on lui a seulement enseigné à peindre des femmes nues sur des plafonds; et enfin dans le monde où, n'ayant pas de plafonds à sa disposition, il a été condamné pour avoir œuvré ses femmes nues sur de petits bouts de papier. Et il ajoute: l'intervention de l'Etat est toujours une dragonnade. Sans Etat ou avec l'Etat, et voilà ce qui peut nous consoler, les hommes de génie seront toujours de grands peintres, de grands musiciens, de grands poètes. Ce qui manque surtout, ce ne sont pas. les écoles, ce sont les hommes. Octobre-novembre-décembre 1904. Pierre Brun. Paul Meyer. Pour la simplification de notre orthographe. Mémoire suivi du rapport sur les travaux de la commission chargée de préparer la simplification de l'orthographe française. Paris, Ch. Delagrave, 1905. 52 p. In der neuesten Nummer der Romania (XXXIV, p. 161–162) findet sich eine summarische Uebersicht der Verhandlungen, die in Frankreich durch ministerielle Verfügung vom 11. Februar 1903, zur Vereinfachung der französischen Rechtschreibung, von einer zu diesem Zwecke eingesetzten Kommission gepflogen worden sind. Wir entnehmen diesem Berichte rekapitulierend die wichtigsten Angaben. Die Kommission setzt sich aus einigen Mitgliedern des Conseil supérieur de l'Instruction publique sowie den bekannten Gelehrten M. M. Brunot, L. Havet, A. Thomas zusammen. Den durch diese Namen verbürgten notwendigen philologischen, wissenschaftlichen Standpunkt sicherte überdies die Präsidentschaft des grössten lebenden Romanisten Frankreichs, Paul Meyer. Die gemeinsamen Beratungen führten im August 1904 zum Drucke eines Berichtes an den Minister des öffentlichen Unterrichts (Rapport sur les travaux de la Commission chargée de préparer la simplification de l'orthographe française).1) Seit Dezember 1904 sind auf Verordnung des Ministers die Vereinfachungsvorschläge der genannten Kommission einer Prüfung von seiten der französischen Akademie unterbreitet worden. Ein praktischer Erfolg bleibt somit noch abzuwarten, In der vorliegenden Broschüre ist nochmaliger Abdruck des genannten Rapports (S. 25-52) erfolgt. Vorausgeschickt ist ein knapp und klar gefasstes wissenschaftliches Plaidoyer zugunsten der geplanten. Reformen. Diese einwandsfreie Begründung zerfällt in drei Abschnitte: I. Esquisse de l'histoire de notre orthographe, II. Raisons de simplifier notre orthographe, III. Réponse aux objections. 1) Auch veröffentlicht in der Revue universitaire (A Colin libraire. éditeur, 1. Nov. 1904) und in der Revue pédagogique (15. Dez. 1904; 15. Januar 1905). Die historische Basis einer Erkenntnis der falschen Bahnen, in welche die Gestaltung der französischen Orthographie eigentlich von den ersten Anfängen der französischen Schriftsprache an getrieben worden ist, erscheint mit wenigen Hauptlinien scharf umgrenzt: 1. die Unzulänglichkeit des lateinischen Alphabets für die Bezeichnung der im romans neu entwickelten Laute (les sons qui s'étaient produits à l'époque post-latine); 2. die verhängnisvolle Durchkreuzung ausgesprochen phonetischer Tendenzen des Mittelalters mit Hilfe einer fälschlich so benannten „,historischen Schreibweise", die bis zum heutigen Tage nur andauernde Verwirrung etymologischer Begriffe und sogar fehlerhafte Aussprache in vereinzelten Fällen verschuldet hat; 3. die seit 1672 von der französischen Akademie angestellten Versuche, sich auch in Fragen der Orthographie als ausschlaggebende höchste Instanz Frankreichs zu behaupten. Warum es der Akademie von Anfang an an der nötigen Kompetenz auf diesem Gebiete gefehlt hat, geht aus dem Schlusssatz des ersten Abschnittes hervor: Ce qu'il y avait à faire, si l'Académie avait compris sa fonction, c'était de persévérer avec plus de méthode dans la voie où les écrivains du moyen âge étaient entrés, pour ainsi dire d'instinct et sans plan, il fallait modifier graduellement la manière de figurer les sons, de façon à maintenir le rapport entre la langue parlée et sa représentation par l'écriture. Aber um diesen Weg historischer Erkenntnis zu beschreiten, hat es ihr von jeher an einer Mehrheit einsichtsvoller Sprachforscher gefehlt. Im 17. Jahrhundert hat sie einen Ménage1) als Mitglied verschmäht, im 18. Jahrhundert nur vorübergehend dem trefflichen Abbé d'Olivet vorwiegenden Einfluss eingeräumt, im 19. Jahrhundert die massgebenden Ansichten von Littré, Gréard, Gaston Paris unbeachtet gelassen. Abschnitt II und III des Mémoire stehen in engster Wechselwirkung zu dem Rapport. Sie legen den Plan dar, nach