Grundlinien der Sittenlehre : ein Versuch eines natürlichen Systemes derselben, Volume 3

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Ernst Siegfried Mittler, 1838

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Page 32 - Denn die Allgemeinheit eines Gesetzes, daß jeder, nachdem er in Not zu sein glaubt, versprechen könne, was ihm einfällt, mit dem Vorsatz, es nicht zu halten, würde das Versprechen und den Zweck, den man damit haben mag, selbst unmöglich machen, indem niemand glauben würde, daß ihm was versprochen sei, sondern über alle solche Äußerung als eitles Vorgeben lachen würde.
Page 27 - Das Recht ist also der Inbegriff der Bedingungen, unter denen die Willkür des einen mit der Willkür des andern nach einem allgemeinen Gesetze der Freiheit zusammen vereinigt werden kann.
Page 32 - Da sehe ich nun sogleich, daß sie niemals als allgemeines Naturgesetz gelten und mit sich selbst zusammenstimmen könne, sondern sich notwendig widersprechen müsse. Denn die Allgemeinheit eines Gesetzes, daß jeder, nachdem er in Not zu sein glaubt, versprechen könne, was ihm einfällt, mit dem Vorsatz, es nicht zu halten, würde das Versprechen und den Zweck, den man damit haben mag, selbst unmöglich machen, indem niemand glauben...
Page 260 - Wirkung geben soll, so ist der mittelbare Zweck (Endzweck) der Zufügung ebenfalls bloße Abschreckung der Bürger durch das Gesetz.
Page 424 - Alles rein ist, und daß Denen, die Gott lieben, alle Dinge zum. Besten dienen müssen.
Page 259 - Hat er aber, gemordet, so muß er sterben. Es gibt hier kein Surrogat zur Befriedigung der Gerechtigkeit. Es ist keine Gleichartigkeit zwischen einem noch so kummervollen Leben und dem Tode, also auch keine Gleichheit des Verbrechens und der Wiedervergeltung, als.durch den am Thäter gerichtlich vollzogenen, doch von aller Mißhandlung, welche die Menschheit in der leidenden Person zum Scheusal machen könnte, befreiten Tod.
Page 260 - Antrieb wird dadurch aufgehoben, daß jeder weiß, auf seine That werde unausbleiblich ein Uebel folgen, welches größer ist, als die Unlust, die aus dem nicht befriedigten Antrieb zur That entspringt.
Page 244 - Entwickelungskampfe räumlich und zeitlich begriffen, in unserer Geschichte vorliegt, so entbehrt eine Darstellung des Staates, welche sich der historischen Grundlagen entäußert, aller ernsten Belehrung, und gehört den Phantasiespielen an.
Page 198 - Aber deshalb hat doch, solange noch Recht und Macht nicht eins sind, die ganze Volksmasse kein Recht, das mit [Moralität und] Tugend, kein [wahres] Recht, das mit der obersten aller [politischen] Tugenden, der Klugheit, unvereinbar wäre. Ehe Philosophie des wahrhaft erleuchteten Kopfs kann dem Menschen kein Recht auf das, was seine Vernunft verwirft, auf das, was seine Glückseligkeit zerstört, einräumen.
Page 234 - Ich erkläre mich deshalb nicht gegen alle Veränderungen; aber ich wünschte zu erhalten, selbst da noch, wo ich zu ändern genötigt wäre.

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