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Den wesentlichsten Theil dieser Aufgabe bildete die Verpflegung der Oesterreicher im Wallis, die zu sehr grossen Uebelständen führte, um so mehr noch,

dert, dass alle Lieferungen genau verzeichnet werden, mit Bestimmung der Zahl nach Menschen und Pferden.

2. Bei Verlegung der alliirten Truppen bedacht sein und sich verwenden, dass die Kantonnements nicht ausgedehnt werden, damit sie nicht in die Quartiere unserer Truppen der Reserve kommen.

3. Sie werden sich bestens verwenden, dass der Marsch schnell von Statten geht und das Schweizergebiet auf der möglichst kurzen Linie überschritten werde.

4. Sie werden sich jeder Einrichtung von Spitälern oder Depots widersetzen; Kranke sollen auf Wagen nachgeführt oder zurückgeschafft werden. Sie werden darauf bestehen, dass die gemessensten Befehle gegen die Nachzügler gegeben werden, und verdeuten, dass dergleichen an der Grenze zurückgewiesen werden und die bereits auf Schweizergebiet Befindlichen zurückgeschafft werden.

5. Wenn allenfalls, was aber soviel möglich zu verhüten ist, alliirte Truppen durch Quartiere eidgenössischer Truppen kommen, so sollen Sie darauf bestehen, dass der schweizerische Kommandirende das Platz-Kommando behalte.

Sie werden in allen Verhältnissen sich auf die freundschaftlichen durch eine eigene Konvention ausgeschiedenen Verhältnisse der Schweiz beziehen, vermöge welcher der Durchmarsch stattfinde, und Sie werden diese Verhältnisse besonders dafür geltend machen, dass jede Art von Misshandlung oder Plackerei der Einwohner durch irgend einige zu der Armee gehörende Individuen vermieden bleibe, als worüber ich in dem angeschlossenen Brief das eigene bestimmte Begehren stelle.

Dem kommandirenden General der k. k. österreichischen Reserve in.

Hauptquartier Bern, den 16. Juni. Nach den zwischen der schweizerischen Eidgenossenschaft und den Ministern der alliirten Mächte abgeschlossenen Konvention betreten die k. k. österreichischen Truppen das Schweizergebiet. Damit während ihres Durchmarsches desto besser für ihre Bedürfnisse gesorgt werden könne, und zu bester Verständigung mit den

als diesem ohnehin armen Lande von den benachbarten Ständen nicht mit der erwarteten freundeidgenössischen Unterstützung beigesprungen wurde).

Landes-Autoritäten und Einwohnern beordere ich den Herrn . . die Kolonne während ihres Durchmarsches bis an die Grenze zu begleiten. Der kommandirende Herr General wollen also den Herrn . . . . . . in seiner Eigenschaft eines ausserordentlichen Kommissärs anerkennen und demselben für alles, was die Einrichtungen und Verständnisse während des Durchmarsches anbetrifft, volles Zutrauen schenken.

Nach den bestimmten Aeusserungen S. Durchlaucht des Fürsten v. Schwarzenberg versehe ich mich zu den dienstfreundschaftlichsten Verhältnissen mit allen die Schweiz durchziehenden alliirten Truppen. Ich gewärtige daher mit voller Zuversicht, dass von Seite aller betreffenden Herren Korps-Kommandanten die angemessenen und unter strenger Bestrafung erlassenen Befehle ergehen werden, dass alle Militärpersonen von jedem Grade sich jeder Misshandlung, Thätlichkeit oder Drohung gegen Landeseinwohner in Worten und Werken enthalten und auch im Falle beglaubter Ursachen sich nie die Selbsthülfe erlauben, welche in unserem Lande die schlimmste Wirkung haben und in einem Augenblicke, wo die ganze Schweiz unter den Waffen steht, von den misslichsten Folgen sein könnte. Es wäre unglücklich, wenn durch das Versehen einiger Weniger zum Nachtheil des Allgemeinen gehandelt würde, und ich zweifle nicht, dass der Herr Kolonne-Kommandant zu dem gemeinnützlichen Zweck auf gedachte Weise mitwirken werde, und bitte denselben vollkommener Hochachtung bestens versichert zu sein.

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1) Die Verhandlungen darüber finden sich besonders in folgenden Aktenstücken: Korrespondenzbuch des Generals, pag. 94, Instruktion an die Herren v. Pourtalès und v. Courten. Abschied III, 561: Bericht des Obergenerals vom 15. Juni. Abschied III. 569: Bericht der Regierung von Waadt vom 22. Juni. Abschied III, 572: Bericht des Staatsraths von Wallis vom 24. Juni. Abschied III, 573: Bericht des Oberstquartiermeisters vom 26. Juni. Abschied III, 577: Note an Steigentesch. Abschied III, 579: Antwort desselben. Letztere siehe in unserer Beilage I, unter dem 1. Juli.

Man sieht aus diesem charakteristischen Schreiben, dass wirklich mit Oesterreich gar keine Vereinbarung vor dem Einmarsch

Berichte des eidgenössischen Generals und des Oberstquartiermeisters an die Tagsatzung darüber lauten wie folgt:

< Bericht des Herrn eidgenössischen Obergenerals, d. d. 25. Brachmonat.

