt wird; bei Br. steht jedoch renaître ,,wieder entstehen, genesen".24) p. 611 zu Br. 208 „man vermisst die Partizipia offert, souffert“; dazu bemerke ich: Die Paradigmata zu dieser Gruppe mit ouvert und offert stehen nämlich p. 207!21) Das dürfte wohl genügen: die Besprechung bemäkelt Dinge als falsch oder fehlend, die bei Breymann richtig oder vorhanden sind!

Es ist dem Unparteiischen,25) der Breymanns Lehrbuch kennt und es für bewährt gefunden hat, schwer, ein Gefühl der Erbitterung gegen diese Art der kritischen Sezierung zu unterdrücken. Die 31 bayrischen Kollegen, gegen die sich diese geradezu wie ein höchst unberechtigter Angriff ausnimmt, werden dem Kritikus wenig Dank dafür wissen; der Verfasser der zensierten Bücher ist ein um die Neuphilologie in Bayern hochverdienter Universitätslehrer26) und Kenner des Materials in jeder Hinsicht, wie seine Schriften beweisen; also: à quoi bon?27)

Nürnberg.

Richard Ackermann.

ganges, Übrigens ist die Regel zu dürftig und für den Durchschnittsschüler ohne Beispiele nicht verständlich.

23) Gilt das in Anm. 22 anfangs Gesagte. A. scheint mich in den beiden Fällen garnicht verstanden zu haben.

24) A. hat wieder den Sinn meiner Ausstellung nicht verstanden; renaître heisst eben nie,,genesen"; will er die Probe, so lasse er seine Schüler Sätze wie den folgenden übersetzen: Ist Ihr Bruder wieder von seiner Krankheit genesen? Da wird ein hübsches Französisch zum Vorschein kommen.

25) d. h. einem der 8 bezw. der 31!

26) Aber Herr A.! Es handelt sich hier doch nicht um die Stellung, welche Br. einnimmt, auch nicht darum, wie Sie seine Verdienste einschätzen, sondern lediglich darum, ob und wie die von mir geübte Kritik seiner Bücher widerlegt werden kann. Wenn Herr Br. aus den Höhen der Wissenschaft herabsteigt und öffentlich auf einem Gebiete hervortritt, das sonst nur Mittelschullehrer zu bebauen pflegen, so unterliegen seine „Produkte", um mit A. zu reden, der öffentlichen Kritik, bei ihm gerade so, wie bei anderen gewöhnlichen Sterblichen; bringt er dann trotz „Beherrschung des Materials" und trotz Beratung und Mitarbeiterschaft seiner „Getreuen" nichts Besseres fertig als die in Frage stehenden „Produkte“, so verdienen diese eine scharfe, ja eine besonders scharfe Kritik, weil man berechtigt ist, von einem so hochverdienten Universitätslehrer" geradezu mustergültige Leistungen zu verlangen. Das ist die Ansicht nicht bloss meiner Wenigkeit, sondern vieler anderer Kollegen, die freilich nicht alle, wie z. B. Dr. Molenaar (Breymann oder Bierbaum, München, Selbstverlag), sich öffentlich darüber äussern. Warum kommt denn Dr. Molenaar, der von A. gewiss nicht der Abfassung von Lehrbüchern wegen verdächtigt

Replik.

Herr Beck hat es mir leicht gemacht, mich gegen seine Randglossen zu meiner „Erwiderung" kurz zu fassen. Ich kann ruhig jedem aufmerksamen Leser dieser Zeitschrift das Urteil überlassen, wie sich seine Glossen zu dem von mir Gesagten ausnehmen; entweder sie sind nicht stichhaltig oder bestehen aus Beleidigungen, so z. B. 3) eine solche der bayrischen Kollegen, 6) und 7) seines Kritikers Dr. Herlet, 15) und 16) meiner Person. Charakteristisch hiefür ist seine Anmerkung 16), wo er mir „Unwahrheit" entgegenschleudert: wer sie liest, findet jedoch, dass ich nur behauptet habe, dass Beck wie Breymann Präposition und Konjunktion am Ende ihrer Formenlehre bringen, was er in den gleichen Zeilen ja selbst sagt! Die fünf Punkte, worin er Breymann Fehler vorwirft, die dieser nicht begangen hat, hat Beck nicht widerlegt; übrigens als Beispiel seiner Unfehlbarkeit cf. 24) „renaître heisst nie genesen": Ein Einblick in Sachs' Wörterbuch beweist das Gegenteil!!

