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1877 von Suleiman Pascha geschlagen worden. Aber nach dem Fall von Plewna erweisen sich die Russischen Waffen überall den Türkischen überlegen, von Sieg zu Sieg dringen die Russen vor und halten am 20. Januar 1878 ihren Einzug in Adrianopel und ungeheure Schaaren beklagenswerther friedlicher Türken strömen nun mit den flüchtigen Türkischen Truppen zugleich auf allen Strassen gen Konstantinopel.

In Asien schienen die kriegerischen Ereignisse noch schneller als in Bulgarien ihrem Ziele entgegen zu eilen. Bagazid wurde am 1. Mai, Ardahan am 17. Mai genommen und man erwartete die Eroberung des auf steilem Fels gelegenen Kars. Allein es folgte am 1. Juli die Niederlage der Russen bei Karakilissa, die Belagerung von Kars musste aufgegeben und das Türkische Gebiet bis auf Ardahan geräumt werden. Aufstände unter den erst neuerlich unterworfenen Völkern des Kaukasus werden von den Türken geschürt nnd bereiten den Russen Verlegenheiten. nachdem letztere überwunden sind, ist das Kriegsglück den Russen nicht günstig, bis sie endlich am 15. Oktober zu Aladjah-Dagh einen vollständigen Sieg über Mukhtar Pascha davon tragen, woran sich am 18. November die Einnahme von Kars und die vollständige Einschliessung von Erzerum knüpft.

Auch

Durch die Einnahme von Adrianopel wurden die Türken zahm gemacht. Sie nahmen am 31. Januar 1878 einen Waffenstillstand unter den folgenden, vom Grossfürsten Konstantin diktirten Friedensbedingungen an:

>>1o La Bulgarie, dans les limites déterminées par la majorité de la population bulgare, et qui, en aucun cas, ne sauraient être moindres que celles indiquées par la Conférence de Constantinople, serait érigée en Principauté autonome tributaire avec un Gouvernement national chrétien et une milice indigène. L'armée ottomane n'y séjournerait plus, sauf quelques points à déterminer d'un commun accord;

» 2o L'indépendance du Monténégro serait reconnue. Un accroissement de territoire équivalent à celui que le sort des armes a fait tomber entre ses mains lui serait assuré; la frontière définitive serait fixée ultérieurement;

»3° L'indépendance de la Roumanie et de la Serbie sera reconnue. Un dédommagement territorial suffisant serait assuré à la première, et une rectification des frontières à la seconde;

>>4o La Bosnie et l'Herzegowine seraient dotées d'une administration autonome, avec des garanties suffisantes. Des réformes analogues seraient introduites dans les autres provinces chrétiennes de la Turquie d'Europe;

»5o La Porte s'engagerait à dédommager la Russie des frais de la guerre et des pertes qu'elle a dû s'imposer; le mode, soit pécuniaire, soit territorial ou autre de cette indemnité serait réglé ultérieurement. S. M. le Sultan conviendrait de s'entendre avec S. M. l'Empereur de Russie, pour sauvegarder les droits et les intérêts de la Russie dans les Détroits du Bospore et des Dardanelles.<<

Das Journal de Saint Petersbourg brachte den officiellen Text dieses Waffenstillstandes mit folgendem Beisatz: »Nous rappelons que ces bases n'ont pour but que de délimiter le terrain sur lequel la paix définitive peut être négociée ultérieurement, soit entre les bellégérants pour les questions qui les concernent exclusivement, soit avec la participation des grandes Puissances pour les questions qui touchent aux intérêts européens.»

Am zeichnet

19. Februar

3. März

wurde in San Stefano der Friede unteram Jahrestage der Befreiung der Leibeigenen.

Die Urkunde ist überschrieben »Präliminarien des Friedens«<, weil unter den Kriegführenden selbst, zu denen ja auch Rumänien, Serbien und Montenegro gehörten noch Vieles zu regeln blieb, und weil man die Fragen von Europäischem Interesse der Entscheidung der Grossmächte vorbehalten

musste. Nach Artikel 29 soll aber der Vertrag von Russland und der Pforte ratificirt werden; am 17. März hat die Auswechselung der Ratificationen stattgefunden: damit ist der Friede insoweit, als er nicht die Rechte Dritter und die Fragen von Europäischem Interesse, sondern nur das Verhältniss zwischen Russland und der Türkei betrifft, nach dem Willen beider Kontrahenten zu einem endgültigen geworden.

