Schriften, Volume 21

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G. Reimer, 1853

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Page 62 - Von allen Geistern, die verneinen, Ist mir der Schalk am wenigsten zur Last. Des Menschen Tätigkeit kann allzu leicht erschlaffen, Er liebt sich bald die unbedingte Ruh; Drum geb' ich gern ihm den Gesellen zu, Der reizt und wirkt und muß als Teufel schaffen.
Page 20 - Was lockst du meine Brut Mit Menschenwitz und Menschenlist Hinauf in Todesglut? Ach wüßtest du, wie's Fischlein ist So wohlig auf dem Grund, Du stiegst herunter, wie du bist, Und würdest erst gesund.
Page 19 - Der Fischer Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll, Ein Fischer saß daran, Sah nach dem Angel ruhevoll, Kühl bis ans Herz hinan. Und wie er sitzt und wie er lauscht, Teilt sich die Flut empor: Aus dem bewegten Wasser rauscht Ein feuchtes Weib hervor. Sie sang zu ihm, sie sprach zu ihm: Was lockst du meine Brut Mit Menschenwitz und Menschenlist Hinauf in Todesglut? Ach, wüßtest...
Page 82 - Wenn der Dichter uns das Fernste und Unsichtbarste recht nahe vor die Augen rückt, so wissen diese Dünner das Nächste und Deutlichste so unkenntlich zu machen, daß man oft nicht ohne Erstaunen und einigen Schwindel ihren künstlichen Prozessen zusieht.
Page 83 - Grobschmiedcn in der Poesie, wo der Haufe oft genug das Platte, Gemeine mit dem Kräftigen, Großen verwechselt. Ich habe Dir, mein Freund, nur eine Andeutung meiner Aesthetik geben wollen. Die Nutzanwendung überlasse ich Dir selbst.
Page 231 - Edinburg lebte lange in unserem Hause, da er aber, noch nicht alt, zu freundschaftlich und zärtlich wurde, mußte ich ihn auf ihr dringendes Verlangen wieder entfernen. Als der Sinn der reifenden Jungfrau erwachte und sich, des Geheimnisses des Lebens bewußt wurde, ward sie so melancholisch, daß ich für ihre Gesundheit oder für ihren Verstand ernsthaft besorgt werden mußte.
Page 82 - ... Glaubst Du, daß vielen Menschen diese wunderbare Gabe verliehen sei? denn es ist ja das Schaffen aus dem Nichts oder dem Chaos. Diese wackern herrlichen Schöpfer werden nun immerdar mit jenen verwechselt, die ich, ohne alle Bitterkeit und Ironie, im Gegensatz die Dünner, Verdünner nennen möchte. Mit großer Geschicklichkeit, oft mit vielem Talent, wissen sie einen Gedanken, ein Gefühl, Bild, das ihnen beim Dichter auffällt, anmuthig zu verdünnen, und das, was sich körperlich und geistig...
Page 234 - Freilich sollen wir uns über alles trösten und beruhigen", antwortete der Lord, „so spricht man uns ja immer vor, und wenn wir es nicht können, sind wir Toren, aber auch, wenn wir es vermögen, eben nichts Besseres. Das ist das Ende alles Tiefsinns." Die Männer schieden voneinander, und bald darauf ging der bekümmerte Vater auf das Zimmer seiner Tochter. Sie hatte sich eben zum Ausreiten angekleidet und drückte den grünen Hut...
Page 52 - Einsicht werden, daß es eine ächte, wahre Freiheit geben könne, die nicht in Worten und aufgeschriebenen Systemen, Ziffern und Charten besteht, sondern als eine heilige, wahrhaft germanische, sich unsichtbar, in religiöser Weihe, in allen Verfassungen melden könne, und den wahren deutschen König als Gewähr und Protektor besitze , um den Unterthan gegen die Anmaßungen eines hoch» müthigen Adels, wie gegen den Dünkel frecher Demagogen und eines philosophirenden Pöbels in seinen unantastbaren...
Page 233 - Leichtsinn begabt war, der vielleicht notwendig ist, um uns in unserer sonderbaren Existenz mit Leichtigkeit zurechtzufinden, daß sie sich durchaus nicht mit den Bedingungen des menschlichen Daseins versöhnen konnte, daß diese physischen Bedingnisse, die Abhängigkeit vom Irdischen sie immerdar beschämten und diese Scham in einen Groll gegen das Leben selbst verwandelten.

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