WORTERBUCH NEBST DEUTSCHEM WORTREGISTER, VON 3. 3. Schmidt; Kaiserlich-Russischem Staatsrathe und Ritter des St. Annenordens zweiter, des St. Stanislausordens Herausgegeben von der KAISERLICHEN Akademie der Wissenschaften. 1841. ST. PETERSBURG. bei W. Gräffs Erben. LEIPZIG, bei Leopold Voss. dem Herrn Wirklichen Geheimenrathe, MINISTER DES DEFFENTLICHEN UNTERRICHTS UND PRÆSIDENTEN der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, MITGLIEDE DES REICHSRATHES, SENATOR, VERSCHIEDENER HOHER ORDEN RITTER U. S. W. SERGIUS SEMENOWITSCH UWAROV. MIT HOCHACHTUNGSVOLLER VEREHRUNG gewidmet VOM VERFASSER. VORREDE. Durch die Veröffentlichung dieses Wörterbuches ist mein vor zwei Jahren, bei Gelegen heit der Herausgabe meiner Grammatik der Tibetischen Sprache, gegebenes Versprechen erfüllt. Damals hatte ich bereits einen grossen Theil der Vorarbeiten zu einem Wörterbuche derselben Sprache beendigt. Diese Vorarbeiten bestanden hauptsächlich in der Ansammlung und alphabetischen Zusammenreihung der in drei verschiedenen Original - Wörterbüchern befindlichen Wörter und Ausdrücke. Diese Werke sind: 1) der Tibetisch - Mongolische Minggi-djamts'o,,das Meer der Benennungen“, oder vielmehr dessen dritte, 3⁄4ã Njiod,,Sonnenschein" genannte und das eigentliche Wörterbnch enthaltende, Abtheilung; 2) der Tibetisch-Mongolische Bodtschi-dajig-togpar-lawa „die Tibeti schen Sprachregeln leicht zu fassen“, und 3) der Mandschuisch-Mongolisch-Tibetisch-Chinesische Wörterspiegel, betitelt Kad-shi-schandscharwai melonggi jige „der Wörterspiegel von vier zusammengefügten Sprachen." Es ist diess der bekannte, unter der Regierung Kanghi erschienene und unter der Regierung Khianlung mit dem Tibetischen vermehrte, Wörterspiegel, jedoch ohne Commentar. Unterdessen war nebst der Tibetischen Grammatik des Ungarischen Reisenden von Körös auch dessen Tibetisch-Englisches Wörterbuch erschienen. Eine Vergleichung desselben mit meiner Wörtersammlung überzeugte mich bald, dass der grösste Theil des Inhalts bereits von mir aus jenen Original-Wörterbüchern aufgenommen war, sie zeigte mir aber auch die Tüchtigkeit des Werkes und lieferte den vollgültigen Beweis von der gründlichen Kenntniss der Tibetischen Sprache, welche der Verfasser sich zu eigen gemacht hatte. Zugleich offenbarte diese Vergleichung nicht minder die beträchtlichen Lücken im Werke des Ungarischen Gelehrten, so wie die bisweilen unvollständige, ja hie und da sogar völlig verfehlte, Erklärung der Wörter in demselben. Mein Entschluss war daher gefasst, die Herausgabe meines |