Die beste Handhabe für die Richtigkeit meiner Erwiderung liefert Herr Beck in seinen beiden Schlussanmerkungen, die in Beleidigungen gegen seine Kollegen und speziell gegen mich (,,Mangel an Sachkenntnis") gipfeln. Eine Ermächtigung meinerseits zu einer Erwiderung, die Beck bestreitet, gab mir der Umstand, dass ich die betreffenden Bücher seit Jahren in der Praxis bewährt gefunden habe, zu einer Gegenwehr die Tatsache, dass er in seiner Kritik und jetzt in seinen Glossen seine bayrischen Kollegen in unverantwortlicher Weise angreift und verdächtigt. Auf seine neuen Invektiven erwidere ich nicht, da ich eine richtige Antwort darauf dieser Zuschrift nicht würdig finde, und

werden kann, also wirklich ein Unparteiischer ist, zu einem wo möglich noch viel härteren, ja vernichtenden Urteil über die Br.schen Bücher, und zwar ganz unabhängig von mir?

27) Um öffentlich Verwahrung einzulegen gegen das öffentliche Lob, welches den Büchern, ohne dass sie es verdienen, gespendet worden ist; um dem unerträglichen Terrorismus auf neusprachlichem Gebiete entgegenzutreten, der zum Teil von Leuten ausgeht, die sich allein berufen glauben, in Dingen mitzureden, ja das grosse Wort zu führen, die sie mindestens nicht besser verstehen, als jene ihrer Kollegen, die ihre Ansichten nicht teilen; um endlich den französischen Unterricht und die armen Schüler gegen das Überwuchern pädagogischer Schablone und die Gefahr eines geistlosen Unterrichtsbetriebes zu schützen. Bezeichnend ist es endlich, dass nicht Br. oder etwa St. auf dem Plan erscheint, sondern A., den die ganze Kritik gar nichts angeht, weil er von keiner Seite ermächtigt erscheint, eine Erwiderung zu schreiben, die, statt das lange Sündenregister sachlich zu widerlegen, ohnmächtigen Ärger und Mangel an Sachkenntnis. bekundet.

Bamberg.

Friedrich Beck.

sein Verfahren gegenüber meiner sachlichen und unpersönlichen Gegenwehr sich bei jedem billig Denkenden von selbst richtet.

Nürnberg.

Richard Ackermann.

Schlusswort der Redaktion.

Die Redaktion bedauert, dass die Auseinandersetzungen zwischen Herrn Ackermann und Herrn Beck einen solchen Umfang und solche Schärfe angenommen haben; sie glaubte aber, da sie der Sache selbst völlig unparteiisch gegenübersteht, ihren Mitarbeitern den Raum zu einer Aussprache nicht verweigern zu dürfen. Eine weitere Erörterung des Gegenstandes müssten wir aber ablehnen, da unsere Leser nunmehr in der Lage sind, auf Grund des umfangreichen Materials sich ein Urteil nach der einen oder anderen Seite hin zu bilden.

Die Meredith-Uebersetzungen von Felix Paul Greve und Julie Sotteck (vgl. Zeitschrift III, 508 ff.).

Herr Greve, Verfasser der im Verlage von Bruns, Minden erschienenen Uebersetzung von Meredith's The Ordeal of Richard Feverel sendet uns folgende „Entgegnung":

Herr Mallin, aus London, hat vor kurzem an dieser Stelle eine englisch geschriebene Kritik der beiden im Frühjahr 1904 erschienenen Verdeutschungen von George Merediths Roman Richard Fecerels Prüfung veröffentlicht. Unterzeichneter, Uebersetzer der im Brunsschen Verlage erschienenen Auflage. möchte Herrn Mallins Angaben in zwei Punkten richtig stellen, ohne sich im einzelnen auf die übrigen Punkte einzulassen.

Herr Mallin rügt zunächst an einer Stelle, dass in meiner Uebertragung ein paar Worte fehlen. Es fehlen mehrmals ein paar Worte. Was Herr Mallin nicht erwähnt, ist, dass in der anderen Ausgabe, der des Verlages S. Fischer (besorgt von Julie Sotteck), soweit ich es nach flüchtiger Durchsicht beurteilen kann, nicht nur ein paar Worte ausgelassen sind, sondern ganze Partien, einmal, wie mich eine Besprechung im „Literarischen Echo aufklärt, ein ganzes Kapitel eine Tatsache, die mir bei meiner, wie gesagt, flüchtigen Durchsicht auf einige Schwierigkeiten hin. noch nicht einmal aufgefallen war.

