Die deutsche Sprache und ihre Literatur, Volumes 1 à 2

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Hoffmann, 1839 - 705 pages
 

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Page 676 - Wie herrlich leuchtet Mir die Natur! Wie glänzt die Sonne! Wie lacht die Flur! Es dringen Blüten Aus jedem Zweig Und tausend Stimmen Aus dem Gesträuch, Und Freud und Wonne Aus jeder Brust. O Erd, o Sonne, O Glück, o Lust! O Lieb, o Liebe! So golden schön, Wie Morgenwolken Auf jenen Höhn! Du segnest herrlich Das frische Feld, Im Blütendampfe Die volle Welt. O Mädchen, Mädchen, Wie lieb ich dich ! Wie blinkt dein Auge!
Page 626 - Glut! Welch Getümmel Straßen auf! Dampf wallt auf! Flackernd steigt die Feuersäule; durch der Straße lange Zeile wächst es fort mit Windeseile; kochend wie aus Ofens Rachen glühn die Lüfte, Balken krachen, Pfosten stürzen, Fenster klirren, Kinder jammern, Mütter irren, Tiere wimmern unter Trümmern; alles rennet, rettet, flüchtet, taghell ist die Nacht gelichtet.
Page 223 - Ans Vaterland, ans teure, schließ dich an, Das halte fest mit deinem ganzen Herzen. Hier sind die starken Wurzeln deiner Kraft, Dort in der fremden Welt stehst du allein, Ein schwankes Rohr, das jeder Sturm zerknickt.
Page 602 - Zum Werke, das wir ernst bereiten, geziemt sich wohl ein ernstes Wort; wenn gute Reden sie begleiten, dann fließt die Arbeit munter fort. So laßt uns jetzt mit Fleiß betrachten, was durch die schwache Kraft entspringt: den schlechten Mann muß man verachten, der nie bedacht, was er vollbringt. Das ist's ja, was den Menschen zieret, und dazu ward ihm der Verstand, daß er im innern Herzen spüret, was er erschafft mit seiner Hand.
Page 276 - Den Hirten, sich zum Streiter ausersehen, Der stets den Hirten gnädig sich bewies, Er sprach zu mir aus dieses Baumes Zweigen: «Geh hin! Du sollst auf Erden für mich zeugen.
Page 691 - Droben auf dem schroffen Steine Raucht in Trümmern Autafort, Und der Burgherr steht gefesselt Vor des Königs Zelte dort: »Kamst du, der mit Schwert und Liedern Aufruhr trug von Ort zu Ort, Der die Kinder aufgewiegelt Gegen ihres Vaters Wort? Steht vor mir, der sich gerühmet In vermeßner Prahlerei, Daß ihm nie mehr als die Hälfte Seines Geistes nötig sei?
Page 201 - Aber die glückliche Zeit ist dahin! Vermessene Willkür Hat der getreuen Natur göttlichen Frieden gestört. Das entweihte Gefühl ist nicht mehr Stimme der Götter, Und das Orakel verstummt in der entadelten Brust. Nur in dem stilleren Selbst vernimmt es der horchende Geist noch, Und den heiligen Sinn hütet das mystische Wort. Hier beschwört es der Forscher, der reines Herzens hinabsteigt, Und die verlorne Natur gibt ihm die Weisheit zurück.
Page 382 - Himmelstochter, die das Gleiche Frei und leicht und freudig bindet, Die der Städte Bau gegründet, Die herein von den Gefilden Rief den ungesellgen Wilden, Eintrat in der Menschen Hütten, Sie gewöhnt zu sanften Sitten Und das teuerste der Bande Wob, den Trieb zum Vaterlande ! Tausend fleißge Hände regen, Helfen sich in munterm Bund, Und in feurigem Bewegen Werden alle Kräfte kund.
Page 406 - Wie wenn auf einmal in die Kreise Der Freude, mit Gigantenschritt, Geheimnisvoll nach Geisterweise Ein ungeheures Schicksal tritt Da beugt sich jede Erdengröße Dem Fremdling aus der andern Welt, Des Jubels nichtiges Getöse Verstummt, und jede Larve fällt, Und vor der Wahrheit mächt'gem Siege Verschwindet jedes Werk der Lüge.

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