welchem die Kommission gearbeitet hat. Die von ihr aufgestellten Prinzipien sind ganz gemässigter Art und zwar in der Hauptsache folgende: es soll toute notation amphibiologique so viel als möglich vermieden werden; von der Aufstellung neuer signes wird Abstand genommen; die angeblich etymologischen Buchstaben (wie in dompter) sind zu unterdrücken; es sollen nur les anomalies les plus criantes beseitigt werden; in sehr vielen Fällen wird es genügen, die formes anciennes mal à propos modifiées au temps de la Renaissance wieder aufzunehmen. Nous reprenons la véritable tradition de notre langue, rompue en maint point par des innovations 1) Ménage verdient deshalb ausdrücklich Erwähnung, weil er eine Reihe Vorschläge der Kommission von 1904 schon in seinen Observations sur la langue française, 1672 und 1676 zur Anwendung gebracht hat. Man vergleiche Didot, Observations sur l'Orthographe, p. 236-237, sowie meine darauf bezüglichen Ergänzungen in Behrens, Zeitschrift fur französische Sprache und Literatur, XIX, p. 108 ff. malencontreuses. Nous faisons œuvre de conservation. Wie ersichtlich, handelt es sich um ein Reformübergangsstadium, das auf den sehr gemässigten Forderungen von Grammatikern" basiert. Wie die Conclusion meldet, soll erst später die jedenfalls revolutionäre Mitarbeit der Phonetiker eintreten, um die Ausarbeitung eines orthographischen Systems zu fördern mieux adapté que le nôtre à l'état présent de la langue, et assez élastique pour la suivre en ses inévitables changements. Die vorläufig geplanten Reformen zeugen sicherlich von grosser Vorsicht: in zwei Fällen wäre entschieden energischeres Vorgehen1) durchaus gerechtfertigt: 1. für den Fall 4 (p. 32: Voyelles simples et composées) An et en. Setzte man in allen Fällen die Schreibung an ein, so würde man nur zu den vernünftigen Vorschlägen eines Baïf und später Ménage zurückgreifen. Welcher Grund lässt die Kommission zaudern? Weil diese Reform bei konsequenter Durchführung modifierait l'orthographe de plusieurs milliers de mots. Das gleiche Motiv hemmt ein energisches Vorschreiten in Fall 14 (Consonnes simples, p. 43), d. h. die Beseitigung von h muette. Man begreift diesen konservativen Standpunkt um so weniger, als im übrigen der Pflege der Aussprache eine Menge Hindernisse, wie Doppelkonsonanz, angebliche etymologische Buchstaben etc. geopfert werden sollen, und zwar ausdrücklich auch im Hinblick auf die Pflege des Französischen im Auslande. Bei diesem Beschlusse aber ist sicherlich an das gerade mit dieser Schwierigkeit viel kämpfende Ausland nicht gedacht worden. Numerisch bedeutsame Momente sind also aus Vorsicht hinter weniger in Betracht kommenden Einzelfällen zurückgetreten. Immerhin verspricht man sich von den vorläufig geplanten Besserungen schon ansehnlichen praktischen Vorteil: die Schulen werden von zeitraubenden, mechanischen Uebungen entlastet; dem Ausländer wird das Studium der französischen Sprache wesentlich erleichtert; positiven Gewinn bringt andererseits Entfernung störender Faktoren für die Aussprache und eroberten Zeitgewinn für die so notwendige Pflege der „Orthoépie". Der Bericht schliesst mit einem Wink für die praktische Durchführung der Reform, die vor allem dem Lehrer in der ersten Zeit grosse Schwierigkeit bereiten wird: die Herstellung eines rein orthographischen Wörterbuches. München. M. J. Minckwitz: 1) Interessant ist das Vorgehen des trefflichen Gelehrten M. Grammont, der seit zehn Jahren berechtigte orthographische Reformen in seinen Werken durchführt. Cf. die Anmerkung (p. 8) seiner neuesten Untersuchung: Le vers français, ses moyens d'expression, son armonie. Paris, A. Picard et fils, Paris, 1904. Ernst Jäde, Henry Becque, Köln a. Rh. 1904, Paul Neubner. Sonderabdruck aus der Festschrift zum XI. deutschen Neuphilologentage. 44 S. Jäde gibt in seiner Studie über Henry Becque eine umfassende Würdigung des Schriftstellers, nicht nur als Dramatiker, sondern auch als Theoretiker. Man darf ihm für seine Arbeit umso mehr Dank wissen, als ausser Dubois' Schrift Henry Becque: l'Homme, le Critique, l'Auteur dramatique, die schon 1888 erschien, also die letzten Werke Becques nicht mehr berücksichtigt, keine grössere Biographie Becques in deutscher oder französischer Sprache existiert. Jäde entwirft ein anschauliches Bild von dem Menschen und dem Künstler, und man fühlt, dass der Verfasser sein Thema mit Interesse. und Liebe behandelt, ohne zum Lobredner zu werden. Diese sympathische Mässigung sichert ihm auch