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Abänderung eines solchen Entschlusses zu bewirken; sie muss bewilligen, was sie nicht verweigern kann, und ertheilt also Euerer Excellenz, wenn auch ungern, die begehrte Entlassung.

Durch die Bereitwilligkeit, mit welcher Euer Excellenz in Zeiten drohender Gefahren das Generalkommando unserer Armee übernommen und es in Ihrem hohen Alter, mit Anstrengung aller Kräfte, mitten unter vielen Schwierigkeiten und Hindernissen bisdahin beibehalten haben; durch Ihre unausgesetzten, mit gutem Erfolg gekrönten Bemühungen, einerseits dem eidgenössischen Defensionale mehr Zusammenhang und einen festen Bestand zu geben, anderseits den schweizerischen Milizen jenen militärischen Geist einzuflössen, der den brauchbaren und geübten Soldaten charakterisirt, endlich durch viele Beweise von Thätigkeit und militärischer Erfahrung, von Wachsamkeit und Eifer, welche Euer Excellenz auf diesem wichtigen Posten an den Tag legten, haben Sich Hochdieselben gerechte Ansprüche auf den Dank und die Hochachtung des Vaterlandes erworben. Wir machen es uns zur angenehmen Pflicht, diese Gesinnungen hier im Namen der Eidgenossenschaft auszudrücken.

Euer Excellenz werden bevollmächtigt, das Generalkommando des annoch im Dienst verbleibenden Armeekorps dem Herrn Oberstquartiermeister Finsler auf den Zeitpunkt zu übergeben, den Sie selbst nach eigener Ueberzeugung und nach den bereits begonnenen Truppendislokationen als den schicklichsten und angemessensten erachten werden. Wir ersuchen Sie, diese Abänderung in dem Kommando zu gleicher Zeit durch einen Tagesbefehl der Armee bekannt zu machen.

Mit der Bitte an Gott, dass er Sie noch lange Jahre in erwünschtem Wohlsein erhalten möge, versichern wir Euer Excellenz unserer ausgezeichneten Hochachtung.

Im Namen der eidgenössischen Tagsatzung, Der Bürgermeister des Kantons Zürich, Präsident derselben. »

« A Monsieur le Comte de Castella, Major-Général de

l'armée suisse.

Monsieur le Comte,

Zurich, le 24 juillet 1815.

La Diète vous accorde sur votre demande la démission de la place de Major-Général de l'armée suisse. Elle vous témoigne sa reconnaissance du zèle, de l'activité et de l'expérience dont vous avez donné des preuves dans ce poste important.

Recevez, Monsieur le Général, l'assurance de notre parfaite considération.

Au nom de la Diète générale de la Suisse. Le Bourgmestre du canton de Zurich, Président. » (Absch. III, p. 452 u. 453.) Einzig die Vertretung von Waadt votirte für « démission pure et simple.» 1)

1) General Bachmann machte, seinem System getreu, auch von seiner Verabschiedung (am 26. Juli von Neuenburg aus) dem « Hrn. General der Kavallerie, en chef Kommandirenden der K. K. Oesterreichisch-Italienischen Nordarmee Freiherrn v. Frimont» mit folgendem Schreiben Meldung:

«

Ich habe die Ehre, Euer Excellenz anzuzeigen, dass die Schweizerische Tagsatzung nach einem bestimmten und dringenden Ansuchen mir die Entlassung vom Ober-Kommando der schweizerischen Truppen gütigst ertheilt hat. Sie hat dieses Kommando, da auch der General-Major Graf von Castella seine angesuchte Entlassung erhalten hat, dem Generalquartiermeister Finsler übertragen, an welchen Euer Excellenz die ereignenden weitern Mittheilungen zu richten geruhen.

Ich bitte Euer Excellenz, meinen ergebensten Dank für die Dienstfreundschaft zu genehmigen, welche Hochdieselben in die Verhältnisse gelegt haben, die zwischen uns bestanden sind, und füge den Ausdruck des Wunsches und der Hoffnung bei, dass Sie dieselbe auf meinen Nachfolger übertragen wollen.

Euer Excellenz mögen sich von meinem innigen Wunsch überzeugt haben, alles zu hun, was die Operationen der unter Ihren Befehlen stehenden tapfern Armee erleichtern konnte. Jetzt bleibt

An Stelle Bachmanns wurde nun Finsler1) zum Oberkommandanten der Armee ernannt und der Rückzug aus Frankreich sofort, ohne Konvention darüber, angetreten. Einzig mit dem Kommandanten des Fort de Joux wurde eine förmliche Uebereinkunft über den Durchmarsch unter den Kanonen der Festung abgeschlossen, von der Tillier mit Recht bemerkt, «sie sei für eine ganze Armee nicht besonders ehrenvoll gewesen. » Sie lautete:

« Il a été convenu entre Monsieur le Lieutenant-Colonel Chivol, commandant supérieur du fort de Joux, d'une part, et le Capitaine d'état major de Saugy, d'autre part, sauf la ratification dans l'espace de douze heures du Général commandant la première division de l'armée suisse, des articles suivants :

mir einzig noch übrig, Hochdenselben nebst dem Danke für die ausgezeichnete Schonung und Sorgfalt, mit welcher Sie das schweizerische Gebiet behandelt haben, meine besten Wünsche für den rühmlichen Erfolg Ihrer Unternehmungen und die Versicherung meiner ausgezeichnetsten Hochachtung darzubringen.

