Leben und Wesen der Bienen

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Vieweg+Teubner Verlag, 1915 - 300 pages
Der Text dieser Arbeit lag bereits fertig gedruckt vor, als der Krieg ausbrach. Wann nun die Ausgabe erfolgen kann, ist vorläufig nicht abzusehen. Sollten inzwischen wissenschaftliche Ergebnisse von Bedeutung zur Veröffentlichung gelangen, deren Kenntnisnahme zur Vervollständigung des Inhalts der nachstehenden Darlegungen not wendig oder wünschenswert erscheint, so werden sie in kurzen Hin weisen diesem Vorwort angefügt werden. Im allgemeinen sind wir aber bezüglich der Biologie der Honigbiene zu einem gewissen Abschluß gelangt, wenngleich noch manche Einzelfragen weiterer Erledigung harren. Der starke Fluß der Geschehnisse auf dem hier in Betracht kommenden Gebiet, wie er sich in den letzten 10 bis 15 Jahren zeigte und der die Herausgabe dieses Buches zum Teil verzögerte, löst sich jetzt in einzelne kleinere Verzweigungen auf, die sich in noch unerforschte Gebiete verlieren, in denen wohl noch Ergänzungen und Bestätigungen, aber keine grundlegenden Verände rungen zu erwarten sind. Es dürfte wohl richtig sein, daß in manchen Kreisen bis in die jüngste Zeit hinein eine gewisse Unsicherheit bezüglich der allgemeinen Biologie der Honigbiene herrschte. Der Naturwissenschaftler sah sich, von Einzelfragen abgesehen, in der Hauptsache auf die Imker literatur verwiesen, die aber im wesentlichen nur die reine Praxis behandelt und dort, wo sie über dieses Gebiet hinausgelangt, recht Unsicheres bietet, zumal sie ohne Quellennachweise zu arbeiten pflegt.
 

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Page 50 - Die Wände sahen aus", so berichtet der Autor, „als wenn sie von unzähligen Kugeln durchlöchert wären. Schlug ich mit dem Netz nach den zahllosen Bienen, so fiel ein ganzer Schwarm auf mich ein, was sonst bei diesen Tieren nicht der Fall ist, vielleicht gab ihre Masse ihnen den Mut.
Page 50 - Korpsgeist" vorhanden ist, der sich sogar in sehr drastischer Weise zu äußern pflegt. Fängt man eine Bienenart (die sich nur an besonders günstigen Orten in größeren Kolonien zusammenfindet), dort, wo sie einsam nistet oder wo sich nur wenige Nestbauten gesammelt haben, so kann man ruhig mit dem Fangnetz seine Beute holen, es zeigen sich keine besonderen Erscheinungen. Trifft man aber dieselbe Art an einem mit hunderten oder gar tausenden von Nestern besäten Wohnplatz und...
Page 42 - Abnormität offenbar sehr begünstigt, indem es möglich erscheint, daß der Eikern sich schon vor der Kopulation mit dem Spermakern, auf Grund seiner parthenogenetischen Fähigkeiten, teilt und der Spermakern erst mit einem der Furchungskerne verschmilzt. Diese Verschmelzung könnte sogar auf noch spätere Furchungsstadien verschoben sein und Polyspermie — bekanntlich bei Bienen vorkommend — könnte bewirken, daß mit einzelnen Abkömmlingen des Eikerns Spermakerne kopulieren, mit ändern nicht....
Page 52 - Der Mut jeder Ameise nimmt im geraden Verhältnisse mit der Zahl ihrer Gefährten oder Freunde zu und ebenso im geraden Verhältnisse ab, je isolierter sie von ihren Gefährten ist. Jeder Bewohner eines sehr volkreichen Ameisenbaues ist viel mutiger, als ein im übrigen ganz gleicher aus einer sehr kleinen Bevölkerung. Dieselbe Arbeiterin, welche inmitten ihrer Gefährten zehnmal sich tödten lässt, wird sich außerordentlich furchtsam zeigen, die geringste Gefahr vermeiden, selbst vor einer viel...
Page 50 - Wohnplatz und schlägt dann sein Netz nach einem gewünschten Exemplar, so erfolgt plötzlich ein gemeinsamer, heftiger Angriff, der einen ängstlichen Bienenjäger zum schnellen Zurückweichen bringen dürfte. Sehr hübsch sind die Frieseschen Angaben hierüber (1882).
Page 52 - ... Luftstraße abfing, wurde ich sofort von einer so außerordentlich großen Zahl überfallen, dass ich fliehen musste. Ich wurde noch 500 Schritte weit verfolgt und konnte mich der kühnen Angreifer nur durch Wegfangen mit dem Netze erwehren, welches schließlich bis zur Hälfte mit Bienen gefüllt war." Wir sehen hier also einen Reflex in die Erscheinung treten, der nur zur Auslösung gelangt, wenn ganz bestimmte andere Reize mitwirken, und zwar Reize, die nur der Vergesellschaftung entspringen....
Page 55 - W. flog heraus ohne Pollen; darauf flog ein anderes beladenes hinein, entlud sich seiner Bürde, kam dann heraus und flog fort. So folgten sich mehrere. Während dieser Zeit kamen andere Beladene an, welche am Rande des Loches warteten, bis die Reihe an sie kam"2). Von einem wirklich „gemeinschaftlichem Nest" kann hier aber wohl nicht die Rede sein.
Page 280 - MEAISSHAOriA, or the Female Monarchy. Being An Enquiry into the Nature, Order, and Government of Bees, those Admirable Instructive and Useful Insects.
Page 59 - ... viele unbefruchtete Weibchen, die beim Nestbau, Füttern und Eierlegen helfen. Der Unterschied ist der, dass aus den Eiern der Hilfsweibchen nur Männchen entstehen können, während die Königin Männchen und Weibchen zu erzeugen vermag. Aber die Entwickelung ist von Halictus auch nicht zu den Bombinae fortgeschritten. Wir brauchen unter den Vorfahren der Hummeln nur eine Bienenart anzunehmen, bei der sich die Eigentümlichkeit ausgebildet hatte, dass aus unbefruchteten Eiern nur Männchen entstanden,...
Page 263 - Mussen wir dem Bienenei zwei oder drei Keimesanlagen zuschreiben ? Entdeckung der " Sporen " (Calcaria) bei der Honigbiene, 1

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