Der andere Punkt betrifft die Verdeutschung des englischen Ausdrucks,,The Pilgrim's Scrip". Herr Mallin versteht meine Uebersetzung ,,Des Pilgers Zettelkasten" nicht. Auch das deutsche Diktionär und,,kompetente Deutsche haben ihm keine Auskunft über die Bedeutung des Wortes,,Zettelkasten" geben können. Die Folgerung, die man daraus ziehen muss, ist die, weder Herr Mallin noch seine „kompetenten Deutschen" verstehen genügend deutsch, um über deutsche Bücher urteilen zu können. Ich gestatte mir, Herrn Mallin diese Aufklärung zu geben: Ein Zettelkasten ist zunächst ein Kasten, in dem man Zettel aufbewahrt, und zwar beschriebene Zettel, mit gelegentlichen Notizen und Einfällen beschriebene Zettel: das ist die ursprüngliche Bedeutung. Aber schon Jean Paul gebraucht das

Wort sehr häufig als Bezeichnung eines notizenartigen Manuskripts, eines Entwurfs: dann geradezu als Kapitelüberschrift, wo er andeuten will, dass das Kapitel aus Notizen entstanden ist. Ich will Herrn Mallin sogar verraten, dass ich nicht nur selber das Wort von Jean Paul habe, sondern sogar glaube, dass Meredith von Jean Paul zu seinem Pilgrim's Scrip angeregt ist. Ich habe an anderer Stelle nachzuweisen gesucht, dass Meredith zu sehr vielem von Jean Paul angeregt ist, unter anderem zu seinem Stil. - Ich habe, als ich das Wort übersetzte, in keinem Wörterbuch nachgeschlagen, kannte aber sowohl die eine wie die andere Bedeutung des Wortes recht gut Ich schlage das Flügelsche Wörterbuch auf und schreibe Herrn Mallin aus, was dort als Bedeutung von scrip angegeben ist:,,das Stück Papier, der Zettel, die Liste.“ Nun, ein Zettelkasten ist eine Zettelsammlung, und in weiterem Sinne ein,,Manuskript", was Herr Mallin als Bedeutung von scrip angibt (in freier Uebersetzung, wie sie Merediths Sinn entspricht). Ich will Herrn Mallin auch sagen, weshalb ich,,Zettelkasten" übersetzte und nicht ,,Manuskript": weil nämlich das Wort „,,Zettelkasten" einen Mann wie Sir Austin Feverel von vornherein malt.

Herrn Mallins Besprechung der beiden Ausgaben macht mir den entschiedenen Eindruck, als wolle er meine Uebersetzung schlecht, die Julie Sottecks gut finden.

Wollerau, 1. XII. 1904.

Hierauf habe ich zu bemerken:

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Felix Paul Greve.

1. Wenn in der Uebersetzung von Frl. Sotteck einzelne Partien einmal sogar ein ganzes Kapitel fehlen, die in der Greveschen Uebersetzung enthalten sind, so ist die sehr einfache Erklärung dafür, dass die autorisierte Uebersetzung von Frl. Sotteck auf ausdrücklichen Wunsch von Meredith der vor wenigen Jahren erschienenen Revised Edition folgt, die an verschiedenen Stellen gekürzt ist und u. a. das Kapitel 4 Shadowy View of Caelebs Pater going about with a Glassslipper weglässt, während Greve nur die ältere Fassung, die nicht mehr gesetzlich geschützt ist, benutzen durfte. Das Literarische Echo bringt in einer späteren Nummer eine Richtigstellung seiner Bemerkung über die vermeintlichen Auslassungen.

2. Was ein „Zettelkasten" ist, wozu er gebraucht wird u.s.w. wissen Mr. Mallin und die „kompetenten Deutschen", die nach Greves Meinung nicht genügend Deutsch verstehen, recht gut. Etwas anderes aber ist es, ob die Uebersetzung „Des Pilgers Zettelkasten" für "The Pilgrim's Scrip' zutreffend ist. Ein Zettelkasten gehört in die Studierstube, wird aber für gewöhnlich nicht von Pilgern auf ihren Fahrten mitgeführt. Da tut ein einfaches Notizbuch dieselben oder bessere Dienste und Meredith selbst hat übrigens einmal (p. 74 der Revised Edition) den Ausdruck 'Sir Austin's Note-book' dafür gebraucht. Darum ist die Sottecksche Uebersetzung: „Das Manuskript des Pilgers" der Greveschen entschieden vorzuziehen.

3. Der Schlusssatz von Greves „Entgegnung“: „Herrn Mallins Besprechung der beiden Ausgaben macht mir den entschiedenen Eindruck, als wolle er meine Uebersetzung schlecht, die Julie Sottecks

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