1) Der Generalquartiermeister Finsler von Zürich, der verdienstvollste Offizier der damaligen Zeit, welcher am Anfang und am Schlusse dieser Campagne das Oberkommando führte und dessen noch heute werthvolle Ansichten über eine richtige Militärgrenze der Schweiz wir im letztjährigen Jahrbuche allgemein bekannt gemacht haben, hatte in seinem späteren Leben das traurige Schicksal, in einen Konkurs seines Bruders verwickelt zu werden, in welchem Staatsgelder, die durch seine Vermittlung dort angelegt wurden, betheiligt waren. Er musste in Folge dessen im Jahre 1829 alle seine Stellen niederlegen und wurde sogar von dem zürcherischen Obergericht mit einjähriger Verbannung bestraft, von der Tagsatzung hingegen unter lebhafter Verdankung seiner Leistungen als Oberstquartiermeister entlassen. Sein Fall war eine der Ursachen, welche zum Sturze des aristokratischen Regierungssystems in Zürich beitrugen. (Vgl. Näheres bei v. Wyss, II, 559.) Finsler zog sich dann nach Bern zurück und ist auch hier gestorben.

Article 1er. Il y aura cessation de toutes hostilités quelconques entre les troupes françaises de la garnison du fort de Joux et les troupes de l'armée suisse.

Article 2. La garnison du fort de Joux accorde le libre passage sous ce fort pendant le jour, en faisant toutefois prévenir une heure d'avance, si le passage d'un bataillon entier devait avoir lieu; on préviendra également du passage d'un simple détachement dans le cas où il devrait avoir lieu après le coucher du soleil.

Article 3. La garnison du fort de Joux laissera également passer, en quelque nombre qu'elles soient, les troupes suisses, l'artillerie, les bagages et convois militaires qui rentreraient de France en Suisse.

Article 4. Le même passage est accordé aux troupes suisses actuellement en France, allant ou venant par bataillon pour se relever dans leurs cantonnements. Le mouvement d'un second bataillon qui se porterait en avant ne pourra avoir lieu qu'après que le premier parti aura été remplacé.

Article 5. Les bagages, transports de vivres et ambulances escortés par de faibles détachements, venant de Suisse, passeront également sous ce fort.

Article 6. Les troupes suisses passant sous ce fort, ne pourront ni s'arrêter, ni séjourner dans les villages de Lacluze et Francbourg occupés par les postes français.

Article 7. Les officiers du fort pourront librement aller à Pontarlier; les officiers suisses ne viendront point au fort de Joux.

Article 8. Les sous-officiers et soldats de la garnison du fort n'iront point au-delà des avant-postes français, et les Suisses ne dépasseront point leurs avant-postes actuels, qu'ils soient conservés ou non; ceux-ci ne pourront être avancés plus près du fort.

Au fort de Joux, le 19 juillet 1815 à huit heures

du soir. 1)

Le Lieutenant-Colonel commandant la place :

(Signé) Chivol.

Le Capitaine aide de camp:

(Signé) de Saugy.

Nous Jean Charles Nicolas de Gady, Chevalier de l'Ordre royal et militaire de St-Louis, Général commandant la pre

1) An der nämlichen Grenze erfolgte 1871 die für die Schweiz ehrenvollere Konvention Clinchant, durch welche die Bourbakische Armee entwaffnet den Boden der Schweiz betrat.

Das Tagsatzungsprotokoll vom 24. Juli enthält folgenden: «Bericht des Herrn eidgenössischen Oberstquartiermeisters vom 21. Heumonat.

Derselbe meldet: Die Division Gady werde bis zum 23. Heumonat zu Orbe, Iferten u. s. w., der Ueberrest der Division Füessly bis auf den gleichen Tag ins Neuenburgische einrücken; die Armeeabtheilung des Obersten v. Affry werde ebenfalls bis zum 23. Heumonat in die Stellung von Pontarlier zurückgehen. Die in die Reduktion fallenden Korps sollen sodann aus der Linie gezogen und entlassen werden. Der grösste Theil der Reserve oder des Aequivalents, nebst dem Reservepark und der Hälfte der Artillerie, seien bereits auf dem Heimwege.

Aus den bisherigen Verhören mit den Deserteurs der insurgirten Bataillone ergebe sich, dass diese Leute, wenn sie mit Verstand und Kraft geführt worden wären, ihre Schuldigkeit ohne Widerrede gethan haben würden.

Das Neueste aus Hochburgund sei die zwischen Herrn Oberst v. Gady und dem Kommandanten des Fort de Joux bezüglich auf den Durchmarsch der eidgenössischen Truppen abgeschlossene Konvention, die einige Artikel enthalte, welche leicht ehrenvoller und vortheilhafter hätten abgefasst werden können, besonders derjenige. wo die Anzahl der eidgenössischen Truppen, welche ungehindert unter den Kanonen des Forts sollen durchpassiren können, gewissermassen der Kontrolle des Kommandanten unterworfen werde, Oberst v. Affry war letzter Tage vom österreichischen General Steininger eingeladen worden, die Blokade von Besançon zu übernehmen. In verschiedenen Gegenden von Frankreich sollen die Feindseligkeiten fortdauern. >>

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