Neben zahlreichen Anordnungen, wie man sie erwarten musste, enthält der Friede von San Stefano Manches, womit Russland die Rechte oder Interessen anderer Mächte empfindlich verletzte. Hierher gehört vor Allem die Abtretung eines Theils von Rumänien durch die Türkei, welche höchstens die Süzeränität abtreten konnte, an Russland, dessen Bundesgenosse Rumänien war. Hierher gehört ferner die Gründung eines kolossalen Fürstenthums Bulgarien, welches bis an das Aegäische Meer reichen und dem Slavischen Element auf Kosten des Griechischen eine unberechtigte Herrschaft sichern sollte; Europa konnte in diesem Grossbulgarien nichts Anderes als eine Basis zur Begründung eines dauernden Uebergewichts Russlands auf der Balkanhalbinsel erblicken. Auch die Bestimmungen des Artikels 19 über die Kriegsentschädigung von 1,410,000,000 Rubel erregten Anstoss, nicht nur wegen der Grösse der geforderten Summe, sondern insbesondere auch, weil Russland sich statt dieser unerschwinglichen Geldentschädigung eine unmässige Territorialentschädigung versprechen liess; denn nicht nur Ardahan, Kars und Batum, sondern auch Bajazet und das ganze Gebiet bis an den Saganlough sollten an Russland fallen, und in Europa liess sich Russland das Donaudelta nebst der Dobrutscha abtreten, mit dem Rechte, diese Landstriche später gegen den Theil Bessarabiens auszuwechseln, welcher durch den Pariser Vertrag von 1856 von Russland getrennt und mit der Moldau verbunden worden war.

Achtes Kapitel.

Verhandlungen bis zum Berliner Kongress.

Nichts war natürlicher, als dass Kaiser Alexander die Rückabtretung Bessarabiens an Russland, durch welche er eine Russland im Jahre 1856 zugefügte Demüthigung auszulöschen wünschte, mit Lebhaftigkeit begehrte; aber die Wärme seiner Wünsche hätte durch die Achtung vor dem Rechte abgekühlt werden sollen. Gleich nach dem Waffenstillstande von Adrianopel hatte das Rumänische Parlament in voller Uebereinstimmung mit seinem Fürsten, einstimmig unter Berufung auf die einleuchtendsten Rechtsgründe und auf die während des Krieges gebrachten Opfer den feierlichen Beschluss ausgesprochen, dass es die Integrität des Rumänischen Gebietes fordere und auf einen Tausch Bessarabiens mit der Dobrutscha nicht eingehe: dieser Tausch fand dennoch unter den Friedensbestimmungen von San Stefano seinen Platz.

Nach dem Frieden von San Stefano verwandelten sich die Wünsche und Forderungen Russlands sogar in Drohungen. Fürst Gortschakow erklärte dem Rumänischen Agenten, dass alles Geschrei vergeblich sein würde, weil Russlands Entscheidung unwiderruflich sei; die Bessarabische Frage werde gar nicht an den Kongress kommen; wenn man Bessarabien nicht abtreten wolle, so werde Russland dasselbe mit Gewalt nehmen, und wenn die Rumänier dagegen Widerstand leisten sollten, so werde dies für Rumänien verhängnissvoll werden. Dennoch beharrte Rumänien bei seinem Protest.

Die Griechen erhoben ihre Stimme gegen das ihrer Nationalität durch die Gründung von Grossbulgarien angethane Unrecht. Sie überreichten der englischen Gesandtschaft in Konstantinopel eine Denkschrift, in welcher mit Bezug auf die zum neuen Fürstenthum Bulgarien geschla

genen Theile von Thracien und Macedonien Folgendes gesagt ist: »Dans cette partie méridionale de la presq'île des Balcans, qui a pour frontières naturelles les hautes chaines des montagnes, la nationalité hellénique s'étend, sans solution de continuité, de l'Adriatique au Pont-Euxin, à peine arrêtée de temps à autre par d'autres nationalités disséminées sur divers points. L'amputation de toute partie de ce pays entrainerait la destruction de l'unité comme aussi de l'existence même de la race grecque. Oui, nous le déclarons sans hésitation, l'existence du peuple grec devient un problème dès qu'on touche à sa continuité ethnologique, dès qu'on veut la diviser en tronçons épars incapables d'opposer la moindre résistance à tout empiètement de la force. Comment l'Hellénisme pourrait-il encore respirer en Thessalie, en Epire, dans le royaume de Grèce, à Adrianople ou à Constantinople, lorsqu'une Bulgarie compacte, déroulant ses anneaux tortueux, ira étreindre de tous côtés ses membres dispersés? lorsque cette Bulgarie, écrasant du poids du mont Grammos les provinces grecques occidentales, ira rejoindre la mer Egée par deux points différents, coupant le littoral d'abord à l'ouest de Salonique, ensuite à l'est de la Chalcidique? lorsqu'en enroulant dans un de ses longs plis Loulé-Bourgas, elle rompra jusqu'aux communications par chemin de fer de Constantinople à Adrianople? Ainsi, pour la nation grecque, il ne s'agit pas seulement de la perte ou de la conservation de deux provinces; il s'agit de son existence même qui, par la voilation de tous ses droits historiques, par le bouleversement des frontières géographiques, dressées par la nature comme une barrière entre les pays slaves et les pays grecs, barrière destinée à assurer aux uns comme aus autres une existence indépendante et un développement national, viendrait à être complètement détruite.«

Durch Englands Einwirkung waren die Griechen bestimmt worden, die günstige Zeit des Russisch-Türkischen

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