Die sehr starken, unausgesetzt auf einander folgenden Durchmärsche haben das Wallis ganz erschöpft; die Truppen werden hier und da an Ortschaften verlegt, welche gar nicht zu Etappenplätzen bestimmt, und wo mithin keine Subsistenzmittel vorhanden sind. Das an sich arme Land hat keine Magazine: es ist für keine hinreichenden Zufuhren gesorgt, und die Lage desselben ist wirklich bedauernswerth. Die Zahl der am 23. Brachmonat über den Simplon gekommenen, durch Sitten gezogenen Truppen

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Ueber den grossen St. Bernhard waren 6000 Mann passirt. >

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Bericht des Herrn eidgenössischen Oberstquartiermeisters Finsler vom 26. Brachmonat.

Nach einem genauen Etat der gelieferten Rationen würde sich die Zahl der durchmarschirten Unteroffiziere und Gemeinen auf 59,047 belaufen, wobei freilich anzunehmen ist, dass der effektive Stand etwas geringer sei als die Zahl der gefassten Mundportionen. Die Offiziere lassen sich durchgehends von den Bürgern unentgeltlich bewirthen, und die

abgeschlossen worden ist, der Art. 4 der Militärkonvention also ein leerer Buchstabe blieb und wir ganz auf Gnade und Ungnade diesen momentanen Herren des Landes übergeben waren. Niemand dachte schliesslich mehr an den Wortlaut der Konvention, wonach Durchmärsche bloss im Falle der Dringlichkeit, auf eingeholte Erlaubniss hin, und vorübergehend geschehen sollten.

geforderten Fuhrleistungen sind beinahe unerschwinglich. Herr Graf v. Courten, welcher mit unermüdeter Thätigkeit und Anstrengung von einem Ort an den andern eilt, um wenigstens dem äussersten Grad von Erschöpfung zuvorzukommen, hat gänzlich den Muth verloren und wird, wenn einmal der Sturm vorübergegangen ist, am besten im Stande sein, das unvermeidliche, aber traurige Schicksal dieses armen Landes zu schildern, in welchem die zusammengedrängte Last auf die Oerter an der Landstrasse fällt, und nirgends Raum findet, sich seit wärts auszudehnen und zu entladen. » (Absch. III, p. 573.)

Der « Grand-Baillif de la République » de Sépibus beklagte sich in einer Eingabe an die Tagsatzung vom 24. Juni wie folgt über den Kanton Waadt:

« Nous avions d'abord compté que, conformément aux conditions que la haute Diète avait prescrites, cette armée traverserait notre territoire avec toute la promptitude possible, sans aucun séjour, et aujourd'hui nous avons dans la partie inférieure de notre canton environ trente-deux mille hommes qui y sont arrêtés et y séjournent, contre plus de vingt mille qui sont actuellement dans la partie supérieure, et qui vont augmenter l'engorgement qui existe déjà dans d'autres parties.

Nous avons espéré que, vu les circonstances, une partie de ces troupes pourrait gagner Genève par le canton de Vaud; mais contre toute attente, huit cent hommes qui avaient pris cette route ont été obligés de rétrograder et de rentrer en Valais.

Enfin nous avions écrit deux lettres à nos voisins du canton de Vaud, pour leur faire connaître notre insuffisance à nourir une colonne de trente mille hommes, qui n'avait pas été annoncée dans le principe, et leur demander des vivres pour cette troupe. Nous avions d'autant plus compté sur le succès de notre demande, que l'armée ne passant le

Simplon qu'en vertu d'une résolution légale de la haute Diète, son entretien devenait de droit, en vertu de l'article IV de la convention du 20 mai, une charge fédérale, dont le remboursement serait réglé par des commissaires. Malgré d'aussi justes motifs, nous n'avons jusqu'ici pu obtenir aucun concours de sa part.

Toutes ces circonstances plongent ce canton dans un état de détresse qu'il est impossible d'exprimer, et qu'il est pour nous un devoir sacré de ne pas vous laisser ignorer. Nous aimons à croire que les sentiments de fraternité qui animaient autrefois tous les Suisses, ne laisseront pas la Diète insensible aux maux qui nous accablent. Notre canton est le seul, à ce qu'on nous rapporte, où le passage de troupes étrangères a été effectué; et si notre position topographique nous a voués à ce malheur, nous attendons au moins en toute confiance, que les cantons confédérés, qui jouissent paisiblement du calme qu'assurait à tous notre ancienne neutralité, s'empressent à toutes les mesures qui peuvent adoucir nos peines. > (Absch. III, p. 572.)

Die diplomatische Kommission der Tagsatzung erliess darüber an den österreichischen Gesandten in der Schweiz folgende, für die ganze Situation bezeichnende Note:

« A Son Excellence Monsieur de Schraut, Conseiller intime actuel de Sa Majesté Impériale et Royale Apostolique, son Envoyé extraordinaire et Ministre plénipotentiaire en Suisse.

Zurich, le 27 juin 1815.

Le Président de la Diète a l'honneur de communiquer à Son Excellence Monsieur de Schraut, Ministre plénipotentiaire et Envoyé extraordinaire de Sa Majesté l'Empereur d'Autriche, l'extrait d'une lettre du gouvernement du Valais, qui représente l'affreuse détresse où ce pays se trouve plongé par l'entassement d'une armée autrichienne très-nombreuse

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