Zustimmung, wenn er Becque ohne seinen Wert zu übertreiben einen verjüngenden Einfluss auf das französische Theater zuschreibt. Nach ausführlicher Inhaltsangabe, ja stellenweise wörtlicher Zitierung in deutscher Uebersetzung, geht Jäde auf die Vorzüge und Schwä chen der einzelnen Stücke ein, immer unter Hinweis auf die zeitgenössische Kritik, die er ganz unparteiisch berücksichtigt, und besonders auf Aeusserungen Sarceys, der ein Gegner Becques war. Dieses Verfahren ist so eingehend und erschöpfend, dass man die kleine Abhandlung ohne Einschränkung empfehlen darf. Im Anschluss an die Werke Becques zeigt J. die Entwickelung der Bühnentechnik, des Stils und der Sprache des Dichters, motiviert auch den häufigen Wechsel in der Wahl der Stoffe. Tiefernst in seinem Michel Pauper, den Corbeaux und den kleinen Einaktern der letzten Jahre, versucht Becque sich daneben auch im genre plaisant, doch ohne komische Wirkungen zu erreichen. Sein schweres Leben, seine ernste Lebensauffassung spiegeln sich in all seinen Werken wider, die grau in grau ohne einen Lichtblick gemalt sind. Daher ist Becque wohl auch weder in Frankreich noch in Deutschland populär geworden, wenn auch die Corbeaux in Berlin auf der freien Bühne und dem kleinen Theater aufgeführt sind. Obwohl von den meisten, u. a. von Sarrazin (Drama der Franzosen 1888) unter die Vertreter des Naturalismus gerechnet, gehört B nicht zu ihnen; er steht zwar in den Reihen der Jungen, doch ohne der Zolaschen Schule anzugehören, die er vielmehr heftig angreift. Er deckt wohl in Uebereinstimmung mit den Naturalisten die Schattenseiten des Grossstadtlebens auf, tut das aber mit einem tiefen Abscheu vor jedem Schmutz und fürchtet den unheilvollen Einfluss der Naturalisten auf die Jugend. Nach seinen eigenen Worten ein révolutionnaire sentimental, liebt er die Unschuldigen, die Bedrängten, nicht die wissenschaftlichen Bösewichter. Becque war Realist: Schilderung der Lebens wahrheit ist das Ziel, das er sich steckt, freilich ohne es zu erreichen, denn mit Recht kann man ihm gerade mancherlei Uebertreibung zum Vorwurf machen, was Jäde an den Corbeaux, l'Enlèvement, wie an der Parisienne, sowohl in der Anlage des Stücks als in der Zeichnung der Charaktere zu zeigen weiss. Von einer Entwickelung der Charaktere kann bei Becque überhaupt kaum die Rede sein, er gibt in vielen Stücken nur eine tranche de vie: la Veuve, l'Exécution, La Navette, Les Honnêtes Femmes leisten darin Unmögliches. Freilich ist er von seinen Nachahmern, die diese Eigenart zur Regel erhoben, noch übertroffen worden. Als nebensächliche Mängel seien ein paar Druckfehler erwähnt: S. 4. Der Name des Direktors des Vaudeville Harmant, nicht Hamaut, und ein Irrtum in den Anmerkungen S. 16 u. 17. Königsberg. Margarete Hippke. M. A. Barria, Méthode d'Articulation parlée et chantée contenant un Formulaire de 50 Exercices à l'usage des Étrangers, Provinciaux, Chanteurs etc. Paris 1902. Eitel, 18 Rue de Richelieu. 4,50 fr. In Frankreich legt man ein grösseres Gewicht auf einen guten Vortrag als in Deutschland. Daher sollte man auf diesem Gebiete die Franzosen studieren. Der Verfasser des oben genannten Buches hat jahrelang Diktionsunterricht gegeben und die Sprechfehler seiner Schule zu korrigieren gesucht. Er gibt uns in diesem Buche das Resultat seiner Bemühungen, das von bedeutenden Praktikern auf diesem Gebiete, wie Worms (Professeur de déclamation au Conservatoire National de Paris), Mangin (Professeur de chant au Conservatoire National de Paris) u. a. gebilligt und gelobt wird. Er ist auch Erfinder eines Instruments, zur Verbesserung schlechter Artikulation, das er Pronunciator getauft hat und das bei dem deutschen Buchhändler Eitel 18 rue de Richelieu zu haben ist. Freiburg. Grävell. Methuen's Standard Library. Edited by Sidney Lee. In Sixpenny Volumes. (The Works of William Shakespeare. In 10 volumes. Vol. I. The Tempest. The Two Gentlemen of Verona. The Merry Wives of Windsor. Measure for Measure. The Comedy of Errors. VIII+ 280 S. The English Works of Francis Bacon. Vol. I. The Essays and the New Atlantis. XIV + 176 S.) Im Verlage von Methuen & Co. erscheint seit Beginn dieses Jahres eine neue Sammlung von billigen Textausgaben englischer Klassiker und Uebersetzungen aus fremden Sprachen unter dem Titel Methuen's Standard Library. Der Name des Herausgebers, Sidney Lee, der den einzelnen Bänden eine knappe Einleitung vorausschickt, bürgt für die Güte der Auswahl und für die Korrektheit der Texte, |